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Der Tiefe Elbstolln 1 ist ein 6 024 00 Meter langer Stolln auf dem Gebiet der Stadte Freital und Dresden in Sachsen Er wurde zwischen 1817 und 1837 als Hauptentwasserungsstolln fur die Steinkohlengruben im Dohlener Becken aufgefahren und kommt am Neuen Zauckeroder Kunstschacht 51 m unter dem Tiefen Weisseritzstolln ein Das Mundloch des Elbstollns in Briesnitz 1837 Tiefer Elbstolln ca 5800 m vom Mundloch an der Elbe entfernt nahe dem Durchschlag zum Wismut StollnDer Tiefe Elbstolln steht nahezu komplett in Sandsteinmauerung hier schon mit den neuen gelben GitterrostenTiefer Elbstolln Grubenriss von Ernst Wilhelm Lindig 1831 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Planung 1 2 Auffahrung von 1817 bis 1837 1 3 Nicht realisierte Planungen 1 4 Heutige Nutzung 1 5 Hochwasser im Stolln 1 6 WISMUT Stolln 2 Verlauf 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenPlanung Bearbeiten Zu Beginn des 19 Jahrhunderts nahm der Steinkohlenbergbau im Dohlener Becken durch das Abteufen der ersten Tiefbauschachte die Grundung der Koniglichen Steinkohlenwerke Zauckerode 1806 und die ersten Versuche zur Kokserzeugung im gleichen Jahr einen ersten Aufschwung Schon 1807 begann die planmassige Herstellung von Koks Zur Verbesserung der Wasserlosung wurde ab 1800 der Tiefe Weisseritzstolln vorgetrieben Dieser erreichte einschliesslich Flugelorte bis 1842 eine Gesamtlange von 6 6 km Schon sehr zeitig wurde klar dass der seit 1800 im Vortrieb befindliche Tiefe Weisseritzstolln die Wasserprobleme auf Dauer nicht losen konnte Nach 8 Jahren Bauzeit hatte er erst das Revier Dohlen erreicht Bis zum Anschluss des Reviers Zauckerode sollten weitere 3 Jahre vergehen Der Direktor der Koniglichen Steinkohlenwerke Zauckerode Bergrat Carl Wilhelm von Oppel hatte schon 1802 die Idee zu diesem Stolln Im Jahr 1810 unterbreitete er Konig Friedrich August I den Plan zum Vortrieb eines Tiefen Stollns von der Elbe bei Cotta Neben der Entwasserung der Koniglichen Steinkohlenwerke sollten auch die rechts der Weisseritz befindlichen Gruben uber einen Flugel angeschlossen werden Der Stolln sollte dann von Zauckerode aus uber Grund Goldgrund und Naundorf bis Freiberg getrieben werden um auch das Freiberger Revier auf tieferer Sohle vom Wasser zu losen Der Plan wurde mittels Reskript vom 20 Marz 1810 durch den Konig genehmigt Mit der Aufhebung der Rekrutierungsfreiheit fur die Arbeiter der Steinkohlenwerke im Fruhjahr 1813 wanderten viele von ihnen in andere Bergbaureviere ab Zu dem Arbeitskraftemangel kamen im Jahr 1813 noch die Wirren der Befreiungskriege hinzu Erst mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nach der Teilung Sachsens im Wiener Kongress von 1815 war es 1817 wieder moglich das Stollnprojekt voranzutreiben Am 18 August 1817 mutete der Faktor der Koniglichen Werke Ernst Friedrich Wilhelm Lindig bei dem Freiberger Obereinfahrer Friedrich Wilhelm Wagner einen Stolln unter dem Namen Tiefer Elbstolln Am 5 September 1817 wurde der Stolln angeschlagen Er sollte von der Elbe in gerader Linie zum Neuen Zauckeroder Kunstschacht aufgefahren werden Der Vortrieb sollte vom Mundloch dem Neuen Zauckeroder Kunstschacht sowie von 11 Lichtlochern aus im Gegenortbetrieb erfolgen Da der Stolln nicht nur zur Wasserlosung sondern auch zum Transport der Kohle in holzernen Kahnen genutzt werden sollte wurde