www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Jesenik Begriffsklarung aufgefuhrt Jesenik bis 1947 Fryvaldov deutsch Freiwaldau ist eine Stadt im Olomoucky kraj Olmutzer Region in Tschechien Durch den Ort fuhren die Strassen Silnice I 44 von Mohelnice nach Mikulovice und Silnice I 60 nach Javornik Der Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Hanusovice Glucholazy die bereits 1888 den Betrieb aufnahm Jesenik Jesenik Tschechien Basisdaten Staat Tschechien Tschechien Region Olomoucky kraj Bezirk Jesenik Flache 3823 1 ha Geographische Lage 50 14 N 17 12 O 50 2293703 17 2046431 432 Koordinaten 50 13 46 N 17 12 17 O Hohe 432 m n m Einwohner 10 665 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 790 01 Kfz Kennzeichen M Verkehr Strasse Sumperk Glucholazy Bahnanschluss Hanusovice Glucholazy Struktur Status Stadt Ortsteile 3 Verwaltung Burgermeister Zdenka Blistanova Stand 2018 Adresse Masarykovo nam 167 1790 01 Jesenik Gemeindenummer 536385 Website www jesenik org Ring mit Rathaus Burg Jesenik Freiwaldau Jesenik dron Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Stadtgliederung 3 Geschichte 4 Stadtepartnerschaften 5 Sehenswurdigkeiten 6 Heilquellen 7 Burgermeister 8 Sohne und Tochter der Stadt 8 1 Mit Jesenik verbunden 9 Bevolkerungsentwicklung 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Stadt liegt im Altvatergebirge an der Einmundung der Staric Staritz in die Biele Bela auf 432 m NN etwa 60 Kilometer nordwestlich von Troppau Nordostlich erhebt sich die Goldkoppe Zlaty Chlum mit 875 m sudostlich die Urlichkuppe Orlik mit 1204 m und sudlich der Altvater Praded mit 1491 m Sudwestlich befindet sich das Kepernik Bergland mit dem 1423 m hohen Glaseberg Kepernik Keprnik Westlich liegt das Reichensteiner Gebirge Stadtgliederung BearbeitenJesenik besteht aus den Ortsteilen Bukovice Buchelsdorf Detrichov Dittershof und Jesenik Freiwaldau 3 Grundsiedlungseinheiten sind 9 kvetna Bobrovnik Biberteich Detrichov Sec Detrichov zapad Jesenik stred Kalvodova Krameriova Krizovy vrch Lazne Jesenik Bad Grafenberg Nad trati Namesti Svobody Nerudova Pod Bukovickym vrchem Pod Zeleznou horou Smetanovy sady U Ceske Vsi U nemocnice U slunka U vlecky und Vavrinec 4 Zu Jesenik gehoren zudem die Wohnplatze Dlouha Hora Hamrova Hammerhau Mytinka Fietzenhau Pasicka Streitenhau und Sec Frankenhau Das Stadtgebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Bukovice u Jesenika Jesenik und Sec u Jesenika 5 Geschichte BearbeitenDer Stadtname Freiwaldau ursprunglich Vriwald stammt aus der Grundungszeit des Ortes der in einem unbewaldeten Talkessel an der Einmundung der Staritz in die Biele angelegt wurde Der tschechische Name ist derjenige der umgebenden Landschaft Jeseniky bestehend aus Hruby Jesenik Hohes Gesenke und Nizky Jesenik Niederes Gesenke Freiwaldau entstand in der Mitte des 13 Jahrhunderts bei der Kolonisation des Altvatergebirges Es war eine unbefestigte Stadt mit einer Wasserburg die Sitz des Stadtvogtes war und zur Kastellanei Ottmachau gehorte Mit der Grundung des bischoflichen Furstentums Neisse im Jahre 1290 in dem die Breslauer Bischofe sowohl die geistliche als auch die weltliche Macht ausubten gelangte Freiwaldau an dieses Im 14 Jahrhundert entwickelte sich eine die Eisenmetallurgie mit Eisenhutten und Hammerwerken die das in der Umgebung gewonnene Erz verarbeiteten Daneben wurden Gold und Silber abgebaut Wegen der ergiebigen Erzlagerstatten erwarben die Fugger die Stadt 1506 wurde Freiwaldau