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Sebastian I Graf von Ortenburg August 1434 11 November 1490 wurde als zweiter Sohn Graf Heinrichs V von Ortenburg und Ursula Ecker zu Saldenburg geboren und entstammte somit aus dem niederbayerischen Dynastengeschlecht der Ortenburger Des Weiteren war er Mitglied des Ordens unserer lieben Frauen zum Schwan Sebastian gilt neben seinem Vorfahren Etzel I und seinem Enkel Joachim als eine der schillerndsten und angesehensten Personen aus dem Hause Ortenburg Sebastian regierte einst zusammen mit seinem alteren Bruder Georg II die Grafschaft Ortenburg ehe er 1488 vollstandig die Regierung ubernahm Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Nachkommen 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenSebastian I war bereits zu Lebzeiten beruhmt fur seine Tapferkeit und Fertigkeiten im Kampf die er auf diversen Ritterturnieren bewies unter anderem 1481 in Heidelberg sowie fur seine Entschlossenheit und seinen Mut mit der er seine Rechte selbst gegenuber dem Kaiser durchzusetzen vermochte Dies brachte ihm den Beinamen der Kampfer ein Sebastians Schwiegervater Freiherr Johann von Rohrbach seit 1463 Reichsgraf von Neuburg setzte ihn und seine Frau Maria als Erben fur die Grafschaft am Inn ein Als Johann im Jahre 1467 starb besetzten jedoch kaiserliche Truppen die Reichsgrafschaft und das dazugehorige Schloss Neuburg Kaiser Friedrich III sah die Grafschaft als heimgefallenes Lehen an So liess er die Grafschaft und die Burgen besetzen wobei Sebastians Frau Maria und seine Schwiegermutter Scholastika von Weisspirach auf Schloss Neuburg am Inn festgesetzt wurden Um beide zu befreien besetzte der Graf eines Nachts die Burg indem er die Wachen bestach Anschliessend gelang es ihm die kaiserlichen Truppen zu verjagen Kaiser Friedrich III konnte das Verhalten des Ortenburger Grafen unmoglich zulassen und versuchte die Feste zuruckzuerobern Er erschien daraufhin mitsamt Verstarkung und liess die Burg belagern Sebastian und seine Manner hielten jedoch dem Ansturm der kaiserlichen Truppen stand so dass die Armee und Friedrich III unverrichteter Dinge wieder abziehen mussten Der Kaiser versuchte nun auf diplomatischem Wege zu einer Losung zu kommen jedoch sah sich Sebastian als rechtmassiger Erbe der Grafschaft an und war nicht bereit Neuburg aufzugeben Erst durch Vermittlung Herzog Ludwigs IX von Bayern Landshut kam es im Jahre 1473 zu einer Losung des Konflikts Auf dem Reichstag zu Augsburg wurde ein Vertrag zwischen Sebastian und Friedrich geschlossen durch den die Grafschaft Neuburg an den Kaiser zuruckgegeben wurde als Entschadigung erhielt der Graf 4000 Gulden Graf Sebastian kampfte nach seinem Konflikt mit Friedrich III aber auch an dessen Seite so geschehen in den Jahren 1488 und 1489 als Sebastian mit der kaiserlichen Kriegsmacht zu Felde nach Flandern zog um den von den Burgern Brugges gefangen gehaltenen Sohn des Kaisers Konig Maximilian I zu befreien Sebastian trug zeitlebens dazu bei das Anfang des 15 Jahrhunderts stark zerruttete Verhaltnis der Ortenburger Grafen mit den Herzogen von Bayern Landshut zu verbessern So wurde Sebastian im Jahre 1466 gemeinsam mit seinem Bruder Georg II zum Rat des Herzogs ernannt Herzog Ludwig lud ihn schliesslich 1475 zur Landshuter Hochzeit seines Sohnes Georg ein Sebastian war aber nicht blosser Gast sondern durfte die hochgeschatzte Aufgabe des Kammerers der Braut Prinzessin Hedwig Jagiellonica von Polen wahrnehmen und sass am Tisch des Brautpaares Zwei Jahre spater ubernahm Sebastian das Amt des Pflegers zu Egg im heutigen Landkreis Deggendorf Zuletzt bekleidete er das Amt des Hofrichters Zusammen mit seinem Bruder Georg II forderte er in ihrer Grafschaft Ortenburg den Handel und Verkehr was dazu fuhrte dass Kaiser Friedrich III am 14 April 1479 beiden das verloren gegangene Marktrecht erneut