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Der Gluckauf Schacht auch Gluck Auf Schacht war ein Steinkohlengrube der Freiherrlich von Burgker Steinkohlen und Eisenhuttenwerke Der Schacht lag im zentralen Teil der Steinkohlenlagerstatte des Dohlener Beckens am Horkenberg in Neubannewitz Gluckauf SchachtAllgemeine Informationen zum BergwerkAbbautechnik StrebbauForderung Gesamt 3 579 514 tInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Freiherrlich von Burgker Steinkohlen und EisenhuttenwerkeBetriebsbeginn 1867Betriebsende 1930Geforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleMachtigkeit 5 40 mGrosste Teufe 408 mGeographische LageKoordinaten 50 59 27 N 13 41 48 O 50 990833 13 696667 Koordinaten 50 59 27 N 13 41 48 OGluckauf Schacht Sachsen Lage Gluckauf SchachtStandort NeubannewitzGemeinde BannewitzLandkreis NUTS3 Sachsische Schweiz Osterzgebirge Land Freistaat SachsenStaat Deutschland Karte der Schachtanlagen mit der Seilbahn Messtischblatt 1912 Bahnkorper der Anschlussbahn mit Blick zum Schachtareal 2015 Geschichte BearbeitenDie Freiherrlich von Burgker Steinkohlen und Eisenhuttenwerke begannen am 27 April 1867 mit dem Teufen des Schachtes Der bei 319 50 m NN angesetzte Schacht erreichte im Mai 1871 eine Teufe von 408 Metern Das in 400 60 Meter Teufe angetroffene 1 Floz hatte eine Machtigkeit von 5 40 Meter Das Floz erreichte im Grubenfeld Machtigkeiten bis 7 Meter Der Schacht besass ein gemauertes massives Treibehaus in der Bauart eines Malakoffturmes allerdings mit vollig schmuckloser Fassade Im April 1872 wurde fur die Belegschaft die Seilfahrt eingefuhrt Zu diesem Zweck wurde der Schacht mit einer Trommelfordermaschine ausgerustet Die Forderseile lieferte die Firma Felten amp Guilleaume Am 8 November 1872 wurde vom Gluckauf Schacht aus der seit der Schlagwetterkatastrophe abgedammte Bereich des Grubenfeldes des Segen Gottes Schachtes angefahren 1873 wurde ein Radialventilator der Bauart Guibal mit neun Metern Durchmesser von dem Hersteller Brod amp Stiehler 1 eingebaut 1875 wurde eine mechanische Kohlenwasche durch die Maschinenbau A G Humboldt errichtet Fur den Betrieb der Wasche sorgte eine Dampfmaschine mit einer Leistung von 26 PS 1875 wurde die von den Burgker Werken finanzierte 600 Meter lange Anschlussbahn an die Hanichener Kohlenzweigbahn die den Abtransport der Kohlen erheblich erleichterte in Betrieb genommen 2 Im gleichen Jahr hatte man mit einem vom 1 Fullort bei 59 5 m NN Richtung Norden aufgefahrenen Querschlag ca 200 Meter vom Schacht entfernt eine Verwerfung mit einelr Sprunghohe von 40 Metern angefahren 1876 wurde die Forderanlage auf eine Bobine umgerustet Zur Kokserzeugung wurden zwolf Bienenkorbofen aufgestellt Weiterhin wurde zur Beleuchtung der Gebaude und Platze eine Gaserzeugungsanlage errichtet Im August 1880 wurde die Streckenforderung mit Pferden aufgenommen Der Richtung Norden in der Zeit von 1880 bis 1883 aufgefahrene Querschlag erreichte nach weiteren 270 Metern den ersten Sprung einer Verwerfung die nach den dort angetroffenen roten Schichten Roter Ochse genannt wurde Die Floze sind hier um 58 Meter abgesunken Mit dem als Untersuchungsstrecke aufgefahrenen Durchschnitt G folgte man der bis zu 60 einfallenden Verwerfung Nach weiteren 297 Meter Auffahrung wurde ein weiterer Sprung erreicht an dem die Floze um 48 Meter abgesunken sind Im Verlauf der weiteren Auffahrung wurden weitere kleiner Sprunge mit einer Gesamthohe von 37 Metern durchfahren Damit hatte man das Muldentiefste erreicht und der Vortrieb wurde eingestellt Das dortige Abbaufeld nordostlich des Roten Ochsen wurde 1893 durch den Marienschacht aufgefahren und bis 1930 abgebaut 3 Die Absenkung des Flozes durch die Verwerfungen in Verbindung mit einem steilen Einfallen des Flozes betragt 201 Meter Mit dem vom 2 Fullort bei 83 6 m NN nach Suden