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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Cerna Voda Begriffsklarung aufgefuhrt Cerna Voda deutsch Schwarzwasser ist eine Gemeinde im Okres Jesenik in Tschechien der zur Mikroregion Zulovska gehort Er liegt zehn Kilometer nordwestlich von Jesenik Cerna VodaCerna Voda Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Olomoucky krajBezirk JesenikFlache 997 1 haGeographische Lage 50 18 N 17 9 O 50 3082158 17 1469953 340 Koordinaten 50 18 30 N 17 8 49 OHohe 340 m n m Einwohner 534 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 790 54Kfz Kennzeichen MVerkehrStrasse Zulova Stara Cervena VodaStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Zdenek Betak Stand 2018 Adresse Cerna Voda 57790 54 Cerna VodaGemeindenummer 533491Website www obeccernavoda cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Geologie 4 Klima 5 Gemeindegliederung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeographie BearbeitenCerna Voda befindet sich ostlich des Reichensteiner Gebirges in der Zulovska pahorkatina den nordlichen Auslaufern des Altvatergebirges Ostlich erhebt sich der Bukovy vrch 346 m westlich die Bozi hora 527 m Der hochste Punkt der Gemeinde ist der Tannenberg mit 477 m und der niedrigste liegt nordlich von Rokliny mit 290 m Durch den Ort fliesst der Cerny potok Schwarzwasser Westlich des Dorfes liegt der 14 Hektar grosse Velky rybnik Grosser Teich der vom Plavny potok gespeist wird Nachbarorte sind Rokliny und Stara Cervena Voda im Nordosten Nova Cervena Voda im Osten Nove Podhradi und Stare Podhradi im Suden Zelena Hora und Vapenna im Sudwesten Zulova im Westen sowie Zlibek Tomikovice und Kobyla nad Vidnavkou im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1284 im Zusammenhang mit dem Bau der Burg Kaltenstein durch die Bischofe von Breslau Der Ort wurde mit dem Namen Nigra Aqua lateinisch Schwarzes Wasser gegrundet Die nachsten Besitzer waren die Herren Haugwitz auf Friedeberg Aus einem Abgabenregister des Bistums Breslau vom Jahre 1491 geht hervor dass die acht Bauernstellen des Ortes je eine Mark Abgaben zu leisten hatten Auf dem Gelande des Schlosses Kaldenstein das um 1500 in der Folge kriegerischer Auseinandersetzungen aufgegeben wurde entstand der Ort Schwarzwasser in den Jahren 1579 1581 unter Bischof Martin von Gerstmann neu Die Scholtissei die niedere Gerichtsbarkeit von Schwarzwasser ubte nach der Neugrundung des Dorfes im 16 Jahrhundert Martin Goppert aus Seine Nachkommen verkauften den Grundbesitz an Christoph Gebhard 1617 erwarb Johann von Mukusch auf Nieder Rothwasser die Scholtisei und die freie Bauernstelle fur 3500 Taler Das Rittergeschlecht von Mukusch und Buchberg baute im 17 Jahrhundert das Schloss Schwarzwasser mit Kapelle und bestimmte bis ins Ende des 18 Jahrhunderts die Geschicke des Ortes 1798 verkaufte Ernst von Mukusch das feudale Eigentum an den Grafen Conrad von Sternberg Dieser verkaufte die Scholtisei an den Ingenieur Johann Tschirsch der den Weiler Neukaltenstein grundete Die nachfolgenden Besitzer der Scholtisei waren Johann Nepomuk Oehl Fridolin Thrul Wilhelm Hoppe und 1910 Karl Freiherr von Skal auf Jungferndorf Am 7 September 1848 endete der Feudalismus mit der Abschaffung der Fronarbeit durch die burgerliche Revolution 1869 erfolgte die Eingemeindung von Schroppengrund Aus Hamburg Zugewanderte begannen Mitte des 19 Jahrhunderts Findlingsgranite der naheren Umgebung zu bearbeiten und im Jahre 1854 waren im Ort 16 Steinmetzen in Arbeit 3 Von grosser Bedeutung fur die Entwicklung des Ortes war der Strassenbau von Schwarzwasser nach Friedeberg in den Jahren 1868 69 Die Strasse war die Voraussetzung fur die weitere Entwicklung der Steinindustrie und bereits 1874 wurde die Firma Glogau mit 30 Steinmetzen und die Firma G Franke amp Bruder die eine der grossten