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Das BUCH der Beweise englisch Proofs from THE BOOK ist ein Buch der Mathematiker Martin Aigner und Gunter M Ziegler und versteht sich als eine Sammlung besonders eleganter mathematischer Beweise Es wurde erstmals 1998 auf Englisch und 2002 auf Deutsch herausgegeben sowie in weiteren Sprachen veroffentlicht Das Buch ist dem Mathematiker Paul Erdos gewidmet und der Titel bezieht sich auf eine Idee von Erdos dass es perfekte Beweise zu mathematischen Satzen gibt seine platonische Auffassung der Mathematik deutlich machend Ich bin nicht qualifiziert zu sagen ob Gott existiert oder nicht ich bezweifle eher seine Existenz Nichtsdestoweniger sage ich immer dass der SF 1 dieses transfinite Buch hat das die besten Beweise aller mathematischen Satze enthalt Beweise die elegant und perfekt sind 2 Erdos verwies in Vortragen haufig scherzhaft auf Das Buch The Book wobei eine der bekanntesten Aussagen ist man brauche als Mathematiker zwar nicht an Gott zu glauben jedoch sollte man an das Buch glauben You don t have to believe in God but you should believe in The Book 3 4 Nach den Aussagen von Erdos engem Mitarbeiter Bela Bollobas nahm er die Idee allerdings nicht allzu ernst 5 Wenn er einem Mathematiker ein Kompliment fur ein in seinen Augen besonders elegantes Theorem machen wollte pflegte er zu sagen der Beweis wurde geradeheraus aus dem Buch kommen It s straight from the Book 6 Erdos beteiligte sich noch mit Notizen und Vorschlagen an den Ausarbeitungen verstarb aber noch vor der Veroffentlichung des Buches 7 Die Autoren bemuhten sich nur Beweise zu wahlen die mit den Kenntnissen des Mathematik Grundstudiums verstandlich sind Das Buch behandelt die funf Bereiche Zahlentheorie Geometrie Analysis Kombinatorik und Graphentheorie in 40 Kapiteln Das Kusszahlenproblem Problem der 13 Kugeln wurde ab der zweiten Auflage weggelassen da sich der Beweis der einer Skizze von John Leech von 1956 folgte und diese zu vervollstandigen suchte als unvollstandig erwies und der Versuch seiner Erganzung als zu umfangreich Inhaltsverzeichnis 1 Kapitel 1 1 Zahlentheorie 1 2 Geometrie 1 3 Analysis 1 4 Kombinatorik 1 5 Graphentheorie 2 Sonstiges 3 Quellen und Weblinks 4 VerweiseKapitel BearbeitenZahlentheorie Bearbeiten Kapitel 1 Sechs Beweise fur die Unendlichkeit der Primzahlen neben Euklids Beweis drei Folklore Beweise ein Beweis von Erdos und Furstenbergs Beweis der Unendlichkeit der Primzahlen Kapitel 2 Das Bertrandsche Postulat nach der ersten publizierten Arbeit von Paul Erdos 1932 8 Kapitel 3 Der Satz von Erdos 1934 uber die Darstellung von Binomialkoeffizienten als l te Potenzen Erdos leitet ihn aus einer Verscharfung des Bertrandschen Postulats durch James Joseph Sylvester ab Kapitel 4 Der Zwei Quadrate Satz von Fermat Jede Primzahl der Form 4n 1 ist als Summe zweier Quadrate naturlicher Zahlen darstellbar Es werden der Beweis von Roger Heath Brown 1984 mit Verbesserung von Don Zagier und der von Axel Thue 1902 vorgestellt Einer der Beweise benutzt einen Spezialfall des Quadratischen Reziprozitatsgesetzes Kapitel 5 Quadratisches Reziprozitatsgesetz mit Beweisen nach dem dritten und sechsten Beweis des Satzes von Carl Friedrich Gauss Kapitel 6 Der Satz von Wedderburn Jeder endliche Schiefkorper ist kommutativ mit dem Beweis von Ernst Witt 1931 Kapitel 7 Beweis der Irrationalitat von Pi nach Ivan Niven 1947 9 und einiger anderer Zahlen wie der Eulerschen Zahl und ihrer Potenzen nach Joseph Liouville Charles Hermite Kapitel 8 Beweise