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Die Verkehrsgeschichte der Mark Brandenburg umfasst die Entwicklung der technischen baulichen Anlagen die der Verkehrsfuhrung auf dem Territorium der Mark Brandenburg im Mittelalter bis zum Ende der Fruhen Neuzeit dienten Zusatzliche Betrachtungsaspekte sind die Entwicklungen der Verkehrsstrome und der Verkehrsmittel Als Akteure werden sowohl die Stadte als Verantwortungstrager fur die quantitativ meisten Verkehrsprojekte Bruckenbau und Wegeinstandsetzung als auch die landesherrlichen Akteure Post kunstliche Wasserwege Wegefuhrung Alleen mit beleuchtet Die ehemalige Bernauer Heerstrasse in der Nahe von HobrechtsfeldeDie Bernauer Heerstrasse bei Schonholz Barnim in Richtung Eberswalde Inhaltsverzeichnis 1 Strassennetz 2 Wasserstrassen 3 Post und Nachrichtenwesen 4 Kartografie und Landeserfassung 5 Kutschen und Alleen 6 Offentlicher Personenverkehr 7 Siehe auch 8 Literatur 9 EinzelnachweiseStrassennetz Bearbeiten nbsp Freilegung eines Knuppeldamms aus dem 16 Jahrhundert 2007 OranienburgDichte Walder ausgedehnte Seenketten grossere Sumpflandschaften und feuchte Niederungen begrenzten den menschlichen Bewegungsraum stark Selbst fur die damaligen geringen ublichen Standards unterboten die brandenburgischen Wegeverhaltnisse diese noch Es handelte sich bei den Wegen um sandige Pisten oder Knuppeldamme die fur Fuhrleute schlecht befahrbar waren Selbst um 1800 waren die Strassen die nach Berlin fuhrten einfache und unbefestigte Feldwege Im Sommer versanken die Gespanne im Sand und im Herbst und Winter war unter Umstanden der Verkehr aufgrund ungunstiger Witterung und Schlammbildung fur Wochen unterbunden Damit war der Landverkehr ein Entwicklungshindernis fur das Wachstum der Metropole Berlin 1 Die Voraussetzungen fur den Warentransport waren primitiv Die meisten Bewohner verfugten als Transportmittel nur uber Karren und Lasttiere wahrend Reitpferde und Kutschen nur der kleinen Oberschicht und den Adeligen vorbehalten waren Der personliche Wirkungsrahmen der damaligen Bevolkerungsmehrheit beschrankte sich aufgrund dieser Widrigkeiten im 16 Jahrhundert auf einen Radius von 90 Kilometer Der Raum wurde von den zeitgenossischen Menschen als unsichere und lebensfeindliche Umgebung wahrgenommen dessen Uberwindung mit Muhe und Entbehrung verbunden war 2 nbsp Darstellung Berlins von den Rollbergen am Cottbusser Tor aus gesehen Neukolln Zu erkennen ist eine uberregionale Landstrasse die um 1785 von Sud Osten her auf Berlin zufuhrt Vermutlich ist es die alte Dresdener Heerstrasse heute Kottbusser Damm Hermannstrasse Britzer Damm usw Der Weg ist nicht befestigt die Wegbreite reicht hochstens fur zwei nebeneinander fahrende Kutschen nbsp Ansicht auf Berlin Richtung Hallesches Tor Tempelhof 1795 Erkennbar sind die Fahrspurrillen und eine vermutlich lockere und sandige Fahrbahndecke Noch im 18 Jahrhundert gab es kein systematisches Wegenetz Der Schwerpunkt der staatlichen Infrastrukturmassnahmen lag auf dem Ausbau der Kanale und der schiffbaren Flusse Der Bau von Chausseen wurde zuruckgestellt da dieser kostenintensiver war und es aus militarstrategischen Uberlegungen heraus nicht gewunscht war uber ein gut ausgebautes Strassennetz zu verfugen da dies einen gegnerischen Truppenvormarsch begunstigt hatte So gab es nur zaghafte Anfange zum Ausbau des Strassennetzes Neue uberortliche Wege wurden vor allem in der Residenzlandschaft Berlin Potsdam zur Anbindung der einsam gelegenen Lust und Jagdschlosser angelegt Die Hofkultur des Absolutismus beforderte die Auskehr der Hofgesellschaft in die nahe Umgebung zum Beispiel fur Jagdanlasse oder anderen Aktivitaten ausserhalb der streng geregelten hofischen