er mit einem Querschnitt von 2 97 m 1 48 m aufgefahren Die Hohe der Stollnsohle wurde nach dem Elbhochwasser von 1784 projektiert Das Ansteigen des Stollns wurde mit 357 mm auf 100 m Stollnlange festgelegt Damit steigt die Stollnsohle bis zum Neuen Zauckeroder Kunstschacht um 2 10 m an Fur die Bauzeit wurden 20 Jahre angegeben und die Kosten mit 145 797 Talern 13 Groschen und 3 Pfennig berechnet 2 Auffahrung von 1817 bis 1837 Bearbeiten Ab dem 5 September 1817 wurde der Stolln vom Mundloch aus vorgetrieben Die Lichtlocher 1 5 und 9 wurden zeitnah auf das Stollnort geteuft Sie dienten nur der besseren Bewetterung vor Ort Die Oberaufsicht der Arbeiten unterlag dem Bergrat und Direktor des Steinkohlenwerks Zauckerode Carl Wilhelm von Oppel Die technische Ausfuhrung des Projekts leitete der Bergfaktor Ernst Friedrich Wilhelm Lindig 1779 1852 Im Jahr 1821 wurden Bergleute aus Johanngeorgenstadt fur den Vortrieb des Elbstollns abgeordnet Ihnen wurden in Unterweissig 10 Bauplatze in einem Wald angewiesen 3 Der Vortrieb erfolgte im Gegenortbetrieb in Bohr und Schiess sowie Schlagel und Eisen Arbeit vom Mundloch den Lichtlochern 6 7 und 8 und dem Neuen Zauckeroder Kunstschacht aus 4 Im Herbst 1818 wurden nach ca 200 m zwischen den Lichtlochern 1 und 2 grosse Wassermengen erschroten Am 18 Dezember 1819 fuhr man bei 430 m vom Mundloch nur wenige Meter nach dem 3 Lichtloch eine Kluft mit starker Wasserfuhrung an Am 20 Dezember 1819 fielen daraufhin die Brunnen in Cotta trocken Nach dem Verspunden der Kluft dauerte es allerdings bis 1822 ehe sich in den Brunnen der alte Wasserstand wieder einstellte 1821 fielen auch in Briesnitz Brunnen trocken Ob das auf das Auffahren des Elbstollns zuruckzufuhren war wurde nie geklart Vorsorglich erhielt jeder Brunnenbesitzer 6 Taler zur Vertiefung seines Brunnens Aufgrund der schlechten Wetterfuhrung vor Ort anderte man 1822 den Plan und erhohte die Zahl der zu teufenden Lichtlocher auf 14 Als das Hauptstollnort Ende 1821 bei 676 m vom Mundloch entfernt stand hatte der Gegenortbetrieb vom Neuen Zauckeroder Kunstschacht aus erst einen Vortrieb von 44 m erreicht Nachdem es liegen geblieben war nahm man 1822 den Vortrieb wieder auf Zur Verbesserung der Wetterfuhrung wurde auf dem Schacht 1823 ein Harzer Wettersatz eingebaut Man konnte jetzt ohne ein weiteres Lichtloch einen Vortrieb von 500 m erreichen Mit der besseren Bewetterung plante man jetzt nur noch mit 9 Lichtlochern Am 23 Marz 1823 betrug der Vortrieb von Haupt und Gegenort 934 m Am 31 Mai 1824 wurde mit der Teufe der Lichtlocher 7 und 8 begonnen Zur Wasserhebung und Bewetterung sollte an jedem Lichtloch eine Dampfmaschine aufgestellt werden Die zur Wasserhebung und Bewetterung eingesetzten Maschinen wurden von der Firma James amp John Cockerill mit Sitz in Seraing gebaut Mit dem Untergang eines Schiffes ging ein Teil der Maschinenteile verloren so dass die Maschinen erst 1826 in Betrieb gingen Der Bau der Maschinen und der notwendigen Gebaude verursachte Kosten in Hohe von 52 093 Talern und 20 Groschen Am 26 Juni 1824 kam es nach starken Regenfallen zur Uberflutung der Grubenbaue des Steinkohlenwerkes durch die Flusse Wiederitz und Weisseritz und damit zum Erliegen des Vortriebs am Gegenort Erst ab dem 1 November 1824 konnte der Vortrieb wieder aufgenommen werden Ende 1825 erreichte das Hauptstollnort das mit 9 Hauern belegt war 1 130 m vom Mundloch