fur Eulers Satz Basler Problem z 2 n 1 1 n 2 p 2 6 displaystyle zeta 2 sum n 1 infty frac 1 n 2 frac pi 2 6 nbsp Unter anderem werden Beweise von Akiva Jaglom und Isaak Jaglom William LeVeque Frits Beukers mit C Kolb E Calabi vorgestellt 10 Geometrie Bearbeiten Kapitel 9 Hilberts drittes Problem Zerlegung von Polyedern nach den Verbesserungen und Vervollstandigungen von Max Dehns Beweis durch Hugo Hadwiger Kagan Boltjanski und andere Kapitel 10 Satz von Sylvester und Tibor Gallai Fur jede Anordnung von n Punkten in der Ebene die nicht alle auf einer Geraden liegen gibt es eine Gerade die genau zwei der Punkte enthalt Gegeben wird der Beweis von L M Kelly den Coxeter 1948 veroffentlichte Auch Verallgemeinerungen des Satzes von Nicolaas Govert de Bruijn und Erdos werden behandelt Kapitel 11 eine von P R Scott 1970 ausgesprochene Vermutung dass n 3 displaystyle n geq 3 nbsp Punkte in der Ebene die nicht alle auf einer Geraden liegen mindestens n 1 Steigungen der durch je zwei Punkte verlaufenden Geraden haben Prasentiert wird der Beweis von Eli Goodman Ricky Pollack und Peter Ungar 1982 Kapitel 12 Drei Anwendungen der Eulerschen Polyederformel fur die der Beweis von Staudts prasentiert wird Unter anderem wird ein weiterer Beweis des Satzes von Sylvester und Gallai daraus abgeleitet nach Norman Steenrod und ein Satz von Georg Pick 1899 Jedes elementare Dreieck das heisst mit Eckpunkten die auf einem ganzzahligen Gitter liegen das aber keine weiteren Gitterpunkte enthalt hat den Flacheninhalt 1 2 displaystyle tfrac 1 2 nbsp Kapitel 13 Der Starrheitssatz fur dreidimensionale Polyeder von Augustin Louis Cauchy mit dem Beweis von Cauchy Kapitel 14 Die Frage der maximalen Anzahl sich paarweise beruhrender d dimensionaler Simplizes in d Dimensionen Ergebnisse von Joseph Zaks und Micha Perles werden prasentiert Kapitel 15 Eine Vermutung von Erdos 1950 dass jede Menge von mehr als 2 d displaystyle 2 d nbsp Punkten im d dimensionalen euklidischen Raum mindestens einen Winkel zwischen den Verbindungslinien der Punkte liefert der kein spitzer Winkel ist Beweis von Ludwig Danzer und Branko Grunbaum 1962 wobei sie gleichzeitig eine erweiterte Vermutung von Victor Klee bewiesen Kapitel 16 Die Widerlegung der Borsuk Vermutung uber die Zerlegung konvexer Mengen im d dimensionalen Raum zuerst durch Jeff Kahn und Gil Kalai 1994 mit dem Beweis von A Nilli 10 Analysis Bearbeiten Kapitel 17 Verschiedene Satze der Mengenlehre unter anderem Georg Cantors Beweis Diagonalargument der Nichtabzahlbarkeit der reellen Zahlen und ein Beweis des Satzes von Schroder Bernstein von Ernst Schroder und Felix Bernstein nach Paul Cohen Prasentiert wird auch ein elementarer Satz uber Familien analytischer Funktionen von Wetzel 1962 dessen Losung von der Kontinuumshypothese abhangt Beweis von Erdos und die Aufzahlung der rationalen Zahlen nach John Williams Calkin und Herbert Wilf Kapitel 18 Cauchy Schwarzsche Ungleichung und Ungleichung fur das harmonische arithmetische und geometrische Mittel Beweis von Cauchy und H Alzer Letztere Ungleichung wird auf den Satz von Laguerre uber die Lage der Nullstellen von Polynomen mit nur reellen Nullstellen angewandt und auf einen Satz von Erdos und Gallai der diesen verallgemeinert nach George Polya 1940 sowie auf einen Satz der Graphentheorie von Pal Turan Kapitel 19 Fundamentalsatz der Algebra prasentiert wird der Beweis nach einer Grundidee von d Alembert 1746 Kapitel 20 Die Frage ob man ein Quadrat in eine ungerade Anzahl Dreiecke gleicher Flache zerlegen