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Padmait ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung PdBiSe 3 4 und damit chemisch gesehen Palladium Bismut Selenid Als enge Verwandte der Sulfide werden die Selenide in dieselbe Klasse eingeordnet PadmaitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1990 048 1 IMA Symbol Pdm 2 Chemische Formel PdBiSe 3 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II D 17 175 2 EB 25 02 12 03 10Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol pentagon ikositetraedrisch 432Raumgruppe P4132 Nr 213 Vorlage Raumgruppe 213 oder P4332 Nr 212 Vorlage Raumgruppe 212Gitterparameter a 6 45 A 3 Formeleinheiten Z 4 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 4 VHN20 260 bis 272 kg mm2 5 Dichte g cm3 berechnet 9 86 5 Spaltbarkeit unvollkommen in zwei senkrecht zueinander stehenden Richtungen 5 Farbe hellgelb im Auflicht rosagelb 5 Strichfarbe schwarz 6 Transparenz undurchsichtig opak Glanz Metallglanz 6 Padmait kristallisiert im kubischen Kristallsystem fand sich bisher aber nur in Form isometrischer unregelmassiger Korner von bis zu 0 2 mm Durchmesser und als symplektische Verwachsungen mit Palladiumsulfiden Das in jeder Form undurchsichtige opake Mineral zeigt auf den Oberflachen der hellgelben im Auflicht auch rosagelben Korner einen metallischen Glanz Im Gegensatz dazu ist seine Strichfarbe schwarz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenEntdeckt wurde Padmait erstmals in der Uran Vanadium Lagerstatte Srednyaya Padma der Velikaya Guba nahe dem gleichnamigen Fluss Padma am Onegasee auf der Halbinsel Zaonezhie russisch Zaonezhskij im Suden der zur Russischen Foderation gehorenden Republik Karelien Die Erstbeschreibung erfolgte 1991 durch Y S Polekhovskij A V Voloshin I P Tarasova S A Nikitin Y A Pakhomovskij Y P Men shikov Y L Kretzer und T I Kolytscheva die das Mineral nach dessen Typlokalitat benannten Das Typmaterial des Minerals wird im Bergbau Museum der Staatlichen Bergbau Universitat Sankt Petersburg ehemals Bergbau Institut aufbewahrt 7 8 Klassifikation BearbeitenDa der Padmait erst 1990 als eigenstandiges Mineral anerkannt und dies erst 1991 publiziert wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II D 17 175 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort der Abteilung Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te lt 1 1 wo Padmait zusammen mit Aurostibit Cattierit Changchengit Dzharkenit Erlichmanit Fukuchilit Geversit Hauerit Insizwait Krutait Laurit Maslovit Mayingit Michenerit Penroseit Pyrit Sperrylith Testibiopalladit Trogtalit Vaesit und Villamaninit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe die Pyrit Gruppe mit der System Nr II D 17 bildet Stand 2018 6 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 9 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Padmait dagegen in die neu definierte Abteilung der Metallsulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis von M S 1 2 ein Diese ist zudem weiter unterteilt nach dem genauen Stoffmengenverhaltnis und den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung M S 1 2 mit Fe Co Ni PGE usw zu finden ist wo es zusammen mit Changchengit Cobaltit Gersdorffit P213 Gersdorffit Pa3 Gersdorffit Pca21 Hollingworthit Irarsit Jolliffeit Kalungait Krutovit Maslovit Mayingit Michenerit Milotait Platarsit Testibiopalladit Tolovkit Ullmannit und Willyamit die Gersdorffitgruppe mit der System Nr 2 EB 25 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Padmait in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er in der Cobaltitgruppe Kubische oder pseudokubische Kristalle mit der System Nr 02 12 03 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 2 zu finden Chemismus BearbeitenDer idealen theoretischen Zusammensetzung von Padmait PdBiSe zufolge besteht das Mineral aus Palladium Pd Bismut Bi und Selen Se im Stoffmengenverhaltnis von 1 1 1 Dies entspricht einem Massenanteil von 26 99 Pd 52 99 Bi und 20 02 Se 10 11 Die Werte aus 30 Mikrosondenanalyse an neun Proben vom Typmaterial ergaben allerdings eine durchschnittliche Zusammensetzung von 25 70 Pd 53 60 Bi und 18 80 Se sowie zusatzlich geringe Gehalte von 1 20 Platin Pt 0 80 Silber Ag und 0 20 Schwefel S 5 Gelegentlich konnten auch Spuren von Gold Au nachgewiesen werden meist ging dieser Wert jedoch gegen Null 12 Die gemessenen Zusammensetzungen korrespondieren mit der empirischen Formel Pd0 96Pt0 02Bi1 02Ag0 03Se0 94S0 02 die zu PdBiSe idealisiert wurde 13 Kristallstruktur BearbeitenPadmait kristallisiert kubisch in der Raumgruppe P4132 Raumgruppen Nr 213 Vorlage