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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Niort Begriffsklarung aufgefuhrt Niort njɔʁ ist eine franzosische Gemeinde in der Region Nouvelle Aquitaine im Westen des Landes Sie ist Verwaltungssitz Prafektur des Departements Deux Sevres Hauptort Chef Lieu des Arrondissements Niort und ebenfalls Hauptort der drei Kantone Niort 1 Niort 2 und Niort 3 NiortNiort Frankreich Staat FrankreichRegion Nouvelle AquitaineDepartement Nr Deux Sevres Prafektur 79 Arrondissement Niort Chef Lieu Kanton Niort 1 Niort 2 Niort 3Gemeindeverband NiortaisKoordinaten 46 20 N 0 28 W 46 325 0 46222222222222 Koordinaten 46 20 N 0 28 WHohe 2 77 mFlache 68 20 km Einwohner 58 966 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 865 Einw km Postleitzahl 79000INSEE Code 79191Website www vivre a niort comNiort am Fluss Sevre Niortaise Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Klima 1 3 Eingemeindungen 2 Geschichte 2 1 Namensherkunft 2 2 Wappen 2 3 Vorgeschichte und Antike 2 4 Mittelalter 2 5 Neuzeit 2 6 Neuere Geschichte 2 7 Bevolkerungsentwicklung 3 Wirtschaft und Verkehr 4 Sport 5 Sehenswurdigkeiten 5 1 Donjon 5 2 Le Pilori 5 3 Kirche Notre Dame 5 4 Kirche Saint Andre 5 5 Markthalle 5 6 Kaserne 5 7 Weitere Bauwerke 5 8 Platze 6 Lokale Spezialitaten 7 Partnerstadte 8 Personlichkeiten 8 1 In Niort geboren 8 2 Mit Niort verbunden 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Die Stadt mit liegt in einer fruchtbaren Ebene am Rand des Sumpfgebietes Marais Poitevin 63 Kilometer ostlich von La Rochelle am Fluss Sevre Niortaise dessen geschlangeltes Tal in jungerer Zeit in einen Grungurtel umgewandelt wurde Ursprunglich war die ganze Gegend um Niort ein Sumpfgebiet Der atlantische Golf von Pictons zog sich auf einer Breite von 30 Kilometern langsam ins Landesinnere zuruck und vermischte sich mit der Sevre Niortaise die in diesem flachen Gebiet Maander bildete In der Landschaft entstanden zahlreiche Inseln die jedoch fast ganzjahrig mit Brackwasser bedeckt waren Ab dem 11 Jahrhundert wurde der Sumpf schrittweise trockengelegt wobei sich vor allem Benediktinermonche aus verschiedenen ortlichen Abteien verdient machten Wahrend des Hundertjahrigen Krieges und der Hugenottenkriege ruhte diese Arbeit weitgehend Erst Anfang des 17 Jahrhunderts wurde die Drainage unter dem franzosischen Konig Heinrich IV mit Hilfe von hollandischen Ingenieuren wieder aufgenommen Im Laufe der Generation wurden 80 000 Hektar Sumpfgebiet trockengelegt Niort lag von 1996 bis 2014 im Parc interregional du Marais poitevin der 1979 unter dem Namen Parc naturel regional du Marais poitevin als Naturpark mit dem Ziel gegrundet wurde die okologisch empfindliche Landschaft in der Gegend zu schutzen Ende 1996 wurde ihm der Status Naturpark aberkannt was die vorubergehende Namensanderung erklart 2014 wurde ihm der Status wieder zuerkannt und er gehort heute zum Regionalen Naturpark Marais Poitevin Klima Bearbeiten Das Klima ist ozeanisch gepragt die Winter sind somit mild Im langjahrigen Durchschnitt werden pro Jahr 1934 Sonnenstunden und 890 Millimeter Niederschlag gemessen Nebel tritt an 49 Tagen auf Eingemeindungen Bearbeiten Zwischen 1964 und 1972 fusionierten folgende vier Gemeinden mit Niort Souche am 21 Juni 1964 Sainte Pezenne am 16 April 1965 Saint Florent am 1 Januar 1969 und Saint Liguaire am 1 Januar 1972 Geschichte BearbeitenNamensherkunft Bearbeiten Der Ortsname leitet sich von einem keltischen gallischen Begriff der latinisiert Novioritum lautet ab Es ist ein Zusammenzug der beiden Worter novum fur neu und rito fur Furt Der Ortsname Niort ist somit als die neue Furt an der Sevre zu verstehen Wappen Bearbeiten Der azurblaue