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William Paton voller Name William Drummond Macdonald Paton 15 Mai 1917 im Londoner Stadtteil Hendon 17 Oktober 1993 in Oxford war ein britischer Pharmakologe William Paton Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 2 1 Die Methonium Verbindungen 2 2 Histamin Freisetzung 2 3 Das Ileum des Meerschweinchens 2 4 Opioide 2 5 Prasynaptische Rezeptoren 2 6 Die Geschwindigkeits Theorie der Pharmakawirkung 2 7 Hyperbare Medizin 2 8 Narkose 3 Gesellschaftliches Engagement 4 Anerkennung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war eines von sechs Kindern des presbyterianischen Geistlichen William Paton und dessen Frau Grace geb Macdonald Er besuchte Schulen in St Albans und Brackley sowie die Repton School eine Privatschule in Repton in Derbyshire Es folgte ein Studium der Medizin erst als Mitglied des New College in Oxford dann am University College London 1942 erhielt er den Oxforder akademischen Grad eines Bachelor of Medicine Bachelor of Surgery MB BCh und heiratete Phoebe geb Rooker Das Paar blieb kinderlos Von schwacher Gesundheit seit einem Keuchhusten litt er immer wieder unter Lungenentzundungen konnte er nicht Soldat werden glaubte sich auch einer klinischen Tatigkeit nicht gewachsen und entschloss sich am National Institute for Medical Research in Hampstead London eine Forscherlaufbahn zu beginnen Es handelte sich unter Leitung des Physiologen George Lindor Brown 1903 1971 um kriegswichtige Forschung die Physiologie des Menschen unter Wasser bei hohen Drucken bei Dekompression Druckentlastung und speziell beim Verlassen von Unterseebooten Eine Druckkammer die der Atemphysiologe John Scott Haldane eine Generation zuvor konstruiert hatte diente zum Experimentieren Sobald der Krieg zu Ende war wandte sich das Institut wieder seiner angestammten Physiologie und Pharmakologie in der Tradition von Henry Hallett Dale Marthe Vogt und Wilhelm Feldberg zu und Paton fand Geschmack an der Pharmakologie siehe Forschung 1952 wechselte er als Dozent ans University College Hospital und 1954 an die neu gegrundete Pharmakologische Abteilung des Royal College of Surgeons of England am Londoner Platz Lincoln s Inn Fields Hier entstanden seine bekanntesten Arbeiten bei denen er sich isolierter uberlebender Organe bediente Um seine Pflichten als Abteilungsleiter mit eigenhandigem Experimentieren vereinigen zu konnen fuhrte er die Versuche gern in seinem Buro durch oft mit ziemlich wackeligen Apparaturen Ein larmender Thermostat hielt die Organbader warm und gab Anlass zu Uberschwemmungen wenn alte Gummidichtungen versagten 1 1959 ubernahm er den Lehrstuhl fur Pharmakologie in Oxford der unter seinem Vorganger Joshua Harold Burn der angesehenste im Vereinigten Konigreich geworden war Hier arbeiteten Hermann Blaschko Edith Bulbring und Edward Miles Vaughan Williams bekannt durch seine Klassifizierung der Antiarrhythmika Paton konnte zusammen mit physikalischen Chemikern die Physiologie unter hohen Drucken die hyperbare Medizin wieder aufgreifen Den Mitarbeitern des Labors an zarte isolierte Organe gewohnt erschienen die kolossalen Druckkammern mit ihrem Gewirr von Kupferleitungen und Druckmessern wie eine Ruckkehr ins Dampfmaschinenzeitalter 2 1983 kurz nach seiner Emeritierung ubernahm Paton die kommissarische Leitung der Bibliothek des Wellcome Trust in der Euston Road in London Als seine Krafte nachliessen traf sich das Bibliothekskomitee statt in London im Oxforder Haus der Patons Hier starb er plotzlich an einem Schlaganfall Seine Frau uberlebte ihn A David Smith wurde sein Nachfolger im Pharmakologischen Institut Forschung BearbeitenVon der wissenschaftlichen Offentlichkeit kaum bemerkt schrieb Paton in Hampstead im Auftrag der britischen Admiralitat fur die Arzte der Marine das offizielle