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Velke Kunetice deutsch Gross Kunzendorf ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt elf Kilometer nordostlich von Jesenik bzw acht Kilometer westlich von Glucholazy an der Grenze zu Polen und gehort zum Okres Jesenik Moravskoslezsky kraj Velke KuneticeVelke Kunetice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Olomoucky krajBezirk JesenikFlache 983 1 haGeographische Lage 50 19 N 17 16 O 50 3165764 17 2659292 340 Koordinaten 50 19 0 N 17 15 57 OHohe 340 m n m Einwohner 515 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 790 52Kfz Kennzeichen MVerkehrStrasse Mikulovice JavornikStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Jiri Neumann Stand 2018 Adresse Velke Kunetice 146790 52 Velke KuneticeGemeindenummer 569453Website www velkekunetice czBlick zur Kirche Maria Schnee Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenVelke Kunetice erstreckt sich an den nordostlichen Auslaufern des zum Reichensteiner Gebirge gehorigen Nesselkoppenkammes Sokolsky hrbet im Tal des Baches Kuneticky potok Mora Sudwestlich erheben sich die Nizka hora 551 m und der Divocak 608 m Am nordlichen Ortsausgang liegt der Grenzubergang Velke Kunetice Slawniowice Nachbarorte sind Slawniowice im Norden Gieralcice im Nordosten Terezin Kolnovice und Frantiskov im Osten Nova Ves und Hradec im Sudosten Lomy und Supikovice im Suden Strachovicky Nova Cervena Voda und Stara Cervena Voda im Westen sowie Dolni Cervena Voda und Jarnoltow im Nordwesten Geschichte BearbeitenDas zum Bistum Breslau gehorige Dorf wurde 1284 erstmals als villa Cunati urkundlich erwahnt Der Ort an der alten Verbindung von Freiwaldau nach Neisse ist aber wahrscheinlich weitaus alter Der Name des Ortes leitet sich von einem Lokator Kunata her spater entwickelte daraus der seit 1300 als Cunczendorf uberlieferte deutsche Name Der Ort bestand ursprunglich aus zwei Hofen welche zwei in sich abgeschlossene Teile des Dorfes darstellten Kunzendorf war mit 60 Hufen ein recht grosses Dorf und einer der Hofe der Vogtshof verwaltete einen ansehnlichen Besitz Seit dem Ende des 13 Jahrhunderts existierte in Kunzendorf eine Pfarre und die Kirche welche auf dem zum bischoflichen Vogtsgut gehoren Anteil errichtet wurde An dieses Gut wurde zum Ende des 14 Jahrhunderts noch die Herrschaft Borkendorf angeschlossen Hundert Jahre spater setzte in Kunzendorf der Bergbau ein Es entstanden Kalkbruche und in der naheren Umgebung bestanden ausserdem Eisenerzbergwerke deren Produkte an den Eisenhammer und die Kalkbrennerei in Borkendorf geliefert wurden Am Ende des 16 Jahrhunderts erfolgte der Anschluss der bischoflichen Guter in Kunzendorf und Borkendorf an das Gut Saubsdorf Zu dieser Zeit war der Borkendorfer Hammer nicht mehr existent Unter Fuhrung von Fabian Tunkel und Georg Grotzner brach 1603 ein bis 1615 andauernder Bauernaufstand gegen die Erhohung der Frondienste aus Der Anfuhrer Fabian Tunkel wurde 1608 in Neisse hingerichtet Im Dreissigjahrigen Kriege erlitt das Dorf schwere Schaden In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts erfolgte der Wiederaufbau des Dorfes und der Kirche 1651 entstand die erste Dorfschule Danach erfolgte eine Aufteilung des Dorfes und 1690 bestanden in Kunzendorf zwei grosse Freiguter Zum Bistum Breslau das seinen Besitz nun von Freiwaldau aus verwaltete gehorten 19 Hufen ein Marmorbuch eine wuste Kalkbrennerei und 33 Bauernwirtschaften Den Vogtshof das Gut Hartenberg sowie 18 Hufen und 30 Bauernwirtschaften besassen die Freiherren von Skal Hinzu kamen noch zwei kleine Freiguter die lediglich etwas grossere Bauernwirtschaften darstellten Bei der Teilung Schlesiens im Jahre 1742 erfolgte die Grenzziehung zwischen Preussen und Osterreich mitten durch Kunzendorf Der grossere Teil des Dorfes verblieb bei Osterreichisch Schlesien und ein Teil des Dorfes nordlich der Kirche bis nach Borkendorf kam zu Preussisch Schlesien Im Zuge dieser Grenzziehung erhielt das geteilte Dorf auch den Namenszusatz Gross den fortan sowohl der preussische als auch der osterreichische Teil trugen Dies war erforderlich da neun Kilometer ostlich noch ein weiteres Kunzendorf bestand welches seit dieser Zeit als Durr Kunzendorf heute Konradow bezeichnet wurde 1758 brannte die Kirche ab Um 1800 wurden zwei Herrenhofe parzelliert dabei entstanden die Ansiedlungen Franzberg und Strachwitzthal Erstere wurde nach dem herrschaftlichen Verwalter Franz Hackenberg benannt die andere nach dem