aus und stand damit 84 m vor dem 5 Lichtloch Der Gegenortbetrieb mit einer Belegung von 6 Hauern erreichte 332 m vom Neuen Zauckeroder Kunstschacht aus Bis zum 9 Lichtloch fehlten noch 172 m Im Juni 1827 begannen die Teufe des Lichtloches 6 und der Aufbau einer Dampfmaschine und dazugehoriger Gebaude Die Maschine baute die Konigliche Maschinenbauanstalt zu Halsbrucke Die Gussteile lieferte das Graflich Einsiedel sche Eisenwerk in Lauchhammer Der Kessel wurde in der Bergschmiede der Koniglichen Steinkohlenwerke gebaut Am 6 April 1829 ging die Dampfmaschine in Betrieb Am 31 Dezember 1831 waren noch 1 700 m aufzufahren Die Arbeiten fanden an 6 Ortsbetrieben zwischen den Lichtlochern 5 6 7 und 8 statt Beschaftigt waren hier 168 Bergleute Nach dem Durchschlag zwischen den Lichtlochern 5 und 6 Ende 1833 verringerte sich die Belegschaft auf 105 Bergleute Im Fruhjahr 1835 kam es auch zum Durchschlag zwischen den Lichtlochern 6 und 7 Am 5 November 1836 fiel die letzte Wand zwischen den Lichtlochern 7 und 8 Lindig erhielt aus diesem Anlass die Civil Verdienst Medaille in Gold Zur Vollendung des Stollns musste aber noch die Strosse zwischen den Lichtlochern 7 und 8 nachgerissen werden Diese war von den Lichtlochern aus zur Wasserfuhrung ansteigend aufgefahren worden Bevor diese Arbeiten beendet werden konnten mussten am 4 Februar 1837 die Damme am 7 und 8 Lichtloch beseitigt werden um ein Absaufen der Gruben aufgrund Hochwassers zu verhindern Die Arbeiten am Stolln konnten erst 1842 abgeschlossen werden Die Baukosten beliefen sich zum Schluss auf 523 745 Taler 16 Neugroschen und 8 Pfennig Die Kosten fur den Stollnabschnitt zwischen Neuen Zauckeroder Kunstschacht und Oppelschacht betrugen zusatzlich 33 235 Taler 7 Neugroschen und 4 Pfennig Die geplante Bausumme wurde damit um das 3 4 fache uberschritten 1837 fuhrte der Stolln 2 5 Mill m3 Wasser ab Nach dem Abschluss der Arbeiten an den jeweiligen Lichtlochern wurden die Dampfmaschinen einer neuen Verwendung zugefuhrt Die Dampfmaschine des Lichtloches 6 wurde zum Oppelschacht umgesetzt kam aber erst mit der Weiterteufe des Schachtes ab 1840 zur Forderung und Wasserhaltung zum Einsatz Die Dampfmaschinen der Lichtlocher 7 und 8 sollten am Albertschacht und am Neuen Dohlener Kunstschacht eingesetzt werden Aufgrund einer extremen Trockenheit im Jahr 1842 konnten die Muhlen im Plauenschen Grund mangels Aufschlagwasser nicht mehr mahlen Man entschloss sich deshalb die beiden Maschinen der Konig Friedrich August Muhle heute Tharandter Strasse 117 leihweise zur Verfugung zu stellen Spater wurden die Dampfmaschinen von der Muhle zum Preis von 7 200 Talern ubernommen Der Tiefe Elbstolln war die letzte grosse Stollnauffahrung in Sachsen deren Richtung mit der klassischen Zieh Markscheidekunst mittels Hangekompass und Gradbogen festgelegt wurde Beim Rothschonberger Stolln wurde schon die Weisbachsche Visier Markscheidekunst angewandt Probleme gab es hier allerdings beim Durchfahren des Monzonits zwischen 1 612 und 4 808 m vom Mundloch aus Der im Monzonit auftretende schwach magnetische Ilmenit sorgte dafur dass der Hangekompass nicht brauchbar war Besonders gravierend war diese Erscheinung offensichtlich zwischen dem 5 und 6 Lichtloch Obwohl der Monzonit erst 400 m nach dem 5 Lichtloch einsetzte und hier bis zum 6 Lichtloch nur 700 m aufgefahren werden mussten betrug die seitliche Abweichung beim