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Die Freiherrlich von Burgker Steinkohlen und Eisenhuttenwerke um Burgk heutiges Freital waren ein privatgefuhrtes sachsisches Montanunternehmen das im 19 und der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts im Bergbau auf der orografisch rechten Seite der Weisseritz aktiv war und neben dem Koniglichen Steinkohlenwerk Zauckerode und dem Potschappler Aktienverein zu den fuhrenden Bergbauunternehmen im Dohlener Becken gehorte Der Unternehmenssitz befand sich auf Schloss Burgk Die Aktivitaten der Steinkohlen und Eisenhuttenwerke trugen wesentlich zur Entwicklung des Dorfes Burgk und der umliegenden Orte bei Freiherrlich von Burgker Steinkohlen und EisenhuttenwerkeRechtsform PrivatGrundung 1819Auflosung 1930Auflosungsgrund KonkursSitz BurgkLeitung Maximilian Dathe von BurgkMitarbeiterzahl 1 600 Stand 1868 Branche Bergbau Eisenhutte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange 1 2 Betrieb unter Carl Friedrich August Dathe von Burgk 1 3 Leitung durch Arthur Dathe von Burgk 1 4 Fuhrung unter Maximilian Dathe von Burgk 2 Steinkohlengruben 3 Belegschaft Ausbringen 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Carl Friedrich August Freiherr Dathe von Burgk 1791 1872 Begrunder der Steinkohlen und Eisenhuttenwerke nbsp Werbeschild um 1905Anfange Bearbeiten Im Bereich des Rittergutes Burgk wurde bereits 1571 in geringem Umfang Bergbau auf Steinkohle betrieben 1767 ging das Rittergut samt dazugehorigen Kohlefeldern in den Besitz von Carl Gottfried Dathe uber Dieser liess neue Schachte abteufen und begann 1773 mit der Anlage des Burgker Weisseritzstollns zur Grubenentwasserung In seinem Testament vom Jahr 1797 erhebt er das Rittergut zum Familienfideikommiss Nach seinem Tod am 4 Juli 1802 ubernahm Carl Gottlieb Dathe die Verwaltung des Gutes dessen Nachfolgerin nach seinem Tod am 10 Juli 1816 war Wilhelmine Sophie Dathe geb Kretzschmar Nach ihrem Tod am 12 Mai 1819 ubernahm Carl Friedrich August Freiherr Dathe von Burgk am 10 Oktober 1819 das Rittergut Burgk samt den dazugehorigen Bergbauanlagen Dies gilt als Geburtsstunde der Freiherrlich von Burgker Steinkohlenwerke Die Bergbauanlagen umfassten anfangs funf Schachte Alter Schacht Kunstschacht Wilhelminenschacht Bergerschacht Bormannschacht und einen Entwasserungsstolln Betrieb unter Carl Friedrich August Dathe von Burgk Bearbeiten Der von Jugend an vom Bergbau faszinierte Dathe von Burgk begann rasch mit der Reorganisation und Modernisierung des bis dato mittelalterlich und dezentral gefuhrten Bergbaus rechts der Weisseritz Dabei ubernahm er von den anderen Bergwerken des Plauenschen Grundes alle fur die eigene Betriebsfuhrung brauchbaren Ideen und Verbesserungen vermied jedoch finanziell aufwendige Experimente nbsp Bergbeamtenwohnhaus am WilhelminenschachtBereits 1822 kam auf dem Wilhelminenschacht die erste Dampfmaschine zur Wasserhaltung zum Einsatz 1823 setzten die ersten Versuche zur Verkokung der geforderten Kohle ein Funf Jahre spater im Jahr 1828 gelang erstmals die Stadtgaserzeugung in Burgk wurde eine offentliche Gasbeleuchtung installiert Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich von Burgks Steinkohlenwerk zu einem bedeutenden Grubenbetrieb Um 1830 forderten 700 bis 800 Bergleute etwa 800 000 Scheffel