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Am 2 August 1869 ereignete sich eine Schlagwetterexplosion im Segen Gottes und Neuhoffnungsschacht bei Burgk die 276 Bergleute das Leben kostete Schlagwetterexplosionen konnen entstehen wenn sich unter Tage ausgetretenes Grubengas mit Luft vermischt und so explosiv reagiert Das Burgker Grubenungluck war das schwerste in der Geschichte des Bergbaus im Dohlener Becken und gehort bis heute zu den grossten Unfallen im sachsischen Bergbau Die Bestattung der Verungluckten beim Segen Gottes Schacht Illustration in der Gartenlaube 1869 Beide Schachtanlagen wurden von den Freiherrlich von Burgker Steinkohlen und Eisenhuttenwerken gefuhrt die zu dieser Zeit den Steinkohlenbergbau im Dohlener Becken vor allem rechts der Weisseritz betrieben Die Schachte lagen am 352 Meter hohen Windberg Der Neuhoffnungsschacht wurde ab 1837 abgeteuft der Segen Gottes Schacht ab 1856 Inhaltsverzeichnis 1 Grubenungluck 2 Denkmal 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGrubenungluck BearbeitenZunachst versammelten sich wie gewohnlich die Bergleute im Burgker Huthaus zum Gebet und fuhren danach in die Schachte der Umgebung ein Die Explosion ereignete sich dann am fruhen Morgen des 2 August 1869 gegen funf Uhr Zu dieser Zeit war noch nicht die volle Belegschaft in die Gruben eingefahren Da Segen Gottes und Neuhoffnungsschacht miteinander verbunden waren erfasste die Explosion beide Anlagen Es konnten sich lediglich drei Forder und zwei Zimmerleute retten die ubrigen Bergleute erstickten oder verbrannten Die drei Forderleute kamen uber die Tagesstrecke Oberes Revier ins Freie Bis zum 6 August waren 120 Tote geborgen die genaue Zahl der Opfer war zunachst mit 273 weitgehend korrekt festgestellt Einige der Verungluckten wurden am 5 August auf dem Dohlener Friedhof beigesetzt Aufgrund der hohen Opferzahl wurden die meisten anderen ab dem 6 August auf einem neuangelegten Begrabnisplatz in der Nahe des Segen Gottes Schachtes beerdigt Am gleichen Tag besuchte die Kronprinzessin und spatere sachsische Konigin Carola den Unfallort 141 Bergleute waren durch die Explosion getotet worden 135 erstickten nach und nach in den Brandgasen Einige jener 135 eingeschlossenen Verungluckten schrieben den Tod vor Augen noch einen Gruss an ihre Angehorigen Ein Beispiel 1 Lebt alle wohl ihr Hinterlassenen Liebe Frau der liebe Gott hat mich und Bruder Karl bis in der 11 Stunde erhalten versorge mir die Marie gut in der Kammer in einem Buch liegt ein Thaler Geld Grusst mir Mutter und Geschwister Auf Wiedersehn Ernst Schmidt Diese letzten Notizen wurden nach der Bergung der Toten gefunden in zahlreichen Zeitungen veroffentlicht und hinterliessen in ganz Deutschland einen tiefen Eindruck Am 17 September fanden die Begrabnisfeierlichkeiten fur die Verungluckten am neuen Begrabnisplatz statt Es bildete sich ein Unterstutzungskomitee das erstmals in der Rothen Schanke in Dohlen zusammentrat Unter Federfuhrung dieses Komitees wurden diverse Spendeninitiativen ins Leben gerufen die aus ganz Europa Spendengelder in Hohe von uber 440 000 Talern einbrachten und so langjahrige Renten fur die Hinterbliebenen ermoglichten Etwa ein Drittel der Bergleute stammte aus den Orten Deuben und Burgk je mehr als zehn Tote kamen aus Niederhaslich Potschappel Dohlen Kleinnaundorf und Neucoschutz Aufgrund der Explosion fiel die Forderung der Steinkohlen und Eisenhuttenwerke um knapp 500 000 Scheffel niedriger als im Vorjahr aus Die Schachtanlagen wurden spater wieder in Betrieb genommen und noch bis in die 1910er Jahre ausgebeutet Denkmal Bearbeiten nbsp 1870 eingeweihtes DenkmalDas Denkmal Lage 50 98947 13 677277 fur die Opfer wurde am Morgen des 2 August 1870 am ersten Jahrestag des Unglucks eingeweiht Spater fand in der Deubener Christuskirche eine Gedenkfeier statt Es befindet sich in der Gemarkung Kleinnaundorf in der Siedlung Am Segen In der Mitte der parkahnlichen Anlage befindet sich eine Stele mit folgender Inschrift Dem Andenkender Beamten und Arbeiter gewidmet welche treu ihrem Berufein der Tiefe der Erde am 2 August 1869verungluckten Um die Stele sind halbkreisformig Tafeln angeordnet die Namen und Alter aller Verungluckten tragen Die gesamte Anlage steht als orts und bergbaugeschichtlich bedeutend sowie als Teil der denkmalpflegerischen Sachgesamtheit Bergbaumonumente Freital unter Denkmalschutz nbsp Inschrift an der Stele nbsp Tafeln mit Namen der OpferLiteratur BearbeitenBergakademie Freiberg Jahrbuch fur den Berg und Hutten Mann auf das Jahr 1871 Hrsg Konigl Bergakademie zu Freiberg Konigl Bergakademie zu Freiberg C Chronologische Uebersicht der beim Kohlenbergbaue im Jahre 1869 vorgekommenen todtlichen Verungluckungen D Specialverzeichniss der bei Nr 3 bis 278 der vorstehenden chronologischen Uebersicht im Jahre 1869 beim Kohlenbergbaue des Dresdner Berginspectionsbezirkes todtlich verungluckten Bergarbeiter S 76 84 tu freiberg de abgerufen am 4 November 2014 Friedrich August Lesske Beitrage zur Geschichte und Beschreibung des Plauenschen Grundes Band 3 Kommissionsverlag Reuter Dresden Leipzig 1892 S 47 ff Digitalisat Stadtverwaltung Freital Hrsg Denkmale in Freital Werkstattbericht 3 einer kommunalen Arbeitsgruppe wider das Vergessen Freital 2013 S 52 55 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Schlagwetterexplosion im Segen Gottes und Neuhoffnungsschacht Quellen und Volltexte nbsp Commons Schlagwetterexplosion im Segen Gottes und Neuhoffnungsschacht Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten Abgedruckt in Robert Dreger Zeche Julia Beispiel fur Aufstieg und Niedergang des Steinkohlenbergbaues im Ruhrgebiet In Herne unsere Stadt Monatsschrift der Stadt Herne Jg 4 1967 Nr 1 2 S 3 12 hier S 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlagwetterexplosion im Segen Gottes und Neuhoffnungsschacht amp oldid 234869832