www.wikidata.de-de.nina.az
Philip de Chiese auch Philipp de Chieze Philippo di Chieze Filippo di Chieze Filippo di Chiefa oder Philippe de La Chieze Philipp de la Chaise Philipp von Chaise 25 Dezember 1629 in Amersfoort Holland April 1673 in Osterwieck war Kammerjunker Baumeister und Generalquartiermeister im Dienste Friedrich Wilhelms von Brandenburg Schloss Caputh Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Bauwerke 3 Erfinder einer bekannten Kutsche 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenPhilip de Chiese wurde 1629 in Holland geboren wo er auch aufwuchs Er stammte aus einer angesehenen hugenottischen aus dem Piemont stammenden Familie Sein Vater war Thomas de Chieze 1573 oder 1583 wahrscheinlich in Orange Frankreich 1632 von 1605 bis 1629 Offizier bei der Gardereiterei des Statthalters Moritz von Oranien in Amersfoort zuletzt als Rittmeister Von 1654 bis 1660 betatigte sich Philip de Chiese als Kaufmann und machte Geldgeschafte u a in den Haag und Amsterdam Im Jahre 1660 kam er auf Grund gesellschaftlicher Beziehungen Prinz von Oranien an den Brandenburgischen Hof Unter Friedrich Wilhelm war er zuerst Kammerjunker und ab 1664 Generalquartiermeister im Rang eines Obristen zu Fuss Im Auftrag des Kurfursten wirkte er als Baumeister und Architekt unter anderem beim Potsdamer Stadtschloss besonders aber an Kanal und Festungsbauten mit Dieser uberliess ihm 1662 das Gut und das desolate Bauwerk des spateren Schlosses Caputh Er liess das wahrend und nach dem Dreissigjahrigen Krieg verfallene Gebaude im fruhbarocken Baustil wiedererrichten 1671 gingen das Schloss Caputh und das Gut mit samtlichen Landereien und Weinberg zuruck an den Kurfursten Chiese erhielt dafur einen 150 Hufen ca 2600 Hektar umfassenden Landbesitz im Memeldelta in Ostpreussen aus dem spater die Grafschaft Rautenburg hervorging nbsp Grafschaft Rautenburg und Lage von Schloss Rautenburg an der rechten Seite der Gilge im Landkreis Niederung Kreisgrenzen bis 1920 in rot heutige litauisch russische Grenze in gelb Diese Grenzziehung entspricht auch der nordlichen Kreisgrenze nach Abtrennung des Memellands 1920 Am 30 Januar 1665 hatte Chiese im Dom zu Colln zum ersten Mal geheiratet Nachdem er Witwer geworden war heiratete er in Konigsberg am 20 Mai 1669 die 19 jahrige Luise Katharina von Rautter Das Schloss in Ostpreussen das er errichten liess nannte er zu Ehren seiner Frau Rautenburg Chiese hatte dem Kurfursten versprochen eine Gegend um Lappienen spater Alt Lappienen 1938 bis 1946 Rauterskirch 1 zu entwassern und trockenzulegen und so der landwirtschaftlichen Nutzung zuzufuhren Nach dem plotzlichen Tod von Philip de Chiese im Jahr 1673 heiratete seine Witwe 1679 den Reichsgrafen Wolfgang Christoph Truchsess von Waldburg In Lappienen liess sie nach seinem Entwurf eine Kirche errichten Chiese wurde im Dom zu Colln begraben Bauwerke BearbeitenPhilip de Chiese wurde mit zahlreichen Bauvorhaben betraut Aus der Literatur geht jedoch nicht immer eindeutig hervor ob er als Baumeister Architekt oder als Baubeauftragter bzw Bauverantwortlicher im Auftrag Friedrich Wilhelms tatig war Zu den grosseren Projekten zahlen das Berliner und Potsdamer Stadtschloss welches er von 1660 bis 1673 als Baumeister betreute und dort massgeblich die Hauptfassade mit der grunen Treppe gestaltete 2 Weiter war er mittatig an