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Kamsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Unterwellenborn im Landkreis Saalfeld Rudolstadt in Thuringen KamsdorfGemeinde UnterwellenbornWappen von KamsdorfKoordinaten 50 39 N 11 26 O 50 645277777778 11 441388888889 320 Koordinaten 50 38 43 N 11 26 29 OHohe 320 mFlache 6 92 km Einwohner 2653 31 Dez 2016 Bevolkerungsdichte 383 Einwohner km Eingemeindung 6 Juli 2018Postleitzahl 07333 ehem 07334 Vorwahl 03671Kamsdorf Thuringen Lage von Kamsdorf in ThuringenBlick auf Kamsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Nachbarorte 1 2 Ortsgliederung 1 3 Klima 2 Geschichte 2 1 Bergbau 2 2 Ortsgrundung und Namensgebung 2 3 Besitzverhaltnisse und Kriege im Mittelalter 2 4 Der Erste Weltkrieg 1914 1918 2 5 Der Zweite Weltkrieg 1939 1945 2 6 Von 1945 bis heute 2 7 Religion 2 8 Einwohnerzahlen 3 Politik 3 1 Ehemaliger Gemeinderat 3 2 Ehemaliger Burgermeister 3 3 Wappen 3 4 Partnerschaft 4 Verkehr 5 Sohne und Tochter Auswahl 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeografie BearbeitenKamsdorf liegt am Ostrand des Thuringer Schiefergebirges Die Kreisstadt Saalfeld Saale ist ca 8 km entfernt Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich auch das Naherholungsgebiet des Hohenwartestausees Nachbarorte Bearbeiten Angrenzend sind Unterwellenborn im Norden dessen Ortsteile Konitz im Osten und Gosswitz im Sudosten Kaulsdorf im Suden sowie die Stadt Saalfeld im Westen Ortsgliederung Bearbeiten Kamsdorf gliedert sich in zwei Ortsteile Kleinkamsdorf GrosskamsdorfKlima Bearbeiten Kamsdorf ist kontinental gepragt und befindet sich in der Region des Mitteldeutschen Berg und Hugellandklimas Geschichte BearbeitenKamsdorf ist seit seiner Grundung im 14 Jahrhundert bauerlich gepragt Die slawischen Einwanderer bestehend aus Bauern Viehzuchtern Fischern Imkern und Jagern grundeten den Ort auf einer Freilandschaft in der Nahe des Roten Berges wo sie hervorragende Bedingungen vorfanden Die ursprungliche Bewirtschaftungsform war die Blockflur die Felder wurden im Wesentlichen gemeinschaftlich bewirtschaftet Bedeutender Sohn des Ortes war der 1779 geborene Bergbaupionier und Erfinder der Kohlenwasche Ernst Friedrich Wilhelm Lindig Bergbau Bearbeiten nbsp Teilansicht des Grosstagebaus KamsdorfWichtigster Wirtschaftszweig uber die Jahrhunderte war der Bergbau Bereits in der Bronzezeit wurden in Kamsdorf Erze verarbeitet wie archaologische Funde belegen Erste urkundliche Erwahnung fand der Bergbau im 15 Jahrhundert mit der Grube Neidhammel Der untertagige Abbau wurde in den 1960er Jahren eingestellt Abgebaut wurden zunachst Kupfererze und silberhaltige Fahlerze sowie Eisenerz Zuletzt wurde eisenschussiger Zechsteinkalk als Zuschlagstoff fur die Huttenindustrie abgebaut Bis heute wird im Grosstagebau Kamsdorf Kalkstein und Grauwacke als Schotter gewonnen Ortsgrundung und Namensgebung Bearbeiten Zum ersten Mal urkundlich erscheint Kleinkamsdorf 1349 als minori Kamsdorf im Lehnbuch Friedrich des Strengen Item Theodericus Giselbertus et Heinricus fratres dicti Butener molendinum ante civitatem Salvelt item advocaciam super bonis suis in minori Kamsdorf 1 Der Ort Grosskamsdorf findet sich 1381 in einer schwarzburgischen Urkunde als grossen Kampstorff wieder Besiedelt wurde die Gegend um Kamsdorf vermutlich schon in der Altsteinzeit vor ca 80 000 Jahren was altere Bodenfunde beweisen Ab dem 