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Die neupreussische Heeresorganisation behandelt die Aufbauorganisation der preussischen Armee von der Heeresreform von 1807 bis 1814 an bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 Inhaltsverzeichnis 1 Organisation der neupreussischen Armee 1 1 Infanterie 1 1 1 Linieninfanterie 1 1 2 Leichte Infanterie 1 1 3 Landwehrinfanterie 1 2 Kavallerie 1 2 1 Linien Kavallerie 1 2 2 Landwehrkavallerie 1 3 Artillerie 1 4 Pioniere 1 5 Train 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseOrganisation der neupreussischen Armee BearbeitenDie altpreussische Armee wurde im Krieg von 1806 durch Napoleon vollig zerschlagen viele Soldaten gingen in Gefangenschaft Mit der beginnenden Neuformation wurde beschlossen die alten Regimenter in ihrer bestehenden Form aufzulosen und eine neue Struktur zu schaffen Noch wahrend des Krieges gegen Frankreich nach dem katastrophalen Herbstfeldzug 1806 begann die Reorganisation des Heeres Am Anfang blieb sie auf die verbliebenen nichtbesetzten Ostprovinzen Preussens Ostpreussen Schlesien Pommern beschrankt So entstanden 19 neue Reservebataillone 6 Kavalleriebrigaden sowie einige Freikorps Zusammen mit den 1806 in den Ostprovinzen zuruckgebliebenen Regimentern und Garnisonsbataillonen bildete diese neue Streitmacht bei Kriegsende 1807 63 000 Mann Diese Streitmacht ist bereits als neupreussische Armee zu bezeichnen Nach erfolgter Heeresreform zwischen 1807 und 1814 entstand die neupreussische Armee mit dem fur sie typischen Nebeneinander von Linienarmee und Landwehr Die Bezeichnung der Regimenter nach ihren jeweiligen Chefs fiel weg von da an erhielten die Regimenter Nummern und den Namen ihrer Provinz als Bezeichnung 1823 fiel die Bezeichnung nach den Provinzen zwischenzeitlich wieder weg Eine wichtige strukturelle Veranderung der Reformen war die Einrichtung des Kriegsministeriums in dem ab dem 25 Dezember 1808 die zuvor auf verschiedene Behorden verteilte Militarverwaltung zusammengefasst wurde Vom 16 November 1808 an wurden die verbliebenen Regimenter in sechs Brigaden zusammengefasst Ostpreussische Brigade Westpreussische Brigade Pommersche Brigade Brandenburgische Brigade Niederschlesische Brigade und die Oberschlesische Brigade Dabei kamen auf eine Brigade zwei Infanterieregimenter und zwei bis drei Kavallerieregimenter Die Brigaden entsprachen damit praktisch gemischten Divisionen Der Zweck dieser Einteilung war es ein besseres Zusammenspiel der einzelnen Truppengattungen zu erreichen Ab 1813 bildeten die sogenannten Brigaden das Gegenstuck zur Infanteriedivision franzosischen Typs mit je einem Infanterieregiment einem Reserveregiment einem Landwehrregiment einem Kavallerieregiment und einer Batterie Am 11 Juni 1813 wurden drei Armeekorps gebildet als I II III Armeekorps bezeichnet Jedes Armeekorps bestand aus vier gemischten Brigaden einschliesslich 16 Landwehrbataillonen Dazu kam noch eine Kavalleriereserve von drei Brigaden wovon in der Regel die ersten beiden aus regularen Regimentern bestanden die dritte aus Landwehr Die Artilleriereserve wurde unter einem eigenen Kommandeur zusammengefasst und konnte bis zu acht Batterien umfassen Die Gliederung des zu einem Grossteil aus Landwehr bestehenden IV Armeekorps wich