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Kobersdorf ungarisch Kabold kroatisch Kobrstof 1 ist eine Marktgemeinde mit 1893 Einwohnern Stand 1 Janner 2023 im Burgenland im Bezirk Oberpullendorf in Osterreich Marktgemeinde KobersdorfWappen OsterreichkarteKobersdorf Osterreich BasisdatenStaat OsterreichBundesland BurgenlandPolitischer Bezirk OberpullendorfKfz Kennzeichen OPFlache 27 29 km Koordinaten 47 36 N 16 24 O 47 595277777778 16 392222222222 320 Koordinaten 47 35 43 N 16 23 32 OHohe 320 m u A Einwohner 1 893 1 Jan 2023 Bevolkerungsdichte 69 Einw pro km Postleitzahlen 7332 7341Vorwahl 02618Gemeindekennziffer 1 08 07NUTS Region AT111UN LOCODE AT KBFAdresse derGemeinde verwaltung Hauptstrasse 387332 KobersdorfWebsite www kobersdorf atPolitikBurgermeister Andreas Tremmel SPO Gemeinderat Wahljahr 2022 23 Mitglieder 13 7 3 13 7 3 Insgesamt 23 Sitze SPO 13 OVP 7 ZDORF 3Lage von Kobersdorf im Bezirk OberpullendorfLage der Gemeinde Kobersdorf im Bezirk Oberpullendorf anklickbare Karte Vorlage Infobox Gemeinde in Osterreich Wartung Lageplan ImagemapSudostansicht von KobersdorfQuelle Gemeindedaten bei Statistik Austria Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 3 Eingemeindungen 1 4 Nachbargemeinden 2 Geschichte 2 1 Herrschaft und Schloss bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 2 2 Dreissiger Jahre des 20 Jahrhunderts 2 3 Judische Gemeinde bis 1938 2 4 Epidemien und Uberschwemmungen 2 5 Kultur und Vereine 2 6 Bevolkerungsentwicklung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Bauwerke 3 2 Natur 3 3 Regelmassige Veranstaltungen 4 Wirtschaft und Infrastruktur 5 Politik 5 1 Gemeinderat 5 2 Burgermeister 5 3 Wappen 5 4 Gemeindepartnerschaften 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 2 Personen mit Beziehung zur Gemeinde 7 Literatur 8 Galerie 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten Die Gemeinde liegt am Fuss des Pauliberges des jungsten erloschenen Vulkans Osterreichs im Schwarzenbachtal im Mittelburgenland Teile des Gemeindegebietes gehoren zum Naturpark Landseer Berge Gemeindegliederung Bearbeiten Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften in Klammern Einwohnerzahl Stand 1 Janner 2023 2 Kobersdorf 1110 samt Am Waldhof Buchgraben und Neuberg Lindgraben 185 Oberpetersdorf 598 Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Kobersdorf Lindgraben und Oberpetersdorf Eingemeindungen Bearbeiten Am 1 Janner 1971 wurden die vordem selbstandigen Gemeinden Lindgraben und Oberpetersdorf mit Kobersdorf zur Grossgemeinde Kobersdorf zusammengelegt 3 Nachbargemeinden Bearbeiten Schwarzenbach WB Sieggraben MA Wiesmath WB nbsp WeppersdorfMarkt Sankt MartinGeschichte BearbeitenHerrschaft und Schloss bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Bearbeiten Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Konigreiches Noricum und gehorte zur Umgebung der keltischen Hohensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg Spater unter den Romern lag das heutige Kobersdorf dann in der Provinz Pannonia In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 860 von Konig Ludwig dem Deutschen an den Erzbischof Adalwin von Salzburg wird ein Ort Kundpoldesdorf erwahnt der in der fruhen Forschung mit Kobersdorf gleichgesetzt wurde Diese Annahme ist jedoch nicht gesichert Der Historiker Fritz Zimmermann ist der Meinung dass der Ortsname Kobersdorf aus slawisch Kobilica Stutenbach herzuleiten sei dem heutigen Schwarzenbach in seinem Oberlauf als Rosswasser bezeichnet 4 1222 schenkte der ungarische Konig Andreas II das Gebiet der spateren Herrschaft Kobersdorf aufgrund seiner Verdienste