aufgefahrene Querschlag uberfuhr man in einer Entfernung von 58 Metern den nordlichen Spaltenzug der Beckerschachtverwerfung mit einer Sprunghohe von 24 Metern Hier sind auch die unterlagernden Floze durchfahren worden Der saigere Abstand zu 1 Floz betragt beim 2 Floz 5 Meter beim 3 Floz 10 Meter und beim 4 Floz 12 50 Meter Wahrend das 2 Floz eine Machtigkeit von 1 00 Meter und das 3 Floz eine Machtigkeit von 0 90 Meter aufweist besteht das 4 Floz nur aus einer 0 30 Meter machtigen Brandschieferlage 1883 wurde der Vortrieb des Querschlages mit dem Erreichen des sudlichen Beckenrandes eingestellt Im Jahr 1881 wurde zwischen dem 1 Fullort Hauptfullort und dem Fordermaschinenraum eine Telefonverbindung von der Lieferfirma Siemens amp Halske hergestellt 1884 wurde das 1 Fullort mit dem 2 Fullort durch einen Bremsberg verbunden und danach die Forderung im 2 Fullort eingestellt 1893 wurde um dem Mangel an Betriebswasser abzuhelfen vom Marienschacht eine Wasserleitung zum Gluckauf Schacht gebaut Mit dem Abwurf des zuletzt als Wetterschacht dienenden Neuhoffnungsschachtes im Jahr 1901 wurde der Gluckauf Schacht zum Hauptwetterschacht fur ausziehende Wetter Aufgrund des schlechten Absatzes des erzeugten Kokses wurde die Kokerei abgebrochen An ihrer Stelle errichtete 1902 die Zeitzer Eisengiesserei und Maschinenbau Aktien Gesellschaft eine Brikettfabrik Zur Verbesserung der Bewetterung wurde 1906 ein Durchschlag in das Feld des Marienschachtes geschaffen Im gleichen Jahr wurde im Betriebsgelande ein Elektrizitatswerk von der Firma Brown Boveri amp Cie errichtet Von hier aus wurde auch der Segen Gottes Schacht der Fullort des Gluckauf Schachtes und uber ein untertagiges Kabel der Fullort des Marienschachtes mit Strom versorgt Die Gaserzeugung wurde eingestellt Nach der Inbetriebnahme einer zentralen Kohlewasche wurde zwischen dem Gluckauf Schacht und dem Segen Gottes Schacht von der Firma Adolf Bleichert amp Co eine 1260 Meter lange Seilbahn gebaut mit der man die Klarkohlen zur Aufbereitung zum Gluckauf Schacht beforderte Zwischen den beiden Endstationen der Seilbahn wurde eine Telefonverbindung eingerichtet 4 1907 wurde das Elektrizitatswerk des Schachtes mit dem Elektrizitatswerk Coschutz verbunden Im Jahr 1909 wurde auch das Betriebsgelande des Marienschachtes an die Stromversorgung angeschlossen Zur Verbesserung des Transportes auf dem sehr umfangreich gewordenen Streckennetz setzte man ab 1912 eine Druckluftlokomotive der Firma Rudolf Meyer Maschinenfabrik aus Mulheim an der Ruhr ein Sie war in der Lage ohne Nachfullung 20 leere Hunte uber eine Strecke von 800 Meter ins Abbaufeld und 20 volle Hunte zuruck zu befordern 1919 wurde die Brikettfabrik stillgelegt da die bisher verwendeten Feinsteinkohlen anderweitig eingesetzt wurden Zum Versatz der ausgekohlten Strebe nahm man 1920 eine Spulversatzanlage in Betrieb Ende der 1920er Jahre verschlechterten sich die Bedingungen fur den Kohleabbau immer mehr 1926 wurde aufgrund ausreichenden Rohmaterials die Brikettfabrik mit zwei Brikettpressen wieder in Betrieb genommen Sie konnten pro Stunde 45 Tonnen 1 kg Briketts oder 30 Tonnen 3 4 kg Briketts erzeugen Im April 1927 begann der Bau einer 780 Meter langen oberschlachtigen Hunteseilbahn vom Marienschacht zum Gluckauf Schacht Eine Besonderheit dieser Bahn war dass sie mit einem 340 Meter langen Tunnel unter dem Horkenberg hindurch fuhrte 3 Die Bahn ging im Januar 1928 in Betrieb Mit ihr wurden alle auf dem Marienschacht geforderten Kohlen befordert 1929 30 wurden die der Beanspruchung nicht standhaltenden Seile der Seilbahn gegen Ketten ausgetauscht Die auf dem Marienschacht vorhandene Flotation wurde zum Gluckauf Schacht umgesetzt 1928 erreichte der sudliche Abbau den Schachtsicherheitspfeiler Die bis dahin im Marienschacht eingesetzte zweite Druckluftlokomotive wurde 1929 zum