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Die Bauerliche Handelsgenossenschaft BHG war die landwirtschaftliche Universalgenossenschaft in der DDR und zugleich Kredit und Warengenossenschaft mit verschiedenen weiteren Wirtschaftszweigen Inhaltsverzeichnis 1 Aufgabe 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseAufgabe BearbeitenAufgabe und Forderungszweck der BHG bestand in der Versorgung vorrangig der Landbevolkerung und der landwirtschaftlichen Betriebe Einzelbauern Guter LPG und GPG mit Produktionsmitteln und Waren des landlichen und gartnerischen Bedarfs unter Nutzung des bargeldlosen Geldverkehrs Sammlung von Geldeinlagen und Kreditgewahrung spater Grundung und Einrichtung von Gemeinschaftsanlagen Transporteinrichtungen Agrochemische Zentren Kartoffelsortierplatze u v m Sammlung von Geldeinlagen und Kreditgewahrung Uber die Bezirksvorstande und den Zentralvorstand der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe VdgB waren die BHG in die zentrale Planwirtschaft der DDR eingebunden Geschichte BearbeitenDie BHG gingen aus den 6 300 landlichen Genossenschaften aller Arten in der Sowjetischen Besatzungszone SBZ hervor Ihre Wurzeln lagen bei den in der Mitte des 19 Jahrhunderts von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze Delitzsch begrundeten ersten Vereinen gegenseitiger Unterstutzung Die Dachorganisation Reichsverband deutscher landwirtschaftlicher Genossenschaften Raiffeisen e V wurde mit ihren gesamten Mitgliedern sowie den Revisionsverbanden landwirtschaftlicher Genossenschaften 1933 zwangsweise in den Reichsnahrstand eingegliedert 1 Durch den Befehl Nr 146 der Sowjetischen Militaradministration Deutschland SMAD vom 20 November 1945 konnten die landwirtschaftlichen Genossenschaften auf dem Gebiet der SBZ sich neu grunden und ihre selbstandige Tatigkeit wieder aufnehmen 2 Die Raiffeisengenossenschaften waren zunachst fur den uberwiegenden Teil des Landhandels zustandig und entwickelten sich zu Bauerlichen Handelsbetrieben Ihr Einfluss als abnehmende Hand wurde aber geringer da ab 1950 staatliche Volkseigene Erfassungs und Aufkaufbetriebe VEAB und das doppelte Preissystem in der DDR Trennung in Ablieferungssoll und freie Spitzen diesen Sektor zunehmend bestimmten 3 Die landlichen Spar und Darlehnskassen die sich bereits in den 1930er Jahren einheitlich als Raiffeisenkassen e G m b H bezeichnen mussten entwickelten sich 1949 50 zu bereits universellen Landwirtschaftlichen Dorfgenossenschaften weiter 4 Dazu fusionierten sie auch mit Bezugs und Absatzgenossenschaften Raiffeisen zu territorial abgegrenzten Vereinigungen und waren in funf Landesverbanden organisiert Die Bildung der zonenweiten Dachorganisation Zentralverband der landwirtschaftlichen Genossenschaften Deutschlands wurde jedoch erst im Marz 1949 zugelassen nachdem die Gleichschaltung der bisherigen Vereinigungen in den oberen Ebenen abgeschlossen war 5 Parallel entstanden in der SBZ aus den seit Herbst 1945 gebildeten Kommissionen fur die Bodenreform und den Ausschussen der gegenseitigen Bauernhilfe Ortsorganisationen der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe VdgB die sich zu Kreis und Landesverbanden zusammenschlossen und schliesslich auf dem I Deutschen Bauerntag im November 1947 die Zentralvereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe ZVdgB als Korperschaft des offentlichen Rechts grundeten 6 Die hierzu gehorenden Ortsgruppen suchten anfangs Kooperation und Arbeitsteilung mit den ab 1945 wieder zugelassenen landwirtschaftlichen Genossenschaften zur Unterstutzung der Neu Klein und Mittelbauern Aber bald sollte die VdgB die sich bereits in der landwirtschaftlichen Beratung und ab 1949 bei den Tierzuchtverbanden ein grosses politisches und fachliches Mitspracherecht gesichert hatte auch auf den Landhandel mehr Einfluss ausuben So entstanden nach dem Beschluss der Leitungsgremien vom Zentralverband