seinem Gefolgsmann dem Grafen Posa In der Schenkungsurkunde werden die Orte Weppersdorf Lindgraben Neudorf Kobersdorf Tschurndorf und Lackenbach genannt Posa erbaute die Burg Kobersdorf von 1222 bis 1229 Diese war von grosser strategischer Bedeutung da sie den Zugang nach Ungarn durch das Stooberbachtal kontrollieren konnte 1229 wurden die Burg und die umliegende Gemeinde zuerst urkundlich erwahnt als der ungarische Konig Bela IV dem Grafen Posa die Besitzungen Kobersdorf Nebersdorf Warasdorf Lackenbach Zelusbic Ratchu und Weppersdorf bestatigte 1280 gab der ungarische Konig Ladislaus IV Kobersdorf dem ungarischen Geschlecht der Csak als Lehen Im Zuge der Gussinger Fehde wurde die Burg 1289 durch Herzog Albrecht I von Osterreich erobert 1291 aber im Vertrag von Hainburg wieder an Ungarn zuruckgegeben Ab 1319 war Kobersdorf fur 200 Jahre im Besitz der ungarischen Grafen Mattersdorf Forchtenstein bis zum Aussterben dieses Geschlechts Wilhelm der letzte Mattersdorf Forchtensteiner verkaufte 1447 Burg und Herrschaft an Herzog Albrecht VI von Osterreich der 1451 die Burg an seinen Bruder Friedrich den spateren Kaiser Friedrich III fur 50 000 Gulden weiterverkaufte 1463 erhielt Kobersdorf von Kaiser Friedrich III das verbriefte Marktrecht das 1651 durch Kaiser Ferdinand III noch einmal feierlich bestatigt wurde 5 Friedrich III verpfandete die Herrschaft an das Salzburger Geschlecht der Weisspriach Burg und Herrschaft blieben aber intra fines regni Hungarie also innerhalb der Grenzen des ungarischen Konigreiches 1464 wird der Protestant Sigmund von Weisspriach Burggraf und 1452 mit der Herrschaft Kobersdorf belehnt Der Protestantismus fand dadurch in Kobersdorf schon relativ fruh Eingang Erst im Jahr 1663 wird wieder ein katholischer Pfarrer in Kobersdorf erwahnt Bis 1626 wurde die Wasserburg Kobersdorf zum Neuen Schloss umgestaltet und Ungarn und Habsburger wechselten sich in rascher Folge den Besitz der Herrschaft Wegen der Eingliederung in das ungarische Staatsgebiet zahlte Kobersdorf zu den sogenannten verschwiegenen Herrschaftsgebieten die weder in Osterreich noch in Ungarn besteuert wurden 1638 ubernahm der ungarische Graf Johann Kery de Ipoliker die Herrschaft 1654 erfolgte die Erweiterung zum Barockschloss Kobersdorf Sein Sohn Franz Kery und sein Verwalter Andreas Miklossy betrieben 1683 die gewaltsame Konvertierung der Einwohner zum katholischen Glauben Nach der Niederlage der Turken vor Wien 1683 hinterliess die turkische Armee bei ihrem Ruckzug eine blutige Spur der Verwustung und zerstorte das Schloss Kobersdorf Wegen seiner hohen Verschuldung war Franz II Kery 1704 gezwungen Schloss und Herrschaft Kobersdorf fur 150 000 Gulden seinem Schwager Furst Paul I Esterhazy zu verkaufen Die Schlossanlage blieb bis 1963 im Besitz der Esterhazy dann wurde sie an die Familie Bolldorf Grazigna verkauft Unter den Esterhazy verfiel das Schloss und diente unterschiedlichen Zwecken zunachst war es Sitz des Herrschaftsverwalters 1809 Quartier fur franzosische Offiziere 1914 Gefangenenlager fur Serben 1942 bis 1945 erneut Gefangenenlager fur Offiziere und schliesslich bis 1947 Sitz einer Behorde der russischen Besatzungsmacht Im Schloss gab es mehrere Katastrophen wie 1876 ein Dachstuhlbrand und 1895 wurden die ostlichen Basteimauern durch die grosse Uberschwemmung zerstort Als 1963 der Abriss der Schlossruine zur Diskussion stand kaufte die osterreichische Architektin Martha Bolldorf Reitstatter das Schloss und begann mit umfangreichen Sanierungsarbeiten 4 6 nbsp Kobersdorf links oben um 1880 Aufnahmeblatt der Landesaufnahme Der Ort gehorte wie das gesamte Burgenland