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Walther Straub 8 Mai 1874 in Augsburg 22 Oktober 1944 in Bad Tolz war ein deutscher Pharmakologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 2 1 Allgemeines 2 2 Das Mauseschwanzphanomen 2 3 Forschungsorganisation 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStraub studierte in Munchen Tubingen und Strassburg Medizin Wahrend seines Studiums wurde er Mitglied des AGV Munchen 1 Nach der Promotion zum Dr med in Munchen arbeitete er bei Rudolf Boehm am Pharmakologischen Institut der Universitat Leipzig Er gehorte damit zur Boehmschen Pharmakologenschule 2 1900 habilitierte er sich in Leipzig 1904 erhielt er einen Ruf als ausserordentlicher Professor fur Pharmakologie nach Marburg 1906 wurde er ordentlicher Professor an der Julius Maximilians Universitat Wurzburg und 1907 ubernahm er das neu gegrundete Pharmakologische Institut der Universitat Freiburg im Breisgau Hier blieb er bis 1923 1908 lehnte er einen Ruf an die Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin ab 1923 folgte er einem Ruf an die Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1939 erlitt er einen Schlaganfall von dem er sich nicht mehr erholte Im Zweiten Weltkrieg erlebte er am 11 Juli 1944 die Zerstorung seines Munchener Instituts Am 22 Oktober 1944 starb er nach einem zweiten Schlaganfall 3 Er war mit Dagny Lie 1880 1945 verheiratet der Tochter des Mathematiker Sophus Lie 4 Forschung BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Straubs Hauptarbeitsgebiet war die Pharmakologie der Herzglykoside Ein Jahr nach seinem Wechsel nach Munchen 1924 hat er das Wissen der damaligen Zeit dazu im Handbuch der experimentellen Pharmakologie zusammengefasst 5 Daruber hinaus war er vielseitig Das zeigen einige Titel aus seiner Freiburger Zeit Uber chronische Vergiftungen speziell die chronische Bleivergiftung 1911 Vorlesungsversuche zur Theorie der Narkose 1912 Sparsam mit Uberseedrogen 1914 Uber Digitaliskultur 1917 Vom Schlafen Rauchen und Kaffeetrinken 1920 Die Stellung der Balneologie zur Pharmakologie 1922 Das Mauseschwanzphanomen Bearbeiten Eine besonders bedeutsame Entdeckung gelang ihm schon zu Beginn in Freiburg namlich die charakteristische Haltung von Mausen nach Injektion einer kleinen Dosis Morphin Der Schwanz wird maximal oft S formig uber den Rucken nach vorn gebogen 6 Die Reaktion ist spezifisch fur Morphin und diente dem forensischen Nachweis Als 1940 Otto Schaumann fur die Farbwerke Hoechst AG einen neuen Stoff untersuchte der als Spasmolytikum dienen sollte fand er mit Hilfe des Straubschen Mauseschwanzphanomens dass der Stoff in Wirklichkeit ein morphinahnliches Analgetikum also ein Opioid war 7 das Pethidin Es war der Erstling der praktisch sehr wichtigen Reihe der synthetischen Opioide Im Jahr 1963 fand in Prag der zweite Pharmakologische Weltkongress statt Die Tschechoslowakei gab eine Sondermarke heraus Das Mauseschwanzphanomen diente als Motiv MEDLINE registriert bis 2002 unter dem Stichwort Straub tail 129 Erwahnungen in den Titeln und Zusammenfassungen medizinischer Publikationen manchmal mit kleinem Anfangsbuchstaben straub tail Straub ist depersonalisiert in den Fundus des biologischen Wissens eingegangen 8 Forschungsorganisation Bearbeiten Unter Straub wurde das erste Freiburger pharmakologische Institutsgebaude erbaut Es beherbergt heute das Institut fur Kristallographie 1920 wurde in Bad Nauheim die Deutsche Pharmakologische Gesellschaft gegrundet Straub spielte dabei den aktivsten Part 24 Jahre lang von 1921 bis 1944 war er als Nachfolger von Oswald Schmiedeberg Herausgeber von Naunyn Schmiedebergs Archiv fur experimentelle Pathologie und Pharmakologie der altesten noch existierenden pharmakologischen Fachzeitschrift Ehrungen BearbeitenDie Spalte einschlagiger Fragebogen fullte Straub handschriftlich so aus Allerlei auslandische Akademien und wissenschaftliche Gesellschaften 9 Jedenfalls war der Geheimrat 10 seit 1925 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 11 und Ehrenmitglied der British Pharmacological Society 1928 wurde er als ordentliches Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen 1985 wurde das Pharmakologische Institut der Ludwig Maximilians Universitat Munchen nach ihm Walther Straub Institut fur Pharmakologie und Toxikologie genannt Literatur BearbeitenBeatrix Baumer Straub Walther In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 489 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walther Straub im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Internetprasenz des Walther Straub Instituts fur Pharmakologie und Toxikologie Munchen Straub Walther Karl Ferdinand Hessische Biografie Stand 13 Marz 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Informationen zu und akademischer Stammbaum von Walther Straub bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Verband Alter SVer VASV Anschriftenbuch Mitgliederverzeichnis samtlicher Alten Herren Stand vom 1 Oktober 1937 Hannover 1937 S 185 Otto Krayer Rudolf Boehm und seine Pharmakologenschule Herausgegeben von Melchior Reiter Munchen W Zuckschwerdt Verlag 1998 ISBN 3 88603 635 9 Klaus Starke Die Geschichte des Pharmakologischen Instituts der Universitat Freiburg pdf 1 6 MB Karl Strubecker Lie Sophus In Neue Deutsche Biographie Band 14 S 470 472 Digitalisat Abgerufen am 20 Oktober 2013 W Straub Die Digitalisgruppe In Handbuch der experimentellen Pharmakologie Band 2 2 Halfte Springer Verlag Berlin 1924 W Straub Eine empfindliche biologische Reaktion auf Morphin Deutsche Medizinische Wochenschrift 1911 37 1462 O Schaumann Uber eine neue Klasse von Verbindungen mit spasmolytischer und zentral analgetischer Wirksamkeit unter besonderer Berucksichtigung des 1 Methyl 4 phenyl piperidin 4 carbonsaure athylesters Dolantin In Naunyn Schmiedebergs Archiv fur experimentelle Pathologie und Pharmakologie 1940 196 109 136 Klaus Starke Hundert Jahre Pharmakologie in Freiburg im Breisgau pdf A W Forst Walther Straub 100 Jahre In Munchener medizinische Wochenschrift 1974 116 1171 1174 Vgl etwa Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 182 mit S 414 Mitgliedseintrag von Walther Straub bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 3 Mai 2015 Normdaten Person GND 117675075 lobid OGND AKS VIAF 35240138 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Straub WaltherKURZBESCHREIBUNG deutscher PharmakologeGEBURTSDATUM 8 Mai 1874GEBURTSORT AugsburgSTERBEDATUM 22 Oktober 1944STERBEORT Bad Tolz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walther Straub amp oldid 229971486