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Der Konigin Carola Schacht ab 1948 Paul Berndt Grube war eine Steinkohlengrube des Koniglichen Steinkohlenwerkes Zauckerode Die Doppelschachtanlage lag im westlichen Teil der Steinkohlenlagerstatte des Dohlener Beckens auf Dohlener Flur Konigin Carola SchachtAllgemeine Informationen zum BergwerkAbbautechnik StrebbauInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Konigliches Steinkohlenwerk ZauckerodeBetriebsbeginn 1872Betriebsende 1959Geforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleMachtigkeit 4 80 mGrosste Teufe 414 80Geographische LageKoordinaten 51 0 15 6 N 13 38 27 5 O 51 004336 13 640978 Koordinaten 51 0 15 6 N 13 38 27 5 OKonigin Carola Schacht Sachsen Lage Konigin Carola SchachtStandort DohlenGemeinde FreitalLandkreis NUTS3 Sachsische Schweiz Osterzgebirge Land Freistaat SachsenStaat Deutschland Der Schacht trug den Namen der letzten Konigin von Sachsen Carola Prinzessin von Wasa Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte 2 1 Konigin Carola Schacht 1 und 2 2 2 Wetterschacht 2 3 Dohlener Wasche 3 Literatur 4 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer Faktor Ernst Friedrich Wilhelm Lindig ausserte 1846 die ersten Uberlegungen zur Anlage eines neuen Schachtes als Ersatz fur den Dohlener Kunstschacht Zu diesem Zweck wurden 1851 auf der Wiese des Kammergutes Dohlen zwei Versuchsschachte abgeteuft Nach dem Tod Lindigs am 4 Marz 1852 wurde das Vorhaben zuruckgestellt Sein Nachfolger wurde Friedrich Schmiedel Am 12 Juli 1854 ubergab er dem Koniglichen Finanzministerium einen Bericht In diesem favorisierte er zum Aufschluss des sudlich gelegenen Feldes das Teufen von drei Schachten Diese sollten neben dem Dohlener Kunstschacht 1871 den Oppelschacht und 1873 den Albertschacht ersetzen Am 28 Juli 1856 genehmigte das Finanzministerium den Plan zur Teufe des ersten Schachtes im Fruhjahr 1857 Inzwischen hatte man den Plan einen einzelnen Schacht zu teufen zu Gunsten einer Doppelschachtanlage aufgegeben Die Genehmigung fur diesen Plan durch das Finanzministerium erfolgte am 3 Juli 1858 Geteuft werden sollten nun ein Forder und Fahrschacht sowie ein Kunst und Holzhangeschacht Die Schachtanlage sollte im Weisseritztal unmittelbar an der neu erbauten Albertsbahn errichtet werden Am 1 September 1859 wurde mit der Teufe des ersten Schachtes im Gebiet des jetzigen Dohlener Gewerberinges in Freital begonnen Schon nach einer Teufe von 5 65 Metern betrug die Menge des zusitzenden Wassers 13 bis 16 m3 h Daraufhin wurden die Teufarbeiten Ende September 1859 eingestellt Nach dem Aufstellen einer Dampflokomobile zur Wasserhebung wurden die Arbeiten wieder aufgenommen Aber auch diese Massnahme reicht nicht aus so dass die Arbeiten im Dezember 1859 erneut eingestellt wurden Nach der Aufstellung einer Dampfmaschine von Richard Hartmann Chemnitz zur Forderung und Wasserhaltung wurden die Arbeiten im April 1860 wieder aufgenommen Da man nach 16 80 Metern Teufe noch kein festes Gestein erreicht hatte wurde am 12 Juli 1860 eine Bohrung nieder gebracht Aber auch bei einer Teufe von 95 70 Metern unter der Rasenkante wurde kein festes Gebirge erreicht Die Wasserzugange waren inzwischen auf 56 m3 h angestiegen Daraufhin wurden die Arbeiten an diesem Schacht aufgegeben Man unternahm in einer Entfernung von 210 Metern etwa am heutigen Langen Rain einen zweiten Versuch Im April 1861 erreichte man eine Teufe von 40 80 Meter Auch hier wurde die weitere Teufe mit einer Bohrung untersucht Aber auch nach weiteren 41 Metern wurde kein festes Gebirge erreicht Daraufhin wurden die Arbeiten eingestellt Man unterbreitete dem Finanzministerium den