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Krutait meist vereinfacht Krut ait bzw Krut ait 6 7 oder Krutait 8 9 3 geschrieben ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze einschliesslich Selenide Telluride Arsenide Antimonide und Bismutide Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung CuSe2 3 ist also chemisch gesehen ein Kupfer Selenid genauer Kupferdiselenid Krutaitaus der El Dragon Mine Provinz Antonio Quijarro Potosi Bolivien Bildbreite 2 5 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1972 001 1 IMA Symbol Krt 2 Andere Namen Krut ait Krut ait bzw KrutaitChemische Formel CuSe2 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II D 17 070 2 EB 05a 02 12 01 08Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol disdodekaedrisch 2 m3Raumgruppe Pa3 Nr 205 Vorlage Raumgruppe 205 3 Gitterparameter a 6 06 A 3 Formeleinheiten Z 4 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 4 VHN25 248 5 Dichte g cm3 berechnet 6 53 5 Spaltbarkeit gut 4 Bruch Tenazitat nicht definiertFarbe grauStrichfarbe dunkelgrauTransparenz undurchsichtig opak Glanz MetallglanzKrutait konnte bisher nur in Form von massigen Mineral Aggregaten gefunden werden die aus mikroskopisch kleinen Kristallen bis maximal einem Millimeter Grosse bestehen Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak und von grauer metallisch glanzender Farbe bei dunkelgrauer Strichfarbe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde das Mineral bei Petrovice Peterswald im Okres Zdar nad Sazavou Bezirk Saar in Tschechien und beschrieben 1972 durch Zdenek Johan Paul Picot Roland Pierrot und Milan Kvacek die es nach dem tschechischen Mineralogen und Direktor des Mineralogischen Labors im Mahrischen Landesmuseum von Brunn Tomas Kruta 1906 1998 10 benannten Da der Namensgeber Kruta sich mit einem palatalisierten t Aussprache ahnlich dem niederdeutschen tj wie in Matjes schreibt wird den Bestimmungen der International Mineralogical Association IMA entsprechend auch der Mineralname typographisch korrekt Krutait geschrieben 11 Aufgrund technischer Einschrankungen bei der Abbildung ist dieses Sonderzeichen auch bei aktuelleren Publikationen meist durch ein Apostroph nach dem t ersetzt Krut ait Krut ait bzw wurde bei alteren auch ganz weggelassen Krutait Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist der Krutait noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II D 17 70 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort der Abteilung Sulfide mit Metall S Se Te lt 1 1 wo Krutait hier vereinfacht Krutait bzw Krut ait zusammen mit Aurostibit Cattierit Changchengit Dzharkenit Erlichmanit Fukuchilit Geversit Hauerit Insizwait Laurit Maslovit Mayingit Michenerit Padmait Penroseit Pyrit Sperrylith Testibiopalladit Trogtalit Vaesit und Villamaninit die Pyritgruppe mit der System Nr II D 17 bildet Stand 2018 4 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 12 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Krutait zwar ebenfalls in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze dort allerdings in die Abteilung der Metallsulfide mit M S 1 2 ein Diese ist weiter unterteilt nach dem genauen Stoffmengenverhaltnis und den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung M S 1 2 mit Fe Co Ni PGE usw zu finden ist wo es zusammen mit Aurostibit Cattierit Dzharkenit Erlichmanit Fukuchilit Gaotaiit Geversit Hauerit Insizwait Iridisit Laurit Penroseit Pyrit Sperrylith Trogtalit Vaesit und Villamaninit ebenfalls die Pyritgruppe mit der System Nr 2 EB 05a bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Hauerit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Auch hier ist er in der Pyritgruppe Isometrisch Pa3 Vorlage Raumgruppe 205 mit der System Nr 02 12 01 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 2 zu finden Kristallstruktur BearbeitenKrutait kristallisiert kubisch in der Raumgruppe Pa3 Raumgruppen Nr 205 Vorlage Raumgruppe 205 mit dem Gitterparameter a 6 06 A sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenKrutait bildet sich durch hydrothermale Vorgange Als Begleitminerale konnen je nach Fundort Berzelianit Bukovit Chalkopyrit Clausthalit Eskebornit Ferroselit Goethit Hamatit Umangit und oder Uraninit auftreten Als sehr seltene Mineralbildung wurden bisher nur wenige Proben vom Krutait aus weniger als 10 Fundorten gefunden werden Stand 2014 Seine Typlokalitat Petrovice Peterswald ist zudem der bisher einzige bekannte Fundort in Tschechien 13 Bekannt aufgrund aussergewohnlicher Krutaitfunde ist unter anderem die El Dragon Mine in der Provinz Antonio Quijarro Potosi in Bolivien wo bis zu einem Millimeter grosse Kristalle gefunden wurden 14 Der bisher einzige Fundort in Deutschland ist die Grube Weintraube bei Lerbach Osterode am Harz in Niedersachsen Daneben kennt man das Mineral bisher nur noch aus der Tuminico Mine in der Sierra de Cacho und aus Los Llantenes im Departamento Vinchina in der Provinz La Rioja sowie aus der Sierra de Cacheuta in der Provinz MendozaProvinz Mendoza in Argentinien und aus der Yutangba Selen Lagerstatte bei Enshi in China 13 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenZdenek Johan Paul Picot Roland Pierrot Milan Kvacek La krutaite CuSe2 un nouveau mineral du groupe de la pyrite In Bulletin de la Societe Francaise de Mineralogie et de Cristallographie Band 95 1972 S 475 481 franzosisch rruff info PDF 400 kB abgerufen am 28 Marz 2020 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 459 als Krutait Erstausgabe 1891 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krut aite Sammlung von Bildern Mineralienatlas Krutait Wiki Krut aite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 28 Marz 2020 englisch David Barthelmy Krutaite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 28 Marz 2020 englisch Kru aite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 28 Marz 2020 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Krutaite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 28 Marz 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 103 als Krutaite englisch a b c Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b Krutaite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols 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deutsch Bibliographie zur Geschichte der Bohmischen Lander Ernest H Nickel Joel D Grice The IMA COMMISSION ON NEW MINERALS AND MINERAL NAMES Procedures and Guidelines on Mineral Nomenclature 1998 In The Canadian Mineralogist Band 36 1998 S 9 englisch cnmnc main jp PDF 328 kB Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 28 Marz 2020 englisch a b Fundortliste fur Krutait beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 28 Marz 2020 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Edition Dorfler im Nebel Verlag Eggolsheim 2002 ISBN 978 3 89555 076 8 S 44 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krutait amp oldid 239307486