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John Edensor Littlewood 9 Juni 1885 in Rochester Kent 6 September 1977 in Cambridge war ein englischer Mathematiker der vor allem in der Analysis arbeitete John Edensor Littlewood um 1960 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Sonstiges 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Zitate 7 Belege 8 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenLittlewood besuchte die St Paul s School in London wo er Schuler von Francis Macaulay war Danach studierte er am Trinity College in Cambridge wo er auch die meiste Zeit seines Lebens Professor war 1905 war er zusammen mit James Mercer Senior Wrangler das heisst Erster in den mathematischen Tripos 1 sie bestimmten damals in Cambridge die Karriere besonders das Erlangen des begehrten Fellow Status an einem der Universitats Colleges viele Senior Wrangler gingen aber auch in die Politik oder Juristerei vorzugsweise dem Trinity College Newtons Das Mathematik Studium in Cambridge war speziell auf diese Prufungen zugeschnitten fur die zusatzlich bei Tutoren wie Routh gepaukt wurde der zwar auch Bucher uber Mechanik schrieb ansonsten aber kein Professor sondern der bekannteste Tutor fur die Tripos war Littlewood sah das als sportliche Herausforderung auch wenn er nicht viel von dem Tripos System hielt und ihn als eine der Ursachen fur die Ruckstandigkeit der damaligen englischen Mathematik sah Immerhin bewies er wie aus der Riemannschen Vermutung der Primzahlsatz mit Fehlerterm folgte In seinen ersten Forschungen ab 1906 unter Ernest William Barnes untersuchte er die Riemannsche Vermutung wie er in seinen Miscellany mitteilt eher aus Naivitat und als Zeichen der damaligen Isoliertheit der englischen Mathematiker Er gab aber andererseits jungen Mathematikern den Rat sich an schwierigen Problemen zu versuchen moglicherweise wurden sie sie zwar nicht losen dabei aber andere interessante Resultate finden 2 1908 wurde er Fellow des Trinity College in Cambridge Von Oktober 1907 bis Juni 1910 war er Richardson Lecturer an der University of Manchester kehrte aber im Oktober 1910 nach Cambridge zuruck wo er den Rest seiner Karriere blieb Unterbrochen wurde das nur von der Zeit im Ersten Weltkrieg in dem er bei der koniglichen Artillerie an ballistischen Berechnungen und der Erstellung entsprechender Tabellen unter anderem fur die Flugabwehr arbeitete wobei ihm erlaubt wurde bei Freunden in London zu wohnen 1928 wurde er der erste Rouse Ball Professor in Cambridge und 1950 wurde er emeritiert Um 1910 begann seine fruchtbare und langjahrige Zusammenarbeit mit Godfrey Harold Hardy Die beiden untersuchten Reihen Trigonometrische Reihen die Riemannsche Zetafunktion Ungleichungen und andere Gebiete der Analysis Zusammen entwickelten sie in der analytischen Zahlentheorie die machtige Kreismethode Circle Method auch Hardy Littlewood Methode genannt Ihre Zusammenarbeit bei der Littlewood haufig die harte analytische Arbeit ubernahm und Hardy die Architektur wurde sprichwortlich Der danische Analytiker Harald Bohr scherzte dass es nur drei grosse englische Mathematiker zurzeit gabe Hardy Littlewood und Hardy Littlewood Als ein deutscher Mathematiker bemerkte er hatte Littlewood fur ein Pseudonym Hardys gehalten das er fur seine geringeren Arbeiten verwendete nahm Littlewood dies ausserlich mit Humor Sie beherrschten die englische Mathematik bis in die 1950er Jahre und bildeten eine grosse Schule In den 1920er Jahren wurde ihre Arbeit insbesondere bei der Entwicklung der Kreismethode auch durch die Ideen des genialen aber unvollkommen ausgebildeten indischen Mathematikers S Ramanujan befruchtet der in der Zeit des Ersten Weltkriegs bei Hardy in Cambridge war bevor er nach Indien zuruckkehrte Hardy tauschte sich in seiner intensiven Zusammenarbeit mit Ramanujan auch mit Littlewood aus Die Wurzeln der Kreismethode gehen auf die Zusammenarbeit von Hardy und Ramanujan 1916 17 zuruck Ab den 1930ern untersuchte er teilweise in Zusammenarbeit mit Mary Cartwright auch nichtlineare Differentialgleichungen die etwa Anwendungen in der Theorie elektrischer Schwingkreise haben Mit dem fruh beim Skifahren in den Rocky Mountains verungluckten Raymond Paley arbeitete er uber harmonische Analyse Zu seinen Doktoranden zahlen Harold Davenport Sarvadaman Chowla Donald Spencer Stanley Skewes Albert Ingham A O L Atkin Peter Swinnerton Dyer Edward Collingwood und mit Hardy Ramanujan 3 Littlewood war von untersetzter Statur