von der der ubrigen ab da die unterstellten Truppen defensive u a Aufgaben erfullen sollten Die Gardetruppen standen bis auf ein Halbbataillon der Gardejager bei der russischen Garde Die neupreussische Armee gliederte sich folgendermassen 1813 Armeekorps I II III Brigade gemischter Verband Infanteriebrigade Kavalleriebrigade 2 3 Infanterie oder Kavallerieregimenter Regiment Bataillon KompanieGliederung eines preussischen Armeekorps 1813 Armeekorps 4 gemischte Brigaden Kavalleriereserve 3 Brigaden Artilleriereserve 8 Infanterieregimenter 1 Jager oder Schutzenbataillon ca 14 Kavallerieregimenter 16 Landwehrbataillone 12 Batterien mit 96 GeschutzenDie Zusammensetzung der Brigaden aus Truppen von verschiedenem Wert entsprach der Absicht den jungen Landwehren im Gefecht einen soliden Ruckhalt an erprobten Linientruppen zu geben Am 23 Marz 1815 wurde die Armee von drei auf sechs Armeekorps eingeteilt Die Sollstarke eines Armeekorps betrug um die 35 000 Mann In der Schlacht von Waterloo war es das IV Armeekorps unter Kommando von Blucher das die Schlacht entschied Nach dem Wiener Kongress 1815 bestand die preussische Linienarmee aus folgenden Einheiten Die Infanterie bestand aus 2 Garderegimentern 2 Grenadieregimentern und 32 Linieninfanterieregimentern Die Kavallerie bestand aus 4 Gardekavallerieregimentern und 32 Linienkavallerieregimentern Verteilung der Verbande auf die Armeekorps 1840 Armeekorps Division Infanterie Brigade Kavallerie Brigade Landwehr Brigade dem Korps unterstelltGarde Korps Berlin 1 Garde Division Berlin 1 Garde Rgt zu Fuss 2 Garde Rgt zu Fuss Garde Jager Bataillon Gardes du Corps Garde Husaren Rgt 1 Garde Ulanen Landw Rgt 1 2 Garde Landwehr Rgt Garde Artillerie Brigade Garde Pionier AbteilungGarde Res Infanterie Landw Rgt 2 Garde Division Berlin 1 Garde Grenadier Rgt 2 Garde Grenadier Rgt Garde Schutzen Bataillon Garde Kurassier Rgt Garde Dragoner Rgt 2 Garde Ulanen Landw Rgt 3 4 Garde Landwehr Rgt I Armee Korps Konigsberg i Pr 1 Division Konigsberg i Pr 1 3 Infanterie Rgt 3 Kurassier 1 Dragoner Rgt 1 3 Landwehr Rgt 1 Artillerie Brigade 1 Pionier Abteilung33 Infanterie Rgt 1 Res Rgt 1 Jager Abteilung2 Division Danzig 4 5 Infanterie Rgt 5 Kurassier 1 Husaren Rgt 4 5 Landwehr Rgt II Armee Korps Stettin 3 Division Stettin 2 9 Infanterie Rgt 2 Kurassier 5 Husaren Rgt 2 9 Landwehr Rgt 2 Artillerie Brigade 2 Pionier Abteilung34 Infanterie Rgt 2 Res Rgt 2 Jager Abteilung4 Division Stargard 14 21 Infanterie Rgt 3 Dragoner 4 Ulanen Rgt 14 21 Landwehr Rgt III Armee Korps Frankfurt a d Oder 5 Division Frankfurt a d Oder 8 12 Infanterie Rgt 2 Dragoner 3 Ulanen Rgt 8 12 Landwehr Rgt 3 Artillerie Brigade 3 Pionier Abteilung35 Infanterie Rgt 3 Res Rgt 3 Jager Abteilung6 Division Torgau 20 24 Infanterie Rgt 6 Kurassier 3 Husaren Rgt 20 24 Landwehr Rgt IV Armee Korps Berlin 7 Division Magdeburg 26 27 Infanterie Rgt 7 Kurassier 10 Husaren Rgt 26 27 Landwehr Rgt 4 Artillerie Brigade 4 Pionier Abteilung36 Infanterie Rgt 4 Res Rgt 4 Jager Abteilung8 Division Erfurt 31 32 Infanterie Rgt 8 Kurassier 12 Husaren Rgt 31 32 Landwehr Rgt V Armee Korps Posen 9 Division Glogau 6 7 Infanterie Rgt 4 Kurassier 2 Husaren Rgt 6 7 Landwehr Rgt 5 Artillerie Brigade 5 Pionier Abteilung37 Infanterie Rgt 5 Res Rgt 1 Schutzen