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Weisspriach auch Weissbriach ist der Name eines Salzburger Adelsgeschlechts das zum osterreichischen Uradel zahlt im Jahre 1327 urkundlich erscheint und u a in den Grafenstand aufstieg bis es im Mannesstamm erlosch Stammwappen derer von Weisspriach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung und Stammsitz 1 2 Die Nachfahren des Ulrich von Weisspriach 1 3 Ulrichs Enkel Adam von Weisspriach und seine Nachfahren 2 Zeitweiliger Besitz 3 Bedeutende Mitglieder 4 Wappen 4 1 Stammwappen 4 2 Gemehrte Wappen 4 3 Wappengeschichte 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprung und Stammsitz Bearbeiten Das Adelsgeschlecht derer von Weisspriach tritt erstmals im Jahre 1327 urkundlich mit Ulrich von Weisspriach auf mit dem auch die Stammreihe beginnt 1 Er nannte sich nach dem gleichnamigen Stammsitz der Familie Burg Weisspriach Diese befand sich in der heutigen Gemeinde Weisspriach im Tal des Weisspriachbachs im Lungau im osterreichischen Bundesland Salzburg Jahrhunderte lang war die Burg eine wichtige Festung Als solche diente sie im 13 Jahrhundert als Hoflager des Erzbischofs von Salzburg Friedrich II von Walchen Von der Burg Weisspriach blieb nichts mehr erhalten An der Stelle steht heute ein kleines Kirchlein am Berghang Standesmassig zahlte die Familie zu den Ministerialen des Erzbistums Salzburg Ulrichs Frau war Katharina von Eberstein eine Tochter des Heinrich von Eberstein Sie stammte aus einem angesehenen Adelsgeschlecht das in Karnten auf Schloss Eberstein hauste das auf einem steilen Felsen uber dem Gortschitztal im Nordosten von Karnten im Gebiet der Gemeinde Eberstein stand bzw in baulich stark veranderter Form dort noch immer steht Auch die von Eberstein waren Ministerialen des Salzburger Erzbischofs wodurch die Ehe innerhalb des Salzburger Herrschaftsbereiches blieb Die Nachfahren des Ulrich von Weisspriach Bearbeiten Ulrich von Weisspriach hinterliess drei Kinder Heinrich Katharina und Anna Heinrich ist 1358 urkundlich erwahnt worden und setzte mit seiner Frau unbekannter Herkunft die Familie fort Katharina wurde mit Johann von Thurn cl 1354 vermahlt Dieser stammt aus dem Mailander Herrengeschlecht der Della Torre Torriani genauer aus der Linie des Paganus della Torre 1241 Podesta von Mailand und Capitano e difensore della plebe Hauptmann und Verteidiger des Volkes 2 Durch diese Ehe wurde sie zur Vorfahrin der spateren Reichsgrafen von Thurn Valsassina Freiherren zum Kreuz Die Linie verzweigte sich in verschiedene Aste zu Bleiburg zu Plankenstein zu Radmansdorf etc 3 wobei der Bleiburger Ast bis heute bluht Als letztes Kind von Ulrich von Weisspriach war Anna in erster Ehe mit Friedrich von Bergheim verheiratet und in zweiter Ehe mit Johann von Feldsberg Ulrichs Enkel Adam von Weisspriach und seine Nachfahren Bearbeiten Ende des 14 Jahrhunderts stifteten die Sohne von Ulrichs Enkel Adam von Weisspriach cl 1386 der mit Agnes von Lueg einer Tochter des Konrad von Lueg Burggrafen von Lienz und der Elisabeth von Einfels verheiratet war drei Aste mit den Kindern Ulrich Nikolaus und Burkhard Ulrich der Jungere von Weisspriach genannt um 1390 stiftete den alteren Ast und hinterliess aus seiner Ehe mit Diemut von Gradenegg cl 1390 keine mannliche Nachkommenschaft wodurch dieser Ast bereits mit ihm selbst erlosch Seine Tochter waren Magdalena und Diemut Magdalena von Weisspriach um 1402 1452 begraben in Brixen heiratete Viktor Trautson auf Matrei Raspenbuhel und Reifeneck Sie wurde dadurch zu einer Stammmutter des Hauses Trautson das 