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Ernst Friedrich Wilhelm Lindig 23 August 1779 in Gross Kamsdorf 4 Marz 1852 in Zauckerode war ein deutscher Bergbaupionier und Erfinder der Kohlenwasche 1 E F W LindigZechenprotokoll 1810 von E F W LindigBrief Lindigs an von Oppel zur Erfindung der KohlenwascheTiefer Elbstolln Grubenriss von Ernst Wilhelm Lindig 1831 Gedenkstein fur Ernst Friedrich Wilhelm Lindig auf dem Friedhof PesterwitzGedenkstein fur Ernst Friedrich Wilhelm Lindig auf dem Friedhof Pesterwitz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLindig wurde als Sohn des Berggeschworenen Georg Wilhelm Lindig und Juliane Margarethe Lindig im damals zu Sachsen gehorigem Gross Kamsdorf bei Saalfeld geboren Er besuchte von 1797 bis 1801 zusammen mit Herder Novalis und von Beust die Bergakademie in Freiberg Er war unter Abraham Gottlob Werner an der geognostischen Landesuntersuchung beteiligt Lindig erhielt am 10 Mai 1804 eine Anstellung als Kohlenwerksfaktor bei den Dohlener und Zauckeroder Steinkohlenwerken des Kammerjunkers von Schonberg Zuvor war er bereits als Interimsschichtmeister bei dem Berggebaude Leopold Erbstolln in Niederhermsdorf tatig gewesen 1806 nach Grundung der Koniglich Sachsischen Steinkohlenwerke im Plauenschen Grunde ubernahm er deren Lokaladministration Am 14 November 1806 heiratete er im Dom zu Freiberg die Tochter von Johann Friedrich Lempe Johanna Caroline Wilhelmina Dorothee Lindig starb am 4 Marz 1852 in Zauckerode Er hinterliess neun Kinder sieben Sohne zwei Tochter und wurde auf dem Friedhof der St Jakobus Kirche Pesterwitz an der Stelle beigesetzt an der der Tiefe Elbstolln den Friedhof unterquert Die ursprungliche Grabanlage ist auf dem dortigen Friedhof nicht mehr erhalten aber die Stelle durch einen Gedenkstein kenntlich gemacht Leistungen BearbeitenIm Jahr 1804 grundete Lindig bei den Dohlener und Zauckeroder Werken die erste funktionierende Knappschaftskasse im sachsischen Steinkohlenbergbau Nach Versuchen am Bachlauf der Wiederitz gelang Lindig 1810 die bahnbrechende Erfindung der nassen Kohlenaufbereitung Kohlenwasche einem heute weltweit verbreiteten Verfahren Ursachlich waren die grossen Bestande an schlecht verkauflichen Kalkkohlen Am 8 September 1810 konnte Lindig an den Bergrat von Oppel berichten habe ich schon langst auf ein Mittel gedacht diese Kohlen nicht nur von Bergen und den durch die Grubenwasser sich angehangten erdigen Theilen zu reinigen und dadurch gleichsam zu erneuern sondern auch die unter den Kalkkohlen unvermeidlich mit gefordert werdenden klaren Schmiedekohlen abzusondern und ich glaube jetzt so glucklich zu sein dieses Mittel in der bekannten einfachen Aufbereitungsarbeit im Siebsetzen gefunden zu haben da bei dieser Arbeit sich alles nach der spezifischen Schwere absondert so bleibt die Schmiedekohle als die leichteste oben und die eigentliche Kalkkohle sondert sich in der Mitte ab die Berge hingegen setzen sich theils zu Boden theils gehen sie als Schlamme durch das Sieb Daraufhin wurde in Zauckerode die erste Kohlenwasche der Welt errichtet Des Weiteren grundete er fur Bergleute die uberwiegend aus Johanngeorgenstadt rekrutiert wurden eine Bergarbeitersiedlung das heutige Unterweissig Unter Lindigs Leitung wurde zwischen 1817 und 1836 der mehr als 6 Kilometer lange tiefe Elbstolln zwischen Zauckerode und der Elbe in Cotta aufgefahren Durch seine weitsichtigen innovativen Entscheidungen entwickelte sich das Konigliche Steinkohlenwerk Zauckerode von bescheidenen Anfangen zu einem der modernsten und sozial fortschrittlichsten Steinkohlenbergwerke Deutschlands Die erste Dampfmaschine im sachsischen Bergbau am 4 Mai 1820 im Zauckeroder Kunstschacht der Oppelschacht Mehnerschacht sowie die Planungen fur die Konigin Carola Schachte gehen ebenso auf sein Wirken zuruck Ehrungen BearbeitenFur seine Verdienste erhielt er 1836 die Civil Verdienst Medaille in Gold von Konig Friedrich August II verliehen In Freital Dohlen erinnert heute die Wilhelm Lindig Strasse an den Bergbaupionier Literatur BearbeitenHeinrich Hartung Denkschrift zur Feier des hundertjahrigen Bestehens des Koniglichen Steinkohlenwerks Zauckerode In C Menzel Hrsg Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen im Konigreiche Sachsen Jahrgang 1906 Freiberg 1906 A Abhandlungen aus dem Gebiete des Berg und Huttenwesens S 3 128 Tafeln I II Generalriss unpaginiert tu freiberg de PDF 48 0 MB abgerufen am 10 Februar 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Friedrich Wilhelm Lindig Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Friedrich Wilhelm Lindig Brief an Carl Wilhelm von Oppel betreffend Erfindung Kohlenwasche In Zechenprotokoll bei den Koniglich Sachsischen Steinkohlenwerken im Plauenschen Grunde auf das Jahr 1810 1810 S 206 Normdaten Person GND 132073412 lobid OGND AKS VIAF 70080649 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lindig Ernst Friedrich WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher BergbaupionierGEBURTSDATUM 23 August 1779GEBURTSORT Gross KamsdorfSTERBEDATUM 4 Marz 1852STERBEORT Zauckerode Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Friedrich Wilhelm Lindig amp oldid 229530448