Vorschlag den Dohlener Kunstschacht zur Erschliessung des sudlichen Feldes bis zur 7 Hauptstrecke zu teufen Diesem Vorschlag stimmte das Ministerium am 16 September 1863 zu Die beiden Schachte wurden verfullt und die Dampfmaschine verkauft Am 26 April 1869 unterbreitete das Finanzministerium den Vorschlag der Teufe eines Rundschachtes mit Hilfe von gusseisernen Tubbings wie es in Leimbach beim Teufen der Freieslebenschachte I und II angewandt wurde Nach der Besichtigung des Abteufens durch den Bergrat Friedrich Schmiedel ubergab er dem Finanzministerium am 27 Oktober 1871 einen Bericht in dem er Bedenken uber diese Variante ausserte Am 31 Oktober 1871 trat er zuruck Seine Stelle ubernahm am 1 November Bergrat Bernhard Rudolf Forster Forster verwarf den Plan Schmiedels zum Teufen von 3 neuen Schachten Er unterteilte das sudliche Feld in 2 Felder In jedem Feld sollte ein neuer Schacht geteuft werden Vorrang hatte das Dohlener Gebiet da die weitere Teufe des Dohlener Kunstschachtes nicht umgesetzt worden war Im Gebiet von Saalhausen sollte spater die zweite Schachtanlage geteuft werden Am 22 Mai 1872 genehmigte das Finanzministerium diesen Plan Geschichte BearbeitenKonigin Carola Schacht 1 und 2 Bearbeiten Das Konigliche Steinkohlenwerk Zauckerode begann am 3 Juni 1872 mit dem ersten Spatenstich das Teufen des bei 213 86 m u NN angeschlagenen Schachtes I Gleichzeitig begann der Bau des Beamtenwohnhauses der Bergschmiede sowie des Kesselhauses und der Maschinenanlage Am Jahresende wurde eine Teufe von 51 Metern erreicht Am 15 Februar ging eine alte einzylindrige Balancierdampfmaschine zur Forderung und Wasserhaltung in Betrieb Die Teufe erreichte 192 Meter Der Wasserzufluss lag zwischen 8 6 und 19 7 m3 am Tag Am 22 April 1874 wurde in einer Teufe von 268 80 Metern das 1 Floz mit einer Machtigkeit von 4 80 Meter erreicht Bei 278 70 Metern wurde das 2 Floz mit einer Machtigkeit von 0 40 Meter und bei 285 50 Metern das 3 Floz mit einer Machtigkeit von 1 10 Meter durchteuft Das Abteufen wurde bei 286 80 Metern eingestellt Das Fullort der 6 Hauptstrecke wurde in einer Teufe von 257 95 Metern und das der 8 Hauptstrecke in einer Teufe von 286 44 Metern angeschlagen Am 30 Mai 1874 wurde der Schacht mit Genehmigung von Konig Albert von Sachsen Konigin Carola Schacht getauft Nach dem Aufbau des eisernen Seilscheibenstuhls und der von der Wilhelmshutte Sprottau gelieferten Zwillingsfordermaschine begann ab August 1874 die Ausmauerung des Schachtes Die wahrend des Abteufens eingebaute Bolzenschrotzimmerung wurde durch eine 0 37 Meter starke Ziegelausmauerung ersetzt Am 26 Juni 1874 wurde der 227 60 Meter lange Bremsberg 32 von der 5 Hauptstrecke des Dohlener Kunstschachtes zur 6 Hauptstrecke des Konigin Carola Schachtes durchschlagig Uber ihn wurden die Klarkohlen des Kunstschachter Reviers uber den Schacht I gefordert und der Dohlener Wasche zugefuhrt 1875 wurde die Ausmauerung des Schachtes fertig gestellt und die Fullorter ausgebaut In einer Teufe von 80 Metern wurde eine Wasserstrecke aufgefahren und eine Wasserhaltungsmaschine eingebaut 1876 wurde der 480 Meter lange Bremsberg der die Schachtanlage mit der Dohlener Wasche verbindet fertiggestellt Im Juli 1876 nahm der Schacht die Forderung auf Im Herbst 1876 erfolgte versuchsweise die Mannschafts Seilfahrt Sie wurde allerdings auf die ausfahrende Fruh und Mittagsschicht beschrankt Die generelle Mannschaftsseilfahrt wurde erst nach 1881 eingefuhrt 1876 wurde in einer Entfernung von 75 Metern sudwestlich des Schachtes I mit der Teufe des Schachtes II begonnen Bei einer Teufe von 25 Metern musste das Teufen wegen starken Wasserzuganges eingestellt werden Mit einer