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Moncheit ist ein relativ selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung Pt Te Bi 2 3 und damit chemisch gesehen ein Platin Tellurid mit Anteilen von Bismut Die in den runden Klammern angegebenen Elemente konnen sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals MoncheitMoncheit goldfarbener Einschluss und Kotulskit Kreismitte unten aus dem Stillwater Komplex Montana USAAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1967 s p 1 IMA Symbol Mon 2 Chemische Formel Pt Te Bi 2 3 4 Pt Pd Te Bi 2 5 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 11 II D 28 050 2 EA 20 02 12 14 03Kristallographische DatenKristallsystem Bitte erganzen Kristallklasse Symbol ditrigonal skalenoedrisch 3 2 mRaumgruppe P3 m1 Nr 164 Vorlage Raumgruppe 164 3 Gitterparameter a 4 05 A c 5 29 A 3 Formeleinheiten Z 1 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5 5 Dichte g cm3 berechnet 9 88 6 Spaltbarkeit gut nach 0001 5 6 Farbe stahlgrau auf polierten Flachen weiss 6 Strichfarbe grau 5 Transparenz undurchsichtig opak 6 Glanz Metallglanz 6 Moncheit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und entwickelt unregelmassige bis gut ausgebildete Kristalle bis etwa einen Millimeter Grosse findet sich aber meist in Form winziger Korner Das in jeder Form undurchsichtige opake Mineral zeigt auf den Oberflachen der stahlgrauen auf polierten Flachen auch weiss erscheinenden Korner einen metallischen Glanz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte Bearbeiten nbsp Der Berg Montschetundra stellvertretend fur das gleichnamige BergmassivErstmals entdeckt wurde Moncheit zusammen mit Kotulskit in den Kupfer Nickel Vererzungen der Montschetundra nahe Montschegorsk auf der Halbinsel Kola in der russischen Oblast Murmansk 7 Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte durch Alexander Dmitrijewitsch Genkin russisch Aleksandr Dmitrievich Genkin 1919 2010 8 9 N N Schurawlew Je M Smirnowa die das Mineral nach dessen Typlokalitat benannten Das Mineralogenteam um Genkin schickte seine Untersuchungsergebnisse und den gewahlten Namen zur Prufung bei der International Mineralogical Association IMA ein die den Moncheit als eigenstandige Mineralart anerkannte Die Publikation der Erstbeschreibung erfolgte 1963 im russischen Fachmagazin Sapiski Wsessojusnogo Mineralogitscheskogo Obschtschestwa russisch Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshestva englisch Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva und noch im gleichen Jahr als Kurzbeschreibung bei der Publikation der New Mineral Names im englischsprachigen Fachmagazin American Mineralogist Die Bestatigung der Anerkennung des Minerals durch die Commission on New Minerals and Mineral Names der IMA erfolgte erst in einem 1967 erschienenen und 129 Erstbeschreibungen der Jahre 1961 bis 1964 zusammenfassenden Report 10 Infolgedessen besitzt Moncheit keine IMA Nummer sondern wird unter der Summenanerkennung IMA 1967 s p special procedure gefuhrt 4 Das Typmaterial des Minerals wird im Geologischen Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften Region Kola unter der Sammlungs Nr 5966 sowie im Mineralogischen Museum benannt nach A J Fersman in Moskau unter der Sammlungs Nr 64852 aufbewahrt 6 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Moncheit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis M S lt 1 1 wo er zusammen mit Berndtit Kitkait Melonit und Merenskyit die Melonit Reihe mit der System Nr II C 11 bildete Im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II D 28 50 In der Lapis Systematik entspricht dies ebenfalls der Abteilung Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te lt 1 1 wo Moncheit zusammen mit Berndtit Kitkait Melonit Merenskyit Shuangfengit Sudovikovit und Verbeekit die Melonit Gruppe bildet Stand 2018 5 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 11 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Moncheit dagegen in die Abteilung der Metallsulfide mit M S 1 2 ein Diese ist zudem weiter unterteilt nach dem genauen Stoffmengenverhaltnis und den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung M S 1 2 mit Cu Ag Au zu finden ist wo es zusammen mit Berndtit Kitkait Melonit Merenskyit Shuangfengit und Sudovikovit ebenfalls die Melonitgruppe mit der System Nr 2 EA 20 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Moncheit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er ebenfalls in der Melonitgruppe Trigonal P3 m1 AX2 Typ mit der System Nr 02 12 14 