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Slawniowice deutsch Gross Kunzendorf ist ein Dorf in der Landgemeinde Glucholazy in Polen Es liegt acht Kilometer westlich der Stadt Glucholazy an der Grenze zu Tschechien und gehort zum Powiat Nyski Woiwodschaft Opole Slawniowice Slawniowice Polen SlawniowiceBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft OpolePowiat NysaGmina GlucholazyGeographische Lage 50 20 N 17 16 O 50 338055555556 17 264166666667 Koordinaten 50 20 17 N 17 15 51 OHohe 310 m n p m Einwohner 548 31 Marz 2011 1 Postleitzahl 48 355Telefonvorwahl 48 77Kfz Kennzeichen ONYWirtschaft und VerkehrNachster int Flughafen Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 3 Wirtschaft 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Das Strassendorf Slawniowice liegt im Sudwesten der historischen Region Oberschlesien direkt an der Grenze zu Tschechien Der Ort liegt etwa 15 Kilometer nordwestlich des Gemeindesitzes Glucholazy Ziegenhals etwa 19 Kilometer sudlich der Kreisstadt Nysa und etwa 74 Kilometer sudwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole Slawniowice erstreckt sich an den nordostlichen Auslaufern des zum Reichensteiner Gebirge gehorigen Nesselkoppenkammes Przedgorze Paczkowskie im Tal des Baches Mora Nordlich erheben sich der Zlota Gora 342 m und der Gora Apla 322 m Im Osten des Dorfes liegen grossere Steinbruche Am sudlichen Ortsausgang liegt der Grenzubergang Slawniowice Velke Kunetice Nachbarorte Bearbeiten Nachbarorte sind Kijow und Burgrabice im Norden Gieralcice im Osten Kolnovice und Terezin im Sudosten Velke Kunetice und Strachovicky im Suden Stara Cervena Voda im Sudwesten Dolni Cervena Voda im Westen sowie Jarnoltow im Nordwesten Geschichte Bearbeiten nbsp Der ehemalige Bahnhof nbsp Grenze zu Tschechien nbsp WegekreuzDas zum bischoflichen Furstentum Neisse gehorige Dorf wurde 1284 erstmals als villa Cunati urkundlich erwahnt Der Ort an der alten Verbindung von Freiwaldau nach Neisse ist aber wahrscheinlich weitaus alter Der Name des Ortes leitet sich von einem Lokator Kunata her spater entwickelte sich daraus der seit 1300 als Cunczendorf uberlieferte deutsche Name Der Ort bestand ursprunglich aus zwei Hofen welche zwei in sich abgeschlossene Teile des Dorfes darstellten Kunzendorf war mit 60 Hufen ein recht grosses Dorf und einer der Hofe der Vogtshof verwaltete einen ansehnlichen Besitz Seit dem 13 Jahrhundert muss auch die Kunzendorfer Marmorlagerstatte bekannt gewesen sein denn der in Deutsch Kamitz Kepnica fur den Pfarrer Flerman 1314 errichtete Grabstein ist aus Kunzendorfer Marmor geschaffen Seit dem Ende des 13 Jahrhunderts existierte in Kunzendorf eine Pfarre und die Kirche welche auf dem zum bischoflichen Vogtsgut gehoren Anteil errichtet wurde An dieses Gut wurde zum Ende des 14 Jahrhunderts noch die Herrschaft Borkendorf angeschlossen Hundert Jahre spater setzte in Kunzendorf der Bergbau ein Es entstanden Kalkbruche und in der naheren Umgebung bestanden ausserdem Eisenerzbergwerke deren Produkte an den Eisenhammer und die Kalkbrennerei in Borkendorf geliefert wurden Am Ende des 16 Jahrhunderts erfolgte der Anschluss der bischoflichen Guter in Kunzendorf und Borkendorf an das Gut Saubsdorf Zu dieser Zeit war der Borkendorfer Hammer nicht mehr existent 1603 brach unter Fuhrung von Fabian Tunkel und Georg Grotzner ein bis 1615 andauernder Bauernaufstand gegen die Erhohung der Frondienste aus Tunkel wurde 1608 in Neisse hingerichtet Im 17 Jahrhundert begann die Blutezeit des Kunzendorfer Marmorbruches Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges erlitt das Dorf schwere Schaden In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts erfolgte der Wiederaufbau des Dorfes und der Kirche 1651 entstand die erste Dorfschule Danach erfolgte eine Aufteilung des Dorfes und 1690 bestanden in Kunzendorf zwei grosse Freiguter Zum Bistum Breslau das seinen Besitz nun von Freiwaldau aus verwaltete gehorten 19 Hufen der Marmorbuch eine wuste Kalkbrennerei und 33 Bauernwirtschaften Den Vogtshof das Gut Hartenberg sowie 18 Hufen und 30 Bauernwirtschaften besassen die Freiherren von Skal Hinzu kamen noch zwei kleine Freiguter die lediglich etwas grossere Bauernwirtschaften darstellten Nachdem nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 der grosste Teil Schlesiens an Preussen gefallen war erfolgte die Grenzziehung zwischen Preussen und Osterreich mitten durch Kunzendorf Der nordliche Teil des Dorfes oberhalb der Kirche bis nach Borkendorf zu dem auch der Marmorbruch gehorte kam zu Preussisch Schlesien wahrend der grossere Teil von Kunzendorf bei Osterreichisch