und sehr sportlich In seiner Jugend war er ein hervorragender Turner und Cricketspieler spater war er passionierter Bergsteiger und Skifahrer und wanderte gern Wie Hardy sah er sich gern Cricketspiele an Er litt zeitlebens an Depressionen was ihn zum Beispiel daran hinderte in Organisationen eine aktivere Rolle zu spielen Auch in seiner Zeit als Prasident der London Mathematical Society stand er nie einer Sitzung vor sondern liess diese von seinem Stellvertreter leiten Spater nahm er erfolgreich Medikamente gegen seine Depression Er liebte klassische Musik horte aber nach eigener Aussage nur Bach Beethoven Mozart da das Leben fur anderes zu kurz sei 4 und brachte sich als Erwachsener das Klavierspielen selbst bei Sonstiges BearbeitenLittlewood heiratete zwar nie hatte aber eine Tochter Ann Streatfeild Lange Zeit bezeichnete er sie nur als seine Nichte der er stets zugetan war und mit der er haufig in den Urlaub fuhr Spater hatte er uber die strikte Geheimhaltung seiner Vaterschaft Gewissensbisse weil er sich um ihre Zukunft sorgte sie heiratete spater den Schweizer Carl Johannsen Bela Bollobas und dessen Frau uberzeugten ihn schliesslich in den 1970er Jahren davon seine Vaterschaft offentlich zu machen was er auch eines Abends im universitaren Begegnungsraum tat indem er beilaufig von ihr einfach von seiner Tochter statt von seiner Nichte sprach Am nachsten Morgen wunderte er sich daruber dass niemand grosses Aufhebens davon machte 5 Ehrungen Bearbeiten1916 wurde er als Mitglied Fellow in die Royal Society gewahlt die ihm 1929 die Royal Medal 1943 die Sylvester Medaille und 1958 die Copley Medaille verlieh 6 Von 1941 bis 1943 war er Prasident der London Mathematical Society von der er 1938 die De Morgan Medaille und 1960 den Senior Berwick Preis erhielt Er war Mitglied der Gottinger 1925 7 danischen schwedischen niederlandischen 1950 und franzosischen 1957 8 Akademien der Wissenschaften Der am 3 Dezember 1997 entdeckte Hauptgurtelasteroid 26993 Littlewood wurde nach ihm benannt Schriften BearbeitenA mathematicians miscellany Methuen London 1953 und zahlreiche weitere Auflagen seine intellektuelle Autobiographie mit hintergrundigem Humor geschrieben Literatur BearbeitenRobin Wilson Hardy and Littlewood In Cambridge scientific minds Cambridge University Press Cambridge 2002 ISBN 0 521 78100 0 S 202 219 Zitate BearbeitenA good mathematical joke is better and better mathematics than a dozen mediocre papers dt Ein guter mathematischer Scherz ist besser und sogar bessere Mathematik als ein dutzend mittelmassiger Arbeiten 9 It is possible for a mathematician to be too strong for a given occasion he forces through where another might be driven to a different and possible more fruitful approach So a rock climber might force a dreadful crack instead of finding a subtle and delicate route dt Es ist moglich dass ein Mathematiker mit zu starken Mitteln an ein Problem herangeht er erzwingt sich die Losung wahrend ein anderer einen moglicherweise fruchtbareren Seitenweg wahlt beispielsweise kann ein Bergsteiger wagemutig einen Spalt nutzen er kann aber auch eine elegantere Route wahlen 10 Belege Bearbeiten John Charles Burkill John Edensor Littlewood 9 June 1885 6 September 1977 In Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society Band 24 November 1978 S 323 367 doi 10 1098 rsbm 1978 0010 JSTOR 769763 Try a hard problem You may not solve it but you will prove something else Littlewood Zitate im McTutor Archiv Mathematics Genealogy Project zu Littlewood Littlewood Zitate im McTutor Archiv Steven Krantz Mathematical Apocrypha MAA 2002 S 29 Eintrag im Archiv der Royal Society London Abgerufen am 1 April 2022 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 153 Verzeichnis der Mitglieder seit 1666 Buchstabe L Academie des sciences abgerufen am 14 Januar 2020 franzosisch Littlewood A mathematicians miscellany Methuen 1953 S 2 A mathematician s miscellany zitiert nach McTutor Archiv Zitate von LittlewoodWeblinks BearbeitenJohn J O Connor Edmund F Robertson John Edensor Littlewood In MacTutor History of Mathematics archive Normdaten Person GND 118780182 lobid OGND AKS LCCN n84236439 VIAF 49300995 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Littlewood John EdensorKURZBESCHREIBUNG englischer MathematikerGEBURTSDATUM 9 Juni 1885GEBURTSORT Rochester Kent STERBEDATUM 6 September 1977STERBEORT Cambridge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John Edensor Littlewood amp oldid 238138914