Hintergrund ist mit guldenen Fleurs de Lis besat Im Vordergrund steht ein silberner Befestigungsturm der von einem kleineren Turm derselben Farbe gekront ist beide Turme sind schwarz gemauert Das Ganze wird im Schildfuss von einem silbernen Fluss getragen Vorgeschichte und Antike Bearbeiten nbsp Jungsteinzeitliche Axt aus poliertem Eklogit Fund aus Niort ausgestellt im Museum de ToulouseDie Besiedlung der Region ist fur die Jungsteinzeit und die fruhe gallo romische Zeit nachgewiesen wobei sich die archaologischen Funde in der Flussschleife der Sevre Niortaise verdichten Bei der Datierung der Gegenstande fallt auf dass die Kette kurz nach der Eroberung Galliens durch die Romer abbricht was fur die Gegend atypisch ist so dass anzunehmen ist dass die Siedlung noch im 1 Jahrhundert vor Christus aufgegeben wurde Weshalb der Ort der fruher vermutlich ein Handelszentrum war von den Romern fallen gelassen wurde ist nicht bekannt Im 5 Jahrhundert zur Zeit des Zusammenbruches des Westromischen Reiches wurde die Gegend von den Westgoten gehalten Im Jahr 507 nach der Schlacht von Vouille wurden die Westgoten von den Franken vertrieben 1 Mittelalter Bearbeiten Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen von Niort stammen aus dem 6 Jahrhundert Darin werden zwei Weiler auf dem Hugel erwahnt die man Notre Dame und Saint Andre nannte Von der erhohten Lage versprach man sich Schutz in einer Zeit in der politische Strukturen fast ganzlich fehlten In friedlichen Zeiten konnte die Sevre als Handelsweg genutzt werden und in unruhigen Zeiten hatte man wenigstens den Uberblick uber das Tal und etwas Schutz vor anrennenden Horden Im Jahre 940 wurde Niort von den Normannen geplundert Ab dem Hochmittelalter unterstand die Stadt der Grafschaft Poitou die spater im Herzogtum Aquitanien aufging Eleonore von Aquitanien heiratete zuerst den franzosischen Konig Ludwig VII 1137 spater nach der Scheidung den nachmaligen englischen Konig Heinrich II 1152 und brachte das Herzogtum als Mitgift in die jeweilige Krondomane ein 1204 trotzten die Stadtburger der inzwischen betagten Eleonore einen Freiheitsbrief ab Niort unterstand seitdem einem so genannten Consulat Eleonores Gatte Heinrich II und ihr gemeinsamer Sohn Richard Lowenherz liessen die Zitadelle mit einer 2 800 Meter langen Mauer befestigen Im Jahre 1244 wurde Niort wieder franzosisch 1285 erhielt die Stadt den Status eines Freihafens Im Zuge des Hundertjahrigen Krieges wehrte Niort 1346 zwar den Angriff von Henry of Grosmont 1 Herzog von Lancaster erfolgreich ab wurde aber dennoch 1360 im Friede von Bretigny an die Englander ubergeben Bertrand du Guesclin nahm die Stadt am 23 Marz 1372 schliesslich definitiv fur Frankreich ein Dabei soll er sich einer List bedient haben Zweihundert seiner tapfersten Soldaten wurden in englische Uniformen gekleidet Die dupierte Wache senkte daraufhin die Zugbrucke und die getarnte franzosische Vorhut begann mit der Entwaffnung der Englander Wahrend des Aufstandes des Adels gegen Konig Karl VII ein Ereignis das unter dem Namen Praguerie bekannt ist und in das auch der Dauphin verwickelt war schlug letzterer 1440 gegen Gewahrung zahlreicher Privilegien an die Bevolkerung sein Lager in Niort auf Diese Zugestandnisse sowie das Markt und Messerecht bestatigte der vormalige Dauphin im Jahr 1461 als Konig Ludwig XI von Frankreich Im 14 Jahrhundert verdankte Niort seine Bekanntheit den Webern und Gerbern der Stadt Gegen Ende des Mittelalters wurde die Schifflande unter der Leitung des Grafen Jean de Berry ausgebaut und die Wasserstrasse der Sevre besser an den Atlantik angebunden In dieser Zeit erlebte Niort einen markanten Bevolkerungsaufschwung es wurden Salz Fisch Weizen Wolle und Felle