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Verbeekit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung PdSe2 3 und damit chemisch gesehen ein Palladiumselenid genauer Palladiumdiselenid Als enge Verwandte der Sulfide werden die Selenide in dieselbe Klasse eingeordnet VerbeekitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 2001 005 1 IMA Symbol Vbk 2 Chemische Formel PdSe2 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 11 II D 28 060 2 EA 25 02 12 15 03Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin sphenoidisch 2 monoklin domatisch m oder monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe C2 Nr 5 Vorlage Raumgruppe 5 Cm Nr 8 Vorlage Raumgruppe 8 oder C2 m Nr 12 Vorlage Raumgruppe 12Gitterparameter a 6 659 7 A b 4 124 5 A c 4 438 6 Ab 92 76 3 4 Formeleinheiten Z 2 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 5 VHN5 490 610 durchschnittlich 550 kPa mm2 4 Dichte g cm3 berechnet 7 211 4 Spaltbarkeit fehlt 4 Bruch Tenazitat uneben sprode 4 Farbe schwarz 4 Strichfarbe schwarz 4 Transparenz undurchsichtig opak Glanz Metallglanz 4 Verbeekit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem konnte bisher jedoch nur in Form mikroskopisch kleiner unregelmassiger Korner von etwa 25 mm 4 bis 200 mm 5 Grosse entdeckt werden Das vollkommen undurchsichtige opake Mineral zeigt auf den Oberflachen der schwarzen Korner einen metallischen Glanz Auch seine Strichfarbe ist schwarz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenEntdeckt wurde Verbeekit in der Musonoi Mine einem Tagebau im Kupfergurtel etwa zwei Kilometer nordwestlich von Kolwezi in der Provinz Lualaba Demokratische Republik Kongo Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte durch Andrew C Roberts W H Paar M A Cooper D Topa A J Criddle und J Jedwab die das Mineral nach dem Geowissenschaftler Theodore Verbeek 1927 1991 benannten Dieser hatte als Erster die Palladium Mineralisation der Musonoi Mine studiert Das Mineralogenteam reichte seine Untersuchungsergebnisse 2001 zur Prufung bei der International Mineralogical Association ein interne Eingangs Nr der IMA 2001 005 3 die den Verbeekit als eigenstandige Mineralart anerkannte Die Publikation der Erstbeschreibung erfolgte ein Jahr spater im Fachmagazin Mineralogical Magazine Das Typmaterial des Minerals wird im Natural History Museum in London UK unter der Sammlungs Nr BM2001 4 aufbewahrt 6 7 Klassifikation BearbeitenDa der Verbeekit erst 2001 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II D 28 60 In der Lapis Systematik entspricht dies ebenfalls der Abteilung Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te lt 1 1 wo Verbeekit zusammen mit Berndtit Kitkait Melonit Moncheit Merenskyit Shuangfengit und Sudovikovit die Melonit Gruppe bildet Stand 2018 8 Die seit 2001 gultige und von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 9 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Verbeekit dagegen in die Abteilung der Metallsulfide mit M S 1 2 ein Diese ist zudem weiter unterteilt nach dem genauen Stoffmengenverhaltnis und den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung M S 1 2 mit Cu Ag Au zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2 EA 25 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Verbeekit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er zusammen mit Froodit und Urvantsevit in der unbenannten Gruppe 02 12 15 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 2 zu finden Chemismus BearbeitenIn der theoretisch idealen das heisst stoffreinen Verbindung von Verbeekit PdSe2 besteht das Mineral aus Palladium Pd und Selen Se im Stoffmengenverhaltnis von 1 1 Dies entspricht einem Massenanteil Gewichts von 40 26 Gew Pd und 59 74 Gew Se 10 Insgesamt vier Mikrosondenanalysen an naturlichen Mineralproben aus der Typlokalitat Musonoi ergaben dagegen eine leicht abweichende Zusammensetzung von 39 6 Gew Pd und 58 8 Gew Se sowie zusatzlich einen geringen Anteil von 0 5 Gew Kupfer Cu Aus diesen Werten wurde auf der Grundlage der Atomanzahl von Pd Cu Se 3 die empirische Formel Pd0 99Cu0 02 S 1 01Se1 99 errechnet und zur eingangs genannten Formel idealisiert 4 Kristallstruktur BearbeitenVerbeekit kristallisiert in der monoklinen Raumgruppe C2 Raumgruppen Nr 5 Vorlage Raumgruppe 5 Cm Nr 8 Vorlage Raumgruppe 8 oder C2 m Nr 12 Vorlage Raumgruppe 12 mit den Gitterparametern a 6 659 7 A b 4 124 5 A c 4 438 6 A und b 92 76 3 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Bildung und Fundorte BearbeitenVerbeekit bildete sich primar bei niedrigen Temperaturen in einer selenreichen Sulfid Linse An seiner Typlokalitat der Musonoi Mine bei Kolwezi in der Demokratischen Republik Kongo traten als Begleitminerale kupfer und palladiumhaltiger Trogtalit sowie selenhaltiger Digenit und Covellin auf Der bisher einzige weiter bekannte Fundort ist der als Hope s Nose bekannte kleine Calcit Gang mit Gold und Palladium Mineralisation nahe Torquay in der englischen Grafschaft Devon 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenAndrew C Roberts W H Paar M A Cooper D Topa A J Criddle J Jedwab Verbeekite monoclinic PdSe2 a new mineral from the Musonoi Cu Co Mn U mine near Kolwezi Shaba Province Democratic Republic of Congo In Mineralogical Magazine Band 66 2002 S 173 179 englisch rruff info PDF 739 kB abgerufen am 21 Dezember 2020 Joseph Anthony Mandarino New minerals In The Canadian Mineralogist Band 40 2002 S 1215 1234 englisch rruff info PDF 148 kB abgerufen am 21 Dezember 2020 John Leslie Jambor Andrew C Roberts New Mineral Names In American Mineralogist Band 88 2003 S 251 255 englisch rruff info PDF 85 kB abgerufen am 21 Dezember 2020 Weblinks BearbeitenVerbeekit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 21 Dezember 2020 Verbeekite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 21 Dezember 2020 englisch David Barthelmy Verbeekite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 21 Dezember 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated November 2020 PDF 3 4 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero November 2020 abgerufen am 21 Dezember 2020 englisch a b c d e f g h i j k Andrew C Roberts W H Paar M A Cooper D Topa A J Criddle J Jedwab Verbeekite monoclinic PdSe2 a new mineral from the Musonoi Cu Co Mn U mine near Kolwezi Shaba Province Democratic Republic of Congo In Mineralogical Magazine Band 66 2002 S 173 179 englisch rruff info PDF 739 kB abgerufen am 21 Dezember 2020 Joseph Anthony Mandarino New minerals In The Canadian Mineralogist Band 40 2002 S 1215 1234 englisch rruff info PDF 148 kB abgerufen am 21 Dezember 2020 John Leslie Jambor Andrew C Roberts New Mineral Names In American Mineralogist Band 88 2003 S 251 255 englisch rruff info PDF 85 kB abgerufen am 21 Dezember 2020 Catalogue of Type Mineral Specimens V PDF 40 kB In docs wixstatic com Commission on Museums IMA 12 Dezember 2018 abgerufen am 21 Dezember 2020 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 21 Dezember 2020 englisch Verbeekit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 21 Dezember 2020 Fundortliste fur Verbeekit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 21 Dezember 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verbeekit amp oldid 239305040