bis 1920 21 zu Ungarn Deutsch Westungarn Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Kabold verwendet werden Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zahen Verhandlungen Deutsch Westungarn in den Vertragen von St Germain und Trianon 1919 bzw 1920 Osterreich zugesprochen Der Ort gehort seit 1921 zum neu gegrundeten Bundesland Burgenland siehe auch Geschichte des Burgenlandes Dreissiger Jahre des 20 Jahrhunderts Bearbeiten Nach dem am 19 Juni 1933 die NSDAP Osterreichs verboten worden war zogen sich deren Mitglieder und Sympathisanten in die Illegalitat zuruck und agitierten in Kobersdorf und den umliegenden Gemeinden weiter fur die nationalsozialistische Ideologie Hauptinitiator war der in Morbisch tatige Kobersdorfer Lehrer Adolf Schranz der 1938 zum Schulrat des Kreises Oberpullendorf ernannt wurde Neben konspirativen Treffen im evangelischen Pfarrsaal wurden im Ort Flugblatter und Hakenkreuze aus Blech verteilt und eine Hakenkreuzflagge bei der katholischen Kirche gehisst Zentrale Versammlungsstatte war das ehemalige Gasthaus Schranz Im Fruhjahr 1938 wurde in einem Haferfeld in den Tendelackern am nordlichen Ortsrand durch intensivere Dungung ein grosses Hakenkreuz dargestellt Nach dem Anschluss Osterreichs am 12 Marz 1938 existierten bereits ab Marz 1938 eine SA Sturmabteilung Truppe unter dem Tischlergesellen Paul Fuchs als Fuhrer sowie eine Gruppe der Hitlerjugend unter dem Landwirt Franz Josef Marx Mit Gemeinderatsbeschluss vom 20 Marz 1938 wurde Adolf Hitler zum Ehrenburger ernannt und die am 2 November 1934 an Otto von Habsburg verliehene Ehrenburgerwurde widerrufen Mit Beschluss vom 14 April 1938 wurde der Kaiserpark nach dem Nationalsozialisten Franz Holzweber in Holzweberpark und der Elisabethpark nach dem Nationalsozialisten Otto Planetta im Protokoll falschlicherweise Franz Planetta genannt in Planettapark umbenannt Diese Beschlusse wurden nach 1945 wieder ruckgangig gemacht 7 Die Die SA Truppen zwangen die judischen Einwohner am Sabbat bei der Brucke uber den Schwarzbach die Strasse aufzuwaschen und andere demutigende korperliche Arbeiten zu verrichten Sie waren auch hauptverantwortlich fur die gewaltsame Enteignung und Vertreibung der judischen Burger Kobersdorfs Judische Gemeinde bis 1938 Bearbeiten Die judische Gemeinde Kobersdorfs gehorte zu den judischen Siebengemeinden hebraisch Schewa Kehilloth des Burgenlandes und war die einzige im Raum Burgenland die seit ihrer Grundung 1526 1527 ohne Unterbrechung uber 400 Jahre bis zu ihrer Vertreibung im Jahr 1938 existierte Nach der Niederlage des ungarischen Heeres bei der Schlacht bei Mohacs gegen die Osmanen fand die aus Odenburg vertriebene judische Bevolkerung 1526 1527 Zuflucht in Kobersdorf 1585 bestand das judische Viertel aus 18 Familien in sieben Hausern und lag halbkreisformig zwischen der Westseite des Schlosses und dem Schwarzenbach daher erhielten die Bewohner den Spitznamen die Einseitigen Im 18 Jahrhundert wurde das Viertels in nordwestliche Richtung in der heutigen Neugasse erweitert Bereits Ende des 16 Jahrhunderts besass Kobersdorf eine vollstandige judische Gemeinde mit Synagoge Friedhof Rabbiner Schachter Schulsinger und Gericht 8 In der Nahe der Synagoge befindet sich seit dem 16 Jahrhundert der judische Friedhof der als einziger im Burgenland als Waldfriedhof angelegt wurde Fur ihr Aufenthaltsrecht mussten die Juden Schutzgeld entrichten Verpflichtend waren auch die Gabe von Naturalien an den Grundherrn zu Weihnachten Martini und Ostern Unter Maria Theresia wurde diese Toleranztaxe ab 1744 zu einer standigen staatlichen Steuer umgewandelt 9 nbsp Emblem