nach dem burgundischen Flandern und nach Spanien exportiert Neuzeit Bearbeiten 1557 konnten sich die Hugenotten in der Stadt zwar durchsetzen doch wurde Niort nach der Schlacht bei Moncontour im Jahre 1569 von den katholischen Truppen des franzosischen Konigs Karl IX eingenommen Die Nacht vom 27 zum 28 Dezember 1588 verlief fur die Stadt sehr blutig Die Hugenottenfuhrer Louis de Saint Gelais und Theodore Agrippa d Aubigne fielen mit ihren Soldnern in Niort ein und es kam zu Mord Plunderung und Brandstiftung Im Jahre 1627 wurde Niort erneut katholisch doch hielten sich Protestanten noch bis 1685 in der Stadt Viele Hugenotten zogen es allerdings vor zu fliehen wobei Kanada als Exilland im Vordergrund stand Pierre de Villiers und einige seiner Verwandten aus der Familie De Villiers de Princay emigrierten in die Kapkolonie Seine Nachkommenschaft ist im Besitz von Weingutern und fuhrt den Titel Baron de Villiers In der Folge wurde Niort zu einem wichtigen Umschlagplatz fur Haute und Felle die in Nordamerika den Indianern abgehandelt wurden Dieser Handel kam Mitte des 18 Jahrhunderts zum Erliegen als Frankreich Kanada im Siebenjahrigen Krieg verlor Dennoch zahlte man am Vorabend der Franzosischen Revolution in der Stadt rund dreissig Walkmuhlen zur Herstellung und Veredelung von Stoffen Leder sowie Filz und mehr als dreissig Kavallerieregimenter statteten sich dazumal in Niort mit Lederhosen aus Neuere Geschichte Bearbeiten Die Lederindustrie von Niort ging graduell zuruck und starb im 20 Jahrhundert ganz aus Wahrend der Befreiung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg verloren am 7 Juni 1944 bei einem fehlgeleiteten Bombardement der Alliierten rund 40 Einwohner ihr Leben Das eigentliche Ziel waren der Rangierbahnhof und eine Fabrik fur Zunder die von der Wehrmacht betrieben wurde Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Gemeinde 1936 1946 1954 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2010Souche 1964 eingemeindet 1 217 1 423 1 589 2 386Sainte Pezenne 1965 eingemeindet 1 819 2 118 2 365 3 029Saint Florent 1969 eingemeindet 2 448 2 790 2 876 3 644 4 925Saint Liguaire 1972 eingemeindet 1 237 1 323 1 390 1 945 2 590Niort 27 830 32 752 33 167 37 512 48 469Niort heutige Ausdehnung 34 551 40 406 41 382 48 516 55 984 62 267 58 203 57 012 56 661 57 325Wirtschaft und Verkehr Bearbeiten nbsp Verkehrsanbindung von NiortWahrend Niort fruher ein Zentrum der Leder und Tuchindustrie mit den branchenspezifischen Markten und Messen war hat sich die Stadt heute zu einem wichtigen Finanz und Versicherungszentrum gewandelt Der Automobilhersteller Automobiles Barre musste 1930 aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise die Produktion wieder einstellen Der Dienstleistungssektor insgesamt beschaftigt in Niort rund 28 000 Mitarbeiter Der wichtigste Arbeitgeber der Stadt und auch des Departements Deux Sevres mit 2 884 Angestellten Stand 2009 ist das stadtische Krankenhaus von Niort Die regionale Verbraucherausstellung Foirexpo de Niort welche jedes Jahr Ende April stattfindet zog 2012 mehr als 100 000 Besucher an Dank der guten Anbindung an das Autobahnnetz dem Rangierbahnhof und der relativen Nahe zum Hafen von La Rochelle hat sich Niort auch zu einem Logistikzentrum entwickelt insbesondere fur die Verteilung von Lebensmitteln und pharmazeutischen Produkten Atlanserve nennt sich eine 450 Hektar grosse Gewerbezone welche sich in der sudostlichen Nachbargemeinde La Creche ausbreitet und mehr als hundert Unternehmen vereinigt Das Geschaftsviertel im Zentrum der Stadt wurde zwischen 2009 und 2012 zur Fussgangerzone umgestaltet Im Stadtviertel Niort Noron befindet sich der Hauptsitz der Mutuelle d assurance des instituteurs de