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Michenerit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung PdBiTe 3 das zu gleichen Teilen aus Palladium Bismut und Tellur besteht Chemisch gesehen gehort das Mineral damit zu den mit den Sulfiden verwandten Telluriden MicheneritSilbriger Micheneritkristall in goldfarbigem Chalkopyrit aus der Vermilion Mine Denison Township Ontario Kanada Grosse des grossten Kristalls 0 5 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1971 006a 1 IMA Symbol Mch 2 Chemische Formel PdBiTe 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 05 II D 17 180 2 EB 25 02 12 03 11Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol tetraedrisch pentagondodekaedrisch 23Raumgruppe P213 Nr 198 Vorlage Raumgruppe 198Gitterparameter a 6 64 A 3 Formeleinheiten Z 4 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 VHN25 306 317 4 Dichte g cm3 gemessen 9 5 berechnet 10 0 4 Spaltbarkeit muscheligBruch Tenazitat sprodeFarbe silberweiss bis grauweissStrichfarbe schwarzTransparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzMichenerit kristallisiert im kubischen Kristallsystem entwickelt jedoch nur mikroskopisch kleine Kristalle in kornigen Mineral Aggregaten Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak und von silberweisser bis grauweisser Farbe mit metallischem Glanz auf den Oberflachen Auf der Strichtafel hinterlasst es jedoch einen schwarzen Strich Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Michenerit zusammen mit Froodit in der Frood Mine bei McKim Township heute Greater Sudbury im Sudbury Becken in der kanadischen Provinz Ontario Da fur die Analyse der Zusammensetzung von Michenerit jedoch auch Mineralproben aus der nahe gelegenen Vermilion Mine bei Denison Township heute ebenso Greater Sudbury herangezogen wurden gilt dieser Fundort als Co Typlokalitat fur dieses Mineral Analysiert und erstmals beschrieben wurde Michenerit 1958 von James Edwin Hawley und Leonard G Berry 5 Sie benannten das Mineral nach Charles Edward Michener 1907 2004 um einerseits seine Entdeckung vieler wichtiger Erzlagerstatten zu ehren aber auch weil er das neue Mineral als Erster entdeckt und studiert hatte Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Michenerit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall M Schwefel S lt 1 1 genauer M S 1 2 wo er zusammen mit Aurostibit Cattierit Geversit Hauerit Laurit Penroseit Pyrit Sperrylith Trogtalit Vaesit und Villamaninit die Pyrit Reihe mit der System Nr II C 05 bildete Im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II D 17 180 Auch in der Lapis Systematik entspricht dies der Abteilung Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te lt 1 1 wo Michenerit zusammen mit Aurostibit Cattierit Changchengit Dzharkenit Erlichmanit Fukuchilit Geversit Hauerit Insizwait Krutait Laurit Maslovit Mayingit Padmait Penroseit Pyrit Sperrylith Testibiopalladit Trogtalit Vaesit und Villamaninit die Pyrit Gruppe mit der System Nr II D 15 bildet Stand 2018 6 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 7 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Michenerit dagegen in die neu definierte Abteilung der Metallsulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis von M S 1 2 ein Diese ist zudem weiter unterteilt nach dem genauen Stoffmengenverhaltnis und den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung M S 1 2 mit Fe Co Ni PGE usw zu finden ist wo es zusammen mit Changchengit Cobaltit Gersdorffit P213 Gersdorffit Pa3 Gersdorffit Pca21 Hollingworthit Irarsit Jolliffeit Kalungait Krutovit Maslovit Mayingit Milotait Padmait Platarsit Testibiopalladit Tolovkit Ullmannit und Willyamit die Gersdorffitgruppe mit der System Nr 2 EB 25 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Michenerit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er in der Cobaltitgruppe Kubische oder pseudokubische Kristalle mit der System Nr 02 12 03 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 2 zu finden Kristallstruktur BearbeitenMichenerit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe P213 Raumgruppen Nr 198 Vorlage Raumgruppe 198 mit dem Gitterparameter a 6 64 A sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenMichenerit bildet sich in Kupfer