Gutsbesitzer Karl von Strachwitz Spater erwarb Heinrich von Arco das Gut Gross Kunzendorf 1836 bestand das osterreichische Gross Kunzendorf aus 105 Hausern und hatte 736 Einwohner Hinzu kamen noch Strachwitzthal mit 27 Hausern und 207 Einwohnern sowie Franzberg in dem 182 Menschen in 32 Hausern lebten Zum Gut gehorten eine Brauerei und eine Brennerei Weiterhin wurden mehrere Kalk und Marmorbruche betrieben 1844 erwarb die Familie Gasteheim aus Troppau das Gut Hartenberg einschliesslich des Hofes und des Schlosses von den Grafen Arco Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften kam Gross Kunzendorf 1850 zum politischen Bezirk und Gerichtsbezirk Freiwaldau In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde das Gut durch Verkaufe zerstuckelt Bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts entstanden im nordlichen Teil des Ortes insbesondere in Strachwitzthal Granit und Marmor verarbeitende Betriebe Dies waren insbesondere ab 1867 die Firmen T Groger ab 1882 E Elpelt und ab 1906 J Pelz Ab 1918 kamen noch die Fa W Thust und weitere Unternehmen hinzu Wahrend die Steinverarbeitung zunahm wurde die Kalkbrennerei eingestellt Gross Kunzendorf hatte im Jahre 1900 1377 Einwohner in Franzberg waren es 169 und in Strachwitzthal 171 Der Ort war deutsch besiedelt und nach der Grundung der Tschechoslowakei gehorten die Einwohner zur christlichsozialen Wahlerschaft in den 1930er Jahren wurde die Sudetendeutsche Partei zur starksten Kraft 1930 hatte Gross Kunzendorf 1 448 Einwohner darunter 17 Tschechen 1939 lebten in der Gemeinde 1 456 Menschen Nach dem Munchner Abkommen wurde das Dorf 1938 dem Deutschen Reich angeschlossen und gehorte von 1939 bis 1945 zum Landkreis Freiwaldau Zu Beginn des Jahres 1945 fuhrte ein Todesmarsch sowjetischer Kriegsgefangener durch Gross Kunzendorf Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Deutschen vertrieben und der Ort mit tschechischer Bevolkerung neu besiedelt Danach verlor er seine fruhere Bedeutung und hatte 1950 nur noch 635 Einwohner Die Schliessung der Grenze zu Polen brachte das Dorf in eine abgeschiedene Lage und fuhrte zu weiterem Bevolkerungsverlust durch Abwanderung Die Steinverarbeitung wurde eingestellt und die meisten der Bewohner arbeiteten in der Landwirtschaft 1976 verlor der Ort seine Selbststandigkeit und kam zu Supikovice Seit 1990 bildet Velke Kunetice wieder eine Gemeinde 1991 hatte Velke Kunetice 575 Einwohner seitdem ist die Bevolkerungszahl ansteigend Die Arbeitslosigkeit ist hoch insbesondere unter den Roma die mit 48 Einwohnern einen hohen Bevolkerungsanteil stellen Nach 1990 offnete ein Grenzubergang fur den kleinen Grenzverkehr ins polnische Slawniowice Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Velke Kunetice sind keine Ortsteile ausgewiesen Grundsiedlungseinheiten sind Frantiskov Franzberg Strachovicky Strachwitzthal und Velke Kunetice Gross Kunzendorf 3 Zu Velke Kunetice gehort zudem die Einschicht Vyhled Zollhaus Gucke Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche Maria Schnee errichtet 1758 anstelle des abgebrannten Vorgangerbaus und um 19 Jahrhundert umgebaut Schloss Velke Kunetice erbaut im 18 Jahrhundert Massengrab der Opfer des Todesmarsches von 1945 auf dem Friedhof zwei alte Kalkofen aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts am SchlossSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenHans Schwathe 1870 1950 osterreichischer Bildhauer und Medailleur geboren in StrachwitzthalWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Velke Kunetice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Archivierte Website uber den OrtEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 569453 Velke Kunetice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www uir cz zsj obec 569453 Obec Velke KuneticeStadte und Gemeinden im Okres Jesenik Bezirk Freiwaldau Bernartice Barzdorf Bela pod Pradedem Waldenburg Bila Voda Weisswasser Cerna Voda Schwarzwasser Ceska Ves Bohmischdorf Hradec Nova Ves Groditz Neudorf Javornik Jauernig Jesenik Freiwaldau Kobyla nad Vidnavkou Jungferndorf Lipova lazne Bad Lindewiese Mikulovice Niklasdorf Ostruzna Spornhau Pisecna Sandhubel Skorosice Gurschdorf Stara Cervena Voda Alt Rothwasser Supikovice Saubsdorf Uhelna Sorgsdorf Vapenna Setzdorf Velka Kras Gross Krosse Velke Kunetice Gross Kunzendorf Vidnava Weidenau Vlcice Wildschutz Zlate Hory Zuckmantel Zulova Friedeberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Velke Kunetice amp oldid 212867051