Schlesien verblieb Im Zuge dieser Grenzziehung erhielt das geteilte Dorf auch den Namenszusatz Gross den fortan sowohl der preussische als auch der osterreichische Teil trugen Dies war erforderlich da elf Kilometer sudostlich noch ein weiteres Kunzendorf bestand welches seit dieser Zeit als Durr Kunzendorf ab 1945 Konradow bezeichnet wurde Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehorte die Landgemeinde Gross Kunzendorf ab 1816 zum Landkreis Neisse im Regierungsbezirk Oppeln 1845 bestanden im Dorf eine Scholtisei eine katholische Schule sechs Mamorbruche zwei Kalkofen und 114 weitere Hauser Im gleichen Jahr lebten in Gross Kunzendorf 531 Menschen allesamt katholisch 2 1855 lebten 659 Menschen im Ort 3 1874 wurde der Amtsbezirk Borkendorf gegrundet welcher aus den Landgemeinden Borkendorf und Gross Kunzendorf und dem Gutsbezirk Borkendorf bestand 4 1882 kaufte die Fa C Thust aus Gnadenfrei die Gross Kunzendorfer Marmorbruche 1885 zahlte Gross Kunzendorf 908 Einwohner 5 Zur Senkung der Transportkosten fur den Marmor entstand die 12 Kilometer lange Eisenbahnstrecke zwischen Gross Kunzendorf und Deutsch Wette die am 15 November 1894 den Betrieb aufnahm und einen Anschluss an die Bahnstrecken der Neisser Kreisbahn schuf Nach der Ubernahme durch Willibald Thust erfolgte 1897 die Umbenennung in Fa W Thust 1933 lebten in Gross Kunzendorf 992 und 1939 1042 Menschen Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neisse 6 Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel es 1945 wie der grosste Teil Schlesien an Polen und wurde in Slawniowice umbenannt wobei fur die Namensgebung eine im Jahre 1291 erfolgte Erwahnung als Slawnewiz zugrunde gelegt wurde bei der heute der Bezug zu Slawniowice allgemein angezweifelt wird Die deutsche Bevolkerung wurde vertrieben und der Grenzubergang zur Tschechoslowakei geschlossen Nach Kriegsende erfolgte die Wiederaufnahme der Marmorbruche Der Personentransport auf der Eisenbahnstrecke Nowy Swietow Slawniowice Nyskie wurde 1960 eingestellt Nach 1990 wurde der Grenzubergang nach Velke Kunetice wiedereroffnet 1999 kam der Ort zum wiedergegrundeten Powiat Nyski Heute ist der fruher bauerliche Charakter des Ortes nicht mehr vorhanden Wirtschaft BearbeitenIn Slawniowice bestehen nur noch vier bauerliche Wirtschaften Die meisten der Einwohner arbeiten bei dem grossten Arbeitgeber des Dorfes dem Steinbruch und Verarbeitungsbetrieb fur Marmor Marmur Slawniowice zu dessen Referenzobjekten u a das Konigsschloss in Kopenhagen gehort Im Steinbruchsgebiet gewinnt man noch heute einen hellen bis dunkelgrauen mittelkornigen Marmor und in tieferen Lagen einen kraftig gelben braun geaderten dolomitischen Marmor Sehenswurdigkeiten BearbeitenEmpfangsgebaude des ehemaligen Bahnhofs 1894 erbaut 7 Schulgebaude 1882 erbaut 7 Strassenkapelle mit spatbarocken Skulpturen Kalvarienberg am ostlichen Ortsrand Kapellen an den Steinbruchen Steinernes WegekreuzSohne und Tochter des Ortes BearbeitenFranz Kappel 1855 1909 deutscher Salinenangestellter und Amateur Botaniker 8 Personlichkeiten BearbeitenJoseph Krautwald 1914 2003 deutscher Bildhauer erhielt in den Marmorsteinbruchen von Willibald Thust seine Ausbildung zum SteinmetzWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Slawniowice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung des Ortes MarmorwerkeEinzelnachweise Bearbeiten GUS 2011 Ludnosc w miejscowosciach statystycznych wedlug ekonomicznych grup wieku polnisch 31 Marz 2011 abgerufen am 5 Januar 2020 Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien Breslau 1845 S 337 Vgl Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Breslau 1865 S 1024 Territorial Amtsbezirk Borkendorf AGOFF Kreis Neisse Michael Rademacher Kreis Neisse poln Nysa Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 a b Denkmalregister Gmina Glucholazy polnisch Biogramm Franz Kappel auf cnsflora de abgerufen am 4 Mai 2022 Orte in der Gemeinde Glucholazy Ziegenhals Biskupow Bischofswalde Bodzanow Langendorf Burgrabice Borkendorf Charbielin Ludwigsdorf Gieralcice Giersdorf Glucholazy Ziegenhals Jarnoltowek Arnoldsdorf Konradow Durr Kunzendorf Markowice Markersdorf Nowy Las Neuwalde Nowy Swietow Deutsch Wette Podlesie Schonwald Pokrzywna Wildgrund Polski Swietow Alt Wette Stary Las Altewalde Slawniowice Gross Kunzendorf Sucha Kamienica Durr Kamitz Wilamowice Nyskie Winsdorf Weiler Dluznica Waldhof Gestwina Stockicht Kletnik Klettnig Kolonia Kaszubska Kolonie Steine Komorow Kammerau Laczki Lentsch Przesieki Rudawa Rothfest Skowronkow Lerchenfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Slawniowice amp oldid 237812902