Abteilung10 Division Posen 18 19 Infanterie Rgt 7 Husaren 1 Ulanen Rgt 18 19 Landwehr Rgt VI Armee Korps Breslau 11 Division Breslau 10 11 Infanterie Rgt 1 Kurassier 4 Husaren Rgt 10 11 Landwehr Rgt 6 Artillerie Brigade 6 Pionier Abteilung38 Infanterie Rgt 6 Res Rgt 2 Schutzen Abteilung12 Division Neisse 22 23 Infanterie Rgt 6 Husaren 2 Ulanen Rgt 22 23 Landwehr Rgt VII Armee Korps Munster 13 Division Munster 13 15 Infanterie Rgt 11 Husaren 6 Ulanen Rgt 13 15 Landwehr Rgt 7 Artillerie Brigade 7 Pionier Abteilung39 Infanterie Rgt 7 Res Rgt 3 Schutzen Abteilung14 Division Dusseldorf 16 17 Infanterie Rgt 8 Husaren 5 Ulanen Rgt 16 17 Landwehr Rgt VIII Armee Korps Koblenz 15 Division Koln 25 28 Infanterie Rgt 4 Dragoner 7 Ulanen Rgt 25 28 Landwehr Rgt 8 Artillerie Brigade 8 Pionier Abteilung40 Infanterie Rgt 8 Res Rgt 4 Schutzen Abteilung16 Division Trier 29 30 Infanterie Rgt 9 Husaren 8 Ulanen Rgt 29 30 Landwehr Rgt Nach dem Deutschen Krieg 1866 kamen infolge der Gebietsgewinne drei weitere Armeekorps das IX X XI dazu In diesen wurden die Truppen Schleswig Holsteins und der annektierten Staaten Hannover Kurhessen und Nassau eingereiht Zudem bildete die sachsische Armee mit zwei Divisionen das XII Armeekorps und die Armee des Grossherzogtums Hessen wurde zu der keinem Korps zugeordneten 25 Division Die Verbande der kleineren norddeutschen Staaten wurden nach Abschluss entsprechender Militarkonventionen in Form einzelner Regimenter oder Bataillone in die preussische Armee integriert So entstand die Armee des Norddeutschen Bundes welche aus nun insgesamt 27 Divisionen bestand Preussen hatte 1865 erst 18 Divisionen besessen Durch Schutz und Trutzbundnisse mit den suddeutschen Staaten wurde die Mitwirkung ihrer Truppen im Kriegsfalle gesichert Der Bestand der preussischen Armee betrug zum 27 September 1866 inklusive der kleineren Bundeskontingente 96 Infanterieregimenter 12 Jagerbataillone 19 Dragonerregimenter 17 Husarenregimenter 16 Ulanenregimenter 11 Feldartillerieregimenter 11 Pionierbataillone und 11 Trainbataillone Mit der Proklamierung des Deutschen Reiches 1871 kamen zwei weitere Armeekorps dazu das XIV und XV Armeekorps So stellte die preussische Armee im Reichsheer 13 von 18 Armeekorps 1875 waren von insgesamt 420 000 Mann im Reichsheer 325 000 Mann Angehorige der preussischen Armee 1888 waren von 487 000 deutschen Soldaten 377 000 Soldaten der preussischen Armee 1914 umfasste die preussische Armee 498 Infanteriebataillone in 166 Infanterieregimentern zu 3 Bataillonen 14 Jager Schutzen Bataillone 7 Unteroffiziersschulen 9 MG Abteilungen 180 MG Kompanien 15 Festungs MG Abteilungen 430 Kavallerieschwadronen in 86 Regimentern zu 5 Schwadronen 483 Feldartillerie Batterien in 76 Regimentern eine Feldartillerieschiessschule 38 Fussartilleriebataillone in 19 Regimentern zu 2 Bataillonen 28 Pionierbataillone 7 Eisenbahnbataillone 6 Telegrafenbataillone 4 Fliegerbataillone 1 Kraftfahrbataillon 19 Train Abteilungen und 242 Bezirkskommandos Fur weitergehende Organisationsstrukturen im Deutschen Kaiserreich Siehe auch Reichsheer 1871 1918 Infanterie Bearbeiten Siehe auch Infanterieregimenter der neupreussischen Armee 1807 1918Durch die Niederlage der preussischen Armee im Krieg gegen Napoleon wurden die alten Regimenter