der judischen Gemeinde Kobersdorf Es besteht aus einem Davidstern und der hebraischen Inschrift heilige judische Gemeinde K obers d orf Die judischen Bewohner lebten hauptsachlich vom Wanderhandel und vom Hausieren spater auch vom Schankgewerbe von der Fleischerei und handwerklichen Berufen wobei ihnen jedoch die Mitgliedschaft in Zunften verboten wurde die Kobersdorfer Schneider etwa beklagten sich immer wieder uber die judische Konkurrenz Im Jahr 1828 wurde die Hochstzahl von 746 Juden in Kobersdorf erreicht bis 1934 sank ihre Zahl durch Abwanderung bestandig auf nurmehr 172 Am 11 April 1860 wurde die Synagoge im Stil des Historismus eroffnet 8 Die judische Bevolkerung zahlte zu dieser Zeit 600 Einwohner etwa 40 der Gesamteinwohner Im Ersten Weltkrieg kampften Kobersdorfer Juden bei den koniglich ungarischen Truppen Die Namen einiger judischer Gefallener sind am ortlichen Kriegerdenkmal aufgefuhrt Nach dem Anschluss Osterreichs im Marz 1938 wurde Tobias Portschy Gauleiter Bereits am 2 April forderte er neben der Losung der Zigeunerfrage auch die Losung der Judenfrage Vor diesem Hintergrund kam es zu Ausschreitungen und Terror gegen judische Familien Ein Teil der judischen Bewohner wurden am 13 April 1938 ebenso wie andere judische Burger aus Lackenbach und Deutschkreutz in offenen Lastwagen nach Wien gebracht Die Wagen fuhren dabei durch Mattersburg um den dort lebenden Juden ein abschreckendes Beispiel zu geben 10 Im Juli und August 1938 verliessen die letzten Juden Kobersdorf nach Wien ihr Besitz wurde beschlagnahmt und arisiert Der letzte Rabbiner Simon Goldberger wurde am 20 April 1938 uber die Grune Grenze nach Ungarn deportiert und er und seine Familie spater im KZ Auschwitz ermordet 11 12 Im Sommer 1938 gab es keine judischen Einwohner mehr in Kobersdorf Im Oktober 1938 meldete die Israelitische Kultusgemeinde in Wien an Adolf Eichmann dass im Burgenland samtliche Kultusgemeinden aufgelost worden waren 13 Die genaue Zahl der Opfer ist nicht bekannt Man geht davon aus dass von den 223 Mitgliedern der judischen Gemeinde von Kobersdorf 155 in den Ghettos und Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ermordet wurden Nur drei Uberlebende kehrten nach 1945 nach Kobersdorf zuruck 7 Bereits ab Mai 1938 wurden die judischen Besitztumer enteignet und die Gestapo beschlagnahmte fast alle Liegenschaften Diese wurden nach und nach an Privatleute verkauft oder versteigert Die Gemeinde Kobersdorf eignete sich von 1939 bis 1942 zehn Liegenschaften an 7 Nach der Vertreibung der judischen Bevolkerung wurde auch die Inneneinrichtung der Synagoge von der Kobersdorfer SA entfernt bzw zerstort das Gebaude selbst blieb jedoch erhalten Der Grund hierfur ist unklar es gibt in der Literatur zwei Erklarungsansatze Einige Quellen deuten darauf hin dass man bei der Verbrennung des Gebaudes die Zerstorung des benachbarten Schlosses mit seiner Holzschindeldeckung befurchtete Andere Quellen geben an dass der Sprengmeister die geplante Sprengung verweigerte weil bei der Sprengung der Synagoge Deutschkreutz ein Kind getotet wurde Das Gebaude wurde danach als Turnhalle und SA Heim benutzt 1995 erwarb der Verein zur Erhaltung und kulturellen Nutzung der Synagoge Kobersdorf die baufallige Synagoge von der Israelitischen Kultusgemeinde Wien um sie vor dem Verfall zu bewahren und als Denkmal fur die ausgeloschten judischen Gemeinden des Burgenlands zu erhalten Im April 2022 erfolgte nach fast dreijahrigen Planungs und Sanierungsarbeiten die Wiedereroffnung die Synagoge wird seitdem als Kultur Wissenschafts und Bildungszentrum mit Schwerpunkt auf judischer Kultur und