kann siehe Zerlegung in flachengleiche Dreiecke 11 Dies ist nicht moglich Prasentiert wird der Beweis von Paul Monsky 12 der einzige bisher bekannte Beweis Er benutzt die Bewertungstheorie Kapitel 21 Ein Satz von George Polya 1928 uber komplexe Polynome f n ten Grades mit fuhrendem Koeffizienten 1 C sei die Menge die von f auf den Kreis mit Radius 2 in der komplexen Ebene abgebildet wird L eine beliebige Gerade in der komplexen Ebene Dann ist die orthogonale Projektion von C auf L maximal von der Lange 4 Polya fuhrte den Beweis auf einen Satz von Tschebyschow zuruck Kapitel 22 Beweis eines Lemmas von John Edensor Littlewood und Cyril Offord 1943 verbessert von Erdos durch Daniel Kleitman 1970 Das Lemma macht Aussagen uber die Anzahl der Punkte im Einheitskreis in der komplexen Ebene die als Linearkombination von n Punkten vom Betrag grosser oder gleich 1 mit Koeffizienten 1 dargestellt werden konnen Kapitel 23 Partialbruchzerlegung der Kotangensfunktion zuerst von Euler gegeben mit dem Beweis von Gustav Herglotz Kapitel 24 Das Buffonsche Nadelproblem nach E Barbier 1860 10 Kombinatorik Bearbeiten Kapitel 25 Schubfachprinzip und doppeltes Abzahlen Unter anderem wird dort eine von Erdos Lieblingsfragen an angehende junge Mathematiker erwahnt die er auch Lajos Posa bei ihrer ersten Begegnung stellte Als Anwendung des doppelten Abzahlens wird Sperners Lemma von Emanuel Sperner erwahnt aus dem der Brouwersche Fixpunktsatz abgeleitet wird Kapitel 26 Zerlegung von Rechtecken in Rechtecke nach Max Dehn Nicolaas Govert de Bruijn Kapitel 27 Drei beruhmte Beweise uber endliche Mengen Der Satz von Sperner Beweis von David Lubell der Satz von Erdos Ko Rado nach Gyula Katona und der Heiratssatz von Hall nach T E Easterfield und Paul Halmos H Vaughan aus der Kombinatorik Kapitel 28 Analyse perfekter Kartenmischungen Riffle Shuffle analysiert von Edgar Gilbert und Claude Shannon 1955 nach Persi Diaconis und David Aldous 1986 Prasentiert wird der Beweis im Buch fur mindestens 12 Mischungen Diaconis und Aldous bewiesen dass sieben ausreichen aber nicht weniger Kapitel 29 Lemma von Gessel und Viennot Ira Gessel Gerard Viennot 1985 in der abzahlenden Kombinatorik mit Anwendungen zum Beispiel auf Determinanten 13 Kapitel 30 Die Cayley Formel uber die Anzahl beschrifteter Baume Arthur Cayley 1889 Es werden vier Beweise gegeben Kapitel 31 Identitaten fur Produkte unendlicher Reihen und Reihen mit Zerfallungen Partitionen wie sie zum Beispiel von Euler und Ramanujan behandelt wurden Behandelt wird ein Bijektions Beweis fur eine Identitat von Euler nach Doron Zeilberger und David Bressoud Kapitel 32 Vervollstandigung von lateinischen Quadraten Die Moglichkeit dazu wurde vermutet von Trevor Evans 1960 bewiesen von Bohdan Smetaniuk 1981 10 Graphentheorie Bearbeiten Kapitel 33 Problem von Jeff Dinitz 1978 uber Graphenfarbung bewiesen von Fred Galvin 1995 nach Vorarbeit von Jeanette Janssen 1992 Ist es moglich die Zellen eines n n Quadrats so zu farben dass die Farben in jeder Reihe und Spalte verschieden sind Dabei wird jeder Zelle eine Palette Liste von n Farben zugewiesen die auch von Zelle zu Zelle verschieden sein kann Galvin bewies dass es moglich ist Kapitel 34 Der Funf Farben Satz mit Farblisten wie im Dinitz Problem mit dem Beweis von Carsten Thomassen 1979 Kapitel 35 Das Problem der Museumswachter von Victor Klee mit der Losung von Vasek Chvatal Bei n Wanden sind mindestens n 3 displaystyle lfloor frac n 3 rfloor nbsp Wachen notig fur die schlechtestmogliche Anordnung der Wande 