France MAIF eine Versicherungsgesellschaft die ursprunglich fur Lehrpersonal gedacht war Die Mutuelle d assurance des artisans de France MAAF welche sich anfangs an Handwerker richtete ist in derselben Geschaftssparte tatig und hat ihre Zentrale im Stadtteil Niort Chauray Beide Konzerne die in grossen modernen Gebauden untergebracht sind stehen heute mit einer breiten Palette von Versicherungsleistungen allen Interessierten offen und beschaftigen weltweit je rund 7 000 Angestellte Niort liegt an der Bahnstrecke Saint Benoit La Rochelle Ville die von TGV und TER Zugen bedient wird Die Fahrt vom Bahnhof Paris Montparnasse dauert mit dem TGV im besten Fall 2 Stunden und 10 Minuten nach La Rochelle Ville benotigt der Zug 35 Minuten Der Radwanderweg Nr 43 Velo Francette von Ouistreham Calvados nach La Rochelle Charente Maritime fuhrt durch Niort Sport BearbeitenDer Fussballverein Chamois Niort spielte in der Saison 1987 88 in der obersten franzosischen Liga ein einmaliges Ereignis fur Niort Er tragt seine Heimspiele im Stadion Stade Rene Gaillard aus Der Name Chamois erinnert an die Herstellung von Samischleder auch Chamoisleder genannt fur welche die Stadt einst bekannt war und das traditionell aus Fellen von Gamsen frz Chamois gegerbt wurde Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas Kulturerbe von Niort umfasst zurzeit 23 offiziell unter Denkmalschutz stehende Objekte Donjon Bearbeiten nbsp Zwillings DonjonDie Burg von Niort besitzt als grosse Besonderheit einen Zwillings Donjon Die beiden romanischen Turme stehen in einem Abstand von 16 Metern und sind durch einen Zwischenbau verbunden Das Ensemble gab das Kernstuck eines grossen viereckigen Reduits von 700 Metern Lange ab Ursprunglich waren die beiden Turme durch eine Kurtine miteinander verbunden Konig Heinrich II von England wollte mit dieser uneinnehmbaren Festung die franzosische Provinz sichern welche seine Gattin Eleonore von Aquitanien als Mitgift 1152 in die Ehe eingebracht hatte Die Wehranlage stellte eigentlich eine ganze mittelalterliche Stadt mit Wohnhausern Garten und Exerzierplatz dar Das Kollegiatstift Saint Gaudens mit der dazugehorigen Kirche war ebenfalls Teil davon wurde aber wahrend der Hugenottenkriege zerstort Die Burganlage diente spater als Gefangnis und danach als Museum Die beiden Turme haben einen annahernd quadratischen Grundriss Der Sudturm ist 28 der Nordturm 23 Meter hoch Rundturme verstarken die vier Ecken jedes Donjon und ein massives Strebewerk festigt die Verbindungsmauern Die Donjons sind ein typisches Beispiel der militarischen Architektur der damaligen Zeit dicke Wande Strebepfeiler und nur wenige und schmale Offnungen Zinnen und Maschikulis an der Nordost und Sudwestseite erlaubten eine aktive Verteidigung der Burg Der Nordturm brach 1749 teilweise ein wurde aber 1750 neu aufgebaut Das Bauwerk welches heute temporare Ausstellungen beherbergt ist seit 1840 ein franzosisches Kulturdenkmal 2 Die begehbaren Plattformen bieten einen schonen Blick auf Niort und die Sevre Le Pilori Bearbeiten nbsp Le PiloriLe pilori der Pranger nennt sich das ehemalige Rathaus des Architekten Mathurin Berthome Der typische Renaissancebau aus dem 16 Jahrhundert wurde an jener Stelle errichtet an der im Mittelalter der Pranger stand Der obere Teil des Belfrieds wurde im 17 Jahrhundert erganzt Das dreigeschossige Gebaude verfugt uber einen trapezformigen Grundriss Bei der Aussendekoration ist vor allem die Fensterbekronung des obersten Fenster bemerkenswert Die Steinmetzarbeit des Ziergiebels bildet unter anderem mehrere Kandelaber ab Das Gebaude wurde 1885 restauriert wobei Charles Lameire die Innenbemalung des Saales im ersten Stock ausfuhrte In diesem Saal ist auch ein