Geschichte genutzt 14 Epidemien und Uberschwemmungen Bearbeiten In der Mitte des Jahres 1806 kam es gehauft zu Gangran Infektionen volkstumlich Faulfieber oder Brand 1806 1807 und 1812 kam es zu mehreren Pocken Epidemien volkstumlich Blattern an der vorwiegend Kleinkinder starben 1808 1809 1810 und 1826 grassierte im Ort die Darmerkrankung rote Ruhr der 1826 60 Einwohner zum Opfer fielen 1816 und 1822 kam es zu einer Keuchhusten Epidemie an der vor allem Kinder starben Von Juni bis September 1832 litt Kobersdorf unter einer Cholera Epidemie an der 50 Einwohner starben 7 Ende 1895 brach im Gebiet in und um Kobersdorf eine Diphtherie Epidemie aus an der nach Berichten des evangelischen Pfarrers von Kobersdorf auch im benachbarten Petersdorf von 65 Schulern 12 verstarben 15 1795 1813 und 1831 kam es durch starke Regenfalle zu grossen Uberschwemmungen im Gemeindegebiet Am 6 Juni 1895 ereignete sich eine Hochwasserkatastrophe bei der 17 Menschen ums Leben kamen etwa 30 Hauser wurden total zerstort 16 Besonders betroffen waren die Gebaude in der Judengasse auch die Synagoge stand 1 5 m unter Wasser und wurde danach nur notdurftig saniert Die Gemeinde gedenkt seitdem am 6 Juni jeden Jahres dem Wassertag durch Gottesdienste der Opfer Im Folgejahr 1896 gab es am 11 August und 6 September erneut Hochwasserschaden Als Konsequenz daraus wurde 1939 der Schwarzbach reguliert und das Ufer mit Betonmauern versehen 1944 gab es nochmals Hochwasserschaden vor allem in der Inselgasse Ab 1950 wurden die Arbeiten dann fortgesetzt und 1965 abgeschlossen 17 Am 26 Juni und 4 August 2008 kam es erneut zu Hochwasserereignissen 18 19 Kultur und Vereine Bearbeiten 1868 wurde der Mannergesangsverein Kobersdorf vom evangelischen Lehrer Elias Kicker als interkonfessioneller und unpolitischer vierstimmiger Mannerchor gegrundet Wahrend der beiden Weltkriege wurde das Vereinsleben eingestellt Seit 1953 findet ein jahrlicher Sangerball mit Chorsingen und Sologesangseinlagen statt 1958 wurde eine Sangerpartnerschaft mit dem deutschen Mannergesangsverein Fechingen begrundet 20 1889 grundete der Kreisnotar Friedrich Blickle sen den Feuerwehr Verein Erster Kommandant war Paul Reitter Die Gemeindevertretung spendete 1892 eine neue Saughanddruckspritze und 36 Uniformen im Wert von 1 100 Gulden 21 1912 wurde der Kobersdorfer Bad Verein gegrundet Dieser erwarb an der Schlossmuhle ein Grundstuck und errichtete dort 1912 1913 ein Freischwimmbad mit Holzkabinen 22 1921 grundete der Forstverwalter Dr Rudolf Haberl den Theaterverein Buhnenclub der sich 1923 in Fidelia umbenannte Haberl war zuvor 1914 Chorleiter des Mannergesangsvereins Kobersdorf Dem Verein gehorten auch funf Mitglieder der judischen Gemeinde an die aber 1938 von den Nationalsozialisten gewaltsam aus Kobersdorf vertrieben wurden ein Mitglied wurde nachweislich deportiert und ermordet 7 Im Februar 1925 wurde auf Initiative judischer Einwohner der Sportverein Kobersdorf gegrundet Erster Obmann war der Gastwirt Otto Weltsch erster Spielerbetreuer der Schlossermeister Samuel Lurian und der Schuhmacher Samuel Kornfein war Vorstand Da noch kein Fussballplatz existierte fanden die Spiele anfangs auf dem Gelande des Viehmarktes an der nordlichen Ortseinfahrt statt Ab Juni 1930 wurde am Tendelfeld der heutigen Haydngasse ein Grundstuck gepachtet und ein Spielplatz angelegt Das erste Spiel wurde in Kobersdorf gegen die Mannschaft von Lockenhaus ausgetragen das Ruckspiel endete mit 9 9 Bis 1938 gehorten der Mannschaft 11 judische Einwohner an 7 1930 wurde das Salonorchester Kobersdorf gegrundet Leiter war der Kobersdorfer Lehrer Josef Grumbock Das