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Kolnovice deutsch Kohlsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Mikulovice in Tschechien Er liegt vier Kilometer westlich von Glucholazy an der polnischen Grenze und gehort zum Okres Jesenik KolnoviceKolnovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Olomoucky krajBezirk JesenikGemeinde MikuloviceFlache 361 1 haGeographische Lage 50 19 N 17 20 O 50 3189478 17 3260842 340 Koordinaten 50 19 8 N 17 19 34 OHohe 340 m n m Einwohner 80 2011 Postleitzahl 790 84Kfz Kennzeichen MVerkehrStrasse Mikulovice NysaKirche des hl RochusHauser bei der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenKolnovice befindet sich am Oberlauf des Baches Kolnovicky potok Dlugosz in den nordostlichen Auslaufern des Nesselkoppenkammes Sokolsky hrbet Im Sudosten erhebt sich die Vysuta 375 m n m Nachbarorte sind Radzow Wilhelmsthal und Gieralcice im Norden Rudawa Rothfest und Bodzanow im Nordosten Vysuta und Glucholazy im Osten Mikulovice im Suden Nova Ves Neudorf und Terezin im Sudwesten die Wustung Kolonie Domsdorf und Velke Kunetice im Westen sowie Slawniowice und Burgrabice im Nordwesten Geschichte BearbeitenDas Dorf entstand zu Zeiten des Breslauer Bischofs Lorenz wahrend der Kolonisation im Gebiet der Kastellanei Ottmachau Benannt wurde es wahrscheinlich nach einem Lokator Skoros der moglicherweise auch der Grunder des nahegelegenen Skorosice war Die erste urkundliche Erwahnung von villa Scorosonis erfolgte 1263 unter den Dorfern der Kastellanei Ottmachau Die Gerichtsbarkeit ubten seit Bischof Lorenz Zeiten die Nachfahren der Ottmachauer Richter Vitek und Siegfried aus Im Jahre 1290 wurde das Dorf als Scorusdorph bezeichnet im Ort bestanden ein Freihof und eine Scholtisei Im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis ist Scorusdorph nicht aufgefuhrt stattdessen findet sich dort das dem am Bischofshof wirkenden Priester Peter von Waltdorf gehorige Domasdorph mit 10 Huben Daraus lasst sich schliessen dass dem Bistum zu dieser Zeit keine Einkunfte aus Scorusdorph zuflossen und das Dorf zum Besitz der Ziegenhalser Vogtei gehorte Domasdorf erlosch spater In den 1370er Jahren wandelte sich der Ortsname in Colensdorf 1372 bzw Colisdorf 1378 der Hof wurde in dieser Zeit mit dem Gut Ziegenhals vereinigt Ab 1413 war das Dorf dem Sprengel der neu errichteten Propstei Endersdorf zugeordnet 1445 verpfandete der Ziegenhalser Vogt Gerlach das Dorf an den Oppelner Herzog Bolko V Der Vogt Niemitz liess 1555 eine Grenze zwischen seinem Anteil von Colisdorf und dem dem ortlichen Schultheiss unterstehenden Anteil ziehen Zu Beginn des 17 Jahrhunderts kaufte die Stadt Ziegenhals die Vogtei auf Damit wurde auch Colisdorf stadtischer Besitz das Dorf wurde jedoch bereits 1622 an Franz von Troilo verkauft und an das Gut Giersdorf angeschlossen Seit 1638 wurde der Ortsname Kolsdorf verwendet Mit der Einrichtung einer Pfarrei in Niklasdorf im Jahre 1672 wurde Kolsdorf dieser zugewiesen Durch das Dorf fuhrte die alte Landesstrasse von Ziegenhals nach Weidenau Bei der Teilung des Furstentums Neisse geriet Kolsdorf 1742 nach dem Vorfrieden von Breslau in eine Grenzlage das Dorf selbst verblieb bei Osterreich der Hof kam zu Preussen und wurde mit Giersdorf vereinigt Unmittelbar nordlich des Dorfes verlief die preussische Grenze ebenso sudostlich Der osterreichische Teil wurde fortan in der Troppauer Landtafel als landtafliges Gut gefuhrt dessen Besitzer dieselben wie des preussischen Gutes Giersdorf waren Ab 1748 gehorte das Gut der Anna Franziska von Grobst ab 1768 Ernst von Hund und Altengrotkau ab 1775 Joseph von Hund und Altengrotkau und ab 1782 Karl Joseph von Schimonsky 1790 erwarb der Verwalter der Leobschutzer Guter des Hauses Liechtenstein Joseph Rennert die Guter Giersdorf und Kolsdorf Ab 1792 wurde das Dorf als Kohlsdorf bezeichnet Rennert liess die herrschaftlichen Grunde parzellieren und darauf die Kolonien Rennertsfeld und Theresienfeld anlegen Auf preussischen Gebiet entstand vis a vis von Theresienfeld die nach dem wusten Domasdorf benannte Kolonie Domsdorf Wegen der dadurch angewachsenen Bevolkerung und des weiten Kirchweges nach Niklasdorf bemuhten sich die Bewohner von Kohlsdorf um die Errichtung einer eigenen Kirche Zu Beginn des 19 Jahrhunderts begann in einem Privathaus der Schulunterricht ein Schulhaus wurde um 1820 errichtet Nach einem Seuchenausbruch versprachen die Bewohner von Kohlsdorf Rennertsfeld Alt und Neu Theresienfeld am 2 September 1832 den 16 August zu Ehren des hl Rochus von Montpellier als Feiertag zu begehen Im Jahre 1836 umfasste das Gut Kohlsdorf die Ortschaften Kohlsdorf Rennertsfeld und Theresienfeld Das grosstenteils im Tal an der Handelsstrasse von Zuckmantel nach Neisse gelegene Dorf Kohlsdorf bestand aus 63 eng aneinandergereihten Hausern in denen 366 deutschsprachige Personen lebten Nordlich