Bohrung in die Wasserstrecke des Schachtes I konnte das Problem gelost werden und die Schachtteufe erreichte zum Ende des Jahres 115 60 Meter Gefordert wurde anfangs mit einem Dampfhaspel spater dann mit der beim Albertschacht abgebrochenen alten Fordermaschine 1877 wurde die Teufe des Schachtes II bei 132 Metern unterbrochen und der Schacht aufgrund des druckhaften Gebirges von der Rasenhangebank bis 124 Meter Teufe ausgemauert In diesem Zuge wurde 80 Meter unter Tage ein Wettertrum abgeteilt und separat zu Tage gefuhrt Am Jahresende wurde eine Teufe von 187 80 Metern erreicht Im Tiefsten des Schachtes I wurde eine Wasserhaltungsmaschine der Sachsischen Maschinenfabrik in Chemnitz eingebaut 1878 erreichte die Teufe des Schachtes II 261 Meter und die Schachtrohre wurde auf der ganzen Lange ausgemauert 1879 erreichte der Schacht das Niveau der 8 Hauptstrecke Das Fullort wurde angeschlagen und ein Querschlag zum Schacht I aufgefahren Am 15 April 1879 wurde die Ausmauerung vollendet und in einer Feierstunde der Schlussstein gesetzt Die Kohlefloze wurden nicht angetroffen da der Schacht in der Carolaschacht Verwerfung mit einer Sprunghohe von 00 Metern und einer Abschiebungsbreite von 40 Metern steht 1880 wurde eine Telefonverbindung zwischen der Dohlener Wasche der Hangebank von Schacht I sowie der Kopfstation des Bremsberges 32 dem Hauptforderpunkt des Reviers hergestellt 1881 ging die Fordermaschine des Schachtes II in Betrieb und die Mannschaftsfahrung wurde aufgenommen 1886 wurde der Schacht I um 48 Meter von der 8 zur 10 Hauptstrecke weiter geteuft und mit der Ausmauerung begonnen 1887 wurde das Fullort bei 334 35 Metern hergestellt In der Teufe wurden bis 314 Meter vier weitere Floze durchteuft deren Zuordnung aber nicht gesichert ist 1893 wurde Schacht II ebenfalls bis zur 10 Hauptstrecke niedergebracht Im Oktober 1895 wurde fur die Bergleute eine Waschkaue Mannschaftsbrausebad eingerichtet Diese bedeutende soziale Einrichtung war die erste bei einem Steinkohlenbergwerk im Dohlener Becken 1 Auch der Konigin Carola Schacht war von dem Weisseritzhochwasser am 30 31 Juli 1897 betroffen Aus Sicherheitsgrunden fuhr die Belegschaft am 30 Juli um 18 Uhr aus auch die Grubenpferde wurden uber Tage gebracht Am 31 Juli um 1 30 Uhr wurde die noch in der Auffahrung befindliche 10 Hauptstrecke und der dort befindliche Maschinenraum der Pumpen von dem uber den Dohlener Wetterschacht eindringenden Wasser uberflutet Die Pumpen fielen daraufhin aus 3 00 Uhr brach die Ernst Strecke ein Diese fuhrt als 58 Untergebirgsstrecke bis zur 10 Hauptstrecke Die eindringenden Wassermassen uberfluteten die 9 und die 8 Hauptstrecke Am 31 Juli gegen 8 00 Uhr war das Hochwasser abgeflossen Der Wasserstand auf der 8 Hauptstrecke betrug am Schacht II jetzt 2 13 Meter uber Sohle Auch die hier befindliche Wasserhaltung war ausgefallen Am Nachmittag des 31 Juli wurde mit auf den Fordergestellen befindlichen Hunten in beiden Schachten mit der Wasserhebung begonnen Die Fordergestelle wurden soweit in den Schacht gehangen dass die Hunte von allein vollliefen Zwischen dem 1 und 9 August wurden so 10 000 m3 Wasser gefordert Am 8 August war die Wasserhaltung auf der 8 Hauptstrecke wieder frei und wurde in Betrieb genommen Am 16 August wurde der Forderbetrieb auf Abbauen oberhalb der 8 Hauptstrecke wieder aufgenommen Am 25 August war die 8 Hauptstrecke komplett wiederhergestellt Um das Wasser aus den tieferen Bauen zu heben wurde am 31 August im Schacht I eine Dampfpumpe eingehangt die mit sinkendem Wasserspiegel stuckweise abgesenkt wurde Ende Dezember 1897 war auch die 10 Hauptstrecke wieder wasserfrei Zwischen dem 31 Juli und dem 31 Dezember 