Raumgruppe 213 oder P4332 Nr 212 Vorlage Raumgruppe 212 mit dem Gitterparameter a 6 45 A sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenPadmait findet sich in metasomatischen Gesteinen die in shungithaltigen Meta Schiefern des unteren Proterozoikums gebildet wurden An seiner Typlokalitat Srednyaya Padma Velikaya Guba im Suden Kareliens tritt das Mineral in Paragenese mit Bohdanowiczit Clausthalit Dolomit Froodit Hamatit Paraguanajuatit chromhaltigem Phengit Quarz Roscoelith und Sobolevskit sowie gediegen Bismut und Gold auf Padmait gehort zu den sehr seltenen Mineralbildungen die bisher nur in wenigen Proben bekannt wurden Seine Typlokalitat ist dabei der bisher einzige bekannte Fundort in Russland Als weitere Fundorte sind nur noch die Goldmine Buraco do Ouro in der Gemeinde Cavalcante im brasilianischen Bundesstaat Goias und der Coldwell Komplex als grosster Alkali Komplex Nordamerikas nahe Marathon in der kanadischen Provinz Ontario bekannt Stand 2020 14 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenYu S Polehovskij d chl A V Voloshin I P Tarasova S A Nikitin d chl Ya A Pahomovskij d chl Yu P Menshikov Yu L Krecer T I Kolycheva Padmait PdBiSe Novyj Selenid Palladiya i Vismuta iz Metasomatitov Yuzhnoj Karelii In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 120 Nr 3 1991 S 85 88 russisch rruff info PDF 437 kB abgerufen am 25 April 2020 englische Ubersetzung Y S Polekhovskij A V Voloshin I P Tarasova S A Nikitin Y A Pakhomovskij Y P Men shikov Y L Kretzer T I Kolytscheva Padmaite PdBiSe a new selenide of palladium and bismuth from metasomatites of the southern Karelia John Leslie Jambor Jacek Puziewicz New mineral names In American Mineralogist Band 78 1993 S 451 452 englisch rruff info PDF 1 1 MB abgerufen am 25 April 2020 Richard V Gaines H Catherine W Skinner Eugene E Foord Brian Mason Abraham Rosenzweig Dana s New Mineralogy 8 Auflage John Wiley amp Sons New York u a 1997 ISBN 0 471 19310 0 S 127 Igor V Pekov Minerals first discovered on the territory of the former Soviet Union 1 Auflage Ocean Pictures Moscow 1998 ISBN 5 900395 16 2 S 158 526 Weblinks BearbeitenPadmait In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 25 April 2020 Padmaite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 25 April 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 105 englisch a b Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated March 2020 PDF 2 44 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Marz 2020 abgerufen am 25 April 2020 englisch a b c d e John Leslie Jambor Jacek Puziewicz New mineral names In American Mineralogist Band 78 1993 S 451 englisch rruff info PDF 1 1 MB abgerufen am 25 April 2020 a b c Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Catalogue of Type Mineral Specimens P PDF 113 kB In docs wixstatic com Commission on Museums IMA 12 Dezember 2018 abgerufen am 25 April 2020 The Depositories of Mineral Type Specimens MM St Petersburg Commission on Museums IMA 2002 abgerufen am 25 April 2020 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 25 April 2020 englisch Padmait In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 25 April 2020 David Barthelmy Padmaite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 24 April 2020 englisch Yu S Polehovskij d chl A V Voloshin I P Tarasova S A Nikitin d chl Ya A Pahomovskij d chl Yu P Menshikov Yu L Krecer T I Kolycheva Padmait PdBiSe Novyj Selenid Palladiya i Vismuta iz Metasomatitov Yuzhnoj Karelii In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 120 Nr 3 1991 S 87 russisch rruff info PDF 437 kB abgerufen am 24 April 2020 englische Ubersetzung Y S Polekhovskij A V Voloshin I P Tarasova S A Nikitin Y A Pakhomovskij Y P Men shikov Y L Kretzer T I Kolytscheva Padmaite PdBiSe a new selenide of palladium and bismuth from metasomatites of the southern Karelia Yu S Polehovskij d chl A V Voloshin I P Tarasova S A Nikitin d chl Ya A Pahomovskij d chl Yu P Menshikov Yu L Krecer T I Kolycheva Padmait PdBiSe Novyj Selenid Palladiya i Vismuta iz Metasomatitov Yuzhnoj Karelii In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva Band 120 Nr 3 1991 S 88 russisch rruff info PDF 437 kB abgerufen am 24 April 2020 englische Ubersetzung Y S Polekhovskij A V Voloshin I P Tarasova S A Nikitin Y A Pakhomovskij Y P Men shikov Y L Kretzer T I Kolytscheva Padmaite PdBiSe a new selenide of palladium and bismuth from metasomatites of the southern Karelia Fundortliste fur Padmait beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 25 April 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Padmait amp oldid 239305618