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Christoph I 1480 22 April 1551 in Mattighofen ist das siebte Kind des Grafen Sebastian I von Ortenburg und Maria von Neuburg Christoph stammte aus dem reichen niederbayerischen Adelshaus Ortenburg Er war zusammen mit seinem Vater Sebastian I und seinem Cousin Wolfgang in sehr engem Kontakt mit den bayerischen Herzogen und vergrosserte dadurch wie kein anderer die Ortenburger Macht und Besitzungen Von 1524 bis 1551 war er regierender Graf von Ortenburg Graf Christoph von Ortenburg im Turniergewand nach einer Darstellung aus dem Turnierbuch Herzog Wilhelms IV von Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Nachkommen 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenUrkundlich wird Christoph am 7 August 1491 gemeinsam mit seinen Geschwistern erstmals erwahnt Am 26 Februar 1508 tritt er in den Dienst der Herzoge von Bayern erhalt den Rang eines Rates und wird bald oberster Kammerer Diese Amter hatte er bis ins Jahre 1514 inne Christoph diente den Herzogen Albrecht IV Wilhelm IV und Ludwig X So verbrachte er die meiste Zeit seines Lebens in Munchen Dank dieser guten Beziehungen zu den Herzogen wird Christoph am 15 Juli 1513 zum Pfleger zu Reichenberg im Rottal auf Lebenszeit ernannt nbsp Burg Neudeck kam gemeinsam mit dem restlichen Erbe Anna Hollups an Christoph Schloss Neudeck hier auf einem Stich von Michael Wening aus dem Jahre 1723 sollte lange im Besitz des Grafenhauses Ortenburg bleiben Im Jahre 1515 vermahlte sich Christoph mit Anna Hollup zu Mattighofen und Neudeck Erbtochter des bohmischen Ritters Friedrich von Hollup zu Mattighofen und Neudeck Friedrich welcher durch grosse Dienste von den bayerischen Herzogen und vom bohmischen Herzog reich belohnt wurde hatte im Laufe der Jahre grosse Besitztumer um Mattighofen und Neudeck erworben Als er 1517 starb setzte er seine Tochter Anna und seine Gemahlin als Universalerben ein Nach dem Ableben Friedrichs Witwe Asra Freiin von Freyberg im Jahre 1525 fielen deren Besitzungen an Anna und ihren Gemahl Christoph Die nachsten Verwandten legten dagegen keinen Widerspruch ein Diese Verbindung ist fur das Grafengeschlecht sehr bemerkenswert denn durch die Hollup schen Besitzungen kamen die Ortenburger wieder zu grossen Landstrichen in Niederbayern und Oberosterreich Bald galten sie wieder als eines der reichsten und einflussreichsten Adelshauser Niederbayerns Dank seiner guten Beziehungen zum Herzoghaus gelang es Christoph die Besitzungen Friedrichs welche nach der Erbteilung nach Friedrichs Tod nicht an ihn und seine Schwiegermutter fielen 1517 kauflich zu erwerben Darunter war der reiche Markt und die Burg Mattighofen Seitdem nennt er sich Graf zu Ortenberg und Mattighofen Nach dem Tode seines alteren Bruders Ulrich II im Jahre 1524 wird Christoph amtierender Reichsgraf von Ortenburg Offiziell wird er erst am 10 November 1526 von Kaiser Karl V mit der Grafschaft belehnt Die Belehnung fuhrten Markgraf Philipp von Baden und Bischof Weigand von Redwitz in Bamberg durch Im Jahre 1524 wurde der Spanier Gabriel von Salamanca mit der Karntner Grafschaft Ortenburg durch Konig Ferdinand I belehnt Christoph legte diesbezuglich aber Protest ein da er auf die Karntner Grafschaft Erbanspruche hegte da er eine Verwandtschaft seines Geschlechtes mit dem 1418 ausgestorbenen Geschlecht der Grafschaft Ortenburg vermutete Nachdem die Erben der Grafschaft die Grafen von Cilli im Jahre 1456 ebenso ausstarben versuchten die bayerischen Ortenburger vehement an die Karntner Besitzungen zu gelangen Kaiser Karl V liess auf Christophs drangen eine Erkundungsaktion in Wien Tirol und Karnten durchfuhren Nach Eingang der Ergebnisse lehnte er die Ortenburger Einwande ab Als Christoph 1530 nun den Reichstag zu Augsburg