in ihrer bisherigen Form aufgelost und neu gebildet Dabei blieb die grundsatzliche taktische Gliederung nach Regiment Bataillon Kompanie Zug wie noch in der altpreussischen Armee erhalten Am 20 November 1807 begann fur die Infanterie die Neuaufstellung Die fortbestehenden Regimenter bestanden nun pro Regiment aus 2 Musketierbataillonen zu 4 Kompanien pro Bataillon 2 Grenadierkompanien und ein drittes sogenanntes leichtes Bataillon auch zu 4 Kompanien das fur den Kampf als Plankler besonders ausgebildet war 1809 in Fusilierbataillon umbenannt Ab 1813 bestand ein Infanterieregiment aus 2053 Mann Die Sollstarke wurde also Schritt fur Schritt bis dahin erhoht Bestand der preussischen Infanterie im August 1813 nach Ablauf des Waffenstillstandes Linieninfanterie Garnison Jager Landwehr32 Infanterieregimenter mit 90 Bataillonen 39 Bataillone 8 Jagerbataillone 151 Bataillone 72 000 Mann 32 000 Mann 11 000 Mann 110 000 MannBestand der preussischen Infanterie im Jahre 1859 vor der Heeresreform Linieninfanterie Landwehrinfanterie Jager2 Garde Regimenter 2 Grenadieregimenter 32 Infanterieregimenter 8 Reserve Infanterieregimenter 4 Garde Landwehrregimenter 32 Landwehrregimenter 8 Reserve Landwehrbataillone 8 Jagerbataillone 95 000 Mann 3 600 Mann 4 300 MannBestand der preussischen Infanterie im Jahre 1861 nach der Heeresreform Linieninfanterie Landwehrinfanterie Jager4 Garde Regimenter 4 Grenadierregimenter 72 Infanterieregimenter 8 Fusilierregimenter ehemals Reserve Regimenter 4 Garde Landwehrregimenter 32 Landwehrregimenter 8 Reserve Landwehrbataillone 8 JagerbatailloneLinieninfanterie Bearbeiten Die preussische Armee bestand 1815 u a aus 32 Linieninfanterieregimentern Die 1 12 Regimenter wurden aus den alten Regimentern gebildet Sie waren gut ausgebildet und kampfstark Nur ihnen war es gestattet in den Befreiungskriegen eigene Truppenfahnen zu fuhren Die ersten 12 Infanterieregimenter wurden auch als Stammregimenter bezeichnet Die 13 24 Regimenter wurden aus 12 Reserveinfanterieregimentern geformt Das 25 Regiment wurde aus dem Lutzowsches Freikorps gebildet Das 30 und 31 Regiment wurde aus der Russisch Deutschen Legion geformt Dazu gab es ab 1814 zwei Garderegimenter und zwei eigenstandige Grenadierregimenter Diese beiden Grenadiereinheiten bildeten zusammen eine eigene Infanteriebrigade Im Dezember 1815 wurden viele Ersatzbataillone aufgelost und die 34 bis dahin bestehenden Garnisonsregimenter im Zuge des wiedereingekehrten Friedens auf je drei Kompanien geschrumpft Bis 1840 wurden 6 weitere Linienregimenter gebildet sodass es im Jahr 1840 40 Linieninfanterieregimenter gab Leichte Infanterie Bearbeiten Zur leichten Infanterie wurden die Jager und Schutzen gezahlt Diese wurden 1821 in 4 Jagerabteilungen und 4 Schutzenabteilungen zu je 2 Kompanien eingeteilt Die 4 Schutzenabteilungen wurden 1845 zur 5 8 Jagerabteilung umgewandelt 1848 wurden die 8 Jagerabteilungen zu 8 Jagerbataillonen zu 4 Kompanien zusammen 402 Mann formiert Das I IV Armeekorps erhielt je eine Jagerabteilung das V VIII Armeekorps erhielt eine Schutzenabteilung Landwehrinfanterie Bearbeiten Die Landwehr bestand aus 26 bis 40 jahrigen Mannern die zu alt oder zu schwach fur die Linienarmee waren Die Landwehr wurde nicht vom Kriegsministerium ausgerustet