Handbuch der hyperbaren Medizin Aber auch seine erste wissenschaftliche Veroffentlichung stammt aus der Forschungsbegleitung der britischen Seekriegfuhrung 3 Zur Pharmakologie kam er als man ihn bat die Toxizitat eines neuen Antibiotikums Licheniformin zu testen Es verursachte mit einer gewissen Verzogerung einen Blutdruckabfall und zwar durch Freisetzung von Histamin 4 Die Beobachtung schien ihm und seinen Kollegen so interessant und sauber dass sie sie weiter verfolgten Licheniformin enthielt eine Guanidin Gruppe Es stellte sich heraus dass immer wenn bei einer zweibasischen Substanz die beiden basischen Gruppen durch etwa funf oder mehr Methylengruppen oder aquivalente Strukturen getrennt waren die Substanz Histamin freisetzte 5 Eine saubere Wirkung durch eine spezifische chemische Struktur das offnete eine neue Welt Der Fisch war gefangen 6 Zugleich hatte Paton zwei seiner Hauptthemen gefunden die Methonium Verbindungen und die Freisetzung von Histamin Die Methonium Verbindungen Bearbeiten Zu den bekannten Histamin freisetzenden Substanzen gehorte das Muskelrelaxans Tubocurarin Paton und seine Kollegen darunter die aus Griechenland stammende Eleanor Zaimis 1915 1982 7 pruften deshalb ihre Histamin freisetzenden Polymethylen bis trimethylammonium Verbindungen CH3 3N CH2 n N CH3 3 sie nannten sie Methonium Verbindungen auch auf Muskelrelaxation sowie die pharmakologisch verwandte Blockade der Ganglien des vegetativen Nervensystems In einer ersten Veroffentlichung berichteten sie 1948 dass die Verbindungen mit 8 oder 10 Methylengruppen zwischen den quartaren Kopfen des Molekuls n 8 oder n 10 die letztere Substanz erhielt den Namen Decamethonium in der Tat die Skelettmuskeln lahmten 8 Kurz darauf stellten sie das Decamethonium und dazu die Substanz mit 6 Methylengruppen n 6 sie erhielt den Namen Hexamethonium genauer vor Hexamethonium war kein Muskelrelaxans aber ein starker Ganglienblocker Konnte Decamethonium ein Ersatz fur Tubocurarin in der Anasthesiologie werden so Hexamethonium ein Antihypertensivum 9 Im Jahr darauf gaben sie die ersten klinischen Versuche 10 und die Details der Tierexperimente bekannt 11 Die pharmakologischen Eigenschaften der Reihe hangen von der Lange der Polymethylenkette ab mit einem scharfen Maximum der Ganglienblockade bei 5 oder 6 und einem scharfen Maximum der Muskelrelaxation bei 10 Methylengruppen Jedoch unterschied sich die Decamethonium Muskelrelaxation von der Tubocurarin Muskelrelaxation zum Beispiel gingen der Lahmung Muskelzuckungen voraus Eine elektrophysiologische Untersuchung zeigte warum wie der korpereigene Neurotransmitter Acetylcholin und anders als Tubocurarin depolarisierte Decamethonium die motorische Endplatte nur im Gegensatz zu Acetylcholin lang anhaltend und verhinderte so das Ubergreifen von Nervenerregungen auf die Muskelzellen 12 1952 fassten Paton und Zaimis das Gebiet in einer Ubersicht zusammen 13 Decamethonium und Hexamethonium sind heute 2013 als Arzneistoffe obsolet Doch haben Paton und Zaimis eine der beruhmtesten Struktur Wirkungs Beziehungen der Pharmakologie etabliert die Dichotomie von depolarisierenden und nicht depolarisierenden Muskelrelaxantien erkannt 14 und die Nicotinrezeptoren auf Muskel von denen auf Nervenzellen unterschieden 15 Histamin Freisetzung Bearbeiten Patons Licheniformin Publikation berichtet zusatzlich uber Histamin Freisetzung durch 63 weitere basische Stoffe darunter Tubocurarin und Strychnin von dem das ebenfalls schon bekannt war 4 Offenbar besassen viele organische Basen diese Fahigkeit die bei einer Benutzung als Arzneistoffe zu unerwunschten Wirkungen fuhren konnte Kurz darauf fand Paton in einem Phenylethylamin Kondensationsprodukt genannt Compound 48 80 einen besonders stark wirkenden Stoff 16 Er ist ein Standardwerkzeug der Histaminforschung