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Ullmannit veraltet auch als Antimonnickelglanz bzw kies Nickelantimonglanz bzw kies oder Nickelspiessglaserz bekannt ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung NiSbS und damit chemisch gesehen ein Nickel Antimon Sulfid UllmannitMinera Masaloni Masaloni Mine San Vito Sardinien Italien Grosse 5 4 cm 3 3 cm 2 1 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Ull 1 Andere Namen Antimonnickelglanz bzw Antimonnickelkies Nickelantimonglanz bzw Nickelantimonkies NickelspiessglaserzChemische Formel NiSbSMineralklasse und ggf Abteilung SulfideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II D 18 II D 18 040 2 EB 25 02 12 03 03Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol tetraedrisch pentagondodekaedrisch 23 2 Raumgruppe P213 Nr 198 Vorlage Raumgruppe 198 3 Gitterparameter a 5 886 A 3 2 Formeleinheiten Z 4 3 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 5Dichte g cm3 6 2 6 5 g cm3Spaltbarkeit gut nach 100 Bruch Tenazitat unebenFarbe silberweiss bleigrau bis stahlgrau schwarz oder bunt anlaufendStrichfarbe grauschwarzTransparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzUllmannit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und entwickelt meist Kombinationen kubischer Kristalle und Durchdringungszwillinge kommt aber auch in Form derber Mineral Aggregate vor Frische Ullmanitproben sind von silberweisser oder bleigrauer bis stahlgrauer Farbe die nach einiger Zeit an der Luft schwarz oder bunt anlaufen Ullmannit bildet eine Mischkristallreihe mit Willyamit welches Cobalt enthalt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Modifikationen und Varietaten 6 Bildung und Fundorte 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals gefunden wurde Ullmannit 1843 in der Grube Storch amp Schoneberg in Gosenbach im Siegerland und beschrieben durch Julius Frobel 4 der das Mineral nach Johann Christoph Ullmann 1771 1821 benannte 5 Klassifikation BearbeitenIn der alten Systematik der Minerale nach Strunz 8 Auflage wurde der Ullmannit noch ungenau klassifiziert in die Abteilung Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Schwefel Selen Tellur lt 1 1 einsortiert wo er zusammen mit Cobaltit Gersdorffit Hollingworthit Irarsit Jolliffeit Kalungait Milotait Platarsit Tolovkit und Willyamit die Cobaltitgruppe bildete Seit der 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik gehort das Mineral zur Abteilung der Metallsulfide mit M S 1 2 und dort zur Unterabteilung mit dem genauen Stoffmengenverhaltnis Metall Schwefel 1 2 mit Fe Co Ni PGE usw Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Ullmannit ebenfalls in die Klasse der Sulfide und dort in die Cobaltitgruppe Kubische oder pseudokubische Kristalle innerhalb der Abteilung der Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung Am Bn Xp mit m n p 1 2 Kristallstruktur BearbeitenUllmannit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe P213 Raumgruppen Nr 198 Vorlage Raumgruppe 198 mit dem Gitterparameter a 5 886 A 3 sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenVor der Lotlampe zeigt Ullmannit als Reaktion des Antimons eine blaulich weisse Flamme Konigswasser farbt sich durch die Auflosung des Minerals grun Modifikationen und Varietaten BearbeitenDie dem Ullmannit zugerechnete Varietat Kallilith ist eigentlich ein Gemenge aus Bismuthinit Hauchecornit Millerit und Ullmannit das erstmals in der Grube Friedrich gefunden wurde 6 Als Korynit wird eine eisen und arsenhaltige Varietat des Ullmannit aber auch eine antimon bzw arsenhaltige Varietat des Gersdorffit bezeichnet 7 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Ullmannit aus der Grube Petersbach Siegerland Ausgestellt im Mineralogischen