1599 in den Reichsgrafenstand und 1711 in den Reichsfurstenstand erhoben wurde Diemut von Weisspriach gen 1411 ehelichte Reimprecht Jorger auf St Georgen Nikolaus von Weisspriach der Altere 1398 stiftete den mittleren Zweig Er war Oberster Amtmann des Herzogs von Osterreich und war mit Siguna von Fraunberg Grafin zu Haag einer Tochter des Grafen Christian verheiratet Dieser Ast erlosch mit seinem Urenkel Christoph von Weisspriach auf Hardegg Landsberg und Weitenstein Vizedom zu Leibnitz der im Jahr 1515 verstarb und in der Stadtpfarrkirche zu Cilli begraben wurde Aus dessen Ehe mit Elisabeth von Lichtenstein Karneid einer Tochter des Johann und der Magdalena von Schlandersberg stammen zwei Tochter Eva und Anna Katharina Eva von Weisspriach heiratete Siegmund von Gaisruck auf Puchenstein Ritter cl 1535 Anna Katharina ehelichte in erster Ehe Johann Rochitzer in zweiter Achaz Schrott auf Ober Kindberg Donnersbach und Streitwiesen 1550 Burkhard von Weisspriach der Altere stiftete den jungeren Zweig urkundlich 1390 1405 und war mit Margaretha von Wildeck einer Tochter des Johann von Wildeck verheiratet Von ihm stammen die bekanntesten Vertreter seines Hauses ab Burkhard der Jungere und Johann Burkhard von Weisspriach wurde Kardinal und Furst Erzbischof von Salzburg dessen Urenkel Johann von Weisspriach Graf von Forchtenstein Freiherr zu Gobelsdorf verstarb 1571 als Letzter seines Hauses nbsp Epitaph der Susanne Teufel der letzten Weispriachin 1528 1590 in Winzendorf Seine Tochter Susanna von Weisspriach heiratete 1547 Christoph Teufel Freiherr zu Guntersdorf 1515 1570 Besitzer von Pitten und Schloss Frohsdorf Krottendorf sudlich von Wiener Neustadt und brachte sehr viel Geld in die Familie Teufel Dank Susannas Mitgift konnte Christoph dem Kaiser 20 000 Gulden vorstrecken eine Summe die den damaligen Wert von Krottendorf und der Pfandherrschaft Guns weit uberstieg 4 Susannas Epitaph eine aussergewohnlich plastische Darstellung aus Kelheimer Marmor befindet sich in der Filialkirche Winzendorf Sie und ihr Gatte Eltern von neun Kindern waren eifrige Protestanten und zogen 1560 das Kloster zu Katzelsdorf ein um eine evangelische Schule zu grunden Nach 1570 als Witwe und Grundherrin benutzte sie ihr Patronatsrecht in Winzendorf um lutherisch predigen zu lassen Auch in den ihr zustehenden Pfarren Maria Laach und Aggsbach setzte sie protestantische Pfarrer ein 5 Zeitweiliger Besitz Bearbeiten nbsp Burg Forchtenstein mittelalterliches Herrschaftszentrum im Norden des Burgenlandes Die Herrschaften Weisspriach Hardegg Deutschlandsberg Weitenstein Hernstein Burg Schwarzenbach ungarisch Feketevar Burg Hochosterwitz Forchtenstein Schloss Kobersdorf Guntersdorf Karlstein an der Thaya Neudorf Schongrabern Toppel Wullersdorf und als Pfandbesitz die Herrschaften Eisenstadt und Guns waren zeitweise im Besitz der Weisspriacher Bedeutende Mitglieder BearbeitenBurkhard von Weisspriach 1420 23 16 Februar 1466 in Salzburg Kardinal 1440 1466 und Furst Erzbischof von Salzburg 1461 1466 Scholastika von Weisspriach Johann von Rohrbach Reichsgraf zu Neuburg am Inn 1467 durch ihre Tochter Maria von Rohrbach Reichsgrafin zu Neuburg am Inn die mit Sebastian I Graf zu Ortenburg verheiratet war wurde sie zur Vorfahrin der Grafen von Ortenburg zu Neu Ortenburg des Hauses Liechtenstein und der meisten osterreichischen Hochadelsfamilien auch Konigin Victoria von Grossbritannien der Deutsche Kaiser Wilhelm II und Zita 1892 1989 die letzte osterreichische Kaiserin zahlen zu ihren Nachkommen Johann Sigmund von Weisspriach auf Herrnstein und Schwarzenbach 