bemaltes Cheminee zu sehen das neben Pflanzenornamenten mit den Wappen der Burgermeister und Ratsherren des Ancien Regime verziert ist Der Bau ist seit 1879 ein franzosisches Kulturdenkmal 3 Nachdem er in jungerer Zeit eine Buchhandlung beherbergte gehort er heute der Stadt und wird temporar fur Kunstausstellungen genutzt nbsp Kirche Notre DameKirche Notre Dame Bearbeiten Die an der Stelle eines romanischen Gotteshauses im Flamboyant Stil errichtete Kirche Notre Dame geht auf das 14 Jahrhundert zuruck doch stammen die meisten Komponenten aus dem 15 und 16 Jahrhundert Das Mittelschiff wird von zwei Seitenschiffen in denen offene Kapellen untergebracht sind flankiert Das Ensemble ist mit einem achtteiligen Kreuzrippengewolbe uberdeckt Die Kirche verfugt uber einen spitzzulaufenden Kirchturm der mit seinen 75 Meter Hohe der hochste im Departement Deux Sevres ist Der Haupteingang an der Nordseite verfugt uber ein bemerkenswertes der Jungfrau Maria gewidmetes Portal aus dem 16 Jahrhundert das den Ubergang von der Spatgotik zum Renaissance Stil aufzeigt Einer der Architekten war Mathurin Berthome der auch den Turm entwarf 1771 wurde der Hauptaltar nach Westen verschoben und eine neue Raumeinteilung geschaffen Zusatzliche Fenster mit dem Jessebaum Motiv an der Stelle von Seitenportalen sorgten fur mehr Helligkeit im Innern Die Kanzel aus geschnitzter Eiche und der Kreuzgang sind im neugotischen Stil 1877 gehalten Zur Innenausstattung gehoren auch Bildteppiche aus Aubusson 18 Jahrhundert Die Kirche ist seit 1908 ein franzosisches Kulturdenkmal 4 Kirche Saint Andre Bearbeiten nbsp Kirche Saint AndreVon der ursprunglichen Kirche Saint Andre einst ein bedeutender romanischer Sakralbau sind nur noch einige beschadigte Aussenskulpturen die heute im Museum aufbewahrt werden erhalten geblieben Das Bauwerk wurde zur Zeit der Gotik und der Renaissance neu errichtet aber bereits im Jahre 1588 von den Hugenotten stark zerstort 1685 restauriert verandert und erweitert diente es wahrend des Aufstandes der Vendee als Futterspeicher fur Pferde wobei es in Richtung Kavalleriekaserne verlangert wurde Das heutige Aussehen verdankt die Kirche dem ortlichen Architekten Segretain der sie im neugotischen Stil zwischen 1855 und 1863 ein drittes Mal aufbaute Manche Kunstkritiker sehen im heutigen Bau eine durchaus gelungene Persiflage auf die gotische Architektur des 13 Jahrhunderts Im Innern der Apsis sind auf der Sudseite noch Reste einer Kapelle aus der Zeit der Renaissance zu erkennen Bemerkenswert bei der Ausstattung sind die geschnitzte Kanzel aus dem 17 und das von Lattainville erschaffene Passionsgemalde aus dem 18 Jahrhundert sowie ein holzernes Kruzifix aus demselben Jahrhundert Markthalle Bearbeiten nbsp Markthalle nbsp Quartier Du GuesclinDie Markthalle Les halles wurde 1869 von Durand Stadtarchitekt von Niort errichtet Die verglaste Gusseisen und Stahlkonstruktion ist der dritte gedeckte Markt in der Geschichte der Stadt Der erste bestand bereits im Mittelalter und soll den Ubernamen das schonste Gedrange im franzosischen Konigreich getragen haben Die heutige Gebaudekonstruktion ist eine Anlehnung an den Pavillon Baltard von Paris 1977 abgetragen und in Nogent sur Marne neu aufgebaut Die Halle besteht aus einem breiten Mittelschiff das von zwei Seitenschiffen flankiert ist spater wurde den Seitenschiffen noch je eine Galerie die sich zur Place du Donjon bzw zur Rue Brisson offnen hinzugefugt Jede Fassade ist mit drei Blendarkaden verziert wobei in der mittleren Arkade die Eingangspforte angebracht ist Uber diesen Zugangen befinden sich Portalbekronungen in Form einer Gusseisenplastik die neben Obstornamenten Mercurius der romische Gott der Handler und Ceres die