Etikette des Berliner Stadtschlosses Die Umgebung Berlins war auch damals wald und seenreich weitestgehend unerschlossen und hatte eine sandige Oberflache Das Bedurfnis der Angehorigen des Hofes sich in dem Raum sicher zu bewegen und zu orientieren und dabei die neu angelegten Schlosser leicht und schnell zu erreichen wirkten als Impulsgeber zur Errichtung eines symmetrischen Wegesystems Oft wurden entlang dieser Schneisen zumindest in der Nahe der Residenzen Lindenalleen angepflanzt um dem herrschaftlichen Gefolge im Sommer Schatten zu spenden Die Fortschritte bei der infrastrukturellen Erschliessung des Berliner Umlandes notierte der englische Freidenker John Toland 1702 Die hohen Landstrassen werden hier in besserm baulichen wesen erhalten als an einem orte sonst ingleichen gehen die posten richtiger und die ordentlichen landkutschen sind auch besser bestellt und wo sich die wege voneinander scheiden und theilen da sind grosse seulen auffgerichtet an welchen so viel arme stehen als wege abgehen und in welche entweder mit eingehauenen oder angemahlten buchstaben angeschrieben stehen die nahmen der nechsten stadt und wie viel meilen noch biss dahin ist und zwar dieses von dem letzten orte gleich angerechnet wo man ausreiset John Toland 3 Zur Wegeausbesserung waren die Gutsuntertanen im Rahmen ihrer Hand und Spanndienste verpflichtet Die entgeltlos durchgefuhrten Pflichtarbeiten unzureichend ausgebildeter schlecht motivierter und schlecht ausgerusteter Arbeitskrafte fuhrten zu keinen Verbesserungen des Wegenetzes Stattdessen wurden Arbeiten oberflachlich und nur provisorisch und fachlich unzureichend verrichtet die den Grundzustand der Strassen verschlimmbesserten Es fehlte an Effizienz brauchbarem Arbeitsgerat Baumaterial Geld und Investitionsbereitschaft Es wurde nicht systematisch gearbeitet sondern Massnahmen erfolgten kurzfristig und anlassbezogen zum Beispiel wenn sich der Landesherr ankundigte 4 Zumindest innerorts waren Strassenpflasterungen schon vor der Chaussierung der Uberlandstrassen vorgenommen worden Es waren aber allenfalls die reprasentativen Strassen befestigt z B die Steinstrasse in Brandenburg an der Havel In den meisten Fallen bestand die Pflasterung aus Feldsteinen welche in eine Sandschuttung gesetzt wurden 5 Aufgrund der schlechten Beschaffenheit der Wege waren Unfalle mit Verletzungen haufig Kursachsen Wurttemberg Hessen Bayern und andere deutsche Staaten begannen seit dem 18 Jahrhundert als Vorreiter mit der Herstellung guter Steinlandstrassen Aber der Bau ging nur langsam voran Auch unter Friedrich dem Grossen geschah wenig fur den Ausbau der Strassen in Brandenburg Angeordnete Bauvorhaben kamen kriegsbedingt nicht zur Umsetzung In den ersten Jahren des 18 Jahrhunderts erschienen immer vollstandigere Wegeordnungen in den deutschen Staaten Eine solche erliess Friedrich der Grosse am 24 Juni 1764 mit dem Wegreglement In diesem wurde angeordnet dass zu beiden Seiten der Land und Postwege Wassergraben auszuheben seien Zudem sollte ein Meldesystem der Postbediensteten etwaige Schaden an den Wegen sofort melden Auch die Anpflanzung von Allen wurde angeordnet 1770 wurde das Oberbaudepartement gegrundet Das war fur die Bereiche Maschinenbau Domanenbau Wasser und Strassenbau zustandig Aufgrund von Kompetenzstreitigkeiten innerhalb der Burokratie um die Zustandigkeit bildete der Nachfolgende Konig Friedrich Wilhelm II 1792 das General Chausseebau Departement und ernannte Hanns Moritz von Bruhl zum Generalintendanten Da es fur die Bauaufgabe im Gesamtstaat Preussen keine Erfahrungen oder Personal gab musste Baudirektor Mathias Stegemann den Stand der Strassenbautechnik von anderen Staaten erkunden und