6 Jh besiedelten die Sorben das Gebiet und wurden sesshaft Wie ublich wurde die Siedlung als Strassendorf errichtet und in Hufe eingeteilt Die Grundung von Grosskamsdorf ist auf besitzlose einheimische Bauernsohne und einige Zuwanderer zuruckzufuhren Um die Orte in ihrem Namen zu unterscheiden setzte man wie damals ublich die Vorsilbe Klein oder Wenigen vor den alten Ortsnamen So entstanden die Namen Kleinkamsdorf bzw Wenigenkamsdorf Der Name Kamsdorf ist zuruckzufuhren auf das slawische kam en was so viel wie Stein oder steinig bedeutet Besitzverhaltnisse und Kriege im Mittelalter Bearbeiten Da Klein und Grosskamsdorf von jeher eng mit Ranis verbunden waren wurden sie seit dem 12 Jh als Teil des von dort aus verwalteten und regierten Besitzes angesehen Um 1418 begannen beide Orte sich zusammen mit Gosswitz aus einem relativ geschlossenen Verwaltungsbezirk herauszulosen und bekamen Exklavencharakter Sie wurden Teil der wettinischen Pflege Amt Ranis 1465 bekam Heinrich von Brandenstein das Amt Ranis von seinem Schwager Herzog Wilhelm III geschenkt Bauernkrieg 1524 1525Auch wenn keine konkreten schriftlichen Uberlieferungen zu finden sind ist dennoch anzunehmen dass sich auch die Bauern aus Kamsdorf an den Kampfen des Bauernkrieges beteiligten Die immer hoher werdenden Lebensanspruche der Fronherren sowie die in Thuringen praktizierte Realteilung machten es den Bauern nahezu unmoglich die stetig steigenden Zins und Fronpflichten zu tilgen Weiteren Zundstoff brachte Martin Luther mit seiner Denkschrift Von der Freiheit eines Christenmenschen Das Schwergewicht des Aufstandes im Gebiet lag zwischen Saalfeld und Neustadt Orla Am 28 April 1525 wurde das Benediktinerkloster in Saalfeld gesturmt und geplundert Nachdem der Aufstand brutal niedergeschlagen wurde mussten von jedem beteiligten Dorf pro Haus 10 Gulden Strafe gezahlt werden Schmalkaldischer Krieg 1546 1547Der Schmalkaldische Krieg war der erste Glaubenskrieg zwischen der alten alles umfassenden katholischen Lehre und dem neuen Bekenntnis Dahinter stand ausserdem der alte Gegensatz von Kaisermacht und dem Streben nach Selbststandigkeit der einzelnen Landesfursten Die Kampfe dauerten zwei Jahre und am Ende gab es keinen wirklichen Sieger Lutheraner und Katholiken sollten fortan gleichberechtigt nebeneinander leben Der Landesfurst bestimmte uber die Religion seiner Untertanen Der Lehnsherr Ewalt von Brandenstein kampfte zusammen mit 13 fur das Militar abgestellten Kleinkamsdorfer Bauern auf der Seite der Lutheraner Wechselnde Zugehorigkeit1548 beschwerten sich die Kamsdorfer Bauern beim ernestinischen Herzog uber ihren Gerichts und Grundherren Ewalt von Brandenstein und ihre soziale Lage sie hatten eineinviertel Meile bis zum Fronacker wenn sie sich versaumten wurden sie bestraft Der Streit gipfelte darin dass sich die Bauern der Verpflichtung gegen ihren Grundherren entziehen wollten ansonsten drohten sie mit Abwanderung Im Prozess wurden sie als aufruhrerische Untertanen bezeichnet und verloren dementsprechend Wenn man den Registereintragungen von 1583 nachgeht finden sich auch tatsachlich von den zwischen 1531 und 1548 genannten neun bauerlichen Familiennamen nur noch 3 wieder Durch ihren Ungehorsam und die zunehmende Verschuldung der von Brandensteins bezogen 1572 die Breitenbauchs das Schloss Nachdem sich auch unter ihnen keine Besserung der Situation ergab erfolgte 1574 die Einziehung