geworden 17 Die basischen Histaminliberatoren auch Morphin und das Mastzell degranulierende Peptid aus dem Bienengift gehoren dazu setzen Histamin uber einen anderen Mechanismus frei als das Immunglobulin E 18 Das Ileum des Meerschweinchens Bearbeiten Wenige wissenschaftliche Kurzmitteilungen sind so folgenreich gewesen wie die Zusammenfassung von Patons Vortrag 1954 vor der Britischen Physiologischen Gesellschaft Die Reaktion des Ileums von Meerschweinchen auf elektrische Reizung durch koaxiale Elektroden 19 Er habe die Regelung des Dunndarms durch das Nervensystem erforschen wollen und ein Modell gesucht Ich erinnere mich noch lebhaft an den ersten Versuch in meinem Buro mit Labor im Royal College of Surgeons Ich befestigte ein Trendelenburg Praparat des Dunndarms in einem Organbad Mein einziges Stuck Platindraht fadelte ich ins Lumen Eine Krokodilklemme die in die Badflussigkeit eintauchte diente als aussere Elektrode Es klappte wie eine Bombe Kontraktionen selbst bei Stromstossen von nur 50 µsec Das Modell ist ein grosses Geschenk fur Pharmakologen Ich kenne nichts Brauchbareres 20 Die Kurzmitteilung ist bis heute 225 mal zitiert worden Das Acetylcholin das bei der Reizung freigesetzt wurde stammte ausschliesslich aus den Nervenzellen des Darmes nicht aus der glatten Muskulatur 21 Opioide Bearbeiten Zwei Jahre spater gelang Paton am Meerschweinchen Ileum seine folgt man der Bibliometrie beruhmteste Entdeckung beschrieben in dem bis heute 979 mal zitierten Aufsatz in Band 11 des British Journal of Pharmacology Die Wirkung von Morphin und verwandten Substanzen auf Kontraktion und Acetylcholinfreisetzung des koaxial stimulierten Meerschweinchen Ileums 22 Morphin und andere Opioide wie Heroin und Methadon verminderten sowohl die Freisetzung von Acetylcholin als auch die dadurch induzierten Kontraktionen Bei wiederholter Gabe liess die Wirkung nach eine in vitro Manifestation der Toleranzentwicklung Paton zeigte damit erstmals eine Grundwirkung der Opioide die Hemmung der Freisetzung von Neurotransmittern in diesem Fall des postganglionar parasympathischen Transmitters Acetylcholin Der isolierte Darm schien geradezu ein Paradigma des Gehirns 23 Mit seiner Hilfe haben Hans Walter Kosterlitz und seine Mitarbeiter spater die endogenen Opioide entdeckt und die Opioidrezeptoren subklassifiziert Der Aufsatz wurde ein Citation Classic 23 Immerhin hatte er Parallelen und Vorlaufer Der deutsche Pharmakologe Wolfgang Schaumann in Frankfurt am Main publizierte bereits im nachsten Band Band 12 des British Journal of Pharmacology und im selben Jahr 1957 mit anderer Methodik ahnliche Befunde 24 Schon vierzig Jahre fruher 1917 vier Jahre bevor die chemische Ubertragung von Nervenimpulsen und lange bevor die Transmitter Rolle des Acetylcholins erkannt wurde hatte Paul Trendelenburg in Freiburg im Breisgau bemerkt dass Morphin die Peristaltik von ausgeschnittenen Dunndarmstucken von Meerschweinchen hemmte 25 Sein Aufsatz wurde bis 1998 285 mal zitiert 26 merkwurdigerweise nicht von Paton dem doch das Trendelenburg Praparat bekannt war siehe oben Ebenfalls im Band 12 des British Journal of Pharmacology berichtete Paul Trendelenburgs Sohn Ullrich damals in Oxford dass Morphin die Kontraktion der Katzen Nickhaut bei Reizung ihrer Nerven hemmte retrospektiv eine Hemmung der Freisetzung des postganglionar sympathischen Transmitters Noradrenalin 27 Der besondere Rang von Paul Trendelenburgs 1917er und Patons 1957er Arbeit geht aus einem anderen Aspekt ihres Nachlebens hervor Paul Trendelenburgs 75 seitiger Aufsatz im Archiv fur experimentelle Pathologie und Pharmakologie wurde 2006 in derselben Zeitschrift ins Englische ubersetzt mit einem Kommentar 28 nachgedruckt 29 Patons Aufsatz wurde ebenfalls nachgedruckt und zwar 1997 anlasslich des 50 jahrigen Bestehens des