romische Gottin des Ackerbaus zeigen Das Gebaudeensemble ist seit 1987 ein Monument historique Kulturdenkmal 5 Marktbetrieb ist von Dienstag bis Sonntag jeweils bis 14 Uhr Donnerstags und samstags werden im Freien zusatzliche Marktstande aufgebaut Kaserne Bearbeiten Mit dem Bau der Kaserne Du Guesclin benannt nach dem Heerfuhrer Bertrand du Guesclin wurde 1734 am ehemaligen Marktplatz Place Saint Gelais begonnen Heute heisst der Platz der den Stadtteil Quartier Du Guesclin dominiert Place Chanzy Auftraggeber der Kaserne im Vauban Stil war Burgermeister Thibault de Bouteville Das Gebaude besteht aus einem einzigen imposanten dreigeschossigen Trakt in dem 720 Soldaten Platz fanden Im Erdgeschoss waren die Pferdestalle untergebracht Die Kaserne wurde in den Jahren 1779 1830 und 1894 sukzessive vergrossert Die Truppenunterkunft beherbergte in den 160 Jahren in denen sie in Betrieb war nacheinander 43 Kavallerieregimenter darunter das bekannte Husarenregiment Nr 7 das 1792 wahrend der Franzosischen Revolution gegrundet wurde und noch lange zum alltaglichen Erscheinungsbild der Stadt gehorte Heute ist der Bau der seit 1994 als franzosisches Kulturdenkmal gilt 6 Sitz des Generalrates des Departement Deux Sevres Weitere Bauwerke Bearbeiten nbsp Kirche Saint Etienne du PortDie Kirche Eglise Sainte Pezenne aus dem fruhen 12 Jahrhundert ist die alteste Kirche von Niort Der Chor stellt ein archaisches Zeugnis der romanischen Baukunst dar Das Bauwerk ist seit 2003 ein franzosisches Kulturdenkmal 7 Die neogotische Kirche Eglise Saint Etienne du Port stammt aus dem 19 Jahrhundert Das einschiffige Bauwerk mit Chorumgang ist seit 2008 ein franzosisches Kulturdenkmal 8 Die reformierte Kirche Le Temple protestant war ursprunglich die Klosterkirche der Ordensgemeinschaft der Cordeliers Der gotische Bau aus dem 13 Jahrhundert wurde wahrend der Hugenottenkriege stark beschadigt aber bereits unter der Regentschaft Konig Heinrichs IV restauriert Im Jahr 1800 wurde die Kirche an die Stadt Niort verkauft die es nach einer erneuten Instandstellung 1805 an die evangelische Gemeinde abgab Bemerkenswert im Innern des einschiffigen Baus ist die getafelte Kanzel Das stattliche Wohnhaus Hotel de la Rouliere an der 63 Rue Saint Gelais wurde 1830 vom Architekten Pierre Theophile Segretain fur den damaligen Burgermeister Jean Victor Chebrou de la Rouliere errichtet Das Haus ist seit 1990 ein franzosisches Kulturdenkmal 9 Das Maison de la Vierge Haus der Jungfrau Maria an der 55 rue Saint Gelais ist ein Fachwerkbau aus dem 15 Jahrhundert der einer alten bekannten ansassigen Familie gehorte Der Name erhielt das Haus wegen einer grossen auffalligen Madonnastatue die in einer Mauernische der Fassadenecke untergebracht ist Das Haus welches sich zurzeit leider in einem sehr schlechten baulichem Zustand prasentiert ist seit 2001 ein franzosisches Kulturdenkmal 10 Das Musee Bernard d Agesci besteht seit 2006 im Gebaude des ehemaligen Gymnasiums Platze Bearbeiten Die weite Place de la Breche war ursprunglich der koniglich statuierte Messeplatz von Niort In der Neuzeit wurde eine Bresche in die Festungsmauern gerissen um mehr Raum zu gewinnen was ihren Namen erklart Der Platz bietet heute Raum fur einen offentlichen Skulpturengarten der uber eine monumentale Treppe zu erreichen ist hinzu kommen uber 1000 Parkplatze Der Platz welcher heute von vielen Restaurants und Bars gesaumt wird wurde fur den Durchgangsverkehr gesperrt und terrassenformig gestaltet 2012 wurde der Parkplatz in den Untergrund verlegt Lokale Spezialitaten BearbeitenDie Kultivierung und Weiterzuchtung der Engelwurzen Angelica hat in der Gegend um Niort wegen ihrer aromatisierenden und heilenden Eigenschaft eine lange Tradition