1897 wurden 90 000 m3 Wasser gehoben Da die als Wetterstrecken zum Dohlener Wetterschacht fungierenden 50 und 58 Untergebirgsstrecke durch das Wasser vollstandig zerstort waren mussten sie aufgegeben werden Damit war der Dohlener Wetterschacht als Wetterschacht nicht mehr nutzbar Seine Aufgabe ubernahm der wieder in Betrieb genommene Mehnerschacht Ende 1898 waren die Hochwasserschaden im Grubengebaude beseitigt nbsp Platte mit Saurierfossilien gefunden 1901Bei der Abbaufuhrung im 4 Meter machtigen 1 Floz uber der 8 Hauptstrecke im Abbauort 156 brach am 19 November 1901 eine ca 1 m2 grosse Gesteinsplatte aus der Firste Der Reviersteiger Hermann Emil Erler entdecke auf der zerbrochenen Platte sechs gut erhaltenen Saurierskelette der Art Pantelosaurus saxonicus 2 Um auch die andere Halfte der Fossilien zu bergen wurde unter der Anleitung des Markscheiders August Robert Hausse eine 1 0 1 3 Meter grosse und 0 4 Meter starke Platte aus der Firste geborgen Die Fossilien entstammen einer an dieser Stelle 8 cm machtigen grunen Tonsteinschicht Aufgrund dessen wurde sie von den Bergleuten als Grune Schale bezeichnet Ab 1903 wurde der Schacht I weiter geteuft 1905 erreichte die Teufe das Niveau der 13 Hauptstrecke Am Schacht I wurde das Fullort bei 409 24 Metern angeschlagen der Schacht ausgemauert und der Sumpf aufgefahren Damit hatte der Schacht seine Endteufe von 414 80 Metern erreicht 1906 wurde das Fullort ausgemauert und ein Querschlag zum Schacht II und von dort weiter Richtung Suden getrieben um das 1 Floz auszurichten Im Jahr 1907 wurde von Siemens amp Schuckert ein Elektrizitatswerk errichtet Die Niederdruck Dampfkessel wurden durch Hochdruck Dampfkessel ersetzt Der 160 kW liefernde Generator wurde von einer Dampfmaschine der Gorlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengiesserei AG 3 mit einer Leistung von 225 PS angetrieben Die Dampfpumpen auf der 80 Meter Strecke wurden durch eine elektrische Pumpe ersetzt und die 13 Hauptstrecke erhielt ebenfalls eine elektrische Pumpe zur Wasserhaltung Die Hauptwasserhaltung wurde von der 8 zur 10 Hauptstrecke verlegt und hier eine elektrische Pumpe eingebaut Das Fullort der 10 Hauptstrecke wurde mit elektrischer Beleuchtung ausgerustet 1909 wurde die Leistung der elektrischen Anlage mit einem von Siemens und Schuckert gelieferten Drehstromgenerator auf 280 kW gesteigert Im Dezember 1910 erreichte der 1906 begonnene Querschlag auf der 13 Hauptstrecke das 1 Floz Vom Querschlag wurde ein Uberhauen in das Tiefste des Schachtes II gefahren nbsp Teil der Belegschaft von Konigin Carola Schacht 1 um 1910 1911 wurde die dampfbetriebene Maschine des Holzhangetrums im Schacht I durch eine elektrische Maschine ersetzt Die Maschine lieferte die Maschinen und Motorenfabrik Friedrich Schmiedel aus Niederwurschnitz Die elektrischen Teile der Maschine lieferte Siemens amp Schuckert Zwischen der 10 und 11 Hauptstrecke wurde eine elektrische Kettenforderung eingebaut Die ersten 10 Abbauorter erhielten eine elektrische Beleuchtung 1913 wurde am Schacht II der Fullort der 13 Hauptstrecke und die Schachtrohre zwischen der 13 und 10 Hauptstrecke mit Beton ausgebaut Mit Sumpf hatte der Schacht jetzt eine Teufe von 414 80 Metern Zur Masseforderung erhielt der Schacht eine 175 Meter lange elektrisch betriebene Kettenbahn zur Halde 1914 wurde der Umbau der Schachtforderung am Schacht II beendet Der Schacht hatte einen 20 Meter hohen schmiedeeisernen Seilscheibenstuhl erhalten Die Dampffordermaschine wurde abgebrochen und eine elektrische Fordermaschine eingebaut Die Fordermaschine lieferte die Maschinen und Motorenfabrik Friedrich Schmiedel aus Niederwurschnitz Die Maschine