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Fukuchilit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung Cu3FeS8 4 und damit chemisch gesehen Kupfer Eisen Sulfid FukuchilitFukuchilit graue Einlagerungen siehe Pfeil ausgestellt im Bergbaumuseum der Universitat AkitaAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1967 009 1 IMA Symbol Fuk 2 Andere Namen Fukuchilith 3 Chemische Formel Cu3FeS8 4 Cu Fe S2 5 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II D 17 010 2 EB 05a 02 12 01 07Kristallographische DatenKristallsystem Bitte erganzen Kristallklasse Symbol disdodekaedrisch 2 m3Raumgruppe Pa3 Nr 205 Vorlage Raumgruppe 205 5 Gitterparameter a 5 585 3 A 5 Formeleinheiten Z 1 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 6 Dichte g cm3 gemessen 4 86 berechnet 4 90 7 Spaltbarkeit gut 6 Farbe grau 8 bis dunkelbraunlichgrau auf polierten Flachen rosabraun vergleichbar mit Bornit 7 Strichfarbe grau 8 Transparenz undurchsichtig opak 7 Glanz Halbmetallglanz 7 Fukuchilit kristallisiert im kubischen Kristallsystem konnte bisher aber nur in Form gleichmassiger fast eutektischer Verwachsung mit Pyrit und Covellin mit Korngrossen von weniger als einem Mikrometer gefunden werden Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak und zeigt auf den Oberflachen der grauen bis dunkelbraunlichgrauen Korner einen halbmetallischen Glanz Im Auflichtmikroskop kann Fukuchilit auf polierten Flachen auch rosabraun erscheinen dessen Farbton mit Bornit vergleichbar ist Seine Strichfarbe ist allerdings ebenfalls grau Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenEntdeckt wurde Fukuchilit erstmals in der ehemaligen Pyrit Grube Hanawa bei Kazuno in der Prafektur Akita auf der japanischen Insel Honshu Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte durch Yoshimichi Kajiwara der das Mineral nach dem japanischen Geologen Nobuyo Fukuchi japanisch 福地 信世 1877 1934 benannte Dieser hatte viele Erzvorkommen vom Kuroko Typ untersucht zu der auch die Grube Hanawa gehorte Seine Untersuchungsergebnisse und den gewahlten Namen reichte Kajiwara 1967 zur Prufung bei der International Mineralogical Association ein interne Eingangs Nr der IMA 1967 009 4 die den Fukuchilit als eigenstandige Mineralart anerkannte Die Publikation der Erstbeschreibung folgte zwei Jahre spater im englischsprachigen Fachmagazin Mineralogical Journal und wurde 1970 mit der Publikation der New Mineral Names im American Mineralogist nochmals bestatigt Das Typmaterial des Minerals wird im Nationalmuseum der Naturwissenschaften NSM in Tokio unter der Sammlungs Nr M15937 und im National Museum of Natural History NMNH in Washington D C unter der Sammlungs Nr 135971 aufbewahrt 7 9 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist Fukuchilit noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II D 17 10 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort der Abteilung Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te lt 1 1 wo Fukuchilit zusammen mit Aurostibit Erlichmanit Cattierit Changchengit Dzharkenit Geversit Hauerit Insizwait Krutait Laurit Maslovit Mayingit Michenerit Padmait Penroseit Pyrit Sperrylith Testibiopalladit Trogtalit Vaesit und Villamaninit die Pyrit Gruppe bildet Stand 2018 6 Die seit 2001 gultige und von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Fukuchilit dagegen in die Abteilung der Metallsulfide mit M S 1 2 ein Diese ist weiter unterteilt nach dem genauen Stoffmengenverhaltnis und den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung M S 1 2 mit Fe Co Ni PGE usw zu finden ist wo es zusammen mit Aurostibit Cattierit Dzharkenit Erlichmanit Gaotaiit Geversit Hauerit Insizwait Iridisit Krutait Laurit Penroseit Pyrit Sperrylith Trogtalit Vaesit und Villamaninit die Pyritgruppe mit der System Nr 2 EB 05a bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Fukuchilit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er ebenfalls in der Pyritgruppe Isometrisch Pa3 Vorlage Raumgruppe 205 mit der System Nr 02 12 01 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 2 zu finden Chemismus BearbeitenIn der theoretisch idealen das heisst stoffreinen Zusammensetzung von Fukuchilit