Kohle pro Jahr Mit dem Erdmann Augustus und Fortunaschacht wurden neue Anlagen niedergebracht Dabei kam an dem 1835 36 abgeteuften Fortunaschacht erstmals eine Dampffordermaschine zum Einsatz Bei Auslandsreisen nach Westfalen und Belgien Cockerill in Seraing erkannte Dathe von Burgk fruhzeitig die Moglichkeiten die eine Kombination von Steinkohlengruben mit Eisenwerken boten Das Unternehmen wurde deshalb 1826 27 um zwei kleine veraltete Eisenhammer in Obercarsdorf und Dolzschen erweitert die zu modernen Eisen und Walzwerken umgebaut wurden Am Standort des 1794 gegrundeten Eisenhammers Dolzschen seit 1846 Konig Friedrich August Hutte nahm Dathe von Burgk 1842 den ersten sachsischen Koks Hochofen in Betrieb und erhielt dafur eine staatliche Pramie in Hohe von 25 000 Talern Die zur Verhuttung benotigten Eisenerze bezog er von ebenfalls erworbenen Magnetitzechen in Berggiesshubel Da die Koksqualitat des Burgker Steinkohlenwerkes keine dauerhafte Verhuttung ermoglichte wurde der Hochofen bereits 1849 wieder stillgelegt Im Oktober 1873 ging die Konig Friedrich August Hutte in den Besitz der Deutschen Bank uber Zur Erschliessung neuer Kohlefelder kaufte Dathe von Burgk 1843 das Freigut Kohlsdorf 1848 das Rittergut Pesterwitz 1852 das Rittergut Rossthal und 1863 das Rittergut Wilmsdorf Sowohl die Ritterguter als auch das Steinkohlenwerk wurden durch die nach 1820 gebildete Zentraladministration einheitlich gelenkt ein deutschlandweit einmaliges Konstrukt der gemeinsamen Verwaltung von Agrar und Bergbaubetrieb Leitung durch Arthur Dathe von Burgk Bearbeiten 1849 ubertrug Dathe von Burgk die Betriebsfuhrung an seinen Sohn Karl Christian Arthur Freiherr von Burgk 31 Oktober 1823 28 Juni 1897 Bereits ab 1839 wurden im sogenannten Unteren Revier der Steinkohlenwerke eine Reihe von Schachten stillgelegt da die Kohlefelder abgebaut waren 1839 Alter Schacht 1849 Bormannschacht 1865 Fortunaschacht 1867 Bergerschacht und Wilhelminenschacht und 1893 der Augustusschacht Neuaufschlusse konzentrierten sich auf das sogenannte Obere Revier des Werkes Hier begann 1837 das Abteufen des Neuhoffnungsschachtes dem 1856 der Segen Gottes Schacht folgte Ostlich davon in Neubannewitz wurde ab 1867 der Gluckauf Schacht niedergebracht und zum Zentralschacht ausgebaut Als letzte neue grosse Schachtanlage folgte ab 1886 die Anlage des Marienschachtes in Bannewitz Im Neuhoffnungsschacht wurde 1887 die Kohlenforderung eingestellt nbsp Die Bestattung der Verungluckten beim Segengottesschacht Illustration in der Gartenlaube 1869 1868 erreichte das Unternehmen mit 1 600 Mann die grosste Belegschaft Ein Jahr spater 1869 ereignete sich eine Schlagwetterexplosion am 2 August in den miteinander verbundenen Grubenfeldern des Segen Gottes Schachtes und des Neue Hoffnung Schachtes Dabei starben 276 Bergleute Es handelt sich um die bis heute schwerste Katastrophe im sachsischen Bergbau In der Nahe des Segen Gottes Schachtes befindet sich ein Denkmal uber dem Massengrab der toten Bergleute Fuhrung unter Maximilian Dathe von Burgk Bearbeiten nbsp Grenzstein der Burgker Werke im Poisenwald1897 ubernahm Dathe von Burgks Enkel Carl Friedrich August Maximilian Freiherr Dathe von Burgk 8 November 1931 die Fuhrung des Unternehmens Unter seiner Leitung ging die Forderung aufgrund des begrenzten