Vereinslokal befand sich im Gasthaus Emmerich Heisler spater Oberhofer Unter den Musikern befanden sich auch zwei Mitglieder der judischen Gemeinde Das Repertoire bestand aus Tanz und Unterhaltungsmusik in der sogenannten Berliner Besetzung ohne Schlagzeug aber mit Klavier Violinen Violoncello Kontrabass Flote Trompete und Posaune Das Orchester wurde bereits im Jahr 1934 wieder aufgelost 7 2014 grundete der ehemalige Burgermeister Erwin Hausensteiner zusammen mit Gleichgesinnten den Gedenkverein Kobersdorf der sich der Pflege der Erinnerung der judischen Kultur im Burgenland widmet und sich fur die Errichtung eines Mahnmals fur die vertriebenen und ermordeten judischen Mitburger einsetzte 23 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten nbsp Schloss Kobersdorf 1970 nbsp Katholische Pfarrkirche Kobersdorf nbsp Evang Pfarrkirche KobersdorfKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten Siehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Kobersdorf Schloss Kobersdorf Katholische Pfarrkirche Kobersdorf Evangelische Pfarrkirche Kobersdorf Ehemalige Synagoge Kobersdorf Judischer Friedhof KobersdorfNatur Bearbeiten Kobersdorf ist eine Naturparkgemeinde im Naturpark Landseer Berge und besitzt ein weitverzweigtes Mountainbike Radfahr Reit und Wandernetz welches unter anderem am Naturpark Badesee Kobersdorf und dem Kobersdorfer Zeltlagerplatz vorbeifuhrt Kobersdorfer Sauerbrunn eine offentliche Wasserentnahmestelle bei dessen Wasser es sich um einen alkalischen Sauerling handelt dessen Inhaltsstoffe Natrium Kalzium Magnesium und Eisen sich besonders zu Kur fur Magen Darm und Blasenleiden eigneten Durch Kobersdorf fuhren mit dem Zentralalpenweg und dem Ostosterreichischen Grenzlandweg zwei osterreichische Weitwanderwege sowie der Europaische Fernwanderweg E4 Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Schloss Spiele Kobersdorf seit 1972 finden die Schlossspiele Kobersdorf jahrlich im Juli und Anfang August im Schloss Kobersdorf stattWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDer Ort beheimatet einige Betriebe aus den verschiedensten Sparten Waldquelle bekannter Mineralwasserhersteller Reitter Bau Baufirma Basaltabbau am Pauliberg Kobersdorfer Schlossbrau Schlosserei Scheiber Fleischerei Hausensteiner Fleischerei BergerKobersdorf ist eine Gemeinde mit vielen Pendlern Von den 923 Erwerbstatigen arbeiten 171 im Ort und 752 pendeln zum Arbeiten in andere Gemeinden Von umliegenden Gemeinden arbeiten 109 Personen in Kobersdorf Stand 2011 24 Politik Bearbeiten Gemeinderat Bearbeiten Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Gemeinderatswahl 2022 6050403020100 53 90 5 37 30 98 0 55 13 51 2 20 n k 3 16 1 61 0 56 SPOOVPZDORF A1FPOGRUNE2017 2022 Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 21 Mitglieder Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997 Partei 2022 25 2017 26 2012 27 2007 28 2002 29 1997 29 Sti M Sti M Sti M Sti M Sti M Sti M SPO 802 53 90 13 692 48 53 11 805 52 10 11 797 52 43 11 828 57 34 13 678 56 64 12OVP 461 30 98 7 434 30 43 7 490 31 72 7 465 30 59 7 562 38 92 8 413 34 50 7ZDORF A1 201 13 51 3 224 15 71 3 250 16 18 3 250 16 45 3 nicht kandidiert nicht kandidiertGrune 24 1 61 0 31 2 17 0 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiertFPO nicht kandidiert 45 3 16 0 nicht kandidiert nicht kandidiert 54 3 74 0 106 8 86 2FBL nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 8 0 53 0 nicht kandidiert nicht kandidiertWahlberechtigte 2016 1931 1950 1966 1892 1515Wahlbeteiligung 78 27 81 41 85 18 82 15 80 13 89 97 A1 Liste Zukunft Dorf Burgermeister Bearbeiten Burgermeister ist