Gluckauf Schacht umgesetzt Aufgrund der sich rapide verschlechternden wirtschaftlichen Bedingungen und dem fehlenden Absatz der geforderten Kohlen wurde am 31 Marz 1930 der Betrieb eingestellt Nach einem Brand im Durchschnitt 44 der Wetterstrecke zum Marienschacht der nicht geloscht werden konnte verdammte man das Grubengebaude und warf den Schacht ab Der letzte Hunt Kohle wurde am 14 April 1930 gefordert 3 Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 3 579 514 Tonnen Kohle abgebaut Der Schacht wurde mit Haldenbergen bis zur Rasenhangebank verfullt Die Flotation wurde in die Dohlener Wasche umgesetzt Das Elektrizitatswerk wurde abgeschaltet Die Brikettfabrik auf dem Schachtgelande arbeitete noch bis 1945 Die Kohlen wurden vom Konigin Carola Schacht der Aktiengesellschaft Sachsische Werke bezogen Ein grosser Teil der Tagesanlagen erfuhr nach der Einstellung des Grubenbetriebes eine Nachnutzung sodass ein Grossteil der Gebaude in umgebauter Form bis heute erhalten blieb Am 27 Juli 1942 ubertrug die Verwaltung der Burgker Werke das Gelande an die Dresdner Kontag Mineralolprodukten GmbH Sie stellte auf dem Schachtgelande Tankholz fur Holzgasgeneratoren und Raucherholz fur Fleischereien und Fischrauchereien her Der Betrieb bestand als VEB Sachsische Tankholzwerke Dresden noch bis in die 1960er Jahre fort Ein Verwaltungsgebaude diente wahrend der DDR Zeit bis 1990 als Kulturhaus der Gemeinde Bannewitz daruber hinaus war im Gelande die ortliche Maschinen Ausleih Station MAS spater Kreisbetrieb fur Landtechnik angesiedelt Die Anschlussbahn zum Bahnhof Kleinnaundorf der Windbergbahn existierte noch bis 19 August 1967 als die Deutsche Reichsbahn den Anschlussbahnvertrag aufkundigte Letzte Nutzer der Ladegleise im Schachtgelande waren neben dem Tankholzwerk noch der VEB Bau Union Dresden das Holzverarbeitungswerk II Freital Sitz Bannewitz einige Kohlenhandler und die ortliche Bauerliche Handelsgenossenschaft BHG Im September 1967 baute man die Anschlussgleisanlage ab 5 Ab 1959 wurde im Niveau des 1 Fullortes des Gluckauf Schachtes vom Marienschacht aus durch den VEB Steinkohlenwerk Freital der Querschlag 17 aufgefahren um die Restkohlepfeiler im Feld abzubauen Am 20 Oktober 1960 wurde die erste Kohle gefordert Von der 3 Sohle des Marienschachtes bei 242 5 m NN wurde der Gesteinsberg 14 zur 2 Sohle des Gluckauf Schachtes bei 83 6 m NN aufgefahren und 1964 durchgeschlagen Ab 1964 kam auf dem Querschlag 17eine Akkulokomotiven vom Typ El 9 zum Einsatz 4 1965 wurde versucht die bei der Schliessung 1930 im Grubenfeld verbliebenen Druckluftlokomotiven zu bergen Ein ausgebrochener Grubenbrand zwang am 31 Dezember 1965 zur hermetischen Abdammung des Grubenfeldes und machte damit den Bergungsversuch zunichte Das Schachtgelande und die Gebaude werden heute von einer Vielzahl von Firmen gewerblich genutzt Literatur BearbeitenEberhard Gurtler Klaus Gurtler Der Steinkohlenbergbau im Dohlener Becken Teil 1 Schachte rechts der Weisseritz Haus der Heimat Freital 1983 Hermann Credner Erlauterungen zur geologischen Specialkarte des Konigreichs Sachsen Konigliches Finanz Ministerium Leipzig 1892 Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen im Konigreich Sachsen 1873 bis 1930 Einzelnachweise Bearbeiten albert gieseler de Jurgen Schubert Die Windbergbahn Verlag Kenning Nordhorn 1993 ISBN 3 927587 18 4 S 13 a b c Sachsisches Landesamt fur Umwelt und Geologie Sachsisches Oberbergamt Hrsg Das Dohlener Becken bei Dresden Geologie und Bergbau Bergbau in Sachsen Band 12 Freiberg 2007 ISBN 3 9811421 0 1 S 209 211 a b Die Grubenbahnen des Freitaler Steinkohlen und Uranbergbaus Historische Feldbahn Dresden e V Jurgen Schubert Die Windbergbahn Verlag Kenning Nordhorn 1993 ISBN 3 927587 18 4 S 85 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gluckauf Schacht amp oldid 211511217