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Schloss Mattighofen ist eine ehemalige Burg und ein heutiges Schloss in der Stadtgemeinde Mattighofen im oberosterreichischen Bezirk Braunau am Inn Der Bau geht zumindest auf das 8 Jahrhundert zuruck Heute wird das Gebaude fur offentliche Zwecke genutzt Schloss Mattighofen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schloss Mattighofen heute 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Schloss das am nordlichen Ende des Stadtplatzes von Mattighofen liegt wurde erstmals 788 als Matagao urkundlich erwahnt 1 An seiner Stelle befand sich ein agilolfingischer herzoglicher Wirtschaftshof der nach der Absetzung der Agilolfinger als bayrische Herzoge von den Karolingern ubernommen wurde Konig Heinrich II schenkte 1007 die Burg mit dem gesamten Mattiggau dem Bistum Bamberg Der Bau diente den Pflegern als Unterkunft Im Jahr 1400 kam das Gebiet und mit ihm das Schloss unter die Herrschaft der Kuchler Nach deren Aussterben im Jahre 1438 wurde es wieder Besitz der bayrischen Herzoge Am 10 Oktober 1459 wurde Ritter Jan Holub mit dem Schloss und der zugehorigen Gerichtsbarkeit belehnt 2 3 Nach dem Aussterben der Holub erwarb 1517 Graf Christoph von Ortenburg der bereits 1514 15 die Erbtochter Anna geehelicht hatte das an den bayerischen Herzog heimgefallene Schloss fur 4500 Gulden 3 Deren gemeinsamer Sohn Joachim liess es 1551 in ein Renaissanceschloss umgestalten Dabei erhielt der Schlossbau vier Eckturme 4 Im selben Jahr wurde zudem eine Brauerei im Schloss eingerichtet 5 Aufgrund einiger Brande und spaterer Umgestaltungen erinnert heute kaum etwas an diese einstigen Bautatigkeiten Zwei Jahre nach dem Tod Joachims verausserten die Grafen von Ortenburg die Herrschaft Mattighofen im Jahre 1602 fur 102 000 Gulden an die bayerischen Herzoge 6 Das Schloss und die Herrschaft waren von da an bis zum Frieden von Teschen der das Innviertel zu Osterreich brachte mit kurzen Unterbrechungen in wittelsbachischer Hand Die bayerischen Herzoge liessen das Schloss und die Herrschaft von Pflegern verwalten welchen ihren Sitz auf dem Schloss innehatten nbsp Panoramabild zum Markt Mattighofen nach einem Kupferstich von Michael Wening von 1721Nach der Flucht des Kurfursten Max Emanuel fielen Schloss und Herrschaft Mattighofen 1710 dem kaiserlichen Rat Gundacker von Starhemberg zu 1794 wurden das Schloss und die dazugehorigen Grunde an den Brauer Jakob Haidenthaler verkauft der es zu einem Bierbrauhaus umgestaltete 1796 wurde das Schloss zuruckgekauft 1799 baute man das Gebaude im italienischen Stil um sein burgenartigen Charakter ging dabei verloren und das Gebaude erhielt weitgehend sein heutiges Aussehen Die auf dem Stich von Michael Wening erkennbaren Eckturme sind dabei abgetragen worden die Graben wurden zugeschuttet und die bis damals erhaltene Zugbrucke wurde entfernt Mit dem Kauf des Kobernausserwaldes 1868 kam auch das Schloss Mattighofen in den Besitz des Familienfonds der Habsburger die es zu einem kaiserlichen Jagdschloss umbauen liessen Das bis dahin im Schloss untergebrachte k k Steueramt wurde in ein Haus am Stadtplatz heute Stadtplatz Nr 13 umgesiedelt Im Schloss war neben den Zimmern fur die Besitzer noch die Forstverwaltung untergebracht 7 Im 20 Jahrhundert wechselten die Besitzer haufig was mit dem Besitz des Kobernausserwaldes zusammenhing Von 1918 bis 1938 war der Kriegsgeschadigtenfonds Besitzer des Schlosses wahrend der Zeit des Nationalsozialismus gehorte es den