Steinindustriefirmen im Altvatergebiet wurde gegrundet Durch die Marmor und Granitvorkommen in den umliegenden Bergen kam es Ende des 19 Jahrhunderts zu einem wirtschaftlichen Aufschwung Der Ort gehorte noch Anfang des 20 Jahrhunderts zu den grossen Gemeinden im Bezirk Freiwaldau und prosperierte wirtschaftlich Es entstanden offentliche Einrichtungen wie das Feuerwehrhaus das Postamt und das Schulgebaude in der Dorfmitte 1910 erhielt Schwarzwasser eine eigene Telefonstation 4 Im Ersten Weltkrieg hatte der Ort 79 Gefallene zu beklagen Nach dem Zerfall der k u k Monarchie wurde Schwarzwasser Teil der Tschechoslowakei 1919 begann der Einsatz der tschechoslowakischen Gendarmerie die 1925 ein neues Gebaude erhielt 1928 wurde Schwarzwasser elektrifiziert und 1937 waren alle Ortsteile ans elektrische Netz angeschlossen Bei der Volkszahlung 1930 wurden in der Gemeinde Schwarzwasser 232 Gebaude und landwirtschaftliche Gebaude mit 883 32 ha davon 578 70 ha Ackerland 5 und 2181 Einwohner gezahlt Die Entwicklung einer Steinindustrie in Schwarzwasser begann schon ab etwa 1900 Am Hohepunkt dieser Entwicklung befanden sich zwolf deutsche Firmen und eine tschechische Firma Fa Holec im Ort die zwischen 1800 und 2000 Steinarbeiter beschaftigten In Schwarzwasser war die starkste Konzentration von Steinindustriefirmen in der Region Freiwaldau zu verzeichnen Die dort ansassigen Firmen bedienten nicht nur den deutschsprachigen Raum sondern exportierten in alle Lander Europas USA Sudamerika Australien und Neuseeland Mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren stieg die Arbeitslosenzahl bis zum 1 Januar 1933 auf 584 6 an Nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten in Deutschland und ihrem Bestreben das Sudetenland heim ins Reich zu fuhren kam es auch in Schwarzwasser zu Auseinandersetzungen mit der Gendarmerie und zu Schiessereien Entsprechend dem Munchner Abkommen besetzte am 6 September 1938 die Wehrmacht das Freiwaldauer Gebiet Bis zum Eintreffen des Verwaltungskommissars des Deutschen Reiches Alfred Theien ubernahm Wilhelm Muschau die Geschicke des Ortes 7 Am 17 Mai 1939 hatte die Gemeinde Schwarzwasser 2285 Einwohner Zum Ende des Zweiten Weltkriegs besetzten am 7 Mai 1945 sowjetische Soldaten unter Marschall Iwan Stepanowitsch Konew Schwarzwasser Die deutschstammige Bevolkerung wurde 1946 nach Niklasdorf gebracht und von dort aus mit Eisenbahntransporten ausgewiesen Es begann die Neuansiedlung von Menschen aus Horni Becva Mahrische Walachei Steinmetzen aus der Gegend von Drahany sowie Familien aus der Liptau in der Slowakei Im Jahre 1946 wurde der landwirtschaftliche Besitz und 1948 49 wurden stufenweise die Wohnhauser ubergeben 8 Teilweise kam es zu Versorgungsproblemen da die neuen Landwirte die Boden und Klimaverhaltnisse nicht kannten und mit den Bewirtschaftungsgrossen keine Erfahrung hatten Die Neuansiedler stammten aus unterschiedlichen Kulturkreisen Am 22 Mai 1947 lebten in Cerna Voda nur noch 894 Menschen Die Uberfuhrung des Privateigentums in Gemeineigentum begann am 25 Februar 1948 die Bodenreform fuhrte zu einem Ruckgang der landwirtschaftlichen Produktion Dadurch stellte sich grosse Unzufriedenheit in der Bevolkerung ein die in der Massenabwanderung der Arbeiter gipfelte 9 In der Mitte der 1950er Jahre stabilisierte sich die wirtschaftliche Lage die Lebensmittelversorgung wurde durch Arbeitskrafte im Ernteeinsatz gesichert Cerna Voda hatte 1960 985 Einwohner im Zeitraum von 1939 bis 1946 waren es etwas mehr als 2000 In der Steinverarbeitung fehlten fachlich qualifizierte Steinmetze und die Nachfrage nach Naturstein Einzelne Betriebe gaben auf und nach 1950 wurden alle Steinbruchbetriebe geschlossen Die fruhere Steinmetzfachschule wurde ab 1 September 1961 in eine allgemeine Internatsschule umgewandelt Ein Steinverarbeitungsbetrieb aus dessen Steinbruch heller