schloss sich das preussische Giersdorf an im Osten die Kolonie Rennertsfeld Im Ort gab es eine Erbscholtisei die zusammen mit einigen Hausern auf der Anhohe lag ein Brauhaus eine Branntweinbrennerei eine Mahlmuhle und eine Schule Haupterwerbsquellen waren der Ackerbau insbesondere der Anbau von Flachs und Klee die Garnspinnerei und der Garnhandel Pfarrort war Niklasdorf 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Kohlsdorf ein landtafliges Gut im Besitz der Familie Rennert auf Giersdorf Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Kohlsdorf Kolnovice ab 1849 mit den Ortsteilen Theresienfeld und Rennertsfeld eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Freiwaldau Ab 1869 gehorte Kohlsdorf zum Bezirk Freiwaldau Zu dieser Zeit hatte die Gemeinde 921 Einwohner und bestand aus 158 Hausern Durch die Errichtung von Textilfabriken insbesondere in Freiwaldau verlor die Spinnerei und Weberei ihre Bedeutung Ein Teil der Manner arbeitete in den Gross Kunzendorfer und Saubsdorfer Marmorbruchen sowie in den Ziegenhalser und Niklasdorfer Fabriken die Frauen besserten das Einkommen durch Handschuhnaherei auf Beim Zensus von 1890 erreichte die Gemeinde ihre hochste Bevolkerungszahl zum Tausend fehlten nur zwei Personen Im Jahre 1900 lebten in Kohlsdorf mit Theresienfeld und Rennersfeld 867 Personen 1910 waren es 783 Nach der Grundung der Tschechoslowakei wurden einige Tschechen angesiedelt Beim Zensus von 1921 lebten in den 151 Hausern des Dorfes 759 Menschen darunter 635 Deutsche und drei Tschechen 3 Die tschechische Ortsnamen Terezin und Renertov fur die beiden Ortsteile wurden 1924 eingefuhrt 1930 bestand die Gemeinde aus 159 Hausern und hatte 789 Einwohner darunter 690 Deutsche und 16 Tschechen davon lebten 356 in Kohlsdorf 288 in Theresienfeld und 145 in Rennersfeld Im Mai 1938 wurde zwischen Kohlsdorf und Rennersfeld die Kirche des hl Rochus geweiht Nach dem Munchner Abkommen wurde die Gemeinde 1938 dem Deutschen Reich zugesprochen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Freiwaldau 1939 hatte die Gemeinde 762 Einwohner 4 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Kolnovice zur Tschechoslowakei zuruck die meisten der deutschsprachigen Bewohner wurden 1945 46 vertrieben Wegen der Grenzlage erfolgte nur eine geringe Neubesiedlung die neuen Bewohner stammten aus Mittelbohmen und der Slowakei darunter zahlreiche Roma 1949 erfolgte die Umbenennung des Ortsteils Renertov in Vysuta Ein Grossteil der Hauser wurde Ende der 1950er Jahre abgerissen 1949 wurde die JZD Kolnovice als eine der ersten des Landes gegrundet 1950 hatte die Gemeinde nur noch 253 Einwohner Die Schule in Kolnovice wurde 1958 geschlossen Im Zuge einer polnisch tschechoslowakischen Grenzregulierung erhielt die Gemeinde 1958 den westlichen Teil 94 ha des bis an den Kolnovicky potok reichenden polnischen Zipfels mit dem Hugel Vysuta von der Stadt Glucholazy zugesprochen und trat dafur die ostlichen Fluren von Vysuta 15 ha an die polnische Gemeinde Gieralcice ab Wegen der abgelegenen Lage und der schlechten Verkehrsanbindung sank die Einwohnerzahl immer weiter Bei der Gebietsreform von 1960 wurde der Okres Jesenik aufgehoben und die Gemeinde in den Okres Sumperk eingegliedert 1961 erfolgte die Eingemeindung nach Mikulovice Die JZD Kolnovice wurde 1974 mit der JZD Velke Kunetice vereinigt Seit 1996 gehort Kolnovice wieder zum Okres Jesenik Beim Zensus von 2001 lebten in den 43 Hausern des Ortsteils 85 Personen davon 33 in Kolnovice 19 Hauser 31 in Vysuta 16 Hauser und 21 in Terezin 8 Hauser Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Kolnovice besteht aus den Grundsiedlungseinheiten Kolnovice Kohlsdorf Terezin Theresienfeld und Vysuta Rennersfeld 5 Kolnovice bildet einen Katastralbezirk Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche des hl Rochus erbaut 1935 1938 Steinernes Kreuz vor der KircheLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2005 Teil 1 S 650Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kolnovice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Kolnovice Terezin und Vysuta Kolnovice dawny glucholaski majatek auf glucholazy info memento v 12 Oktober 2008 Kolnovice auf soupispamatek comEinzelnachweise Bearbeiten Katastralni uzemi Kolnovice podrobne informace uir cz Faustin Ens Das Oppaland oder der Troppauer Kreis nach seinen geschichtlichen naturgeschichtlichen burgerlichen und ortlichen Eigenthumlichkeiten Band 4 Ortsbeschreibungen der Furstenthumer Jagerndorf und Neisse osterreichischen Antheils und der Mahrischen Enclaven im Troppauer Kreise Wien 1837 S 314 315 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 533 Kolna Kolonie Michael Rademacher Landkreis Freiwaldau Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Zakladni sidelni jednotky uir cz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kolnovice amp oldid 209004300