Man begann mit der Herstellung eines Likors auf Basis der Engelwurzen der Angelique genannt wurde Nonnen im 18 Jahrhundert sollen erstmals den Einfall gehabt haben den Likor als Backzutat zu verwenden Heute findet man diesen in vielen Konditorwaren die in Niort verkauft werden Partnerstadte BearbeitenAtakpame Togo seit 1958 Coburg Bayern Deutschland seit 1974 Wellingborough England seit 1977 Springe Niedersachsen Deutschland seit 1979 Tomelloso Kastilien La Mancha Spanien seit 1981 Gijon Asturien Spanien seit 1982 Biala Podlaska Polen seit 1995 Personlichkeiten BearbeitenIn Niort geboren Bearbeiten Jacques Yver 1520 1572 Erzahler Francoise d Aubigne Madame de Maintenon 1635 1719 Matresse und spater heimliche Gemahlin Ludwigs XIV Tochter einer katholischen Mutter und eines hugenottischen Vaters der sich in Festungshaft befand Isaac de Beausobre 1659 1738 protestantischer Theologe Santiago de Liniers 1753 1810 Vizekonig des Vizekonigreiches des Rio de la Plata Louis de Fontanes 1757 1821 franzosischer Dichter und Politiker Antonin Proust 1832 1905 Journalist und Politiker Edouard Jean Marie Stephan 1837 1923 im Stadtteil Sainte Pezenne geborener Astronom Edouard Bourciez 1854 1946 Romanist und Gaskognist Leonce Perret 1880 1935 Schauspieler und Regisseur Jean Dere 1886 1970 Komponist und Musikpadagoge Jean Pommier 1893 1973 Literaturwissenschaftler und Romanist Raymond Cartier 1904 1975 Journalist und Schriftsteller Henri Georges Clouzot 1907 1977 franzosischer Regisseur Henriette Morineau 1908 1990 Schauspielerin brasilianische Theaterlegende Claude Geffre OP 1926 2017 romisch katholischer Theologe Marc Bleuse 1937 Komponist und Musikpadagoge Ted Benoit 1947 2016 Comiczeichner Francoise Gerbaulet 1948 Schriftstellerin Thierry Terrasson 1966 Comiczeichner und Illustrator Mathias Enard 1972 Schriftsteller und Ubersetzer Geraldine Laurent 1975 Jazz Saxophonistin Catherine Meurisse 1980 Karikaturistin Cartoonistin und Autorin Maxime Lagarde 1994 SchachspielerSportler Hilaire Gaignard 1884 1964 Flugpionier und Autorennfahrer Yvon Tapy 1939 Autorennfahrer Nicolas Crosbie 1980 Radrennfahrer Aurelien Capoue 1982 Fussballspieler Mathieu Claude 1983 Radrennfahrer Etienne Capoue 1988 Fussballspieler Johan Gastien 1988 Fussballspieler Baptiste Masotti 1995 Squashspieler Olivier Sarr 1999 BasketballspielerMit Niort verbunden Bearbeiten Desire Beaulieu 1791 1863 Komponist und Konzertveranstalter starb in Niort Segolene Royal 1953 in Dakar Politikerin der Sozialistischen Partei PS war 1995 2001 Mitglied des Gemeinderates von Niort Einzelnachweise Bearbeiten Herrmann Kinder Werner Hilgemann dtv Atlas zur Weltgeschichte 23 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1989 ISBN 3 423 03001 1 S 116 117 Eintrag Nr PA00101283 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Eintrag Nr PA00101287 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Eintrag Nr PA00101284 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Eintrag Nr PA00101285 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Eintrag Nr PA00132782 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Eintrag Nr PA79000024 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Eintrag Nr PA79000035 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Eintrag Nr PA00101412 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Eintrag Nr PA79000019 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Niort Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Niort Reisefuhrer Webauftritt der Stadt Niort franzosisch Gemeinden im Arrondissement Niort Aiffres Aigondigne Alloinay Amure Arcais Asnieres en Poitou Aubigne Auge Avon Azay le Brule 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