durch Furstbischof Johannes V Thurzo zur Bergstadt erhoben Zugleich wurde das Stadtwappen verliehen Mitte des 16 Jahrhunderts verkauften die Fugger 1547 ihren Besitz im Altvatergebirge an den Breslauer Furstbischof Balthasar von Promnitz der das Gebiet wiederum dem bischoflichen Furstentum Neisse eingliederte Mit dem Ruckgang des Bergbaus wurden das Handwerk und die Leineweberei zur Existenzgrundlage der Bewohner der Stadt Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs hatte die Stadt die an einer wichtigen Verbindung von Schlesien nach Mahren lag unter dem Durchzug von Kriegsvolk zu leiden In dieser Zeit begannen auch die Hexenverfolgungen bei denen zwischen 1622 und 1684 102 Einwohner der Stadt auf den Scheiterhaufen verbrannt wurden Nach dem Esten Schlesischen Krieg 1742 dem die Teilung Schlesiens folgte wurde Freiwaldau mit dem sudlichen Teil der Furstentums Neisse dem neu geschaffenen Osterreichisch Schlesien eingegliedert Durch die Grenzziehung verloren die Leineweber viele ihrer schlesischen Markte Erst in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein 1822 grundete Adolf Raymann eine Leinwandmanufaktur die sich spater zum grossten Unternehmen der Stadt entwickelte und weltweit exportierte Die Firma Regenhart amp Raymann umfasste auch mechanische Webereien und Spinnereien sowie eine Bleicherei Zu dieser Zeit begann Vincenz Priessnitz in Grafenberg mit Kaltwasserkuren Nachfolgend entstand in Grafenberg die erste Wasserheilanstalt 1839 wurde ihm vom Munchner Bildhauer Ludwig Schwanthaler eines der in Grafenberg errichteten Denkmaler 6 geschaffen Nach der Auflosung der Grundherrschaften im Kaisertum Osterreich wurde Freiwaldau 1850 Sitz einer Bezirkshauptmannschaft zu der auch die Stadte Zuckmantel und Weisswasser gehorten Mit der 1890 gegrundeten Handschuhfabrik Bluhdorn entstand ein weiteres bedeutsames Unternehmen Durch den Mahrisch Schlesischen Sudetengebirgsverein MSSGV begann die touristische Erschliessung des umliegenden Gebirges 1899 entstand auf der Goldkoppe Zlaty Chlum mit der Freiwaldauer Warte Fryvaldovska straz ein 26 m hoher massiver Aussichtsturm Nach dem Zusammenbruch der k u k Monarchie kam Freiwaldau 1918 zur neu gegrundeten Tschechoslowakei Ab 1919 wurde die Stadt zu einer Hochburg der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei In dieser Zeit erfolgte ein staatlich verordneter verstarkter Zuzug von tschechischer Bevolkerung in das zuvor rein deutschsprachige Gebiet zumeist Militars und Verwaltungsbeamte 1931 kam es durch einen Polizeieinsatz wahrend einer Demonstration arbeitsloser Arbeiter zu zehn Toten darunter eine 60 jahrige Frau und ein 14 jahriges Madchen Durch die Folgen der Weltwirtschaftskrise gewann die Sudetendeutsche Partei ab 1933 immer mehr an Einfluss Nach dem Munchner Abkommen wurde die Stadt zusammen mit dem Sudetenland in das Deutsche Reich eingegliedert mit dem es bis 1945 verbunden blieb Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Freiwaldau an die Tschechoslowakei zuruck Die Sudetendeutschen wurden soweit sie nicht vorher geflohen waren 1945 vertrieben 1947 wurde der Name der Stadt von Fryvaldov in Jesenik geandert In dieser Zeit siedelten sich hier viele Tschechen aus dem Landesinneren Slowaken Repatrianten und Roma an Wahrend der anschliessenden kommunistischen Herrschaft wurde das Stadtbild durch die Errichtung von Neubauten an Stelle der historischen Bausubstanz verandert Am 1 Juli 1960 verlor Jesenik den Status als Bezirksstadt und wurde