zum Amt Arnshaugk und somit zu Kursachsen Dreissigjahriger Krieg 1618 1648 nbsp Die Armeen bei Saalfeld im Mai 1640Der Dreissigjahrige Krieg war zunachst ein Kampf zwischen der evangelischen und der katholischen Furstenpartei Deutschlands Wie im Schmalkaldischen Krieg ging es auch um Fragen der Politik um Kaisermacht und Selbststandigkeit der Fursten Im Jahr 1629 kam der Krieg auch in die kursachsischen Orte Gross und Kleinkamsdorf sowie Gosswitz Auch das loyale Verhalten Kursachsens gegenuber dem Kaiser half ihnen nichts Vom 18 bis 20 August 1629 haben 9 Kompanien Aldringersche Reiter und 1 Kompanie Fussvolk ubel gehaust Sie hatten an die 2 000 Pferde bei sich Das Getreide haben sie ausgedroschen teils den Pferden gegeben und was sie nicht mit fortbringen konnten in die Mistpfutzen gestreut 2 Durch die dreitagige Einquartierung und das anschliessende Vernichten der Ernte waren die Bauern schliesslich am Rande der Existenz Nicht jeder sah diesen Untaten hilflos zu Ein Grosskamsdorfer Bauer widersetzte sich den Angreifern der allerdings nach hizigen Streit mit Aldringern darniedergehawen und bald hernach gestorben 3 ist Das Jahr 1640 bildete den Hohepunkt fur das Leiden der Bevolkerung des Gebietes Amt Arnshaugk sowie der Herrschaft Ranis Fast die gesamten kaiserlichen und schwedischen Streitkrafte mit ihrem Tross 130 000 140 000 Mann lagen sich bei Saalfeld gegenuber Die Quellen Chronik der Stadt Saalfeld sprechen von 42 000 Kaiserlichen die am 26 April 1640 mit 104 Regimentern unter dem Befehl Piccolominis eintrafen und von 22 Brigaden schwedenbundischer Truppen mit etwa 38 000 40 000 Mann unter Fuhrung von General Baner 2 Die kaiserlichen Truppen verschanzten sich mehr nach dem Wittmannsgereuther und Arnsgereuther Tale wahrend die Schweden ab dem 11 Mai auf dem Roten Berg lagerten In der Zeit vom 1 bis 3 Juni zogen die schwedischen Truppen mit ihrem Tross uber Kleinkamsdorf Grosskamsdorf Konitz Ranis Possneck Neustadt und Jena nach Erfurt Bei ihrem Abzug zerstorten die Truppen diese Orte fast vollstandig In Kleinkamsdorf ist von der Halfte aller Bauernguter und Kleinhauser alles an Gebauden eingerissen und weggefuhrt worden dass nicht das geringste Mauerlein stehen geblieben ist Von den ubrigen Gutern war nur noch ein Unterschlupf fur den Rest der Bewohner vorhanden Ahnlich war es in den nachstgelegenen Dorfern 2 Immer wieder kam es in den Folgejahren zu Durchmarschen verbunden mit Einquartierungen und Plunderungen Erst 1648 mit dem Westfalischen Frieden wurde der Krieg beendet und die entvolkerte und verwustete Region konnte sich wieder erholen Wiederaufbau und neue ZuordnungVon da an erfolgten weitreichende Dorferneuerungen insbesondere in der Verwaltung und der Gerichtsbarkeit Die Gemeinde Articul zu Grossen Camsdorff aus dem Jahre 1698 enthielten 19 Artikel die die Beziehungen der Dorfbewohner untereinander regeln sollten Es wurden ein konkretes Strafmass und Drohungen ausgegeben wenn sie sich nicht darin hielten Im Jahr 1657 entstand das Herzogtum Sachsen Zeitz welches das Amt Arnshaugk mit der Exklave Kamsdorf ubernahm Nach dem Tod des Herzogs Moritz Wilhelm 1718 fiel das Furstentum zuruck an Kursachsen Siebenjahriger Krieg 1756 1763Wahrend der Zeit des Siebenjahrigen Krieges blieb auch Kamsdorf nicht von Zusammenstossen Truppendurchmarschen und Einquartierungen verschont Standige Lieferungen von Lebensmitteln und Geld an das