Cu3FeS8 besteht das Mineral aus drei Kupfer Cu einem Eisen und acht Schwefelatomen Dies entspricht einem Massenanteil Gewichts von 37 90 Gew Cu 11 10 Gew Fe und 51 00 Gew S Die Mikrosondenanalyse an 5 Mineralproben unter Verwendung von Kupfer und Eisen als Standards ergaben dagegen Gehalte von 38 4 bis 39 1 Gew Cu und 11 0 bis 11 5 Gew Fe Weitere Mikrosondenanalysen unter Verwendung von analysiertem Chalkopyrit als Standard ergaben von 37 9 bis 40 6 Gew Cu 10 5 bis 12 9 Gew Fe und 49 2 bis 53 3 Gew S Zudem ergaben chemische Analysen an Mineral Aggregaten mit hauptsachlich Pyrit Fukuchilit und Covellin ein Stoffmengenverhaltnis von Kupfer zu Eisen von nahezu 3 wahrend das Verhaltnis von Cu Fe S in einem Bereich von 1 7 bis 2 1 schwankt Bei der angegebenen Idealformel ist es daher moglich dass eine Schwefeluntersattigung vorliegt 11 Kristallstruktur BearbeitenFukuchilit kristallisiert in der kubischen Raumgruppe Pa3 Raumgruppen Nr 205 Vorlage Raumgruppe 205 mit dem Gitterparameter a 5 585 3 A bei einer Formeleinheit pro Elementarzelle 5 Kristallstruktur von Fukuchilit nbsp mit Blickrichtung parallel zur a Achse nbsp mit Blickrichtung parallel zur b Achse nbsp mit Blickrichtung parallel zur c Achse nbsp in der kristallographischen Standardausrichtung nbsp raumliche Darstellung zentriert nach den drei RaumdiagonalenFarbtabelle Cu 0 Fe 0 SBildung und Fundorte BearbeitenFukuchilit bildete sich in einem Erzkorper aus Gips Anhydrit dessen Zwischenraume mit kleinen Massen aus Baryt Covellin und Pyrit gefullt sind Ausser an seiner Typlokalitat der Pyrit Grube Hanawa bei Kazuno fand sich das Mineral in Japan noch in der zugehorigen Lagerstatte Motoyama und in der ebenfalls zur Prafektur Akita gehorenden Sulfid Grube Kosaka nahe der gleichnamigen Gemeinde sowie in der ebenfalls Hanawa genannten Grube bei Tayama nahe der Stadt Hachimantai in der Prafektur Iwate In Europa konnte Fukuchilit bisher nur in der Kupfer und Cobalterz Grube Fanny in der franzosischen Gemeinde Kruth Departement Haut Rhin Grand Est und in der alten Blei Grube Su Elzu bei Ozieri in der italienischen Provinz Sassari auf Sardinien gefunden werden Des Weiteren kennt man Fukuchilit noch in China Kanada Nigeria Papua Neuguinea und Zypern 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenYoshimichi Kajiwara Fukuchilite Cu3FeS8 a new mineral from the Hanawa mine Akita Prefecture Japan In Mineralogical Journal Band 5 1969 S 399 416 englisch rruff info PDF 673 kB abgerufen am 15 Dezember 2020 Michael Fleischer Ernest Henry Nickel New Mineral Names In American Mineralogist Band 55 1970 S 1810 1818 englisch rruff info PDF 600 kB abgerufen am 15 Dezember 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fukuchilite Sammlung von Bildern Fukuchilit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 15 Dezember 2020 Fukuchilite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 15 Dezember 2020 englisch David Barthelmy Fukuchilite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 15 Dezember 2020 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Fukuchilite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 15 Dezember 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 459 Erstausgabe 1891 a b c Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated November 2020 PDF 3 4 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero November 2020 abgerufen am 15 Dezember 2020 englisch a b c d Peter Bayliss Crystal chemistry and crystallography of some minerals within the pyrite group In American Mineralogist Band 74 1989 S 1168 1176 englisch rruff info PDF 1 2 MB abgerufen am 15 Dezember 2020 a b c Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c d e Fukuchilite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 60 kB abgerufen am 15 Dezember 2020 a b Richard V Gaines H Catherine W Skinner Eugene E Foord Brian Mason Abraham Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 116 Catalogue of Type Mineral Specimens F PDF 73 kB In docs wixstatic com Commission on Museums IMA 12 Dezember 2018 abgerufen am 15 Dezember 2020 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of 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