hatte zwei Seiltrommeln mit einem Durchmesser von 4000 mm und einer Breite von 1560 mm Gefordert wurden auf einem zweietagigen Fordergestell 4 Hunte Die elektrischen Teile der Maschine lieferte Siemens amp Schuckert Angetrieben wurde die Maschine von einem Gleichstrom Nebenschlussmotor mit Leonardschaltung mit einer Leistung von 240 PS Zum Betrieb der Maschine wurde das Kraftwerk des Schachtes mit einem Turbogenerator mit einer Leistung von 800 kW verstarkt Nach der Inbetriebnahme der neuen leistungsfahigen Forderanlage musste der Transport unter Tage modernisiert werden Dazu wurden 1915 2 Oberleitungsloks von Siemens gekauft und der Hauptquerschlag auf der 13 Hauptstrecke mit Schienen und Oberleitung zweispurig ausgebaut Die 900 Meter lange Oststrecke wurde eingleisig ausgebaut Die 1600 Meter lange Weststrecke konnte aufgrund der kriegsbedingten Engpasse noch nicht ausgebaut werden 1916 wurde auf dem 13 Hauptquerschlag der Mannschaftstransport in eigens dafur konstruierten Wagen eingefuhrt Eingesetzt wurden 5 Wagen die jeweils 8 Personen in 2 Abteilen befordern konnten Zu diesem Zweck wurde eine 3 Oberleitungslok von Siemens beschafft Mit der Ausweitung des Schienennetzes auf der 13 Hauptstrecke wurde 1919 die 4 Lok von Siemens beschafft Zwischen der 13 und 16 Hauptstrecke wurde ein Kettenberg mit einer Steigung von 12 aufgefahren Am 9 August 1920 wurde die elektrische Kettenforderung zwischen der 13 und 16 Hauptstrecke in Betrieb genommen Um den dadurch angestiegenen Massetransport zu bewaltigen wurde die 5 Lok von Siemens beschafft 1921 wurde das Kraftwerk des Schachtes um einen von der AEG gelieferten Turbogenerator mit einer Leistung von 1200 kW erweitert Mit dem Gesetz vom 30 Januar 1924 wurde das Steinkohlenwerk Zauckerode ruckwirkend zum 1 April 1923 dem Staatskonzern Aktiengesellschaft Sachsische Werke ASW unter der Bezeichnung Steinkohlenwerk Freital ubertragen Der Oberbergverwalter A Wolf rationalisierte den Betrieb Alle unwirtschaftlichen Abbauorte wurden eingestellt Die Belegschaft wurde zwischen 1924 und 1928 fast halbiert wahrend das Kohleausbringen annahernd gleich blieb Vor allem junge Bergleute wurden in die Braunkohlengruben Hirschfelde Bohlen und Espenhain umgesetzt nbsp Konigin Carola Schacht Haldensturz um 1925 Zur Erweiterung der Haldenschuttung wurde 1924 die Kettenbahn abgebaut und dafur eine Seilbahn der Firma Adolf Bleichert amp Co aus Schkeuditz errichtet Um die Forderung zwischen der 13 und 16 Hauptstrecke zu verbessern wurde 1925 ein Blindschacht zwischen beiden Sohlen geteuft Dieser Schacht war schon 1917 geplant gewesen die Ausfuhrung musste aber aufgrund des Krieges ausgesetzt werden Mit der Erweiterung der elektrifizierten Forderstrecke auf der 13 Hauptstrecke wurde eine weitere Lok beschafft Im Personentransport wurden jetzt 15 Wagen fur 120 Personen eingesetzt 1926 wurde die Pferdeforderung auf der 15 und 16 Hauptstrecke durch die Einfuhrung der Lokforderung ersetzt Die Streckenlange betrug auf der 15 Hauptstrecke 500 Meter und auf der 16 Hauptstrecke 450 Meter Dazu wurde die 7 Lok gekauft 1928 wurde der Blindschacht in Betrieb genommen Er war mit einer elektrischen Trommelfordermaschine ausgerustet Die Seiltrommeln hatten einen Durchmesser von 2500 mm und eine Breite von 600 mm Zum Einsatz kam ein einetagiges Fordergestell fur 2 Hunte Zugelassen war auch die Mannschaftsfahrung Der Mannschaftstransport wurde deshalb vom Schacht II bis zum Blindschacht erweitert Der Betrieb des Kettenberges zwischen der 15 und 16 Hauptstrecke wurde eingestellt Fur den Einsatz auf der 17 Hauptstrecke wurde die 8 Lok erworben Der Einsatz begann aber erst 1930 1931 erfolgte der Durchschlag