Militar und die Einquartierungen fuhrten dazu dass der Preis fur Nahrungsmittel enorm anstieg und die Bevolkerung vollig verarmte Nach Abschluss des Friedens wurde in den Orten des Kurfurstentums Sachsen am 21 Marz 1763 ein Friedensdankfest gefeiert Napoleonische Kriege 1806 1815Im Jahre 1806 wurde Kamsdorf wieder vom Krieg heimgesucht Am 10 Oktober trafen 14 000 Franzosen im Gefecht bei Saalfeld auf lediglich 9000 preussische und sachsische Soldaten Nachdem etwa 1700 von ihnen darunter auch der Befehlshaber Prinz Louis Ferdinand von Preussen gefallen waren mussten die Preussen den Ruckzug antreten In den folgenden Jahren hatte Kamsdorf sehr unter der franzosischen Besatzung zu leiden Es kam zu Einquartierungen Spanndienste mussten geleistet werden Getreide Vieh und Futter wurden an die Armee abgeliefert Nach dem Wiener Kongress 1815 ging Kamsdorf als Exklave eingeschlossen von Gebietsteilen des Furstentums Schwarzburg Rudolstadt im Osten Suden und Westen und des Herzogtums Sachsen Meiningen im Norden in den Besitz des Konigreichs Preussen uber welches schnell grosses Interesse an den hiesigen Erzvorkommen bekundete Der Erste Weltkrieg 1914 1918 Bearbeiten Am 1 August 1914 begann auch fur Kamsdorf der Erste Weltkrieg und auch hier hatte er weitreichende Folgen Alle kriegstauglichen Manner wurden eingezogen Nach der anfanglichen Welle nationaler Begeisterung zwang die Kriegslage bereits 1915 die Bevolkerung zu drastischen Einschrankungen in allen Lebenslagen Lebensmittel und Gebrauchsguter wurden rationalisiert Es gab Brot Butter Fleisch Zucker sowie Kleidungskarten Da nahezu alle mannlichen Arbeitskrafte an der Front kampften wurden seit 1916 zunehmend Frauen in der Industrie und in anderen Bereichen eingesetzt Auch in der Maxhutte in Unterwellenborn mangelte es an qualifizierten Arbeitskraften Die Kriegsgefangenen uberwiegend franzosischer und russischer Herkunft wurden im Walzwerk eingesetzt Ein Denkmal neben der Kirche in Kleinkamsdorf erinnert heute an die Kriegsopfer des Ortes Nach der Novemberrevolution entstand im Landkreis Ziegenruck der Amtsbezirk Kamsdorf der aus Gross und Kleinkamsdorf sowie Gosswitz und dem bis 1866 zum Konigreich Bayern angehorigen Kaulsdorf bestand Der Zweite Weltkrieg 1939 1945 Bearbeiten Auch im Zweiten Weltkrieg wurden Kamsdorfer Manner an die Front abberufen Taglich wurden Kriegsgefangene nach Kamsdorf gebracht um die Feldarbeit zu verrichten Schulkinder mussten Heilkrauter sammeln Frauen die umliegenden Felder von Ungeziefer befreien 1551 Zwangsarbeiter vorwiegend aus Polen und der Sowjetunion mussten fur einen Sonderbaustab der Organisation Todt in den Gruben der Maximilianshutte Unterwellenborn und in den Ausbaustollen der REIMAHG Zwangsarbeit verrichten Auf dem Friedhof der Gemeinde erinnert heute ein Gedenkstein an zwolf Opfer der Zwangsarbeit 4 Die erste Bombe fiel damals in den Garten der damaligen Backerei und riss einen riesigen Krater in das Grundstuck Ein weiterer Bombenabwurf erfolgt in der Nahe des ehemaligen Jugenddorfes Wie Zeitzeugen berichten wurde daraufhin an der Stelle eine Flakeinheit stationiert Irrlichter vermutlich mit Ol betrieben wurden auf dem Roten Berg aufgebaut um Piloten von der Maxhutte abzulenken Am 11 April 1945 erfolgte die Bewaffnung des Volkssturmes in Kamsdorf 150 altere Manner und Kinder sollten die aus Richtung Kaulsdorf kommenden US Truppen aufhalten was sich als