6 1479 Burghauptmann zu Forchtenstein kaiserlicher Rat und Obersthofmeister begraben in der Pfarrkirche Katzelsdorf bei Wiener Neustadt Barbara von Schweinpeck eine Tochter des Georg Schweinpeck auf Haus und der Dorothea von Egkh einer seiner Sohne war Ulrich von Weisspriach vor 1437 1503 Oberst Erblandhofmeister in Tirol Landeshauptmann in Karnten einer seiner Sohne war Johann von Weisspriach Graf von Forchtenstein Freiherr zu Gobelsdorf auf Guntersdorf Herrnstein Karlstein an der Thaya Neudorf Schongrabern Toppel u Wullersdorf Pfandinhaber der Herrschaften Eisenstadt und Guns Herrenstandsausschuss in Osterreich unter der Enns er verstarb im Jahre 1571 als Letzter seines Geschlechts Wappen BearbeitenStammwappen Bearbeiten Blasonierung des Stammwappens nach Siebmacher In Silber drei schwarze rechte Spitzen der gekronte Helm mit schwarz silberner Decke tragt sieben getrennt steckende abwechselnd silberfarbige und schwarze Hahnenfedern Gemehrte Wappen Bearbeiten Blasonierung 1 Gespalten rechts das Stammwappen links schwarz ohne Bild Blasonierung 2 Geviert 1 und 4 Stammwappen 2 und 3 Schwarz ohne Bild Blasonierung 3 Geviert 1 und 4 wie 2 2 und 3 In Silber ein goldgekronter und bewehrter schwarzer Adler mit einem goldenen Halbmond uber Brust und Flugel Forchtenstein zwei gekronte Helme mit schwarz silbernen Decken der rechte Helm tragt zwei Federbusche jeder aus einer silbernen Straussenfeder zwischen zwei schwarzen bestehend der linke Helm tragt den Adler 7 Wappengeschichte Bearbeiten Das Wappen der erloschenen Herren von Weisspriach wurde mit Diplom vom 10 Janner 1572 von Kaiser Maximilian I der Familie Khevenhuller nach der 1566 erfolgten Erhebung in den Freiherrenstand verliehen 8 Literatur BearbeitenJohann Baptist Witting J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Band 26 Die Wappen des Adels in Niederosterreich Teil 2 S Z Bauer amp Raspe Nurnberg 1918 Reprint Neustadt an der Aisch 1983 S 282 f Moritz Weittenhiller J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Der Salzburgische Adel Bauer amp Raspe Nurnberg 1883 S 73 Tafel 29 Digitalisat auf SUB Gottingen Johann Christian von Hellbach Adels Lexikon Band 2 S 705 706 J S Ersch und J G Gruber Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Franz Karl Wissgrill Schauplatz des landsassigen nieder osterreichischen Adels 5 Band S 101 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weisspriach Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten J Siebmacher s grosses Wappenbuch Band 26 Die Wappen des Adels in Niederosterreich Teil 2 S Z Reprintausgabe der Bearbeitung durch Johann Baptist Witting Nurnberg 1918 Verlag Bauer und Raspe Inhaber Gerhard Gessner Neustadt an der Aisch 1983 S 282 f Siebmachers Wappenbuch No 2 Band S 337 Siebmacher op cit S 347 Christopher R Seddon Die alte Pfarrkirche Maria Himmelfahrt zu Winzendorf als Begrabnisstatte der Freiherrn von Teufel Studia Minora Facultatis Philosophicae Universitatis Brunensis Sbornik Praci Filozoficke Fakulty Brnenske Univerzity 49 2002 abgerufen am 9 Juni 2022 Matthias Glatzl Die Freiherrn von Teufel in ihrer staats und kirchenpolitischen Stellung zur Zeit der Reformation und Restauration Wien 1950 Dissertation Universitat Wien Burg Schwarzenbach In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 abgerufen am 24 Februar 2010 J Siebmacher s grosses Wappenbuch op cit S 530 Franz Karl Wissgrill Schauplatz des landsassigen nieder osterreichischen Adels 5 Band S 101 Online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weisspriach Adelsgeschlecht amp oldid 223574471