Durchschlag der Gegenorte doch 1 25 m Um die Stollntrasse zu berechnen behalfen sich die Markscheider hier mit einer uber Tage abgestecken Linie und trigonometrischen Berechnungen 5 Obwohl von der ab dem 6 Lichtloch im Monzonit durchfahrenen Strecke keine weiteren Probleme bekannt geworden sind deutet die Weitung bei 2 660 m vom Mundloch an der wahrscheinlichen Durchschlagsstelle zwischen 6 und 7 Lichtloch darauf hin dass die Stollntrasse versetzt aufeinander getroffen ist Der Ausbau des Stollns wurde zum Teil in Gewolbemauerung aus sachsischem Sandstein hergestellt Von den 6 020 m vom Mundloch bis zum Oppelschacht mussten ca 2 000 m ausgemauert werden Nach dem Anschluss des Oppelschachtes wurden zwei Stollnflugel aufgefahren Der Nordwestflugel wurde 25 m und der Sudostflugel 7 m nach dem Neuen Zauckeroder Kunstschacht angeschlagen Der Sudostflugel endet nach 1 800 m an der Ernst Strecke Der Nordwestflugel endet nach 3 300 m ca 800 m westlich vom Lichtloch 21 Tiefer Weisseritzstolln Mit den Flugelorten wurde eine Gesamtlange von 11 km erreicht nbsp Denkmal am 8 Lichtloch am Ortseingang von Pesterwitz nbsp Die Leutewitzer Windmuhle 2010 steht auf der Halde des 5 Lichtloches nbsp Mundloch des Tiefen Elbstollns am Elbufer im Stadtteil Cotta der Stadt Dresden nbsp Gemauerter Abfluss in die Elbe nahe dem Mundloch bei niedrigem Elbpegel nbsp Gedenkstein fur Ernst Friedrich Wilhelm Lindig auf dem Friedhof Pesterwitz genau uber dem Tiefen ElbstollnLindig wurde 1852 auf dem Friedhof der St Jakobus Kirche in Pesterwitz beerdigt Sein Grab befand sich genau uber dem Tiefen Elbstolln Die Grabanlage ist nicht erhalten die Stelle wird durch einen Gedenkstein markiert Obwohl die Lichtlocher nach der Fertigstellung verfullt wurden kam es zu einigen Bergschaden So tat sich 1941 am 7 Lichtloch ein Tagesbruch auf der verfullt werden musste 6 Nicht realisierte Planungen Bearbeiten Neben der Entwasserung sollte der Tiefe Elbstolln auch dem Kohletransport dienen Die abgebaute Steinkohle sollte mit speziellen Kahnen von 10 m Lange 1 10 m Breite und 0 56 m Tiefgang durch den Stolln zur Elbe transportiert und dort auf Elbkahne umgeladen werden Die Kahne sollten 2 8 t Kohle laden Da der Stolln keine Auswegmoglichkeiten hatte war ein Betrieb mit Gegenverkehr nicht moglich Die Erwartungen an dieses Transportsystem erfullten sich nicht Die rasante Entwicklung der Eisenbahn machte den Kahntransport uberflussig Die Eisenbahnlinie Leipzig Dresden wurde schon am 7 April 1839 in Betrieb genommen Der Weiterbau der Bahnstrecke Decin Dresden Neustadt begann im Mai 1840 Der Anschluss der Schachte selbst an das Eisenbahnnetz erfolgte allerdings erst mit der am 28 Juni 1855 in Betrieb genommenen Linie Dresden Tharandt durch die Albertsbahn AG Der Plan auch die rechts der Weisseritz gelegenen Grubenfelder an den Stolln anzuschliessen wurde vom Finanzamt untersagt Auch die Idee der Verlangerung des Stollns bis in das Freiberger Revier wurde schon sehr fruhzeitig verworfen Schon 1839 40 waren die Plane fur den Rothschonberger Stolln konkret ausgearbeitet Er brachte uber eine kurzere Distanz in Freiberg eine grossere Teufe ein Heutige Nutzung Bearbeiten Der Tiefe Elbstolln dient bis heute der Entwasserung des Dohlener Beckens Eine Befahrung im Jahr 1961 bestatigte eine gute Verfassung des Bauwerkes Die letzte Durchflussmessung 1967 ergab einen Abfluss von 2 0 Mill m3 a Nach