sondern von ihren Heimatprovinzen Jede Provinz hatte eine bestimmte Menge an Landwehrmannern zu rekrutieren Dies konnte freiwillig erfolgen wenn dies nicht ausreichte wurde per Los entschieden Mit der Einfuhrung der allgemeinen Wehrpflicht durch das Gesetz uber die Verpflichtung zum Kriegsdienst vom 3 September 1814 entstand fur die Betroffenen eine Form der uneingeschrankten Dienstfolge mit langjahriger Reserveverpflichtung Nach der erfolgten dreijahrigen Dienstzeit in der Linienarmee folgten zwei Jahre Zugehorigkeit zur Kriegsreserve Anschliessend gehorte der Wehrpflichtige vom 26 bis 32 Lebensjahr zum 1 Aufgebot der Landwehr vom 33 bis 39 Lebensjahr zum 2 Aufgebot der Landwehr Anschliessend vom 40 bis 50 Lebensjahr folgte der Dienst im Landsturm Das 1 Aufgebot der Landwehr diente zur Unterstutzung der stehenden Armee im In und Ausland Die Landwehr des 2 Aufgebotes sollte im Krieg die Garnisonen verstarken oder zum Besatzungsdienst hinzugezogen werden Die Landwehr erhielt anfangs eine selbststandige Gliederung die jedoch bald wieder aufgehoben wurden da ihre militarischen Fahigkeiten noch Mangel aufwiesen Ab dem 27 Juli 1813 wurden die Landwehrregimenter in die Linienarmee eingegliedert indem gemischte Brigaden aus Linieninfanterieregimentern und Landwehrregimentern gebildet wurden eine Brigade bestand aus zwei Linieninfanterieregimentern und einem Landwehrinfanterieregiment Ziel war es der Landwehr durch engeren Anschluss an die kampferprobten Regimenter des stehenden Heeres mehr militarischen Halt zu geben Die bisherigen Brigaden wurden vom 27 Juli 1813 an als Landwehrregimenter bezeichnet und erhielten provinzweise Nummern Gliederung der Landwehrinfanterie 1813 Militarbezirk Ostpreussen 5 Infanterie Landwehrregimenter Militarbezirk Westpreussen 3 Infanterie Landwehrregimenter Militarbezirk Pommern 3 Infanterie Landwehrregimenter Militarbezirk Neumark 3 Infanterie Landwehrregimenter Militarbezirk Mark Brandenburg 7 Infanterie Landwehrregimenter Militarbezirk Schlesien 17 Infanterie LandwehrregimenterZusammen bildete die Landwehr 38 Regimenter oder 149 Bataillone Ein Regiment hatte bis zu vier Bataillone und ein Bataillon zahlte im Durchschnitt etwa 700 Mann Ende 1813 kamen Landwehrregimenter fur das Rheinland Westfalen und die Elblande hinzu 1 Nach Ende der Befreiungskriege 1815 wurden die Landwehrregimenter demobilisiert und nur ein kleiner Bestand blieb erhalten In Kriegszeiten war es vorgesehen dass auf jedes Infanterieregiment zwei Landwehrregimenter kommen Das heisst dass zwei Landwehrregimenter im Kriegsfalle zu einem zusammengelegt werden sollten Aus diesem Grund erhielten die Regimenter die zusammengelegt werden sollten die gleiche Nummerierung nur mit einem a oder b unterschieden 1817 gab es 68 Landwehrregimenter 1 34 a und b die den vorhandenen 34 Linienregimentern entsprachen 1840 betrug die Friedensstarke der Landwehr 2804 Mann Kavallerie Bearbeiten Siehe auch Kavallerieregimenter der neupreussischen Armee 1807 1914 Linien Kavallerie Bearbeiten nbsp Preussische Husaren spates 19 JahrhundertEin Kavallerieregiment bestand 1815 aus 400 600 Mann Das Regiment teilte sich in der Regel in 4 Schwadronen auf Bestand an Linienkavallerie 1859 6 Garde Kavallerieregimenter 32 LinienkavallerieregimenterZusammen 