Andreas Tremmel SPO Er trat 2022 die Nachfolge von Klaus Schutz SPO an 28 Bei der Burgermeisterdirektwahl 2017 hatte Schutz mit Vizeburgermeisterin Martina Pauer OVP sowie Werner Scholl ZDORF wie 2012 27 wieder zwei Mitbewerber Im ersten Wahlgang vom 1 Oktober 2017 verfehlte Schutz mit 47 53 die qualifizierte Mehrheit Pauer erreichte 33 18 und Scholl schied mit 19 29 aus Die Stichwahl am 29 Oktober gewann Schutz mit 53 71 Pauer kam auf 46 29 26 Pauer schied aus dem Gemeinderat aus weshalb in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats Johann Oberhofer OVP zum ersten Vizeburgermeister und Andreas Tremmel SPO zum zweiten Vizeburgermeister gewahlt wurde 30 Bei der Wahl 2022 wurde Andreas Tremmel mit 51 48 Prozent der Stimmen im Amt bestatigt 25 Die Leitung des Gemeindeamts hat Patricia Steiner uber 31 Burgermeister Chronik 1934 1938 Franz Stifter 1938 1942 Josef Thrackl 1942 1945 Franz Binder 1972 1985 Erwin J Hausensteiner 32 1985 2007 Manfred Fuchs SPO 2007 2022 Klaus Schutz SPO seit 2022 Andreas Tremmel SPO 33 Wappen Bearbeiten nbsp Blasonierung In Rot eine goldene Deichsel begleitet von je einem sechsstrahligen goldenen Stern Die drei goldenen Sterne verweisen nicht nur auf die drei Ortsteile Kobersdorf Lindgraben und Oberpetersdorf die seit 1 Janner 1971 zur Grossgemeinde Kobersdorf vereinigt sind sie deuten auch auf die drei vorherrschenden Konfessionen Protestantismus Katholizismus und Judentum in Kobersdorf Das Wappen wurde am 18 Juni 1996 verliehen 34 Gemeindepartnerschaften Bearbeiten Kobersdorf unterhalt eine Partnerschaft mit der baden wurttembergischen Stadt Waldbrunn 35 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Wilhelm Riedl 1895 1962 osterreichischer Politiker und Prasident des Osterreichischen Bundesrats Adalbert Riedl 1898 1978 Lehrer Museumsdirektor im Landesmuseum Burgenland und osterreichischer Politiker Franz Marx 1922 1985 osterreichischer Politiker 1960 1982 Abgeordneter zum Burgenlandischen Landtag Werner Gradwohl 1954 BHS Lehrer und osterreichischer Politiker Georg Pehm 1964 osterreichischer Politiker und Prasident des Osterreichischen BundesratsPersonen mit Beziehung zur Gemeinde Bearbeiten Theodor Kery 1918 2010 osterreichischer Politiker SPO 1966 1987 Landeshauptmann des Burgenlandes vor Ort verstorbenLiteratur BearbeitenErwin J Hausensteiner Die ehemalige judische Gemeinde Kobersdorf ein Buch der Erinnerung 2 erweiterte Auflage edition lex liszt 12 Oberwart 2022 ISBN 978 3 99016 201 9 Erwin J Hausensteiner Die ehemalige judische Gemeinde Kobersdorf Ein Buch der Erinnerung Eigenverlag Kobersdorf 2008 ISBN 978 3 85374 396 X Walter Feymann Geschichte der Herrschaft Kobersdorf von ihren Anfangen bis zur Ubernahme durch Furst Palatin Paul Esterhazy Dissertation Wien 1970 Galerie Bearbeiten nbsp Schloss Kobersdorf nbsp Ehemalige Synagoge in der Schlossgasse nbsp Oberpetersdorf mit evangelischer Filialkirche nbsp Filialkirche in LindgrabenEinzelnachweise Bearbeiten Erwin Schranz Hrsg Orts Fluss und Flurnamen im burgenlandisch pannonischen Raum Burgenlandisch Hianzische Gesellschaft Oberschutzen 2008 S 83 Statistik Austria Bevolkerung am 1 1 2023 nach Ortschaften Gebietsstand 1 1 2023 ODS 500 KB Gemeindeanderungen ab 1945 Statistik Austria S 3 In Anderungen in der Verwaltungsgliederung Statistik Austria ZIP 1 3 MB Inhalt PDF abgerufen am 8 Juni 2022 a b Marktgemeinde Festspielgemeinde Naturparkgemeinde Kobersdorf Oberpetersdorf Lindgraben In kobersdorf at Abgerufen am 6 April 2023 Dehio Burgenland 1976 S 154 durch VO 5 erfolgte Weiterverleihung Kobersdorf In atlas burgenland at Abgerufen am 6 April 2023 a b c d e f g