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Der Dohlener Wetterschacht war ein Wetterschacht im Steinkohlenrevier des Dohlener Beckens auf dem Gebiet der Stadt Freital in Sachsen Er diente der Bewetterung des Grubenfeldes links der Weisseritz das zum Koniglichen Steinkohlenwerk Zauckerode gehorte Schachtgebaude 2013 Guibal VentilatorGeschichte BearbeitenMit der Ausweitung der Grubenbaue des Koniglichen Steinkohlenwerks in Richtung der Weisseritz kam es erstmals 1855 56 zu einer gefahrlichen Wettersituation als die III Hauptstrecke nach starkem Kohlendioxidaustritt nicht mehr befahrbar war Mit dem Auffahren der II Hauptstrecke bis an die Grubenfeldgrenze mit den Burgker Werken kam es zunehmend zu Methangasaustritten Diese Wettersituation war mit dem vorhandenen Wetterofen auf der Ernst Strecke nicht mehr beherrschbar Als provisorische Losung baute man zunachst im Dohlener Kunstschacht im Fullort der IV Hauptstrecke zwei Wettersatze ein die uber das dortige Kunstgestange angetrieben wurden Diese gingen am 12 Juni 1558 in Betrieb Um das Problem der Grubenbewetterung grundlegend zu losen teufte das Konigliche Werk 1858 einen Wetterschacht zwischen dem Feldgestange des Dohlener Kunstschachtes Der bei 164 20 Meter NN angesetzte Schacht wurde bis zur II Hauptstrecke bei 84 00 m nieder gebracht Ab ca 40 Meter wurde das 4 0 m machtige 1 Floz durchteuft Am 27 April 1858 wurde eine auf der V Hauptstrecke bei 164 4 m Teufe angesetzte ansteigende Wetterstrecke am Schacht zum Durchschlag gebracht Die beiden im Schacht installierten Wettersatze bestanden aus vier feststehenden gusseisernen Kasten in denen mit Eisenblech beschlagene Kolben jeweils einen Hub von etwas uber einen Meter ausfuhrten Angetrieben wurden sie direkt uber das Feldgestange des Dohlener Kunstschachtes Pro Minute konnten nun 110 Kubikmeter Abwetter aus den Gruben gefordert werden Der Schacht ging im zweiten Quartal 1859 in Betrieb Einziehender Schacht war der Dohlener Kunstschacht Im Jahr 1873 wurden die ursprunglichen Wettersatze abgebrochen Der Schacht wurde ausgemauert und mit einem Guibal Ventilator mit sieben Metern Durchmesser und 1 80 Metern Breite ausgerustet Angetrieben durch eine Dampfmaschine hatte er nun eine Leistung von 600 Kubikmeter Luft pro Minute Am 30 31 Juli 1897 kam es nach extremen Niederschlagen im Einzugsgebiet der Weisseritz zu einem bis dahin schwersten Hochwasser Das Schachtgelande wurde 0 60 Meter hoch uberflutet Das Wasser drang in Kesselhaus und Maschinenhaus ein und setzte den Schacht am Abend des 30 Juli ausser Betrieb Die zum Schacht fuhrenden Wetterstrecken wurde durch das durch die Ernst Strecke eingedrungene Wasser vollstandig zerstort und daraufhin aufgegeben Damit hatte der Schacht seine Funktion verloren Seine Aufgabe ubernahm in der Folge der in Reserve stehende Mehnerschacht 1908 wurde der Schacht abgeworfen Beim Weisseritzhochwasser am 6 Juli 1958 brach die Schachtverwahrung ein Die Schachtrohre verfullte man spater mit durch das Hochwasser beschadigten Waren aus umliegenden Kaufhausern In den verbliebenen Schachtgebauden ist heute eine Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes angesiedelt 1985 wurde der Schacht durch die Bergsicherung Dresden nachverwahrt Literatur BearbeitenEberhard Gurtler Klaus Gurtler Der Steinkohlenbergbau im Dohlener Becken Teil 2 Schachte links der Weisseritz Haus der Heimat Freital 1984 Sachsisches Landesamt fur Umwelt und Geologie Sachsisches Oberbergamt Hrsg Das Dohlener Becken bei Dresden Geologie und Bergbau Bergbau in Sachsen Band 12 Freiberg 2007 ISBN 3 9811421 0 1 S 302 304 Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen im Konigreich Sachsen 190651 006861 13 657167 Koordinaten 51 0 24 7 N 13 39 25 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dohlener Wetterschacht amp oldid 184623519