des Querschlages auf der 15 Hauptstrecke in das Feld des Konig Georg Schachtes 1933 wurde der Lokbetrieb auf der 15 Hauptstrecke eingefuhrt und dafur die 9 Lok von Siemens gekauft Mit 4100 Metern Streckenlange erreichte der Lokbetrieb seine grosste Ausdehnung Nach dem Abbau der vorhandenen Vorrate wurde der Blindschacht 1934 abgeworfen Die Blindschachtfordermaschine wurde ab 1938 als Fordermaschine am Lichtloch 21 Tiefer Weisseritzstolln eingesetzt Zwischen der 13 und 15 Hauptstrecke wurde eine elektrische Kettenforderung eingerichtet Der Lokbetrieb auf der 14 und 16 Hauptstrecke wurde eingestellt 1935 wurde zur Erschliessung eines Restfeldes auf der 8 Hauptstrecke die Forderung und Seilfahrung im Schacht I wieder aufgenommen 1937 begann der Abbau des Schachtsicherheitspfeilers Nach dem Abbau der gewinnbaren Kohlevorrate sollte der Grubenbetrieb eingestellt werden Aufgrund der im Vierjahresplan 1936 zum Ziel erklarten Autarkie in der Rohstoffversorgung wurde der Grubenbetrieb aber aufrechterhalten Nach der Konzentration des Betriebes auf den Konigin Carola Schacht war der Konig Georg Schacht uberflussig geworden und der Betrieb wurde im Marz 1937 eingestellt Damit war der Konigin Carola Schacht mit der 1935 aufgefahrenen Schachtanlage Niederhermsdorf das letzte produzierende Steinkohlenbergwerk im Dohlener Becken Im Januar 1938 wurde der Plan zur Wiederaufnahme des Abbaues unterhalb der 15 Hauptstrecke gefasst Die gewinnbaren Vorrate im Grubenrevier langten nur noch fur 1 5 Jahre Der Abbau unterhalb der 15 Hauptstrecke war 1934 aus Kostengrunden eingestellt worden Die tiefen Sohlen sollten durch einen Kettenberg erschlossen werden Ansatzpunkt dafur war die 13 Hauptstrecke Fur die Aufschlussarbeiten wurden 3 Jahre veranschlagt Durch den Abbau des Schachtsicherheitspfeilers kam es 1938 zu Schaden an der Schachtrohre des Schachtes II bei einer Teufe von 64 und 94 Metern Die Forderung wurde im April 1938 eingestellt und die Schachtrohre aufgrund der schweren Schaden ab der 6 Hauptstrecke verfullt Im selben Jahr wurde der Schacht aufgewaltigt und mit Bolzenschrotzimmerung ausgebaut Die Arbeiten wurden mit dem Erreichen der 5 Hauptstrecke Ende des Jahres eingestellt Eine vollstandige Instandsetzung des Schachtes wurde aufgegeben Zur Herstellung der Wetterwegsamkeit wurde zwischen der 5 und 6 Hauptstrecke ein 92 Meter langes Wetteruberhauen aufgefahren Da die alte Fordermaschine des Schachtes I den Anforderungen nicht gewachsen war wurden die Seile der Fordermaschine des Schachtes II uber Rollengeruste auf die Seilscheiben des Schachtes I gelegt Damit forderte der Schacht I mit der Fordermaschine des Schachtes II Die 1938 begonnene und auf Grund des Schachtbruches eingestellte Auffahrung von 2 Fallstrecken Kettenberg und Fahrstrecke mit einer Lange von 1000 Metern von der 13 zur 17 Hauptstrecke wurde ab dem 5 Mai 1939 fortgesetzt Nach dem Abbau der letzten erschlossen Vorrate war die Kohleforderung des Schachtes von 6150 t im August 1939 auf 921 t im Juli 1940 gesunken Im August 1940 wurde die erste Kohle beim Vortrieb der Fallorte gefordert Im Mai 1941 erreichte die Fallorte nach 978 Metern die 17 Hauptstrecke und die Auffahrungen im Floz wurden begonnen Der Kettenberg wurde weiter in Richtung 18 Hauptstrecke aufgefahren Am 14 September 1942 wurde die Auffahrung des Kettenberges im Niveau der 18 Hauptstrecke bei einer Lange von 1323 60 Metern wegen Vertaubung des Flozes eingestellt Im Juli 1943 wurde mit der Fallstrecke 146 mit 323 50 mNN 9 50 Meter unter der 18 Hauptstrecke das Muldentiefste erreicht Trotz sich stetig verringernder Vorrate und daraus folgender Unrentabilitat blieb das Bergwerk auch in den