Lagerstattenbereiches trotz intensiver Erkundung zu Beginn des 20 Jahrhunderts immer mehr zuruck Die Kohleforderung im Segen Gottes Schacht wurde 1916 eingestellt Nach dem Ersten Weltkrieg wurden nur noch im Gluckauf und Marienschacht unter sich stetig verschlechternden Bedingungen Kohlen gefordert Im Jahr 1919 mussten die Burgker Werke dem auf staatlichen Druck im selben Jahr gegrundeten Sachsischen Steinkohlensyndikat m b H Zwickau beitreten Ab 1929 wurden in den beiden verbliebenen Schachten die Schachtsicherheitspfeiler abgebaut Doch auch dies konnte die Einstellung des unrentablen Bergbaus nicht mehr verhindern Die letzten Kohlenhunte wurden auf dem Marienschacht am 11 April 1930 und auf dem Gluckauf Schacht am 14 April 1930 gefordert Der Werksbetrieb wurde am 31 Marz 1930 offiziell eingestellt Um das Weiterbestehen des Unternehmens zu gewahrleisten blieb die Brikettfabrik auf dem Gelande des Gluckauf Schachtes in Betrieb Sie arbeitet mit Klarkohlen des Sachsischen Steinkohlenwerks Zauckerode die uber die Windbergbahn angeliefert wurden Weiterhin wurde zum Verkauf der Kohlen eine Kohlenniederlage betrieben Am 1 Juli 1931 trat das Unternehmen das jetzt unter dem Namen Burgker Werke firmiert aus dem Steinkohlensyndikat aus Endgultig eingestellt wurde der Betrieb 1946 Steinkohlengruben BearbeitenUnter anderem folgende Steinkohlengruben standen unter der Betriebsfuhrung der Freiherrlich von Burgker Steinkohlen und Eisenhuttenwerke Lage und Betriebszeit in Klammern Alter Schacht Augustusschacht 50 997451 13 655068 1846 1893 Bergerschacht 51 0036298 13 67627 1810 1867 Bormannschacht 51 002541 13 672583 1812 1846 Fortunaschacht 50 999964 13 677667 1835 1865 Erdmannschacht 51 001964 13 663822 1820 1846 Gluckauf Schacht 50 97302 13 73889 1867 1930 Kunstschacht 1775 1845 Marienschacht 50 996073 13 70443 1885 1989 Neuhoffnungsschacht 50 99514 13 6732 1837 1898 Tagesstrecke Unteres Revier 51 00461 13 66566 1849 1930 1945 1953 Segen Gottes Schacht 50 989564 13 678415 1856 1916 Wilhelminenschacht 51 001979 13 664664 1815 1918 nbsp Neuhoffnungsschacht um 1860 nbsp Segen Gottes Schacht um 1860 nbsp Marienschacht mit Malakowturm und MaschinenhausBelegschaft Ausbringen BearbeitenJahr Angefahrene Mannschaft Fordermenge in t1868 1 750 259 1481878 1 169 202 3291888 1 050 221 4941898 1 031 222 2301908 1 135 262 3821918 871 188 1581928 821 153 7851938 890 160 778Literatur BearbeitenSachsisches Landesamt fur Umwelt und Geologie Sachsisches Oberbergamt Hrsg Das Dohlener Becken bei Dresden Geologie und Bergbau Bergbau in Sachsen Bd 12 Freiberg 2007 ISBN 3 9811421 0 1 Digitalisat Sachsische Landesstelle fur Museumswesen Hrsg Stadtische Sammlungen Freital Reihe Sachsische Museen Band 15 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2003 ISBN 3 422 03104 9Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Die schlagenden Wetter bei Burgk Zeitschriftenartikel 1869 Quellen und Volltexte nbsp Wikisource Im Grabe der Verschutteten Zeitschriftenartikel 1869 Quellen und Volltexte Steinkohlenbauvereine des Dresden Freitaler Reviers Karte mit Lage der einzelnen Schachte51 003888888889 13 669722222222 Koordinaten 51 0 14 N 13 40 11 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freiherrlich von Burgker Steinkohlen und Eisenhuttenwerke amp oldid 234772010