British Journal of Pharmacology 30 Prasynaptische Rezeptoren Bearbeiten Besonders erfreulich schrieb Paton 1986 in seiner Autobiographie war die Zusammenarbeit mit Sylvester Vizi uber die Wirkung von Catecholaminen auf die Transmitter Freisetzung wir stiessen da auf eine ertragreiche prasynaptische Erzader 31 Mit dem ungarischen Pharmakologen Szilveszter E Vizi 1936 und einer Modifikation des Meerschweichen Ileum Modells 21 hatte er 1969 gefunden dass wie die Opioide auch die Catecholamine Noradrenalin und Adrenalin die Freisetzung von Acetylcholin im Meerschweinchen Ileum verminderten Sie wirkten dabei auf Adrenozeptoren vom Typ der a Adrenozeptoren 32 Das Besondere war deren Lokalisation nicht wie die in der Geschichte der Catecholaminforschung klassischen a Adrenozeptoren auf Muskel sondern auf Nervenzellen Eindeutig war die Ortsbestimmung wegen des Komplexitat des Darmnervensystems nicht aber Paton und Vizi dachten an die prasynaptischen Endigungen der Acetylcholin Nervenzellen So gehort ihre Arbeit in die Ende der 1960er Jahre einsetzende Forschung uber prasynaptische Rezeptoren 33 34 Noch in einer zweiten Hinsicht hat sie allgemeine Bedeutung Der Sympathikus wirkte dem Parasympathikus nicht nur an den Muskelzellen entgegen sondern schon davor indem der Sympathikus Transmitter Noradrenalin die Freisetzung des Parasympathikus Transmitters Acetylcholin hemmte Das Umgekehrte Hemmung der Freisetzung des Sympathikus Transmitters Noradrenalin durch den Parasympathikus Transmitter Acetylcholin hatte der Mainzer Pharmakologe Erich Muscholl mit seinen Kollegen 1968 gezeigt 35 Ein wechselseitiger prasynaptischer Antagonimus erganzt den lange bekannten postsynaptischen Antagonismus zwischen den beiden Teilen des vegetativen Nervensystems 34 Die Geschwindigkeits Theorie der Pharmakawirkung Bearbeiten Auf welche Weise wirkten Pharmaka Die meisten anscheinend uber spezifische korpereigene Makromolekule Rezeptoren Wie aber kam es dass haufig ein Pharmakon wie Histamin uber seinen Rezeptor eine Wirkung ausloste ein anderes ein Antihistaminikum allein gegeben uber denselben Rezeptor keine Wirkung ausloste vielmehr nur die Wirkung von Histamin verhinderte Wie kam es dass oft eine Wirkung nach einiger Zeit nachliess Paul Ehrlich Walther Straub Alfred Joseph Clark 1885 1941 John Gaddum Heinz Otto Schild und Everhardus Ariens hatten daruber nachgedacht Meist nahm man an dass das Haften des Pharmakons am Rezeptor entscheidend war War das Pharmakon ein Agonist wie das Histamin veranderte sich der Rezeptor wahrend des Haftens und es resultierte eine Wirkung umso starker je mehr Rezeptoren besetzt waren War das Pharmakon ein Antagonist veranderte sich der Rezeptor wahrend des Haftens nicht er war nur fur den Agonisten unzuganglich Diese Theorie befriedigte Paton nicht Ab 1955 notierte er sich Uberlegungen zum Thema und 1961 veroffentlichte er Eine Theorie der Pharmakawirkung auf der Basis der Geschwindigkeit der Pharmakon Rezeptor Kombination 36 Viele pharmakologische Phanomene lassen sich mit der Annahme deuten dass die Wirkung eines Pharmakons nicht von der Zahl der Pharmakon behafteten Rezeptoren abhangt sondern von der Haufigkeit oder Geschwindigkeit rate der Anheftung Die Wirkung resultiert nicht aus dem Haften sondern aus dem Prozess der Anheftung jede Anheftung liefert ein Erregungsquantum Die Annahme einer Proportionalitat der Wirkung zur Zahl der Pharmakon behafteten Rezeptoren nenne ich occupation theory die Annahme einer Proportionalitat zur Zahl der Anheftungen an den Rezeptor pro Zeiteinheit nenne ich rate theory Beide Theorien gehen vom Massenwirkungsgesetz aus sie unterscheiden sich in der Annahme einer Proportionalitat der Wirkung zur Zahl der Pharmakon behafteten Rezeptoren einer zur Anheftungsgeschwindigkeit association rate andererseits Die