einem alteren Flugel des Berliner Munzgebaudes und an Festungsbauten in Kustrin Stargard und Kolberg In Berlin begann er mit dem Bau eines Hauses in der Kurstrasse dem spateren Furstenhaus das von den Erben halbfertig an Eberhard von Dankelmann verkauft wurde Seine Mitarbeit am Friedrich Wilhelms Kanal bei Mullrose einem Teil des spateren Oder Spree Kanals ist verburgt 3 Auch am Bau der Schleuse und des Packhofs in Berlin war er beteiligt In seiner spateren Heimat Ostpreussen liess er einen Kanal anlegen zwischen der Gilge heute Matrossowka einem Mundungsarm der Memel und der Deime heute Dejma zur Schiffbarmachung und zur Entwasserung des Gebietes Nach dem Tod von de Chiese fuhrte seine Witwe die Fertigstellung des ca 6 km langen Kleinen Friedrichsgraben heute Nemoninski kanal fort Gleichzeitig wurden Deiche und Damme gebaut Diese ermoglichten erst in dem Gebiet eine ertragssichere Landwirtschaft Erfinder einer bekannten Kutsche BearbeitenPhilip de Chiese gilt ausserdem als Erfinder einer in der Barockzeit sehr bekannten Pferdekutsche der so genannten Berline oder Berliner Kalesche 1683 schenkte der Kurfurst dem franzosischen Sonnenkonig Ludwig XIV ein vergoldetes Exemplar 4 Volksetymologisch wird der Ausdruck Scheese fur eine Kutsche oder ein altes Auto auf den angeblichen Erfinder dieser Kutsche bezogen 5 zur eigentlichen Herkunft siehe Chaise Literatur BearbeitenHans Vollmer Chieze oder Chiese Philippe de In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 6 Carlini Cioci E A Seemann Leipzig 1912 S 495 Textarchiv Internet Archive Hans Joachim Uhlemann Berlin und die Markischen Wasserstrassen Deutscher Segler Verlag Berlin 2002 ISBN 3 88412 204 5 Karl Eduard Vehse Geschichte der deutschen Hofe seit der Reformation Hamburg 1851 1858 Friedrich Nicolai Beschreibung der koniglichen Residenzstadte Berlin und Potsdam Band 2 1779 S 27 books google de Friedrich Mielke Philipp de Chieze In Wolfgang Neugebauer Klaus Neitmann Uwe Schaper Hrsg Jahrbuch fur die Geschichte Mittel und Ostdeutschlands Band 13 14 de Gruyter Berlin 1966 S 384 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Peter Bahl Der Hof des Grossen Kurfursten Studien zur hoheren Amtstragerschaft Brandenburg Preussens Bohlau Verlag Koln 2001 ISBN 3 412 08300 3 S 452 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenDenkmaltopographie Potsdam MittelmarkEinzelnachweise Bearbeiten Historisches Verzeichnis der Orte des Kreises Elchniederung In kreis elchniederung de Abgerufen am 7 Oktober 2018 Karl Eduard Vehse Geschichte der deutschen Hofe seit der Reformation 1851 S 138 f Uhlemann Berlin und die Markischen Wasserstrassen alte Ausgabe Berlin 1987 S 74 Punkt 5 2 ff Vehse Geschichte der deutschen Hofe seit der Reformation 1851 S 139 Ewaldt Harndt Franzosisch im Berliner Jargon 1971 S 51 Normdaten Person GND 1161569006 lobid OGND AKS VIAF 25152986585912671584 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Chiese Philip deALTERNATIVNAMEN Chieze Philipp de Chieze Philippo di Chieze Filippo di Chiefa Filippo di Chieze Philippe de La Chaise Philipp de la Chaise Philipp vonKURZBESCHREIBUNG Kammerjunker Baumeister und GeneralquartiermeisterGEBURTSDATUM 25 Dezember 1629GEBURTSORT AmersfoortSTERBEDATUM April 1673STERBEORT Osterwieck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philip de Chiese amp oldid 237049082