Jahren des Zweiten Weltkriegs weiter in Betrieb Die Zahl der Beschaftigten sank von 959 im Jahr 1935 auf 640 im Jahr 1944 Im gleichen Zeitraum verringerte sich die Forderung von 201 181 t auf 116 000 t im Jahr Es wurden Rest und Randflachen vorgerichtet die bisher als unbauwurdig oder unrentabel eingestuft wurden Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Grubenbetrieb nahtlos fortgefuhrt Eine Demontage der Anlagen erfolgte nicht Grosstes Hindernis war der Mangel an Arbeitskraften Diese wurden durch hohe Lebensmittelrationen Sonderzuteilungen und Deputate fur Alkohol Zigaretten und Kohlen angelockt Im August 1945 erreichte die Produktion mit 668 Beschaftigten 3700 t Kohle Noch vor der Liquidation der Aktiengesellschaft Sachsische Werke am 11 Marz 1947 wurde das Werk ab 1 Juni 1946 als Steinkohlenwerk Freital der Industrieverwaltung I Steinkohle unterstellt Im September 1945 wurde der Beschluss gefasst die Grenzen der Bauwurdigkeit Richtung Ost und Richtung West auf den tiefen Sohlen zu untersuchen Auf der 17 Hauptstrecke wurde im Streichen des Flozes eine doppelte Untersuchungsstrecke Richtung Sudosten aufgefahren Sie wurde bei einer Auffahrungslange von ca 1000 Metern eingestellt Im Bereich des Bahnhofes Freital Hainsberg hatte man dabei die Weisseritz Richtung Sudosten unterfahren und die Strecke 200 Meter vorgetrieben In Richtung Sudwesten fuhr man aus dem Muldentiefsten den Steigort 150 auf Wahrend der Vorratszuwachs Richtung Westen minimal war konnten man im Ostfeld weiter Vorrate ausrichten nbsp Paul Berndt 1951 nbsp Brennende Halde wahrend der Sanierung 2014 Am 24 Oktober 1948 fuhr der Kohlenhauer Paul Berndt nach dem Vorbild Adolf Henneckes im Oppelschacht eine Hochleistungsschicht in der er die Norm mit 548 Prozent ubererfullte Paul Berndt zu Ehren fuhrte das Bergwerk fortan den Namen Paul Berndt Grube 1951 begann der Abbau in einem westlich des Konig Georg Schachtes zwischen der 13 und 14 Hauptstrecke gelegenen Feldes Der Abbau war hier 1937 aufgrund der Unbauwurdigkeit der Kohle eingestellt worden Im Jahr 1953 wurde auch das Feld des Kaiserschachtes mit der 13 Hauptstrecke angefahren und bis 50 Meter vor die alten Abbaue vorgerichtet Als Transportmittel wurde ab 1955 eine Akkulok eingesetzt Das 1 Floz wurde in allen Feldesteilen bis zur Bauwurdigkeitsgrenze von 0 60 Meter Machtigkeit abgebaut 1953 wurde Abbau auf den Tiefen Sohlen unterhalb der 13 Hauptstrecke eingestellt Nach der volligen Erschopfung abbaubarer Vorrate wurde der Abbau im Oktober 1958 im Kaiserschachtfeld und zum Ende 1958 im Feld des Konig Georg Schachtes eingestellt Ab November 1958 wurde mit dem Abbau von zwei Restpfeilern am alten Kettenberg von 1916 zwischen der 12 und 13 Hauptstrecke begonnen Am 22 Juni 1959 wurde der letzte Hunt Kohle gefordert womit der Steinkohlebergbau links der Weisseritz zu Ende ging Der Hunt gehort heute als Museumsexponat zum Haus der Heimat Freital Nach dem Ausbau der Technik wurden die Schachte bis Ende 1959 verfullt Ein grosser Teil der Tagesanlagen ist bis heute in umgebauter Form erhalten geblieben Das Treibehaus von Schacht 1 wurde 1997 abgerissen 4 Dabei konnte die Wetterfahne vom Turmaufsatz geborgen werden und erinnert heute im Otto Lilienthal Museum an die Versuche von Otto und Gustav Lilienthal zur Erprobung und Erfindung von Schrammaschinen die von 1876 bis 1878 uber diesen Schacht einfuhren Die aufgelassene Halde des Schachtes geriet um 1960 durch Selbstentzundung in Brand Das Feuer im Inneren der Halde fuhrte zu Bildung von Brandmineralien von denen vor allem die bis ein Zentimeter grossen Salmiak Kristalle bekannt geworden sind Im Jahr 2014 wurde die Halde fur uber zwei