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Im Gefecht von Saalfeld kampfte am 10 Oktober 1806 in der Nahe von Saalfeld die preussisch sachsische Armee gegen franzosische Truppen Das Gefecht war Teil des 4 Koalitionskriegs 1806 bis 1807 Gefecht bei Saalfeld Teil von Vierter Koalitionskrieg Tod des Prinzen Louis Ferdinand Gemalde von Richard Knotel Datum 10 Oktober 1806Ort Saalfeld DeutschlandAusgang Franzosischer SiegKonfliktparteienFrankreich 1804 Frankreich Preussen Konigreich PreussenKonigreich Sachsen SachsenSachsen WeimarBefehlshaberFrankreich 1804 Jean Lannes Preussen Konigreich Louis Ferdinand Truppenstarke14 000 Mann14 Kanonen 9 000 Mann 39 KanonenVerluste200 Tote und Verwundete 1700 Tote und Verwundete39 Kanonen Vierter Koalitionskrieg 1806 07 Schleiz Saalfeld Jena und Auerstedt Lubeck Grosspolen Czarnowo Golymin Pultusk Dirschau Allenstein Preussisch Eylau Ostrolenka Stolp Danzig Kolberg Guttstadt Heilsberg Friedland Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Aufstellung 3 Verlauf der Schlacht 4 Folgen 5 Literatur 6 WeblinksVorgeschichte Bearbeiten1805 hatte Preussen durch einen Bundnisvertrag mit Frankreich das von Frankreich besetzte Kurfurstentum Hannover zugesichert bekommen Infolgedessen nahm Preussen das Gebiet in Besitz was wie von Napoleon insgeheim beabsichtigt zu einer britischen Kriegserklarung gegenuber Preussen fuhrte In Verhandlungen bot Napoleon dann 1806 Grossbritannien die Ruckgabe des Kurfurstentums als Preis fur einen Frieden an und trieb durch diese Treulosigkeit das isolierte Preussen zu einer Kriegserklarung an Frankreich 9 Oktober 1806 An der Seite Preussens beteiligten sich nur Sachsen und Sachsen Weimar Die Hoffnung auf eine Teilnahme des bereits mobilisierten Kurhessens erfullte sich nicht Russland sicherte Unterstutzung zu Die preussisch sachsische Armee marschierte am Rande des Thuringer Waldes auf Napoleon zog seine Truppen am oberen Main im Raum Bamberg zusammen und stiess dann Anfang Oktober in mehreren Korpskolonnen uber Hof langs der Saale rasch nach Norden vor Aufstellung BearbeitenAuf franzosischer Seite kampften das Korps des Marschall Lannes 23 000 Mann bestehend aus den Divisionen Gazan und Suchet sowie der Kavalleriedivision Treilhard Lannes hatte am 9 Oktober 1806 bei Grafenthal gestanden Die franzosische Fuhrung d h in erster Linie Napoleon selbst wusste nicht wo sich die preussische Hauptmacht befand An diesem 9 Oktober 1806 stand das Korps Hohenlohe bestehend aus 19 000 Preussen Divisionen Tauentzien und Grawert sowie 20 000 Mann sachsischer Truppen Division Zezschwitz bei Mittelpollnitz Eine Abteilung Avantgarde von 9 000 Preussen und Sachsen des Regiments Kurfurst unter dem Kommando des Prinzen Louis Ferdinand sicherte in Rudolstadt den dortigen Saale Ubergang Louis Ferdinand hatte den Befehl bei einem feindlichen Angriff sich auf Orlamunde zuruckzuziehen Am Mittag des 9 Oktober 1806 stiessen unvermutet 7 000 Mann preussischer Truppen die zum Korps Hohenlohe Division Tauentzien gehorten und ursprunglich bei Hof gestanden hatten bei Schleiz auf das Korps des Marschalls Bernadotte Sie verloren uber 500 Mann an Toten Verwundeten und Gefangenen und zogen sich nach kurzem Kampf in Richtung Mittelpollnitz zuruck wo Hohenlohe stand Der befahl angesichts des franzosischen Aufmarsches den Ruckzug nach Kahla Damit war die Sicherung des Saale Ubergangs bei Rudolstadt nicht mehr erforderlich Louis Ferdinand erhielt erneut den Befehl nicht uber Rudolstadt hinauszugehen und sich im Bedarfsfall auf Orlamunde zuruckzuziehen Verlauf der Schlacht BearbeitenLouis Ferdinand erhielt am 9 Oktober den Befehl mit der Avantgarde bis Rudolstadt zu marschieren Er schickte als seinen aussersten Vorposten das Bataillon Neidhardts von Gneisenau nach Saalfeld der damals noch vollig unbekannt war Er stand in der Nacht vom 9 auf den 10 Oktober 1806 auf Feldwache und erkannte an den Wachtfeuern der Franzosen dass er bereits auf dem rechten Saaleufer also links umgangen worden war Der preussische Vormarsch der Avantgarde auf dem linken Saaleufer uber Rudolstadt hinaus nach Saalfeld auf Befehl Louis Ferdinands brachte seine Truppen in eine taktisch ungunstige Lage im engen Saaletal wahrend der Feind die beherrschenden Hohen innehatte Er wollte den Angriff auf Gneisenau