23 000 Mann1 KurassiereDie Kurassiere bildeten nach wie vor die Elite der Kavallerie Sie besassen das hochste Ansehen in der Armee Besass die preussische Armee 1806 noch 13 Kurassierregimenter so waren dies 1813 nur noch 5 Kurassierregimenter 1819 kamen durch Umwandlung 4 weitere Kurassierregimenter hinzu auf nunmehr 9 Kurassierregimenter 2 Dragoner1819 wurden 5 der 9 Dragonerregimenter in Kurassierregimenter umbenannt Die Dragoner zahlten seitdem zur leichten Kavallerie 3 Ulanen4 Husaren Landwehrkavallerie Bearbeiten nbsp preussische Landwehrkavallerie in den BefreiungskriegenDie Landwehrkavallerie wurde als leichte Kavallerie eingestuft Ihre Bewaffnung bestand ausschliesslich aus Lanzen und Sabeln zu denen sie allerdings kaum ausgebildet wurden 1813 wurden insgesamt 30 Landwehrkavallerieregimenter zu 113 Schwadronen gebildet Zusammen waren dies knapp 11 000 Mann Gliederung der Landwehrkavallerie 1813 Militarbezirk Ostpreussen 5 Kavallerie Landwehrregimenter Militarbezirk Westpreussen 3 Kavallerie Landwehrregimenter Militarbezirk Pommern 3 Kavallerie Landwehrregimenter Militarbezirk Neumark 2 Kavallerie Landwehrregimenter Militarbezirk Kurmark 7 Kavallerie Landwehrregimenter Militarbezirk Schlesien 8 Kavallerie Landwehrregimenter Militarbezirk Westfalen 1 Kavallerie Landwehrregiment Militarbezirk Elbe 1 Kavallerie Landwehrregiment Militarbezirk Thuringen 1 Kavallerie Landwehrregiment Militarbezirk Rheinland 3 Kavallerie Landwehrregimenter ab November 1815 1821 wurden zwei Garde Landwehr Kavallerieregimenter gebildet Die letzten 12 Landwehr Kavallerieregimenter wurden 1866 aufgelost Bestand an Landwehrkavallerie 1859 2 Garde Landwehr Kavallerieregimenter 32 Landwehr Kavallerieregimenter nur Stamm Zusammen 750 Mann Artillerie Bearbeiten Der Artillerie wurde von Napoleon eine Mannschaftsstarke von 6 000 Mann zugestanden die tatsachliche Starke betrug ohne Offiziere 6 300 Mann Der Uberschuss wurde durch die berittene und Fusskompanie der Garde gebildet womit die Rustungsbeschrankungen formal korrekt umgangen werden konnten da diese Kompanien nicht als Artillerie sondern als Gardetruppen gerechnet werden konnten Am 24 November 1809 erhielt die Artillerie eine neue Gliederung in drei Brigaden Eine Brigade bestand aus 12 Fussartilleriekompanien und drei reitenden Artilleriekompanien Eine Artilleriebrigade bestand aus rd 2 100 Mann Jede Artilleriebrigade musste im Mobilmachungsfall zwei Truppenbrigaden mit Artillerie ausrusten Geschutze wie fruher bei der Infanterie gab es nicht mehr Alle Geschutze waren der Artillerie zugeteilt 2 Artilleriebrigaden 1 Preussische Artilleriebrigade 2 Brandenburgische Artilleriebrigade 3 Schlesische ArtilleriebrigadeVon jeder Brigade waren 6 Fussartilleriekompanien zur Festungsartillerie bestimmt Nach der Mobilisierung 1813 betrug der Umfang der Artillerie 15 300 Mann Das nach den Befreiungskriegen stark verbrauchte und buntscheckig zusammengesetzte Material wurde ab 1816 durch neues Material ersetzt Die Kanonen wurden allerdings noch schwerer eine sechspfunder Kanone wog demnach nun zwei Tonnen 1831 verfugte die Artillerie uber 864 Feldgeschutze 1870 betrug die Starke der Feldartillerie 1284 Geschutze Zusammensetzung der Artillerie 1859 vor der Heeresreform 1 Garderegiment 