stellte 1787 einen Bericht dazu vor Der Chausseebau erfolgte durch Kommissionierung privater Unternehmen 1789 wurde eine kurze Musterchaussee im Neuen Garten in Potsdam angelegt Die ab 1791 angelegte und 1795 fertiggestellte Chaussee zwischen Berlin und Potsdam wurde zum Vorbild fur den gesamten Chausseebau in Preussen Die Benutzung war kostenpflichtig und wurde durch Chausseehauser genannte Mautstellen kontrolliert 1798 folgte der Bau einer Kieschaussee zwischen Berlin und Charlottenburg die durch den Tiergarten fuhrte Diese Phase war insgesamt noch eine Erprobungsphase und ein starker Ausbau des Chausseebaus folgte erst nach den Befreiungskriegen 6 Zwar gab es genugend Anknupfungspunkte zu auswartigen Zentren doch liefen die wichtigen Fernhandelsstrome am brandenburgischen Herrschaftsraum vorbei Die weiter sudlich uber wettinisches Territorium verlaufende Via Regia erzielte eine deutlich hohere uberregionale Bedeutung als die nordlicheren Handelswege in gleicher Richtung Es fuhrten seit dem fruhen Mittelalter drei uberregionale Fernhandelsstrassen von West nach Ost durch die Mark Brandenburg weiter in den Nord Ost Raum Europas die Erste verlief von Nordwesten uber den Hamburger Raum Lubeck Schwerin durch die Prignitz uber den Fehrbelliner Damm Linum Paaren Spandau und Berlin die Zweite verlief von der Altmark kommend Stendal uber die Passe bei Rathenow Nauen und Spandau nach Berlin die Dritte bedeutendste der brandenburgischen Fernhandelsstrassen war die seit der Bronzezeit bestehende Heerstrasse die von Magdeburg aus sudwestlicher Richtung kommend uber die Ubergange von Plaue uber Brandenburg an der Havel nach Spandau fuhrte und dort die Havel uberquerte weiter bis nach Berlin fuhrt bis Kustrin geht dann nach Posen und dort weiter bis Konigsberg fuhrt Von Spandau fuhrte eine andere Heerstrasse nach Bernau uber Oderberg bis Stettin 7 Ein anderer Abzweig bei Berlin fuhrte uber Muncheberg nach Frankfurt O Von der Ostsee aus fuhrten mehrere weitere Strassenzuge neben der Stettiner Anbindung in die Mark So eine von Stralsund und Greifswald aus durch Mecklenburg nach Berlin und von dort aus weiter in sudlicher Richtung durch die Lausitz nach Sachsen sowie in sudwestlicher Richtung durch die Juterboger Lande und die Zauche nach Wittenberg Leipzig Via Imperii Die nachste grosse Nord Sud Landverbindung setzte bei Perleberg als Abzweigung der hier als erstgenannten Nordwestverbindung an und fuhrte uber Wittstock Parchim nach Rostock Die bedeutendsten markischen Verbindungsstellen zum Altreich im Westen im Mittelalter nbsp Hamburg nbsp Lubeck nbsp Luneburg nbsp Braunschweig nbsp MagdeburgInsbesondere fur die Mittelmark waren die West Ost Verbindungen weit wichtiger als die Wasserwege Auch in den westelbischen Gebieten dominierten auch fur den Fernhandelsverkehr die Landverbindungen fur die insbesondere Salzwedel und Stendal sowie auch Gardelegen und Tangermunde wichtige Knotenpunkte bildeten Vor allem Hamburg Lubeck und Luneburg Braunschweig und Magdeburg waren durch Strassen verbunden die die altmarkischen Stadte beruhrten Die altmarkischen Stadte waren damit ein wichtiger Intermediar zu den Gebieten des Altreichs und gelangten so im Mittelalter in bedeutende handelswirtschaftliche Positionen fur die Mark Brandenburg deren Territorium sich uber 400 Kilometer in den Osten erstreckte Folglich erhielten die Stadte der Altmark als Erste Zugang zum Hansebund und entwickelten sich zur Drehscheibe im Handel zwischen dem ostlicher gelegenen markischen Binnenland und der deutschen Kuste 8 Wasserstrassen Bearbeiten nbsp Jagdschloss Glienicke an der Havel holzerne Zugbrucke und Boot Ende des 18 Jahrhunderts nbsp Bootsverkehr auf der Havel