in den Okres Sumperk eingegliedert Nach der Samtenen Revolution wurde 1990 die Priesnitzband gegrundet Zum 1 Januar 1996 der wurde der Okres Jesenik wiedererrichtet Stadtepartnerschaften BearbeitenSlowenien nbsp Bojnice Slowakei Polen nbsp Glucholazy Polen Australien nbsp Moree Australien Deutschland nbsp Neuburg an der Donau Deutschland Polen nbsp Nysa Polen Tschechien nbsp Prag 1 TschechienSehenswurdigkeiten BearbeitenRathaus Schloss des Furstbischofs von Breslau Katholische Kirche Evangelische KircheHeilquellen BearbeitenIm Stadtpark und am Grafenberg wurden in den Jahren von etwa 1840 bis 1930 rund 100 naturliche Quellen gefasst benannt und meist von dankbaren Kurgasten mit Quellenmonumenten oft aufwendigen Steinmetzarbeiten versehen 7 Polnische Quelle Preussen Quelle Englische Quelle Eintracht Quelle Geschwister QuelleBurgermeister Bearbeiten1921 1933 Alois Bulla 1933 1936 Adolf Hanig 1936 1936 Hans Schlogl 1936 1938 Max Gross 1939 1945 Karl Bittmann 2006 2010 Petr Prochazka seit 2010 Marie Fomiczewova 8 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenVinzenz Priessnitz 1799 1851 Naturheiler Adolf Weiss 1837 1894 osterreichischer Botaniker und Hochschullehrer Edmund Weiss 1837 1917 Astronom Wilhelm zu Dohna Schlodien 1841 1925 Grossgrundbesitzer Moritz Johann Sachs von Hellenau 1844 1933 osterreichisch ungarischer Vizeadmiral Kommandant der Marineakademie Fiume Karoly Khuen Hedervary 1849 1918 Ban von Kroatien und Ministerprasident Ungarns Gustav Sachs 1852 1937 Architekt Theodor Hugo Micklitz 1856 1922 osterreichischer Forstmann Hofjagdleiter des Kaisers Franz Joseph I Professor an der Universitat fur Bodenkultur in Wien Sigmund Hein 1868 1945 Lepidopterologe Walter Reder 1915 1991 SS Sturmbannfuhrer und Trager des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes sowie verurteilter Kriegsverbrecher Reinhard Kolb 1928 2013 Architekt Maler und Bildhauer Hermann Hauke 1930 2017 katholischer Theologe und Bibliothekar Manfried Scheithauer 1936 deutscher Grafiker Norbert J Mayer 1938 2017 deutscher Liedermacher Dozent Autor Verleger und Professor Diether Kunerth 1940 deutscher Maler Horst Reichel 1941 deutscher Mathematiker Informatiker und Hochschullehrer Johannes Stuttgen 1945 deutscher Kunstler und Autor Jiri Svub 1958 2013 Skilanglaufer Jirko Malcharek 1966 slowakischer Autorennfahrer und Politiker Anastassija Pustowoitowa 1981 russische Fussballschiedsrichterin Loukas Mavrokefalidis 1984 griechischer Basketballnationalspieler Hana Nitsche 1985 deutsches Fotomodell und Mannequin Romana Labounkova 1989 Radrennfahrerin Adam Fellner 1993 Skilanglaufer Mit Jesenik verbunden Bearbeiten Albert Sauer Schriftsteller 1911 1993 Autor Carl Ditters von Dittersdorf Komponist und Amtshauptmann Vincenz Priessnitz Begrunder der Kaltwasserkur und Naturheilkunde Josef Weiss Mediziner 1797 1847 Mediziner baute in Freiwaldau eine Kaltwasserheilanstalt auf Adolph Weiss Botaniker und Direktor des Botanischen Gartens in Lemberg Engelbert Kaps Bildhauer Rudolf Fochler 1914 2001 Volksbildner und Heimatpfleger FachpublizistBevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Anmerkungen 1834 1422 deutsche katholische Einwohner 9 1857 3690 am 31 Oktober 10 1900 4953 als Gemeinde 6 333 11 1921 6722 davon 6 055 Deutsche 12 13 1930 8251 davon 1 257 Tschechen 14 1939 7440 14 Bevolkerungsentwicklung nach Ende des Zweiten Weltkriegs 15 Jahr Einwohner 1973 10 627 1980 14 931 1990 15 279 2000 12 931 Jahr Einwohner 2010 12 046 2020 