Wirkung durch Anhaften verglich Paton einem Orgelton der andauerte so lange die Taste gedruckt blieb die Wirkung durch den Prozess der Anheftung verglich er einem Klavierton der nach einmaligen Tastendruck verklang und zur Fortdauer haufiger Tastendrucke bedurfte Als Belege fuhrte er Versuche mit Histamin und Acetylcholin und ihren Antagonisten an Spatere Untersuchungen uber Ionenkanale haben ergeben dass Haften des Agonisten sie offnet nicht der Vorgang der Anheftung Stellte sich die rate theory als falsch heraus so hat sie doch das Interesse an Rezeptormechanismen neu belebt Paton selbst war etwas enttauscht dass ihm nicht der konzeptionelle Durchbruch gelungen war und wandte sich anderen Problemen zu 37 Ahnlich war es gut funfzig Jahre zuvor Walther Straub mit seiner Potentialgift Theorie ergangen 38 Hyperbare Medizin Bearbeiten Die Physiologie unter hohen Drucken war weitgehend angewandte Wissenschaft Paton trug zur Kenntnis des High Pressure Nervous Syndrome bei 39 40 41 Er leitete das Komitee des Medical Research Council fur die Erforschung der Dekompressionskrankheit bearbeitete die Dekompressionstabellen und war an der Entwicklung des Trimix Gasgemischs Sauerstoff Stickstoff und Helium zum Tieftauchen beteiligt Nicht zuletzt stiess er eine Frage der Grundlagenforschung auf eine neue Theorie der Narkose Narkose Bearbeiten Am Anfang aller Narkosetheorien stand die Meyer Overton Korrelation von Hans Horst Meyer und Charles Ernest Overton je lipophiler ein Narkosemittel war umso starker wirkte es Das liess die Frage nach dem Warum offen Patons Gruppe beobachtete dass narkotisierte Kammmolche und Mause ihre Reflexe wiedergewannen wenn sie hohen Drucken bei Kammmolchen etwa 100 Atmospharen ausgesetzt wurden 42 Das fuhrte zur Hypothese eines kritischen Volumens Narkose tritt ein sobald das Volumen einer hydrophoben Region der Zellen durch die Einlagerung der Narkosemittelmolekule uber ein kritisches Volumen hinaus zugenommen hat 43 Welches die verantwortliche Zellregion war blieb offen Hoher Druck beseitigte die Narkose indem er die Zellregion auf ihr Normalvolumen komprimierte Die Oxforder Forscher fanden bald dass ihre Hypothese zu stark vereinfachte So gab es Unterschiede zwischen verschiedenen Tierspecies und hoher Druck hatte unabhangig von den Narkosemitteln Eigeneffekte Heute halt man statt einer Einlagerung in hydrophobe Zellregionen die Wirkung der Narkosemittel auf Rezeptoren vor allem Neurotransmitter Rezeptoren und Ionenkanale fur den entscheidenden Mechanismus 44 Gesellschaftliches Engagement BearbeitenSeine Wissenschaft setzte Paton fur die britische Marine und den Medical Research Council ein siehe oben Von 1954 bis 1956 war er Sekretar der Britischen Physiologischen Gesellschaft von 1968 bis 1987 Treuhander des Rhodes Trust von 1978 bis 1987 Treuhander des Wellcome Trust Als Prasident der Research Defence Society setzte er sich mit Tierversuchsgegnern auseinander Dazu schrieb er ein Buch Man and Mouse Animals in Medical Research 45 Anerkennung Bearbeiten1956 wurde Paton Mitglied der Royal Society 1959 wurde er mit dem Gairdner Foundation International Award ausgezeichnet Literatur BearbeitenW D M Paton On becoming and being a pharmacologist In Annual Review of Pharmacology and Toxicology 26 Jahrgang 1986 S 1 23 doi 10 1146 annurev pa 26 040186 000245 A David Smith Obituary Professor Sir William Paton In The Independent 6 November 1993 Abgerufen am 2 Mai 2003 H P Rang und Walter Laing Macdonald Perry William Drummond Macdonald Paton In Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society 42 1996 S 290 314 JSTOR 770211Einzelnachweise Bearbeiten Rang und Perry 1996 S 297 298 Rang und Perry 1996 S 300 W D M Paton und A Sand The optimum intrapulmonary pressure in underwater 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