in Potsdam am Packhof Fischerviertel Ende des 18 JahrhundertsBrandenburg hatte keinen Zugang zum Meer und damit auch keinen Seehafen und war damit auf den Seehafen Hamburg angewiesen Zwischen Elbe und Oder die Richtung Nord und Ostsee flossen gab es zunachst keine Wasserstrassen sodass die Residenzstadte Berlin und Potsdam nicht an die wichtigen Transportwege angebunden waren In jener Zeit war der Transport zu Land aber teurer als zu Wasser und daher das Fehlen geeigneter schiffbarer Wasserwege in West Ost Richtung ein bedeutendes Strukturdefizit 9 Folgerichtig erleichterte Kurfurst Joachim II die Binnenschifffahrt uber Havel und Elbe durch die Errichtung von Kammerschleusen in Brandenburg an der Havel und Rathenow 1548 Im gleichen Jahr vereinbarte er mit dem Konig von Bohmen Kaiser Ferdinand I vertraglich die Erbauung eines Kanals der die Spree die durch Berlin und ihre Schwesterstadt Colln floss mit der Oder verbinden sollte Das Vorhaben war aber zu teuer und wurde aufgegeben Auch der 1605 begonnene Finowkanal im nordlichen Brandenburg von Liebenwalde an der Havel nach Oderberg wurde durch den Dreissigjahrigen Krieg zerstort 10 Beide bedeutenden Vorhaben konnten erst im 17 und 18 Jahrhundert verwirklicht werden Der nach seinem Bauherrn Friedrich Wilhelm Kanal benannte Wasserweg wurde zwischen 1662 und 1668 errichtet und verband Spree und Oder auf die er kurz vor Frankfurt an der Oder stiess Zusatzlich errichtete das Land die notigen Verkehrseinrichtungen Packhof Kran in Berlin das nun als wichtiger Umschlagplatz an Bedeutung gewinnt Das Berliner Speditionswesen erhielt fortan einen Zollverwalter Da eine private Initiative fehlte hat der Kurfurst 1656 eine staatliche Frachtschifffahrt von Furstenwalde nach Hamburg einrichten lassen Ein grosser Teil des schlesisch hamburgischen Durchgangsverkehrs wurde nun auf den neuen Wasserweg gezogen Besondere Zollbehandlung und Tarife mit dem breslauischen Handelsverkehr hatte das moglich gemacht 11 Fur die Kohle aus den Revieren Oberschlesiens war der Weg nach Nord Westen uber den Oder Spree Kanal der Billigste Fur das Getreide Sachsens war der Elbe Havel Kanal der geeignetste Transportweg 12 Der Finowkanal wurde als Verbindung zwischen Havel und Oder 1746 fertig gestellt Ein Jahr zuvor wurde der Plauer Kanal errichtet der eine neue Verbindung zwischen Havel und Elbe schuf und den Weg nach Magdeburg verkurzte Post und Nachrichtenwesen BearbeitenAb 1616 existierte eine Reitpost von Berlin nach Konigsberg spater auch Dragonerpost genannt Ausloser der Postentwicklung waren die um 1600 dazugewonnenen weit auseinander liegenden brandenburgischen Territorien Julich Kleve 1609 und das Herzogtum Preussen 1618 Die Boten sollten offiziell nur die Post des Hofes und die Behordenpost befordern transportierten aber auch Privatpost Mit dem kurfurstlichen Edikt vom 21 April 1646 wurde die brandenburgischen Staatspost gegrundet Damit brach Brandenburg das Monopol der Reichspost Regelmassige Reitpostlinien folgten zwischen Berlin Kleve und Konigsberg Spater kamen Linien nach Leipzig Dresden Hamburg Bremen Frankfurt Oder und vielen anderen Stadten hinzu Die Poststrassen in Brandenburg waren bis auf Ausnahmen alle auf Berlin ausgerichtet Erster brandenburgischen Postdirektor wurde Amtskammerrat Michael Matthias 1652 folgte ihm Otto Reichsfreiherr von Schwerin Unter Friedrich I wurde das Postwesen erweitert Die Zahl der Postamter im gesamten Hohenzollernstaat wuchs von 79 im Jahr 1698 auf 90 im Jahr 1710 die der Postwarteramter von 11 auf 51 und die Zahl der Postillione von 271 auf 358 1708 gab es in Berlin in der Woche 63 abgehende und ankommende Reit und Fahrpostverbindungen Oberste Dienststelle war