Granit mit dunklen Schlieren stammt arbeitet derzeit noch in Cerna Voda 1968 sandten die Lehrer der Grundschule eine Resolution an das Zentralkomitee der KP der CSSR in der sie den sofortigen Abzug aller fremden Truppen forderten 1970 wurden der Bach reguliert und Brucken gebaut da es laufend zu Uberschwemmungen gekommen war 1975 wurden der Kindergarten das Kulturhaus und die Turnhalle umgebaut und fertiggestellt 1989 wurde im Rahmen des Demokratisierungsprozesses ein Burgerforum gegrundet 2006 hatte Cerna Voda 629 Einwohner Geologie BearbeitenDas Gemeindegebiet liegt auf Granitboden Das Granitvorkommen tritt teilweise aus der Erdoberflache heraus und wurde an mehreren Stellen abgebaut Sudlich von Kaltenstein tritt eine Insel von weissem grobkornigem Marmor hervor die sich bis nach Vapenna Setzdorf fortsetzt Im Zeitalter des Quartars war das Gebiet von Gletschern mit Ausnahme der hochsten Erhebungen bedeckt Davon zeugen Geschiebe Findlinge Lehm und Sande Unweit der Forsterei gibt es eine Tropfsteinhohle Technische Werte des hellen Cerna Voda Granits Dichte 2 641 t m Wasseraufnahme 0 48 Gewichtsprozent Druckfestigkeit 167 5 MPaKlima BearbeitenDas Klima ist gemassigt mit einer Temperatur von 8 1 C im Jahresdurchschnitt Die Niederschlags Jahresdurchschnittsmenge betragt 880 Millimeter Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Cerna Voda sind keine Ortsteile ausgewiesen Grundsiedlungseinheiten sind Cerna Voda Schwarzwasser Nove Podhradi Neu Kaltenstein Rokliny Schroppengrund und Stare Podhradi Alt Kaltenstein 10 Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Cerna Voda und Rokliny 11 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Ruine der Burg KaltensteinPfarrkirche Maria Namen Renaissance Schloss Ruine der Burg Kaltenstejn auf dem Hradisko sudlich des Dorfes Personlichkeiten BearbeitenAnna Krause 1903 nach 1963 Landarbeiterin und Parteifunktionarin SED Abgeordnete der Volkskammer der DDRLiteratur BearbeitenJindrich Hudec Cerna Voda v minulosti a dnes Schwarzwasser aus Vergangenheit und heute hrsg v Mistni narodni vybor Cerna Voda 1990 frei ubersetzt v Viktor Hank J Ryska Otto Losert unveroffentl Manuskript Ludwig Finckh Gustav Gotzinger Erlauterungen zur Geologischen Karte des Reichensteiner Gebirges des Nesselkoppenkammes und des Neisse Vorlandes Blatt Weidenau Jauernig Ottmachau der Spezialkarte 1 75 000 Zone 4 Col XVI Herausgegeben von der Geologischen Bundesanstalt in Wien Osterreichische Staatsdruckerei Wien 1931 Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 533491 Cerna Voda Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Finckh Gotzinger Erlauterungen zur Geologischen Karte 1931 S 74 f Jindrich Hudec Cerna Voda 1990 S 2 ff Jindrich Hudec Cerna Voda 1990 S 11 Jindrich Hudec Cerna Voda 1990 S 12 Jindrich Hudec Cerna Voda 1990 S 13 Jindrich Hudec Cerna Voda 1990 S 13 f Jindrich Hudec Cerna Voda 1990 S 18 http www uir cz zsj obec 533491 Obec Cerna Voda http www uir cz katastralni uzemi casti obce 019925 Cast obce Cerna VodaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Cerna Voda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage CZ Bilder von Cerna VodaStadte und Gemeinden im Okres Jesenik Bezirk Freiwaldau Bernartice Barzdorf Bela pod Pradedem Waldenburg Bila Voda Weisswasser Cerna Voda Schwarzwasser Ceska Ves Bohmischdorf Hradec Nova Ves Groditz Neudorf Javornik Jauernig Jesenik Freiwaldau Kobyla nad Vidnavkou Jungferndorf Lipova lazne Bad Lindewiese Mikulovice Niklasdorf Ostruzna Spornhau Pisecna Sandhubel Skorosice Gurschdorf Stara Cervena Voda Alt Rothwasser Supikovice Saubsdorf Uhelna Sorgsdorf Vapenna Setzdorf Velka Kras Gross Krosse Velke Kunetice Gross Kunzendorf Vidnava Weidenau Vlcice Wildschutz Zlate Hory Zuckmantel Zulova Friedeberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cerna Voda amp oldid 227915268