Museum der Uni Bonn nbsp Einige grosse Mineralproben aus der Mineralsammlung der Brigham Young Universitat Fakultat Geologie Provo UtahUllmannit bildet sich durch hydrothermale Vorgange in nickelreichen Erz Gangen Begleitminerale sind unter anderem Chalkopyrit Dyskrasit Gersdorffit Galenit Nickelin Pentlandit Pyrrhotin und Tetraedrit Als eher seltene Mineralbildung kann Ullmannit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein insgesamt ist er jedoch wenig verbreitet Als bekannt gelten bisher Stand 2015 rund 300 Fundorte 8 Neben seiner Typlokalitat der Grube Storch amp Schoneberg trat das Mineral in Deutschland noch in der Grube Tannenboden bei Wieden in Baden Wurttemberg den Erzgruben bei Lichtenberg und Lam Furstenzeche in Bayern auf der Bangertshohe bei Hochstadten Bensheim in Hessen im Steinbruch Am Heimberg bei Wolfshagen im Harz und in der Grube Roter Bar bei Sankt Andreasberg in Niedersachsen in der Grube Luderich im Bensberger Erzrevier der Grube Klappertshardt bei Hummerzheim den Gruben Aurora und Dornberg bei Ramsbeck im Sauerland in Nordrhein Westfalen in vielen weiteren Gruben im Siegerland und in der Eifel von Nordrhein Westfalen bis Rheinland Pfalz im Steinbruch Reimersgrun bei Limbach und der Grube Hoff auf Gott bei Bosenbrunn im Vogtland in Sachsen sowie bei Ronneburg Tannig Bad Lobenstein und Kamsdorf in Thuringen zutage 9 In Osterreich fand man Ullmannit unter anderem im Huttenberger Erzberg in Karnten bei Schwemmberg Radstadt und Mitterberg Muhlbach am Hochkonig in Salzburg an einigen kleinen Fundpunkten in der Steiermark sowie in den Goldbergwerken bei Hainzenberg und Zell am Ziller in Tirol 9 In der Schweiz kennt man das Mineral bisher nur aus Gesteinsproben die beim Bau des Gotthardtunnels nahe Goschenen und beim Bau des Furka Basistunnels bei Realp im Kanton Uri gewonnen wurden sowie aus der Grube Plantorin in der Gemeinde Ayer und auf der Kuferalp im Illgraben im Kanton Wallis 9 Erwahnenswert aufgrund aussergewohnlicher Ullmannitfunde ist unter anderem ein unbenanntes Bergwerk am Monte Narba bei Sarrabus Gerrei auf der italienischen Insel Sardinien in dem bis zu zwei Zentimeter durchmessende Kristalle zutage traten Immerhin noch einen Zentimeter grosse Kristalle wurden bei Ksice in Tschechien entdeckt 10 Weitere Fundorte liegen unter anderem in Argentinien Australien Bolivien Brasilien Bolivien Bulgarien Burkina Faso China Finnland Frankreich Ghana Indien Irland Japan Kanada Kasachstan Luxemburg Marokko Norwegen Portugal Rumanien Russland Schweden der Slowakei Spanien Sudafrika Tansanie Usbekistan im Vereinigten Konigreich England Wales und in den Vereinigten Staaten von Amerika Alaska Colorado Nevada 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPaul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 461 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ullmannite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Ullmannit Wiki Mineraldatenblatt Ullmannite englisch PDF 104 3 kB Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c Webmineral Ullmannite englisch a b c American Mineralogist Structure Database Ullmannite englisch 1977 Julius Frobel Ordnung Wahr pyritoiden 1 Zunft Isometrische pyritoiden 3 Familie Pyriteen 7 Ullmannit Nickelspiessglanz von Eisern und Freusburg PDF 221 kB in Grundzuge eines Systems der Krystallologie Druck und Winterthur Zurich 1843 S 42 50 Mindat Ullmannite englisch Mindat Kallilith Alte Mineralnamen und Synonyme PDF 2 65 MB Mindat Anzahl der Fundorte fur Ullmannit a b c d Fundortliste fur Ullmannit beim Mineralienatlas und bei Mindat Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 46 Dorfler Natur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ullmannit amp oldid 239328013