8 Artillerieregimenter 1 kombinierte Festungsartillerieabteilung 1 FeuerwerksabteilungZusammen 17 000 Mann Pioniere Bearbeiten Siehe auch Neupreussische Pionierbataillone Im Zuge der Neuorganisation des Militars in Preussen nach 1807 wurde der Reformer Oberstleutnant Gneisenau 1809 damit beauftragt die bisher eigenstandigen Mineur Pionier und Pontonierkorps und die Festungsbaumeister zu einem Ingenieurkorps zusammenzufassen Durch Fortschritte in der Technik entstanden neue technische Pionierformationen 1 1830 die Telegraphentruppe aus der 1899 eine eigene Truppengattung die spatere Nachrichtentruppe hervorging 2 1866 die Eisenbahnpioniere 3 1870 die LuftschiffertruppeZusammensetzung der Pioniere 1859 vor der Heeresreform 1 Gardeabteilung 8 PionierabteilungenZusammen 2500 MannDie Ausbildung und Ausrustung der Pioniertruppe wurde ebenfalls den technischen Fortschritt angepasst So wurde 1867 das neue Zundnadelgewehr auch in der Pioniertruppe eingefuhrt das Bruckengerat wurde erweitert sowie einheitliche Dienstvorschriften eingefuhrt Nach der Mobilmachung im Jahr 1914 verfugte die Pioniertruppe des Gesamtdeutschen Heeres uber 218 Pionierkompanien und 106 Bruckentrains mit einer Gesamtstarke von 80 000 Mann Zum Vergleich 1914 waren von 35 Pionierbataillonen 28 von der preussischen Armee Bis 1918 wurden weitere 431 Pionierkompanien und 46 Bruckentrains in Dienst gestellt Eine Pionierkompanie wurde von einem Hauptmann gefuhrt verfugte uber vier weitere Offiziere einen Arzt sowie 264 Unteroffiziere und Mannschaften Train Bearbeiten Siehe auch Neupreussische Trainbataillone Die ersten stehenden Train Formationen wurden in der preussischen Armee 1853 errichtet Jedes Armeekorps erhielt ab 1856 ein Train Bataillon mit 2 Kompanien zugeteilt 1859 gab es insgesamt 9 Train Bataillone Zusammen 1200 Mann Bis 1912 wurden 20 Train Bataillone aufgestellt Vom 1 April 1914 an hiessen die Train Bataillone Train Abteilungen die Kompanien Eskadrons Die Eskadronschefs hiessen ebenfalls wie bei der Kavallerie Rittmeister dem Hauptmann gleichrangig Unter dem Begriff Train fasste man Fahrer Wagenfuhrer Koche Backer und Fleischer zusammen Also alle die fur die Versorgung der Armee im Felde zustandig waren Die Mannschaften des Trains waren hauptsachlich dazu bestimmt im Mobilmachungsfalle als Fahrer und Wagenfuhrer verwendet zu werden Der in den Friedenszeiten oft nicht so recht ernst genommene und milde belachelte wenn nicht sogar verachtete Train war das eigentliche Ruckgrat des Heeres Wie man spatestens beim Vormarsch in Frankreich 1914 schmerzlich feststellte blieb jeder Vormarsch bald stecken wenn es nicht gelang Verpflegung sowie Gefechtsmittel Nachschub sicherzustellen Siehe auch BearbeitenHeer der Bundeswehr Preussische Armee Reichswehr Altpreussische HeeresorganisationLiteratur BearbeitenCurt Jany Geschichte der preussischen Armee vom 15 Jahrhundert bis 1914 Biblio Verlag Osnabruck 1967 Das Preussische Heer im Jahre 1812 Band 1 Grosser Generalstab Berlin 1912 Einzelnachweise Bearbeiten Knotel Sieg Farbiges Handbuch der Uniformkunde Augsburg 1996 Das Preussische Heer im Jahre 1812 Band 1 Grosser Generalstab Berlin 1912 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neupreussische Heeresorganisation amp oldid 223673715