der Schliessung der Gruben links der Weisseritz und der Ubernahme des VEB Steinkohlenwerk Freital durch den Bergbaubetrieb Willi Agatz ging der Stolln in die Rechtstragerschaft der SDAG Wismut als letzten Bergbautreibenden in der Region uber Mit der Einstellung des Bergbaus rechts der Weisseritz und der Erarbeitung eines Flutungskonzeptes ruckt der Stolln wieder in den Focus Jetzt wurde der Plan von 1810 das Revier rechts der Weisseritz an den Stolln anzubinden wieder aktuell nbsp BBA B 360Um dieser Aufgabe gerecht zu werden war eine Sanierung des Stollns unter der Verantwortung der Wismut GmbH unabdingbar Zur Herstellung eines Wetterweges wurde im Bereich der Oppelschachte das Untersuchungsgesenk 10 UG 10 geteuft und mit dem Stolln verbunden Am 2 Januar 1997 begann dann vom Mundloch her die Aufwaltigung des Stollns Die bis zu 1 50 m machtige Sedimentschicht im Stolln musste entfernt werden Zur ungehinderten Befahrbarkeit wurden im Stolln Gleise fur die Grubenbahn verlegt und Tragwerk eingebracht Zwischen 1 070 und 1 087 m vom Mundloch war der Stolln in einem Druckbereich stark eingeengt Der Ausbau musste beseitigt und ein neuer Betonausbau eingebracht werden Etwa 2 660 m vom Mundloch entfernt befindet sich eine Ausweichstelle mit Abstellgleis Die an dieser Stelle befindliche Weitung ist wahrscheinlich die Durchschlagsstelle zwischen 6 und 7 Lichtloch Ende 1998 waren 2 700 m saniert Ende November 1999 hatte man 4 780 m erreicht Im Juli 2000 erreichte man bei 5 972 m das UG 10 Zur Bewaltigung der Transporte unter Tage wurden 4 Akkuloks des Typs BBA B 360 mit einer Spurweite von 600 mm und den Seriennummern 5350 894 5350 895 5350 896 und 5350 896 eingesetzt Diese Loks stammten ursprunglich aus dem Wismutrevier Ronneburg und wurden 1990 nach Konigstein umgesetzt Seit dem 7 Oktober 2014 entwassert auch das rechts der Weisseritz gelegene Revier uber den von April 2007 bis Juni 2014 aufgefahrenen WISMUT Stolln uber den Tiefen Elbstolln Von Juli 2015 bis Januar 2016 wurde das Holztragwerk durch Gitterroste aus GFK ersetzt Hierfur wurden uber Tage ca 10 Meter Schienen vor dem Mundloch in Cotta verlegt um das Be und Entladen der Grubenbahn zu vereinfachen Im August 2016 wurde das nicht mehr benotigte Fordergerust des UG 10 abgerissen und ab September 2016 uber dem Gesenk ein massives Huthaus errichtet Uber das Gebaude bleibt der Zugang zum Stolln bestehen Im Gebaude ist ein Lufter installiert der bei Befahrungen neben dem Lufter im WISMUT Stolln fur die Bewetterung notwendig ist Hochwasser im Stolln Bearbeiten nbsp Hochwassermarke 2002 und darunter 1845Nach seiner am 4 Februar 1837 aufgrund eines Hochwassers verfruhten Offnung versagte der Stolln schon 8 Jahre spater das erste und gleichzeitig wahrend des Betriebes der Steinkohlenwerke einzige Mal seinen Dienst Am 5 Marz 1845 erreichte das Jahrhunderthochwasser der Elbe einen Pegelstand von 8 77 m Im Stolln ist die Hochwassermarke bei 5 890 m vom Mundloch mit 110 16 m NN eingeschlagen Im Oppelschacht kommt der Stolln mit 109 52 m NN ein Obwohl im Haupttrakt wie auch an den Flugelortern Damme gesetzt wurden lief das Wasser daruber und setzte das Grubengebaude bis 20 70 m uber der II Hauptstrecke 82 8 m NN unter Wasser Da die tiefen Sohlen am Oppelschacht noch nicht mit dem Revier durchschlagig waren hielt sich der Schaden in Grenzen Am 6 7 September 1890 entging man nur knapp einer