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 2 zu finden Kristallstruktur BearbeitenMoncheit kristallisiert in der trigonalen Raumgruppe P3 m1 Raumgruppen Nr 164 Vorlage Raumgruppe 164 mit den Gitterparametern a 4 05 A und c 5 29 A sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Polierte Serpentinplatte mit eingewachsenen silberhellen und amobenahnlichen Moncheitkornern bis ca 3 mm und messingfarbenen leistenformigen Braggitkornern bis ca 1 0 cm aus dem Stillwater Komplex Montana USAMoncheit bildet sich typischerweise in platin und palladiumhaltigen massiven Kupfer Nickel Sulfid Lagerstatten wo er neben Kotulskit unter anderem noch mit Braggit Chalkopyrit Cooperit Froodit gediegen Gold Insizwait Laurit Melonit Merenskyit Michenerit Pentlandit Pyrit Pyrrhotin Sobolevskit und Sperrylith vergesellschaftet auftreten kann Als eher seltene Mineralbildung kann Moncheit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein insgesamt ist er aber wenig verbreitet Weltweit sind bisher etwas mehr als 150 Fundorte dokumentiert 12 Ausser an seiner Typlokalitat in den Kupfer Nickel Vererzungen der Montschetundra nahe Monchegorsk trat das Mineral noch an vielen Stellen in der Oblast Murmansk auf wie unter anderem im Fedorovo Pansky Massiv und der Voltschetundra engl Volchetundra sowie an einigen Stellen in den Verwaltungsbezirken Oblast Amur Chabarowsk Krasnojarsk Transbaikalien und den Republiken Karelien Komi Sacha Jakutien und Tuwa auf Weitere Fundorte liegen unter anderem in Algerien Argentinien Australien Brasilien Bulgarien China der Elfenbeinkuste Finnland Griechenland Gronland Indien Italien Japan Kanada Libyen Norwegen Pakistan auf der zu den Philippinen gehorenden Insel Luzon in Schweden Simbabwe Spanien Sudafrika Tschechien auf der zu den Schottischen Highlands gehorenden Isle of Rum im Vereinigten Konigreich und einigen Bundesstaaten der USA 13 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenA D Genkin N N Zhuravlev E M Smirnova Moncheit i Kotulskit Novye mineraly i sostav Majchenerita In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshestva Band 92 Nr 1 1963 S 33 50 russisch rruff info PDF 2 0 MB abgerufen am 20 Dezember 2020 englische Transliteration A D Genkin N N Zhuravlev E M Smirnova Moncheite and kotulskite new minerals and the composition of michenerite In Zapiski Vsesoyuznogo Mineralogicheskogo Obshchestva Michael Fleischer New Mineral Names In American Mineralogist Band 48 1963 S 1178 1184 englisch rruff info PDF 529 kB abgerufen am 20 Dezember 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moncheite Sammlung von Bildern Moncheit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 20 Dezember 2020 Moncheite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 20 Dezember 2020 englisch David Barthelmy Moncheite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 20 Dezember 2020 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Moncheite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 20 Dezember 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 101 englisch a b Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated November 2020 PDF 3 4 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero November 2020 abgerufen am 20 Dezember 2020 englisch a b c d e Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c d e f Moncheite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 64 kB abgerufen am 20 Dezember 2020 Typlokalitat Cu Ni Lagerstatte Monchegorsk Monche Tundra Murmansk Russland beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 20 Dezember 2020 Louis J Cabri Alexandr Dimitrievich Genkin 1920 2010 In The Canadian Mineralogist Band 48 Nr 5 2010 S 1317 doi 10 3749 canmin 48 5 1317 englisch researchgate net PDF 392 kB abgerufen am 20 Dezember 2020 Nachruf fur Aleksandr Dmitrievich Genkin 1919 2010 bei mindat org Kniga nashej pamyati Genkin Aleksandr Dmitrievich Institut fur Geologie der Erzlagerstatten Petrographie Mineralogie und Geochemie IGEM 10 Oktober 2017 abgerufen am 20 Dezember 2020 russisch deutsch Buch unserer Erinnerung Genkin Alexander Dmitrijewitsch International Mineralogical Association Commission on new minerals and mineral names Ohne In Mineralogical Magazine Band 36 Nr 1 1967 S 131 136 englisch rruff info PDF 210 kB abgerufen am 20 Dezember 2020 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 20 Dezember 2020 englisch Localities for Moncheite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 20 Dezember 2020 englisch Fundortliste fur Moncheit beim 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