verlieh Des Weiteren wurde darin die Reichsunmittelbarkeit der Grafschaft erneut betont Dies war ein bedeutender Erfolg fur die Ortenburger da die bayerischen Herzoge mehrfach versucht hatten die Grafschaft in ihr Herzogtum einzuverleiben und das Grafengeschlecht zu ihren eigenen Lehen von Wittelsbacher gnaden herabzustufen Nachdem sein Bruder Georg II das Grafenamt 1488 niederlegte und sich zuruckzog wurde Sebastian aufgrund der seit dem 13 Jahrhundert mundlich geltenden Senioratsnachfolge im Hause Ortenburg amtierender Reichsgraf Am 6 November 1489 wurde Sebastian von Kaiser Friedrich III offiziell mit der Grafschaft belehnt Trotz des hohen Amtes blieb Sebastian I weiterhin in den Diensten der bayerischen Herzoge so war er bis 1490 herzoglicher Hofrichter zu Landshut Im Herbst desselben Jahres kehrte er todkrank nach Ortenburg zuruck Dort starb er am 1 November 1490 auf Schloss Alt Ortenburg Begraben wurde Sebastian nach dem graflichen Erbbegrabnis in der Sixtuskapelle neben dem Passauer Dom Sein Nachfolger als Graf wurde sein Neffe Wolfgang I Nachkommen BearbeitenSebastian war seit 1467 mit Maria von Rohrbach aus niederosterreichischem Uradel mit gleichnamigem Stammsitz nahe Seitenstetten Reichsgrafin zu Neuburg nach 8 Mai 1496 verheiratet Sie war die Erbtochter des Johann von Rohrbach kaiserlicher Rat und Kammerer seit Mai 1463 Reichsfreiherr seit Juni 1463 Reichsgraf zu Neuburg am Inn 1476 und der Scholastica von Weisspriach Aus dieser Ehe entstammen folgende Kinder Ulrich II Graf von Ortenburg 7 Marz 1524 in Soldenau Veronika von Aichberg 1511 Barbara von Starhemberg 1519 Johann II 25 Juli 1499 Schlacht bei Basel Georg III Domherr zu Freising und Salzburg Dompropst zu Freising und St Peter am Madron 7 Mai 1553 in Freising Siegmund Domdekan zu St Georgen Dompropst zu Eichstatt 26 August 1547 in Salzburg Margarethe 23 Februar 1550 Veit von Rechberg 18 Marz 1543 Sebastian jung verstorben Christoph Graf von Ortenburg 1480 22 April 1551 in Mattighofen Anna Holub zu Mattighofen und Neudeck 5 Mai 1525 Anna Freiin von Firmian 16 April 1543 Sebastian II 26 August 1559 Wilhelm 12 Marz 1530 in Passau NN Eustach jung verstorben Helena 25 Marz 1525 Wilhelm von Paulsdorf NN Tochter jung verstorben NN Tochter jung verstorbenLiteratur BearbeitenMarkus Lorenz Sebastian I von Ortenburg und der Schwanenritterorden In Ortenburger Geschichtsblatter Beitrage zur Heimatgeschichte Ortenburgs und seines Umlandes Heft 1 Thiersbach 1997 S 4 14 Friedrich Hausmann Die Grafen zu Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm die Spanheimer in Karnten Sachsen und Bayern sowie deren Nebenlinien erschienen in Ostbairische Grenzmarken Passauer Jahrbuch fur Geschichte Kunst und Volkskunde Nr 36 Passau 1994 S 9 62 Josef Hofbauer Die Grafschaft Neuburg am Inn Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Reihe I Heft 20 Munchen 1969 Digitalisat Eberhard Graf zu Ortenburg Tambach Geschichte des reichsstandischen herzoglichen und graflichen Gesamthauses Ortenburg Teil 2 Das grafliche Haus in Bayern Vilshofen 1932 Carl Mehrmann Geschichte der evangelisch lutherischen Gemeinde Ortenburg in Niederbayern Denkschrift zur Jubilaumsfeier der 300jahrigen Einfuhrung der Reformation daselbst am 17 und 18 Oktober 1863 Landshut 1863 Digitalisat Johann Ferdinand von Huschberg Geschichte des herzoglichen und graflichen Gesammthauses Ortenburg aus den Quellen bearbeitet Sulzbach 1828 Digitalisat Weblinks BearbeitenStammliste auf Genealogy euweb cz Genealogie der Grafen von OrtenburgVorgangerAmtNachfolgerGeorg II Graf von Ortenburg 1488 1490WolfgangPersonendatenNAME Sebastian I ALTERNATIVNAMEN Sebastian der KampferKURZBESCHREIBUNG Graf von OrtenburgGEBURTSDATUM August 1434STERBEDATUM 11 November 1490STERBEORT Schloss Alt Ortenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sebastian I Ortenburg amp oldid 232131549