Millionen Euro abgeflacht und mit einem Regenwasserruckhaltebecken versehen Spektakular war ein am 27 Februar 2014 durch neuerliche Selbstentzundung ausgeloster Brand der nur muhsam geloscht werden konnte 5 6 7 Wetterschacht Bearbeiten Den Wetterschachtes teufte das Konigliche Steinkohlenwerk 1877 bei 213 86 m NN ab Er befand sich etwa 20 Meter nordwestlich vom Forderschacht Der Wetterschacht ist in einer Teufe von 80 Metern mit dem Schacht II verbunden Bis zur 6 Hauptstrecke bei einer Teufe von 169 Metern wurde er als separates Wettertrum des Schachtes II weiter gefuhrt Als Grubenlufter wurde ein Guibal Ventilator mit sieben Metern Durchmesser und 1 80 Metern Breite eingebaut Er hatte eine Leistung von 800 m3 min Im September 1905 wurde der alte Ventilator durch einen Pelzer Ventilator mit einem Durchmesser von 2 55 Metern und einer Leistung von 1500 m3 min ersetzt Der alte Ventilator blieb als Reserve stehen 1920 wurde der Ventilator von Dampfantrieb auf elektrischen Antrieb umgebaut Als Antrieb wurde ein Drehstrommotor mit einer Leistung von 85 kW eingebaut 1923 wurde der Guibal Ventilator abgebrochen und ein Ventilator von Siemens amp Schuckert mit einer Leistung von 1800 m3 min eingebaut Angetrieben wurde der Lufter durch einen Drehstrommotor mit einer Leistung von 169 kW Der Pelzer Ventilator blieb als Ersatz erhalten 1926 wurde der als Ersatz vorhandene Pelzer Ventilator durch einen neuen Pelzer Ventilator mit einer Leistung von 1250 m3 min ersetzt Nach der Verfullung des Schachtes II und des Wettertrums im Schacht zwischen 192 60 und 274 26 Metern im Jahr 1939 wurden die Wetter uber ein 92 Meter langes Uberhauen von der 6 zur 5 Hauptstrecke dem Schacht zugefuhrt In der Teufe von 192 60 Metern wurde dazu die Schachtwand durchbrochen und das Uberhauen mit dem Schacht verbunden 1953 wurde zur Vergrosserung der Wettermenge der Pelzer Ventilator dauerhaft in Betrieb genommen Nach der Einstellung des Bergbaus wurde der Wetterschacht im August September 1959 verfullt Dohlener Wasche Bearbeiten Zur Schachtanlage gehorte die mechanische Aufbereitung Dohlener Wasche die 1875 in Betrieb ging Ein 480 Meter langer Bremsberg verband die Schachte uber Tage mit der Aufbereitungsanlage Sie besass ein kurzes Anschlussgleis an der Bahnstrecke Dresden Werdau Die Dohlener Wasche wurde 1959 60 wegen Totalverschleisses endgultig ausser Betrieb genommen Nach dem Abriss der Anlagen entstand am Ort der Dohlener Wasche in den 1960er Jahren das Vakuumstahlwerk des Edelstahlwerkes Freital Die Aufbereitung der in Gittersee geforderten Kohlen ubernahm die Wasche des Rudolf Breitscheid Schachtes in Hohndorf Literatur BearbeitenEberhard Gurtler Klaus Gurtler Der Steinkohlenbergbau im Dohlener Becken Teil 2 Schachte links der Weisseritz Haus der Heimat Freital 1984 Einzelnachweise Bearbeiten Sachsisches Landesamt fur Umwelt und Geologie Sachsisches Oberbergamt Hrsg Das Dohlener Becken bei Dresden Geologie und Bergbau Bergbau in Sachsen Band 12 Freiberg 2007 ISBN 3 9811421 0 1 S 209 Frederik Spindler Sachsen Saurier Urahnen der Saugetiere PDF Daten der Dampfmaschine Konigliche Steinkohlenwerke Zauckerode Konigin Carola Schacht Ensemble 1 2 Vorlage Toter Link monte hrz tu freiberg de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis in der Datenbank MontE der TU Freiberg Saugrund Freital Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive PDF 530 kB In Sachsische Zeitung 13 November 2013 Konigin Carolaschacht auf mineralienatlas de Thomas Witzke Freital Mineralbildungen bei Haldenbrand In www strahlen org Abgerufen am 27 Mai 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konigin Carola Schacht amp oldid 237387946