Erwin J Hausensteiner Die ehemalige judische Gemeinde Kobersdorf Ein Buch der Erinnerung Eigenverlag Kobersdorf 2008 a b atlas burgenland at Die Judengemeinden Entstehung und Entwicklung Abgerufen am 21 April 2023 Die Geschichte der Juden in Ungarn 5 Abgerufen am 21 April 2023 Judische Gemeinde Kobersdorf Regiowiki Abgerufen am 21 April 2023 Die Vertreibung des Rabbiners Simon Goldberger und das Genisagrab Abgerufen am 21 April 2023 Geschichte Land Burgenland Abgerufen am 21 April 2023 Die Geschichte judischer Gemeinden im Burgenland bis 1938 Abgerufen am 21 April 2023 Eroffnung der umfassend restaurierten ehemaligen Synagoge Kobersdorf Abgerufen am 21 April 2023 Herbert Prettl Landplage Diphtherie In Burgenland History Blog 12 Januar 2018 abgerufen am 13 April 2023 1889 1909 Freiwillige Feuerwehr Kobersdorf www ff kobersdorf at Abgerufen am 8 April 2023 atlas burgenland at atlas burgenland at Abgerufen am 2 April 2023 Hochwassereinsatz Freiwillige Feuerwehr Kobersdorf www ff kobersdorf at Abgerufen am 15 April 2023 Dokumentation Unwetter in Kobersdorf 2008 Trailer In youtube 2 November 2008 abgerufen am 15 April 2023 145 Jahre MGV Kobersdorf In MeinBezirk at 7 Juni 2013 abgerufen am 18 April 2023 1889 1909 Freiwillige Feuerwehr Kobersdorf www ff kobersdorf at Abgerufen am 18 April 2023 Erwin J Hausensteiner Wege und Zufalle Die Geschichte unserer Vorfahren und das Werden von Kobersdorf Eigendruck im Selbstverlag 2015 S 38 Gedenkverein Kobersdorf Abgerufen am 20 April 2023 Ein Blick auf die Gemeinde Kobersdorf Berufspendler PDF Statistik Austria abgerufen am 27 Oktober 2020 a b Gemeinderatswahlen 2022 10 02 Land Burgenland abgerufen am 22 Oktober 2022 a b Land Burgenland Wahlergebnis Kobersdorf 2017 abgerufen am 25 Dezember 2017 a b Land Burgenland Wahlergebnis Kobersdorf 2012 abgerufen am 25 Dezember 2017 a b Land Burgenland Wahlergebnis Kobersdorf 2007 abgerufen am 25 Dezember 2017 a b Land Burgenland Wahlergebnis Kobersdorf 2002 abgerufen am 25 Dezember 2017 BVZ vom 15 November 2017 Kobersdorf bekommt einen neuen Vizeburgermeister abgerufen am 26 Dezember 2017 Team Bemeinde Kobersdorf abgerufen am 22 Oktober 2022 Hausensteiner Erwin Abgerufen am 31 Marz 2023 Tremmel folgt Schutz Neuer Burgermeister fur Kobersdorf Abgerufen am 23 Marz 2022 Marktgemeinde Kobersdorf Wappen Abgerufen am 27 Oktober 2020 Gemeinde Waldbrunn Partnerschaften Abgerufen am 27 Oktober 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kobersdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 10807 Kobersdorf Gemeindedaten der Statistik Austria Website Gemeinde Kobersdorf Schloss Spiele Kobersdorf Verein Ansichtskarten und alte Fotos von Kobersdorf In Best of Burgenland Abgerufen am 14 April 2023 Stadte und Gemeinden im Bezirk Oberpullendorf Deutschkreutz Drassmarkt Frankenau Unterpullendorf Grosswarasdorf Horitschon Kaisersdorf Kobersdorf Lackenbach Lackendorf Lockenhaus Lutzmannsburg Mannersdorf an der Rabnitz Markt Sankt Martin Neckenmarkt Neutal Nikitsch Oberloisdorf Oberpullendorf Pilgersdorf Piringsdorf Raiding Ritzing Steinberg Dorfl Stoob Unterfrauenhaid Unterrabnitz Schwendgraben Weingraben WeppersdorfGemeindegliederung von Kobersdorf Katastralgemeinden Kobersdorf Lindgraben OberpetersdorfOrtschaften Kobersdorf Lindgraben OberpetersdorfMarktort Kobersdorf Dorfer Lindgraben Oberpetersdorf Rotten Am Waldhof Buchgraben Sonstige Ortslagen Schloss KobersdorfZahlsprengel Kobersdorf Oberpetersdorf Lindgraben Normdaten Geografikum GND 4523435 8 lobid OGND AKS LCCN no2010101264 VIAF 155184849 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kobersdorf amp oldid 237049689