unmoglich herausstellte Zwei Tage spater loste man die Einheiten des Volkssturmes auf die verbliebenen etwa 100 Mann kamen in der Nahe von Schleiz in Kriegsgefangenschaft Am 14 April zogen die US Truppen in Kamsdorf ein fur ihre Unterbringung mussten viele Familien ihre Wohnungen verlassen alle Waffen wurden der Bevolkerung abgenommen Anfang Juli 1945 zogen die US Soldaten ab und die Rote Armee besetzte Kamsdorf Von 1945 bis heute Bearbeiten Mit der Eingliederung des Regierungsbezirkes Erfurt in das Land Thuringen wechselten beide Teile Kamsdorfs 1945 die Landeszugehorigkeit und traten ausserdem zum Landkreis Saalfeld Am 1 Juli 1950 erfolgte die Zusammenlegung der beiden heutigen Ortsteile zu Kamsdorf nach der Schaffung der Bezirke 1952 die Zuordnung zum Bezirk Gera Seit der Neugrundung des Freistaates Thuringen 1990 ist Kamsdorf dessen Teil Am 6 Mai 1990 fand die erste demokratische Wahl des Gemeinderates statt 1994 erfolgte im Zuge der umfassenden Kreisreform von 1994 die Zuordnung zum neuen Landkreis Saalfeld Rudolstadt Am 12 Juni 1994 folgte die erste Direktwahl des Burgermeisters 1999 fand eine grosse Festwoche zum 650jahrigen Bestehen des Ortsteils Kleinkamsdorf statt Am 6 Juli 2018 wurde Kamsdorf in die Gemeinde Unterwellenborn eingegliedert 5 Religion Bearbeiten nbsp St Peter und Paul Kirche GrosskamsdorfAufzeichnungen uber den ersten Kirchenbau in Kamsdorf sind nicht bekannt man kann aber davon ausgehen dass schon vor der Reformation eine Kirche in Kleinkamsdorf stand Um 1500 gehorten Gross und Kleinkamsdorf sowie Gosswitz zur Pfarre Wellenborn diese zum Dekanat Remda welches dem Archidiakonat Erfurt unterstand das seinerseits dem Bereich der Erzdiozese Mainz angehorte Betreut wurden sie von einem Vikar aus der Pfarrei Unterwellenborn Der Ubergang zur evangelisch lutherischen Lehre erfolgte durch drei reformatorische Kirchenvisitationen Uber die erste Kirchenvisitation ist nicht viel bekannt ausser dass sie im Jahre 1527 stattfand und Ewalt von Brandenstein massgeblich daran beteiligt war Im Jahre 1529 fand die zweite Kirchenvisitation statt in der die Pfarre Unterwellenborn reformiert wurde Die drei Gemeinden erhielten einen Geistlichen und den Auftrag fur dessen Unterhalt selbst zu sorgen Von 1533 bis 1536 begann die dritte und letzte Kirchenvisitation Die drei Gemeinden wurden von der Pfarre Wellenborn getrennt sodass Grosskamsdorf ab 1534 ein selbststandiges Kirchenspiel betrieb nbsp Martinskirche in Kleinkamsdorf um 1900Der erste evangelische Pfarrer war Matthias Rockenfuss der 1534 nach Kamsdorf bestellt wurde und sein Amt bis 1546 ausfuhrte Sein Nachfolger war Hoseas Aquila der bis 1596 die Kirche leitete Er starb am 7 September 1597 an der Pest nbsp Martinskirche KleinkamsdorfWahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurden die Kirchengebaude und das Pfarrhaus von Soldaten geplundert und zerstort Eine Pfarrmatrikel von 1644 beschreibt Das alte Pfarr Hauss ist im Saalfeldischen Lager Anno 1640 gantz ruinieret Und in den grund Verderbet worden 6 Die Kirchen Kamsdorfs waren ohne jegliches Inventar nicht einmal die notigsten Gebrauchsgegenstande zur Durchfuhrung des Gottesdienstes waren vorhanden Die Kleinkamsdorfer versuchten die Kirche wieder instand zu setzen 1663 wurden alle drei Kirchen sowie das Pfarr und das Schulhaus komplett renoviert Nach dem Ubergang der Exklave Kamsdorf 1815 wurde es fur den damaligen