der landwirtschaftlichen Genossenschaften Deutschlands und der Zentralen Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe vom 20 November 1950 neue Landesverbande sowie regionale VdgB Bauerliche Handelsgenossenschaften 1950 3500 VdgB BHG 7 Letztere waren Einrichtungen der Mitglieder einer oder mehrerer Ortsorganisationen der VdgB wirtschaftsrechtlich eingetragene Genossenschaften ohne Nachschusspflicht e G o N Ihnen oblag das Handelsgeschaft vor allem mit bargeldlosem Zahlungsverkehr durch Fuhrung von Giro und Sparkonten vorrangig fur die Landbevolkerung Das Kreditwesen insbesondere fur Investitionen ging bald auf die im Februar 1950 gegrundete Deutsche Bauernbank ab 1965 Deutsche Landwirtschaftsbank ab 1968 Bank fur Landwirtschaft und Nahrungsguterwirtschaft der DDR uber 8 Bis zum Ende der DDR stiegen die Versorgungs Dienst und Bankleistungen stetig zuletzt um durchschnittlich 5 10 jahrlich ebenso Arbeitsproduktivitat und Effektivitat Zur Wende existierten nach rentabilitatsbedingten Konzentrationen 272 juristisch selbstandige BHG die mit 6 800 Verkaufseinrichtungen 2 800 Bankstellen 3 500 Ausleihstutzpunkten usw die landlichen Gebiete der DDR flachendeckend im Rahmen des begrenzten staatlich bereitgestellten Warenfonds versorgten Ende 1989 verfugten die BHG uber eine Bilanzsumme von 19 Milliarden und uber Bankeinlagen ihrer Kunden von 13 Milliarden DDR Mark Nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland bildeten sich die BHG zu Erwerbsgenossenschaften entsprechend dem burgerlichen Recht um dabei wurde das Kredit und Warengeschaft in der Regel getrennt und auf gesonderte Raiffeisenbanken bzw Warengenossenschaften aufgeteilt Wahrend das Waren und Dienstleistungsgeschaft wegen zahlreicher Konkurrenz im jeweiligen Einzugsbereich an Bedeutung verlor wurde das Kreditgeschaft in den Raiffeisen und Volksbanken der ostdeutschen Lander fortgefuhrt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bauerliche Handelsgenossenschaft Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gesetz sowie Erste und Zweite Anordnung uber den vorlaufigen Aufbau des Reichsnahrstandes vom 13 September 1933 8 Dezember 1933 und 15 Januar 1934 Genossenschaften in der DDR auf genostory de Kreditgenossenschaften in der DDR auf genostory de Genossenschaftsregister beim Thuringischen Amtsgericht Sondershausen In Archivportal Thuringen 1920 1952 Unterbehorden im Ressort des Thur Justizministeriums VR Bank Altenburger Land Abschnitt 2 4 Die Jahre 1945 bis 1989Einzelnachweise Bearbeiten Erste Verordnung vom 8 Dezember 1933 und Zweite Verordnung vom 15 Januar 1934 uber den vorlaufigen Aufbau des Reichsnahrstandes RGBl I 1933 S 1060 1934 S 32 Befehl Nr 146 der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland vom 20 November 1945 uber die Wiederzulassung der landwirtschaftlichen Genossenschaften in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands Horst Lambrecht Das System der Marktspaltung doppeltes Preisniveau unterschiedliche Marktwege In Die Landwirtschaft der DDR vor und nach ihrer Umgestaltung im Jahre 1960 Deutsches Institut fur Wirtschaftsforschung West Berlin 1976 S 133 ff Archivportal Thuringen Thuringisches Amtsgericht Sondershausen Genossenschaftsregister 1920 1951 Martin Broszat Gerhard Braas Hermann Weber SBZ Handbuch 1993 ISBN 3486552627 Seite 761 Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe eingesehen am 20 Juli 2013 Beschluss vom 20 November 1950 zur Bildung der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe Bauerliche Handelsgenossenschaften Abkurzung VdgB BHG aus der Zentralvereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe ZVdgB und dem Zentralverband der landwirtschaftlichen Genossenschaften Deutschlands VR Bank Altenburger Land Abschnitt Die Raiffeisenkassen verschwinden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bauerliche Handelsgenossenschaft amp oldid 234943337