das Generalpostamt in Berlin nbsp Preussischer GanzmeilensteinPostmeilensteine gab es in Brandenburg seit 1730 Friedrich Wilhelm I hatte sich bei seinem Staatsbesuch 1728 in Sachsen mit den Kursachsischen Postmeilensaulensystem befasst und sich entschlossen diese Neuerung auch in Preussen einzufuhren Auch das Aussehen entsprach dem sachsischen Vorbild Die Entfernungsangaben preussischer Meilensteine bezogen sich immer auch auf den Null Meilenstein der auf dem ehemaligen Berliner Donhoffplatz stand 13 Mit der Entwicklung der Post entstand ein Zeitungswesen in Berlin Brandenburg Die erste Brandenburger Zeitung erschien seit 1617 in Berlin Seit 1740 erschien in Berlin die Spenersche Zeitung Wahrend der Regierungszeit Friedrichs II wurden 1750 und 1783 zwei weitere Zeitungen zugelassen darunter die Gazette litteraire de Berlin Die Berliner Blatter hatten in der Mitte des 18 Jahrhunderts grossere Freiraume als die Zeitungen anderer deutscher Lander und konnten das Gedankengut der Aufklarung dem sich auch Friedrich II verpflichtet fuhlte nahezu ungehindert verbreiten Kartografie und Landeserfassung Bearbeiten nbsp Schmettau Karte von Werder Havel Das Schmettausche Kartenwerk war die erste grossflachige Kartierung brandenburgischer Gebiete und wurde unter der Leitung des preussischen Offiziers und Kartographen Friedrich Wilhelm Karl Graf von Schmettau in den Jahren 1767 bis 1787 erstellt Damit lag Brandenburg deutlich hinter den sachsischen Bemuhungen zuruck Die erste sachsische Landesvermessung fand bereits zwischen 1586 und 1633 statt Zudem stellte sich Friedrich II gegen eine Weitergabe der Karten an die Allgemeinheit weil er eine missbrauchliche militarische Nutzung durch seine Gegner befurchtete Die Karten blieben folglich nur einer kleinen Elite zuganglich 14 Kutschen und Alleen Bearbeiten nbsp Berline von 1760 im Moskauer Staatlichen Historischen MuseumDie bedeutsamste fahrzeugtechnische Errungenschaft des ausgehenden Mittelalters stellte der Wagenbau dar die als Kutsche bezeichnet wurde und in Ungarn erfunden wurde In Deutschland war die Kutsche seit dem 15 Jahrhundert bekannt und erhielt mit den in Berlin im 17 Jahrhundert neu aufgekommenen Kutschentyp Berline ihr fruhneuzeitliches Geprage Die konstruktiven Besonderheiten des Typs Berline mit unten abgerundeter Kastenform ermoglichte eine leichte Bauweise une eine hohe Wendigkeit Damit wurde das Zeitalter der Kutsche in Stadt und Land eingelautet und der Typ verbreitete sich in ganz Europa Zunachst gab es nur wenige Kutschen selbst die grossten Hauptstadte Europas zahlten nur wenige hundert Kutschen Durch die genannten Fortschritte im Kutschenbau nahm aber ihre Zahl spurbar zu 15 Die Post ubernahm Gutertransport und die Personenbeforderung mit den Postkutschen und federte so wie uberall im westlichen Europa den gestiegenen Reiseverkehr seit dem 17 Jahrhundert ab 16 Insgesamt hat der Berliner Wagenbau sich als innovativer und solider Stellmachermarkt hervorgetan Die Berline soll vom Philip de Chiese der seit 1660 Beauftragter fur Bausachen beim brandenburgischen Kurfursten war 1663 entworfen worden sein 17 Der Ursprung der staatlich betriebenen Alleenpflanzung in der Mark Brandenburg liegt im Jahre 1713 als Friedrich Wilhelm I uber hunderttausend Obstbaume Weiden und Maulbeeren entlang der Wege pflanzen liess Die Baume dienten als Wegeleitsystem um die Strassen auch bei Schnee sichtbar zu machen und ihre Fruchte dienten der okonomischen Nutzung Im Unterschied zu den suddeutschen Landern wurden die Baume nicht als Anliegerpflanzung auf der strassenabgewandten Seite des Grabens gepflanzt sondern unmittelbar am Fahrbahnrand Ein Abkommen der Fuhrwerke von der Strasse sollte