Uberflutung Das Elbehochwasser blieb im Stolln bei 109 43 m NN stehen Erst 112 Jahre spater am 17 August 2002 wieder ein Jahrhunderthochwasser erreichte der Wasserstand im Stolln an der gleichen Stelle 110 83 m NN Das nachste Hochwasser kam schon am 4 April 2006 Das Wasser stand im Stolln bei 108 92 m NN Innerhalb von 11 Jahren gab es am 6 Juni 2013 das zweite Jahrhunderthochwasser mit einem Wasserstand im Stolln von 110 21 m NN Da das Grubengebaude abgeworfen und der Oppelschacht abgedammt ist spielten diese Hochwassersituationen allerdings fur den Betrieb des Stollns keine Rolle WISMUT Stolln Bearbeiten Der ursprungliche Plan einer Wasserlosung des Reviers rechts der Weisseritz sah den Vortrieb eines Querschlages vom Schacht 3 zum Elbstolln oder dessen Sudostflugel vor Dieser Plan wurde schon fruhzeitig aus Kostengrunden verworfen Man favorisierte die Variante einer naturlichen Migration der Flutungswasser uber den Altbergbau zum Elbstolln Nach der Erkenntnis dass es zwischen den Revieren rechts und links der Weisseritz keine ausreichende wasserwegsame Verbindung gibt sollte sich der Flutungspegel in seinem naturlichen Niveau von 180 50 m NN einpegeln Mit den in der Folge am 15 Juli 2003 auftretenden massiven Wasseraustritten im Gebiet von Potschappel war auch diese Variante gescheitert Es blieb jetzt nur noch in Anlehnung an den ursprunglichen Plan einen Stolln zu treiben Als Ausgangspunkt fur die Auffahrung des Stollns wurde ein alter Steinbruch am Osterberg in Freital Potschappel gewahlt Im Dezember 2005 genehmigte der Aufsichtsrat der Wismut GmbH diese Variante Die Stollntrasse verlauft vom Schacht 3 uber den Osterberg zum UG 10 am Oppelschacht Im September 2006 wurden im Bereich der zukunftigen Rampe Erkundungsbohrungen niedergebracht Im Oktober wurde das Gelande beraumt und die Baustelleneinrichtung aufgebaut Am 3 April 2007 begann die Auffahrung des WISMUT Stollns mit dem Anschlag einer Rampe bei 175 m NN Am 6 Oktober 2007 war es allen Interessierten moglich sich an einem Tag der offenen Tur uber das Vorhaben zu informieren Im Januar 2008 war die Rampenauffahrung nach 370 m mit Erreichung des geplanten Stollniveaus bei 115 m NN abgeschlossen Bis Ende des Jahres wurden 321 m Stolln in Richtung Schacht 3 aufgefahren Dieser Stollnabschnitt wurde mit einem Damm versehen und diente wahrend der Auffahrung in Richtung Elbstolln als Speicherbecken fur das anfallende Grubenwasser Im Juli wurde im Steinbruch eine Wetterbohrung zur besseren Bewetterung des Grubenbaues niedergebracht 2009 begann der Vortrieb in Richtung Oppelschacht Nach ca 140 m wurde die Weisseritz unterquert Nach 452 m wurde im Bereich der Gutenbergstrasse stark wasserfuhrender Tuff angefahren Der Wasserzulauf aus den Ankerbohrungen betrug bis 36 m3 h Der Vortrieb wurde gestoppt und die Bohrungen verpresst Mit horizontalen Bohrungen wurde versucht die Ausdehnung der Tuffzone zu erkunden Aber auch nach 97 m Bohrlange war das Ende der Zone nicht erreicht Alle Bohrungen brachten wiederum Wassermengen zwischen 3 und 36 m3 h Fur den weiteren Vortrieb wurde deshalb ein 40 m langer Verpressschirm um die Stollnachse durch Injektion des Gebirges mit einer Zementsuspension angelegt Am Jahresende stand der Vortrieb bei 462 m 2010 konnte der Vortrieb nur mit weiteren drei Verpressschirmen durchgefuhrt werden Die Gesamtlange dieser Auffahrungsvariante betragt 145 m und endet im