Pfarrer schwierig Politisch gehorte Kamsdorf zu Preussen kirchlich immer noch zu Saalfeld Am 10 Oktober 1835 einigte man sich darauf auch die kirchlichen Hoheitsrechte an Preussen zu ubertragen Am 12 Mai 1939 wurde die Kleinkamsdorfer Kirche durch einen Blitzschlag fast vollstandig zerstort Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg verzogerte sich der Neuaufbau bis 1952 Am 10 Oktober 1953 konnte die Einweihung gefeiert werden Am 25 Juni 2006 wurde sie von Frau Oberkirchenratin Marita Kruger auf den Namen des heiligen Martin von Tours geweiht Die Kirchengemeinde gehort heute zur Superintendentur Saalfeld Rudolstadt der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Thuringen mit Sitz in Eisenach Vorsitzende der Kirchgemeinde ist seit dem 3 Oktober 2010 Frau Pastorin Katarina Schubert 7 Einwohnerzahlen Bearbeiten Einwohnerentwicklung von 1994 bis 2016 Datenquelle Thuringer Landesamt fur Statistik Jahr 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016Einwohner 3132 3156 3119 3088 3081 3040 2991 2995 3024 2988 2961 2953 2999 2899 2891 2885 2854 2710 2703 2705 2676 2657 2653Kamsdorf galt vor der Wende als eine der grossten Landgemeinden im Bezirk Gera Auch nach der Wiedervereinigung blieb die Einwohnerzahl relativ konstant und stieg sogar durch Zuwanderungen aus den grosseren umliegenden Stadten bis 1995 weiter an Eine ruhige Lage das recht hohe Ansehen Kamsdorfs und der schnell fortschreitende Aus und Neubau der Infrastruktur waren die Hauptanziehungspunkte Danach stagnierte die Bevolkerungszahl und lag gleichbleibend und regional vergleichsweise hoch bei ca 3 000 Einwohnern Seit 2007 sinkt sie wieder Politik BearbeitenEhemaliger Gemeinderat Bearbeiten nbsp Teile dieses Artikels scheinen seit 2014 nicht mehr aktuell zu sein Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit fehlend Kommunalwahl 2009 50403020100 47 3 23 7 16 8 12 2 SPDCDULinkecBI Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2004 p 2 0 2 4 0 0 p 0 2 p 2 0 p 1 7 pSPDCDULinkecBIVorlage Wahldiagramm Wartung Anmerkungen Anmerkungen c 2004 PDS Der Gemeinderat aus Kamsdorf setzte sich aus 14 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen Die Kommunalwahl vom 7 Juni 2009 lieferte folgendes Ergebnis 8 Wahl zum Gemeinderat Anzahl Prozent SitzeWahlberechtigte 2 450 100 0 14Wahler 1 218 49 7Ungultige Stimmzettel 51 4 2Gultige Stimmzettel 1 167 95 8Insgesamt gultige Stimmen 3 479SPD 1 644 47 3 7CDU 825 23 7 3Die Linke 585 16 8 2BI 425 12 2 2Ehemaliger Burgermeister Bearbeiten Der hauptamtliche Burgermeister Werner Groll wurde am 29 Juni 2003 gewahlt Zuvor hatte das Thuringer Oberverwaltungsgericht am 15 April 2003 die Wahl vom 14 Mai 2000 fur ungultig erklart weil der damalige Burgermeister rechtswidrig im amtlichen Teil des Amtsblatts eine Anzeige fur seine Wiederwahl geschaltet hatte 9 Am 8 Dezember 2008 wurde der Gemeinde Kamsdorf vom Thuringer Landesverwaltungsamt eine Ausnahmegenehmigung erteilt durch welche die Wahl eines hauptamtlichen Burgermeisters fur die nachste Wahlperiode 2009 2015 ermoglicht wird Somit wird die Selbststandigkeit von Kamsdorf gewahrt da sich Gemeinden mit weniger als 3 000 Einwohnern ublicherweise zu grosseren Einheiten zusammenschliessen mussen 10 Bei der erneuten Wahl am 7 Juni 2009 wurde Burgermeister Werner Groll mit absoluter Mehrheit wiedergewahlt 8 Wappen Bearbeiten nbsp Das Wappen wurde am 4 Januar 1993 genehmigt