damit verhindert werden 18 Offentlicher Personenverkehr BearbeitenFriedrich Wilhelm I ordnete 1739 fur die Hauptstadt Berlin die Aufstellung von 15 Mietdroschken an Bis 1769 stieg die Zahl der Droschken auf 36 an 1794 verschwanden die Mietdroschken wieder aus Berlin In Berlin wurde 1688 ein Sanftendienst eingerichtet Es war das erste offentliche Verkehrssystem Berlins und damit auch Brandenburgs Es gab zunachst 18 davon Auch andere deutsche Stadte folgten nach und nach diesem Beispiel Initiiert wurden die Entwicklungen im Verkehrswesen vor allem aus Frankreich 19 Siehe auch BearbeitenVerkehrsgeschichte des Kurfurstentums SachsenLiteratur BearbeitenHerbert Liman Chausseen Alleen Meilensteine Chausseehauser Landesbetrieb Strassenwesen Brandenburg Brandenburgische Denkmalpflege Herausgeber Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Jahrgang 16 Heft 1 Verlag Willmuth Arenhovel Berlin 2007Einzelnachweise Bearbeiten Ortstermine Stationen Brandenburg Preussens auf dem Weg in die moderne Welt Ausstellungskatalogs des Projektes Kulturland Brandenburg 2001 Museumsverband des Landes Brandenburg Herausgeber Verlag Henschel 2001 S 65 Achim Beyer Die kurbrandenburgische Residenzenlandschaft im langen 16 Jahrhundert Berliner Wissenschaftsverlag Berlin 2014 S 30f Ines Elsner Friedrich III I von Brandenburg Preussen 1688 1713 und die Berliner Residenzlandschaft Berliner Wissenschaftsverlag Berlin 2012 S 66 Lorenz Friedrich Beck Frank Gose Brandenburg und seine Landschaften Zentrum und Region vom Spatmittelalter bis 1800 Lukas Verlag Berlin 2009 S 194 Winfried Reinhardt Geschichte des Offentlichen Personenverkehrs von den Anfangen bis 2014 Springer Vieweg Wiesbaden 2015 S 121 Brandenburgische Denkmalpflege Herausgeber Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Jahrgang 16 Heft 1 Verlag Willmuth Arenhovel Berlin 2007 S 43 49 Lorenz Friedrich Beck Frank Gose Brandenburg und seine Landschaften Zentrum und Region vom Spatmittelalter bis 1800 Lukas Verlag Berlin 2009 1 Auflage S 112 Felix Escher Wolfgang Ribbe Stadtische Siedlungen im Mittelalter Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 1980 S 3 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 22 Ortstermine Stationen Brandenburg Preussens auf dem Weg in die moderne Welt Ausstellungskatalogs des Projektes Kulturland Brandenburg 2001 Museumsverband des Landes Brandenburg Herausgeber Verlag Henschel 2001 S 44 Otto Busch W Neugebauer Moderne Preussische Geschichte 1648 1947 Eine Anthologie Band 2 de Gruyter Verlag Berlin New York 1981 S 954 Hanns Weber Bankplatz Berlin Springer Fachmedien Wiesbaden Koln und Opladen 1957 S 10 Herbert Liman Chausseen Alleen Meilensteine Chausseehauser Landesbetrieb Strassenwesen Brandenburg S 13 Wolfgang Torge Geschichte der Geodasie in Deutschland Walter de Gruyter Verlag Berlin New York 2007 S 80 Winfried Reinhardt Geschichte des Offentlichen Personenverkehrs von den Anfangen bis 2014 Springer Vieweg Wiesbaden 2015 S 122 Dietmar Fack Automobil Verkehr und Erziehung Motorisierung und Sozialisation zwischen Beschleunigung und Anpassung1885 1945 Springer Fachmedien Wiesbaden Opladen 2000 S 52 Hrsg Frank Gose Winfried Muller Kurt Winkler Anne Katrin Ziesak Preussen und Sachsen Szenen einer Nachbarschaft Sandstein Verlag 2014 S 132 Jurgen Peters Alleen und Pflasterstrassen als kulturelles Erbe Entwicklungsgeschichte und heutige Bedeutung am Beispiel der Mark Brandenburg UVP report 18 2 3 2004 S 105 Winfried Reinhardt Geschichte des Offentlichen Personenverkehrs von den Anfangen bis 2014 Springer Vieweg Wiesbaden 2015 S 122 124 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verkehrsgeschichte der Mark Brandenburg amp oldid 227778742