abwehren und zugleich den Saaleubergang bei Saalfeld decken Dass der Feind bereits auf beiden Seiten der Saale stand die Verteidigung der Brucke also unnotig war konnte er nicht wissen Man hatte ihn daruber zu informieren nicht fur notig gehalten da er sich ja bei Angriffen von vornherein auf Orlamunde zuruckziehen sollte Die Kampfe begannen beim Hellwerden ca 5 30 Uhr mit mehrstundigem Schutzengefecht dessen Hauptlast das Bataillon Gneisenau trug Um 9 30 Uhr kam Louis Ferdinand personlich nach Saalfeld und besprach sich mit Gneisenau Er konnte nicht nur den franzosischen Angriff abwehren sondern setzte sogar befehlswidrig zum Gegenstoss an Erst ganz kurz zuvor hatte Marschall Lannes die preussische Abteilung bemerkt und konnte daher nur 14 000 Mann seines Korps ins Gefecht bringen Bestandige Frontalangriffe und von den Hohen her beschaftigten die Preussen und hielten sie fest wahrend zwei franzosische Regimenter die rechte Flanke der Preussen umgingen Sachsen des Regiments Kurfurst konnten zeitweise das Dorf Beulwitz im Nahkampf zuruckerobern Prinz Louis Ferdinand befahl nun d h gegen 14 Uhr den Ruckzug Hierbei kam es auf preussischer Seite zu Unordnungen Die preussische Reiterei versagte bei ihrer Aufgabe den Ruckzug zu decken und wich vor der franzosischen Kavallerie zuruck Die preussischen Batterien hatten Befehl erhalten abzufahren sie sahen wie sich die franzosischen Reiter in bester Schussweite zur Attacke auf die Infanterie entfalteten dennoch wurde nicht zum Feuern gehalten sondern stur der Abfahrbefehl befolgt mit dem Ergebnis dass sich die Batterien in einem Hohlweg festfuhren In der beginnenden Panik schien nur Gneisenau den Kopf nicht verloren zu haben Louis Ferdinand personlich befahl ihm mit seinen Leuten die Kanonen aus dem Hohlweg zu ziehen Dabei bekam Gneisenau einen Streifschuss am linken Bein und musste zuruck Zwischen 15 und 16 Uhr sprengte dann franzosische Kavallerie das preussische Korps vollig auseinander Die franzosische Umgehungskolonne drangte die Fliehenden vom Ruckzugsweg ab so dass die Preussen durch die Saale fluchten mussten und ihre gesamte Artillerie 39 Geschutze verloren dazu kamen 1 700 Tote und Verwundete Die Franzosen hatten ca 200 Mann an Toten oder Verwundeten zu beklagen Prinz Louis Ferdinand fiel kurz vor 16 Uhr im Reitergefecht Der Prinz wurde durch den franzosischen Unteroffizier Guindey vom 10 Husarenregiment getotet dieser erhielt hierfur das Kreuz der Ehrenlegion Napoleon bemerkte jedoch dass ein gefangener Prinz besser gewesen ware In diesem Fall hatte er Guindey zum Offizier befordert Folgen BearbeitenDas Gefecht bei Saalfeld hatte auf die strategische Situation des Feldzugs keinen direkten Einfluss Napoleon wusste weiterhin nicht wo sich die preussische Hauptmacht befand Dagegen waren die moralischen Wirkungen des Gefechts auf preussischer Seite betrachtlich In der Nacht vom 10 zum 11 Oktober 1806 brachen Unordnungen und Panikerscheinungen aus vor allem in Jena Sachsische und preussische Truppen des Korps Hohenlohe hielten sich gegenseitig fur Franzosen und beschossen sich untereinander Auf die falsche Nachricht vom Anmarsch der Franzosen warf die preussische Feldbackerei den Teig fur 60 000 Brote bei Jena in die Saale In dem Durcheinander nach dem Gefecht von Saalfeld ging sogar die Eskorte fur den preussischen Konig Friedrich Wilhelm III das Fusilierbataillon Pelet und drei Schwadronen brandenburgische Husaren verloren Erst im Laufe des 12 13 Oktober klang die Panik wieder ab Literatur BearbeitenKarl Horst Bichler Napoleons Krieg gegen Preussen und Sachsen 1806 Schleiz Saalfeld Jena und Auerstedt Verlag trafo Berlin 2006 ISBN 3 89626 604 7 Oberst Yorck von Wartenburg Napoleon als Feldherr Verlag Mittler amp Sohn Berlin 1909 Gerhard Werner Prinz Louis Ferdinand von Preussen und das Gefecht bei Saalfeld am 10 Oktober 1806 Thuringer Heimatmuseum Saalfeld 1996 ISBN 3 9804772 1 5 Georg Wilhelm von Valentini Das Gefecht bei Saalfeld an der Saale o O 1807 archive org Frank Bauer Saalfeld 10 Oktober 1806 Der Auftakt zum Drama von Jena und Auerstedt Potsdam 2006 Kleine Reihe Geschichte der Befreiungskriege Heft 16 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gefecht bei Saalfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht bei Saalfeld amp oldid 225473632