besuchte traf er zu seiner grossen Verwunderung Graf Gabriel zu Ortenburg Salamanca an Fur den Ortenburger war dies ein Affront da er erhofft hatte das Gabriel die Grafschaft dennoch nicht erhalten hatte So legte Christoph zusammen mit seinen Verbundeten Protest bei Kaiser Karl V ein Da Gabriel jedoch Freund und Wegbegleiter des Kaisers aus Spanien war und die Erkundungsaktion 1524 erfolglos war weigerte sich dieser etwas zu tun Um seine Position und seine Erbanspruche besser zu verdeutlichen nannte Graf Christoph sein Geschlecht von Grafen von Ortenberg in Grafen von Ortenburg des alteren Geschlechts und den Markt von Ortenberg nach Ortenburg um Dies gilt als die Spitze des Ortenburger Erbstreits welcher sich noch uber Jahrhunderte hinziehen sollte Im Jahre 1538 tritt Christoph gemeinsam mit seiner zweiten Gemahlin zum evangelischen Bekenntnis uber Dies sollte weitreichende Folgen haben fur Bayern denn sein zweiter Sohn Joachim wird 1563 auf der evangelischen Seite der Ortenburger Adelsverschworung stehen und die Reformation in der Ortenburger Grafschaft einfuhren nbsp Glasfenster in der evangelischen Marktkirche Ortenburg fur Graf Christoph und seine beiden Gemahlinnen Anna Holub zu Mattighofen und Neudeck und Anna von Firmian welche 1574 von Joachim als Andenken gesetzt wurden Am 22 April 1551 stirbt Christoph I im Alter von 70 Jahren in Mattighofen Beigesetzt wurde er in der Stiftskirche in Mattighofen Seine Besitzungen fielen zum Grossteil an seinen Sohn welcher sein Nachfolger als Reichsgraf wurde Nachkommen BearbeitenChristoph I war verheiratet mit Anna Holub zu Mattighofen und Neudeck und Anna Freiin von Firmian Aus diesen Ehen entstammen folgende Kinder 1 Ehe Johann und 1515 in Mattighofen 2 Ehe Joachim I 6 September 1530 in Mattighofen 19 Marz 1600 in Nurnberg Graf von Ortenburg Ursula Grafin Fugger 21 April 1530 7 September 1570 in Ortenburg Lucia Freiin zu Limpurg 23 November 1550 in Gaildorf 9 Februar 1626 auf Burg Neu Ortenburg in Ortenburg Literatur BearbeitenFriedrich Hausmann Die Grafen zu Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm die Spanheimer in Karnten Sachsen und Bayern sowie deren Nebenlinien erschienen in Ostbairische Grenzmarken Passauer Jahrbuch fur Geschichte Kunst und Volkskunde Nr 36 Passau 1994 S 9 62 Heinz Pellender Tambach vom Langheimer Klosteramt zur Ortenburg schen Grafschaft Historie des Graflichen Hauses Ortenburg des Klosteramtes und Schlosses Tambach 2 Auflage Coburg 1990 Kurt Malisch Ortenburg Christoph Graf von In Karl Bosl Hrsg Bosls bayerische Biographie Pustet Regensburg 1983 ISBN 3 7917 0792 2 S 564 Digitalisat Eberhard Graf zu Ortenburg Tambach Geschichte des reichsstandischen herzoglichen und graflichen Gesamthauses Ortenburg Teil 2 Das grafliche Haus in Bayern Vilshofen 1932 Carl Mehrmann Geschichte der evangelisch lutherischen Gemeinde Ortenburg in Niederbayern Denkschrift zur Jubilaumsfeier der 300jahrigen Einfuhrung der Reformation daselbst am 17 und 18 Oktober 1863 Landshut 1863 Digitalisat Johann Ferdinand von Huschberg Geschichte des herzoglichen und graflichen Gesammthauses Ortenburg aus den Quellen bearbeitet Sulzbach 1828 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christoph von Ortenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Christoph im CERL Thesaurus Stammliste auf Genealogy euweb cz Genealogie der Grafen von OrtenburgVorgangerAmtNachfolgerUlrich II Graf von Ortenburg 1524 1551Joachim I Normdaten Person GND 136531407 lobid OGND AKS VIAF 80859697 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Christoph I KURZBESCHREIBUNG Graf von Ortenburg und MattighofenGEBURTSDATUM 1480STERBEDATUM 22 April 1551STERBEORT Mattighofen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christoph I Ortenburg amp oldid 234121152