Bereich des Saubergweges Die weitere Stollntrasse verlauft jetzt unter unbebautem Gelande zwischen Burgwartstrasse und Edgar Rudolph Weg Bis Jahresende konnte 412 m aufgefahren werden Damit stand der Vortrieb bei 874 m Im September 2011 kam es bei einer Auffahrungslange von 1509 m erneut zu starken Wasserzulaufen von 20 m3 h Am Jahresende wurden bei 1 665 m die Dohlener Schichten angefahren nbsp Durchschlagspunkt des WISMUT StollnsAm 9 August 2012 erfolgte bei 1 911 m der Durchschlag in den Elbstolln Der Durchschlagspunkt liegt im Elbstolln bei 5 740 m 160 m nordlich des Neuen Zauckeroder Kunstschachtes Nach Restarbeiten und dem Beseitigen des Wasserbeckens im Ostflugel des WISMUT Stollns wurde der Vortrieb in Richtung Schacht 3 im Dezember 2012 aufgenommen Zum Jahresende stand die Ortsbrust bei 331 m Von April bis August 2012 wurde am Schacht 3 ein Wetterbohrloch mit einer Teufe von 126 5 m niedergebracht Dieses Bohrloch dient als Anlaufpunkt fur den Stolln Der Vortrieb 2013 erreichte am Jahresende 798 m Am 24 April 2014 wurde bei 940 m der Horizont des 5 Flozes angefahren Am 11 Juni erfolgte bei 963 5 m der Durchschlag in das Wetterbohrloch Im August September 2014 wurden zur Verbindung des Stollns mit den Grubenbauen des Reviers Gittersee vier Bohrlocher mit einem Durchmesser von je 200 mm im Winkel von 55 auf den Querschlag 200 im Bereich des Schachtes 3 auf die 2 Sohle bei 85 m NN niedergebracht Am 30 September 2014 wurde die Wasserhaltung am Forderbohrloch 1 in Gittersee ausser Betrieb genommen Am 7 Oktober trat das Wasser in den Stolln ein und entwassert das gesamte Revier rechts der Weisseritz uber den WISMUT Stolln in den Tiefen Elbstolln auf einer Hohe von 120 69 m NN Der Wasserzulauf betragt im Durchschnitt 70 m h 7 Nach den Restarbeiten im Stolln wurde 2015 das Wetterbohrloch im Steinbruch Osterberg verwahrt Nach der Beraumung der Baustelle endeten die Arbeiten offiziell am 9 Mai 2015 Die standig sinkende Abflussrate im Stolln und der gleichzeitig ansteigende Flutungspegel gab Anlass zu einer Kontrollbefahrung Festgestellt wurden nach nur 4 Jahren Betrieb starke mineralische Ablagerungen in den Bohrlochern Im August 2019 wurden diese unter hohem Aufwand von einer Spezialfirma entfernt Danach normalisierte sich die Abflussrate wieder nbsp Mundloch und Gleis 2000 nbsp Grubenbahn vor dem Mundloch 2000 nbsp U Gesenk 10 in der Nahe des ehemaligen Oppelschachtes in Zauckerode nbsp Wismut Stolln vom Fusse der Rampe in Richtung Nordwest nbsp Abfluss in die Elbe bei einem Pegelstand von 86 cm Pegel Dresden 10 00 Uhr am 28 Mai 2015 nbsp Sanierung Juli 2015 links die gelben GFK Gitterroste Mitte Schild neben Mundloch rechts Lok der GrubenbahnVerlauf BearbeitenDer Stolln fuhrt von den ehemaligen Bergwerken in Freital Zauckerode in gerader Strecke uber Pesterwitz Gorbitz Omsewitz und Leutewitz an die Elbe nach Dresden Cotta Das Flugelort Wismutstolln fuhrt vom Oppelschacht uber den Osterberg zum Schacht 3 in Freital Burgk Landmarke Ort Beginn des Vortriebes Position Entfernung vom Mundloch in m NotizMundloch Dresden Cotta 1817 51 3 46 2 N 13 40 57 2 O 51 062839 13 682561 Lichtloch Dresden Cotta 1818 51 3 43 81 N 13 40 55 11 O 51 062169444444 13 681975 83 0 Im Keller des Hofbrauhauses2 Lichtloch Dresden Cotta 1819 51 3 39 79 N 13 40 51 43 O 51 061052777778 13 680952777778 227 0 im Garten des Hauses Freiligrathstrasse 13 Lichtloch