Blasonierung In Silber uber einem mit einer silbernen Ahre mit gekreuztem Schlagel und Eisen belegten roten Berg schwebend ein rechtsgewendeter rot bewehrter schwarzer Adler Der Adler ist Sinnbild fur die Zugehorigkeit zu Preussen von 1815 bis nach dem Zweiten Weltkrieg Schlagel und Eisen stehen fur die lange Bergbautradition die Ahre fur die Landwirtschaft in und um Kamsdorf Der Rote Berg ist eine markante und gleichzeitig die hochste Erhebung der Gemeinde Partnerschaft Bearbeiten Am 26 Marz 1993 wurde die Partnerschaft mit der Gemeinde Unterfohring in Bayern unterzeichnet Verkehr BearbeitenKamsdorf ist uber mehrere Landesstrassen mit den wichtigsten Bundesstrassen der Region verbunden So fuhrt die sudwestlich gelegene L 1106 nach Kaulsdorf und dort auf die B85 Ebenfalls fuhrt diese Landesstrasse in nordostlicher Richtung nach Konitz Im Norden gibt es mit der L 1105 die Verbindung nach Unterwellenborn Kamsdorf besitzt im Zuge der Ortsumgehung Unterwellenborn zwei unmittelbare Auf Abfahrten zur B281 die auch die Verbindung zur A9 darstellt 2007 wurde in Kamsdorf eine Ortsumfahrung fur den Strassenverkehr freigegeben Ein Kreisverkehr am ostlichen Ortsrand verbindet die Strassen nach Unterwellenborn Kaulsdorf Konitz und Gosswitz Sohne und Tochter Auswahl BearbeitenErnst Friedrich Wilhelm Lindig 1779 1852 Bergbaupionier Horst Steeger 1932 WirtschaftswissenschaftlerLiteratur Bearbeiten650 Jahre Kleinkamsdorf Ein Blick zuruck Gemeindeverwaltung Kleinkamsdorf Kleinkamsdorf 1999 Rolf Weggasser Zum Bau der Ortsumgehungsstrasse Kamsdorf In Rudolstadter Heimathefte Bd 53 Heft 5 6 2007 ISSN 0485 5884 S 147 150 Bernd Wiefel Am Fusse des Roten Berges Geschichte Gross und Kleinkamsdorfs von den Anfangen bis 1981 2 Bande Wiefel Olbernhau 2008 Bernd Wiefel Zur fruhen Geschichte der Windmuhle uber dem Zollhaus bei Kamsdorf In Rudolstadter Heimathefte Bd 53 Heft 3 4 2007 S 98 101 Einzelnachweise Bearbeiten Woldemar Lippert Hans Beschorner Hrsg Das Lehnbuch Friedrichs des Strengen Markgrafen von Meissen und Landgrafen von Thuringen 1349 1350 Aus den Schriften der Sachsischen Kommission fur Geschichte 8 ZDB ID 573523 3 Teubner Leipzig 1903 S 232 a b c Bernd Wiefel Vom Leben und Kampf der Bauern im 17 Jahrhundert In Rudolstadter Heimathefte Bd 34 Heft 1 1988 S 23 ff Bernd Wiefel Im Blickfeld des Roten Berges Abschrift aus dem Pfarrarchiv Grosskamsdorf S 52 Thuringer Verband der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933 1945 Hrsg Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Band 8 Thuringen VAS Verlag fur Akademische Schriften Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 88864 343 0 S 233 Thuringer Gesetz und Verordnungsblatt Nr 7 2018 vom 5 Juli 2018 aufgerufen am 6 Juli 2018 Pfarrer Liebetruth Die Kirchengeschichte von Grosskamsdorf Gosswitz und Kleinkamsdorf Ein kleiner Beitrag zur Geschichte Thuringens Pfarramt Kamsdorf http kamsdorf de amtsblaetter 1011 pdf 1 2 Vorlage Toter Link kamsdorf de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis a b Amtsblatt Kamsdorf vom Juli 2009 Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive PDF 637 kB http www thovg thueringen de webthfj webthfj nsf pressearchivliste D3F5C5772DBCB595C125754D004F18B2 Amtsblatt Kamsdorf vom Januar 2009 1 2 Vorlage Toter Link www kamsdorf de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt 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