11 050 2022 10 709Literatur BearbeitenFaustin Ens Das Oppaland oder der Troppauer Kreis nach seinen geschichtlichen naturgeschichtlichen burgerlichen und ortlichen Eigenthumlichkeiten Band 4 Ortsbeschreibungen der Furstenthumer Jagerndorf und Neisse osterreichischen Antheils und der Mahrischen Enclaven im Troppauer Kreise Gerold Wien 1837 S 212 220 Gustav Krause Quellen und Denkmaler in der Kurstadt Freiwaldau Grafenberg Mahrisch Schlesischer Sudetengebirgsverein Kirchheim unter Teck 1999 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikivoyage Jesenik Reisefuhrer nbsp Commons Jesenik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationszentrum der StadtEinzelnachweise Bearbeiten https www uir cz obec 536385 Jesenik Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB https www uir cz casti obce obec 536385 Obec Jesenik https www uir cz zsj obec 536385 Obec Jesenik https www uir cz katastralni uzemi obec 536385 Obec Jesenik Josef Sajner Vladimir Krizek Krankendiagnosen bei Vincenz Priessnitz In Christa Habrich Frank Marguth Jorn Henning Wolf Hrsg unter Mitarbeit von Renate Wittern Medizinische Diagnostik in Geschichte und Gegenwart Festschrift fur Heinz Goerke zum sechzigsten Geburtstag Munchen 1978 Neue Munchner Beitrage zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften Medizinhistorische Reihe Band 7 8 ISBN 3 87239 046 5 S 205 216 hier S 206 Das heilende Wasser aus dem Altvatergebirge auf Radio Prag 23 Juli 2021 abgerufen am 25 August 2022 Jesenik rada mesta Memento des Originals vom 8 Februar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www jesenik org Faustin Ens Das Oppaland oder der Troppauer Kreis nach seinen geschichtlichen naturgeschichtlichen burgerlichen und ortlichen Eigenthumlichkeiten Band 4 Ortsbeschreibungen der Furstenthumer Jagerndorf und Neisse osterreichischen Antheils und der Mahrischen Enclaven im Troppauer Kreise Gerold Wien 1837 S 214 Statistische Ubersichten uber die Bevolkerung und den Viehstand in Osterreich Wien 1859 S 52 linke Spalte Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 7 Franzensbad bis Glashaus 6 ganzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage neuer Abdruck Bibliographisches Institut Leipzig u a 1907 S 78 Ernst Pfohl Ortslexikon Sudetenland Helmut Preussler Nurnberg 1987 ISBN 3 925362 47 9 S 135 Rudolf Hemmerle Sudetenland Lexikon Deutsche Landschaften im Lexikon Bd 4 2 Auflage Adam Kraft Mannheim 1985 ISBN 3 8083 1163 0 S 152 a b Michael Rademacher Landkreis Freiwaldau tschech Jesenik fruher Fryvaldov Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Database of Demographic Indicators for Selected Towns of the Czech Republic Tab 74 In www czso cz Abgerufen am 6 November 2023 Stadte und Gemeinden im Okres Jesenik Bezirk Freiwaldau Bernartice Barzdorf Bela pod Pradedem Waldenburg Bila Voda Weisswasser Cerna Voda Schwarzwasser Ceska Ves Bohmischdorf Hradec Nova Ves Groditz Neudorf Javornik Jauernig Jesenik Freiwaldau Kobyla nad Vidnavkou Jungferndorf Lipova lazne Bad Lindewiese Mikulovice Niklasdorf Ostruzna Spornhau Pisecna Sandhubel Skorosice Gurschdorf Stara Cervena Voda Alt Rothwasser Supikovice Saubsdorf Uhelna Sorgsdorf Vapenna Setzdorf Velka Kras Gross Krosse Velke Kunetice Gross Kunzendorf Vidnava Weidenau Vlcice Wildschutz Zlate Hory Zuckmantel Zulova Friedeberg Normdaten Geografikum GND 4337054 8 lobid OGND AKS LCCN n85163573 VIAF 159513266 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jesenik amp oldid 245081804