Nickel Sulfid Lagerstatten wo er in Paragenese mit vielen anderen Sulfid Mineralen wie Chalkopyrit Cubanit Hessit Hollingworthit Kotulskit Melonit Merenskyit Moncheit Pentlandit Pyrrhotin Sobolevskit Sperrylith und Testibiopalladit auftreten kann Als eher seltene Mineralbildung kann Michenerit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein insgesamt ist er aber wenig verbreitet Bisher sind rund 120 Fundorte Stand 2016 fur das Mineral dokumentiert 8 Neben seinen Typlokalitaten Frood Mine und Vermilion Mine fand sich das Mineral noch in vielen weiteren Minen im Sudbury District Daneben kennt man in Ontario noch einige Fundorte in den Distrikten Kenora und Thunder Bay Weitere kanadische Provinzen mit bekannten Fundorten sind Manitoba New Brunswick Neufundland und Labrador Quebec Saskatchewan und Yukon In Europa fand sich Michenerit bisher nur in der porphyrischen Kupfer Lagerstatte der Grube Elatsite bei Slatiza Zlatitsa in Bulgarien an wenigen Orten der finnischen Landschaften Lappland Nordosterbotten und Pirkanmaa auf dem Gebiet um Korydallos im Pindos Gebirge in Griechenland in der ultramafitischen PGE Lagerstatte am Raudberg in dem zu Vik gehorenden Gebiet Stolsheimen in der norwegischen Provinz Vestland 9 an mehreren Orten in der Oblast Murmansk auf der russischen Halbinsel Kola wie unter anderem im Fedorovo Pansky Massiv der Monche Tundra und am Mount General skaya in der Nickelgrube Aguablanca auch Agua Blanca bei Monesterio in der spanischen Provinz Badajoz in einer stillgelegten Kupfer Nickel Lagerstatte bei Rozany Rosenhain Sluknov im Norden und im Gabbro Peridotit Massiv bei Stare Ransko Altransko Krucemburk in der Mitte von Tschechien sowie in der Umgebung von Newton Stewart und auf der Isle of Rum in Schottland Vereinigtes Konigreich 10 Weitere Fundorte liegen unter anderem in Agypten Argentinien Australien Botswana Brasilien China der Elfenbeinkuste Indien Kasachstan Madagaskar Russland Simbabwe Sudafrika den Vereinigten Staaten und Vietnam 10 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenJ E Hawley L G Berry Michenerite and froodite palladium bismuthide minerals In The Canadian Mineralogist Band 6 1958 S 200 209 englisch online verfugbar bei rruff info PDF 768 kB abgerufen am 25 Oktober 2017 L J Cabri D C Harris R I Gait Michenerite PdBiTe redefined and froodite PdBi2 confirmed from the Sudbury area In The Canadian Mineralogist Band 11 1973 S 903 912 englisch online verfugbar bei rruff info PDF 713 kB abgerufen am 28 Marz 2019 Jerry D Childs S R Hall The crystal structure of michenerite PdBiTe In The Canadian Mineralogist Band 12 1973 S 61 65 englisch online verfugbar bei rruff info PDF 574 kB abgerufen am 28 Marz 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michenerite Sammlung von Bildern Mineralienatlas Michenerit Wiki Michenerite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 20 Juni 2019 englisch David Barthelmy Michenerite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 20 Juni 2019 englisch Reference Search results Michenerite In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 20 Juni 2019 American Mineralogist Crystal Structure Database Michenerite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 20 Juni 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 105 englisch a b Michenerite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 online verfugbar bei handbookofmineralogy org PDF 61 kB abgerufen am 28 Marz 2019 James Edwin Hawley Leonard Gascoigne Berry Michenerite and froodite palladium bismuthide minerals Ontario In The Canadian Mineralogist Band 6 Nr 2 Dezember 1958 englisch researchgate net abgerufen am 25 Oktober 2017 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 20 Juni 2019 englisch Localities for Michenerite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 28 Marz 2019 englisch Lars Petter Nilsson Rune B Larsen Edle mineraler i mafiske og ultramafiske bergarter en oppsummering av platina gruppe mineraler PGM funnet i Norge i de senere ar In Kongsberg Mineralsymposium Norsk Bergverksmuseum Skrift Band 14 1998 S 40 49 norwegisch nags net PDF 5 1 MB abgerufen am 8 August 2020 a b Fundortliste fur Michenerit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michenerit amp oldid 239305888