14 Kapitel 36 der Satz von Turan in der extremalen Graphentheorie fur den funf Beweise gegeben werden unter anderem von Turan Erdos Kapitel 37 Berechnung der Kapazitat von Kommunikationskanalen und Graphen nach Claude Shannon mit einem Beweis von Laszlo Lovasz Kapitel 38 Beweis der Vermutung von Martin Kneser 1955 uber die Farbungszahl von Kneser Graphen fur den nach dem Beweis von Laszlo Lovasz 1978 Imre Barany und Joshua Greene 2002 vereinfachte Beweise gaben Prasentiert wird der Beweis von Greene Kapitel 39 Der Freundschaftssatz der Graphentheorie von Erdos Alfred Renyi und Vera T Sos mit deren Beweis Kapitel 40 Anwendungen der probabilistischen Methode in der Graphentheorie nach Erdos und Renyi zum Beispiel auf die Abschatzung von Ramsey Zahlen 10 Sonstiges BearbeitenAndere Mathematiker haben ihre eigenen Kandidaten veroffentlicht zum Beispiel Sergei Tabachnikov 15 Der Zahlentheoretiker Godfrey Harold Hardy verfasste im Jahr 1940 den Essay Apologie eines Mathematikers in dem er sich grundsatzlich mit der Frage nach der Asthetik in der Mathematik auseinandersetzt und auch die Frage nach den elegantesten Beweisen stellt George Polya wurde bekannt durch sein Buch Vom Losen mathematischer Probleme egl How to solve it das zuerst 1945 bei Princeton University Press erschien in 17 Sprachen ubersetzt wurde und sich uber eine Million Mal verkaufte 16 David Hilbert stellte das Problem der Einfachheit von Beweisen manchmal auch als Hilberts 24 Problem bezeichnet Quellen und Weblinks BearbeitenProofs from THE BOOK Springer Berlin 2014 ISBN 3 540 63698 6 5 Auflage ISBN 978 3 662 44205 0 Das BUCH der Beweise Springer Berlin 2014 ISBN 3 540 42535 7 4 Auflage ISBN 978 3 662 44456 6 Gunter M Zieglers Homepage mit einer Liste der Auflagen und Sprachversionen Review of Proofs from THE BOOK von Mary Shepard Mathematical Association of America 1999 Gottes geheimes Werk Bei Zeit de Aigner Ziegler Brillanten fur das Buch der Beweise PDF Verweise Bearbeiten Supreme Fascist Oberster Faschist ist eine von Erdos gerne benutzte Bezeichnung fur Gott Erdos zitiert in Paul Hoffman The man who only loved numbers 1998 S 27 Aigner Ziegler im Vorwort von Das Buch der Beweise Paul Hoffman The Man who only loved numbers 1998 Kapitel 1 Straight from the Book So he always used The Book as a joke to enliven his lectures It should not be taken seriously In Bela Bollobas Graphs Extremal and Random Memento vom 22 Juli 2012 im Internet Archive Interview Universitat Singapur 2007 PDF Hoffman The Man who only loved numbers S 26 Aigner Ziegler Vorwort zu Das Buch der Beweise Andere Beweise gaben P L Tschebyschow und S Ramanujan Beweis auf Wikibooks Ivan Niven A simple proof that p is irrational In Bulletin of the American Mathematical Society Band 53 1947 S 509 englisch MR0021013 a b c d e In der vierten englischen Auflage Springer Verlag 2009 Die Zerlegung in eine gerade Anzahl ist trivial Monsky in American Mathematical Monthly Bd 77 1970 S 161 Gefunden wurde es schon 1972 durch Bernt Lindstrom aber damals wenig beachtet Chvatal in Journal of Combinatorial Theory Bd 18 1975 S 39 Tabachnikov Proofs not from the book Mathematical Intelligencer 2014 Nr 2 Schule des Denkens Vom Losen mathematischer Probleme How to solve it 4 Aufl Francke Verlag Tubingen 1995 ISBN 3 7720 0608 6 Sammlung Dalp Englische Ausgabe How to solve it Princeton University Press 2004 mit Vorwort von John Horton Conway erweiterte Ausgabe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das Buch der Beweise amp oldid 235008202