Dresden Cotta 1819 51 3 34 17 N 13 40 46 27 O 51 059491666667 13 679519444444 427 0 im Garten des Hauses Mobschatzer Strasse 294 Lichtloch Dresden Cotta 1821 51 3 29 71 N 13 40 42 19 O 51 058252777778 13 678386111111 587 0 Heute Garten der Gottfried Keller Strasse 35 8 5 Lichtloch Leutewitz 1826 51 3 12 13 N 13 40 26 07 O 51 053369444444 13 673908333333 1 214 0 Leutewitzer Windmuhle6 Lichtloch Gorbitz 1829 51 2 41 34 N 13 39 57 87 O 51 044816666667 13 666075 2 313 0 im Garten des Hauses Omsewitzer Ring 67 Lichtloch Gorbitz 1826 51 2 13 37 N 13 39 32 24 O 51 037047222222 13 658955555556 3 312 0 in der Nahe der A 17 Pesterwitzer Strasse8 Lichtloch Pesterwitz 1826 51 1 31 71 N 13 38 54 1 O 51 025475 13 648361111111 4 798 0 Hunt als Denkmal am Ortseingang9 Lichtloch Potschappel 1828 51 1 14 94 N 13 38 38 75 O 51 020816666667 13 644097222222 5 398 0 bewaldete HaldeNeuer Zauckeroder Kunstschacht Zauckerode 1822 51 1 1 62 N 13 38 26 51 O 51 017116666667 13 640697222222 5 878 0 Wilsdruffer Strasse 106Oppelschacht Zauckerode 1832 51 0 57 5 N 13 38 22 8 O 51 015972222222 13 639666666667 6 024 0 in der Nahe des Fordergerustes des ehemaligen Schachtes 2 Gittersee Einzelnachweise Bearbeiten In Sachsen ist statt Stollen die Schreibweise Stolln gebrauchlich Tiefer Elbstolln als Eigenname ist also korrekt geschrieben Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen im Konigreiche Sachsen Jahrgang 1906 Statistik vom Jahre 1905 Auf Anordnung des Koniglichen Finanzministeriums herausgegeben von C Menzel K S Geh Bergrat Digitalisat Wolfgang Reichel Manfred Schauer Das Dohlener Becken bei Dresden Hrsg Landesamt fur Umwelt Landwirtschaft und Geologie Bergbau in Sachsen Band 12 Dresden 2006 ISBN 3 9811421 0 1 S 193 199 Online abgerufen am 10 Dezember 2020 Wolfgang Reichel Manfred Schauer Das Dohlener Becken bei Dresden Hrsg Landesamt fur Umwelt Landwirtschaft und Geologie Bergbau in Sachsen Band 12 Dresden 2006 ISBN 3 9811421 0 1 S 302 Online abgerufen am 10 Dezember 2020 Wolfgang Reichel Manfred Schauer Das Dohlener Becken bei Dresden Hrsg Landesamt fur Umwelt Landwirtschaft und Geologie Bergbau in Sachsen Band 12 Dresden 2006 ISBN 3 9811421 0 1 S 323 Online abgerufen am 10 Dezember 2020 Die bergbauliche Ausstellung im Besucherbergwerk Tagesstrecke Oberes Revier Burgk im Schloss Burgk 2013 Wismut GmbH Hrsg Dialog Nr 84 Januar 2015 Werkszeitschrift Uwe Miersch Stadtteil Cotta In dresden und sachsen de Abgerufen am 15 Marz 2022 Literatur BearbeitenMartin Dressel Jan Peter Domschke Zur Geschichte des Baus des Tiefen Elbstollns zwischen Zauckerode und Briesnitz Cotta 1817 1837 Sachsische Heimatblatter Nr 59 Nr 2 2013 ISSN 0486 8234 S 116 125 Wolfgang Reichel Manfred Schauer Das Dohlener Becken bei Dresden Hrsg Landesamt fur Umwelt Landwirtschaft und Geologie Bergbau in Sachsen Band 12 Dresden 2006 ISBN 3 9811421 0 1 Online abgerufen am 10 Dezember 2020 Jahrbuch fur das Berg und Huttenwesen im Konigreich Sachsen 1906 S 41 67 Eberhard Gurtler Klaus Gurtler Der Steinkohlenbergbau im Dohlener Becken Teil 2 Schachte links der Weisseritz Haus der Heimat Freital 1984 Helge Mai Manfred Zscheile Die Grubenbahnen des Freitaler Steinkohlen und Uranbergbaus Historische Feldbahn Dresden e V Dresden 1999 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tiefer Elbstolln Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tiefer Elbstolln amp oldid 236380904