Deutschen Reichsforsten und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs der amerikanischen Besatzungsmacht Ab 1947 waren die Osterreichischen Bundesforste die Besitzer des Schlosses 2007 kaufte die Stadt Mattighofen das Gebaude Schloss Mattighofen heute BearbeitenDas heutige Erscheinungsbild des Schlosses wird von den Umbauten von 1799 gepragt Das Gebaude erhielt dabei Feuermauern mit nach innen eingezogenen Pultdachern Die Wehranlagen wurden entfernt und der Wallgraben wurde zu einem Garten aufgeschuttet Das Eingangsportal fuhrt in einen quadratischen Innenhof Im Westgang ist ein Anbau errichtet worden in dem sich heute das Restaurant da Sebastiano befindet 8 Die nach Westen gekehrte Schauseite wurde durch ein Halbgeschoss und eine waagrechte mit Zahnschnittfries verzierte Stirnmauer erhoht Die von den Ortenburgern errichteten vier Erkerturme sind dabei entfernt worden Von dem fruhen Umbau zu einem Renaissanceschloss von 1551 findet sich heute noch an der rechten Einfahrt ein gemauerter Turstock mit dem Doppelwappen der Ortenburg Fugger Ursprunglich diente dieser als Zugang zum inneren Dachboden Die Inschrift auf dem Turstock lautet Joachim Grave zv Ortenburg etc Vrsvla Grafin zv Ortenburg geporene goggerin Freiin zv Khirchperg vnd Weissenhorn sein Gemachel MDLI 7 Ein weiterer Turstock welcher sich einst im Schloss befand ist heute das Eingangsportal der Klampfer Kapelle in Reitsham bei Lochen Dieser bezieht sich laut seiner Inschrift auf Graf Christoph und seine beiden Gemahlinnen Des Weiteren ist in der Schlosseinfahrt noch ein beschadigter Architrav fur Graf Joachim eingemauert 9 In einer Nische der Einfahrt befindet sich zudem das Bruchstuck eines romischen Grabsteines aus dem 2 Jahrhundert Es zeigt einen Opferdiener mit einem Weihrauchkastchen und einen trauernden Genius 10 2012 wurde das Schloss einer der drei Schauplatze der bayerisch oberosterreichischen Landesausstellung Verbundet verfeindet verschwagert die auch weitere Schauplatze in Burg zu Burghausen in Bayern und Kloster Ranshofen in Braunau am Inn hatte Schon vor der Landesausstellung wurde in Betracht gezogen das Stadtamt in das Schloss zu verlegen und einen Veranstaltungssaal zu errichten 11 Seit dem 17 Juni 2013 befindet sich im ersten Stockwerk des Schlosses seither das Stadtamt Mattighofens 12 Literatur BearbeitenStefan Wild Mattighofen unter den Grafen von Ortenburg In Das Bundwerk Schriftenreihe des Innviertler Kulturkreises Band 28 Braunau 2013 S 6 16 Norbert Grabherr Burgen und Schlosser in Oberosterreich Ein Leitfaden fur Burgenwanderer und Heimatfreunde 3 Auflage Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1976 ISBN 3 85214 157 5 Oskar Hille Burgen und Schlosser in Oberosterreich einst und jetzt Verlag Ferdinand Berger amp Sohne Horn 1975 ISBN 3 85028 023 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Mattighofen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Schloss Mattighofen In landesausstellung2012 at Abgerufen am 16 Marz 2023 Mattighofen In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Bibliografie zur oberosterreichischen Geschichte Suche nach Schloss Mattighofen In ooegeschichte at Virtuelles Museum Oberosterreich abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Schloss Mattighofen In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Oskar Seitz Charlotte Seit Mit Gelobnis und mit Brief und Siegel 2 Teil In Bad Birnbacher Heimatheft Band 16 Bad Birnbach 2006 S 21 a b Stefan Wild Mattighofen unter den Grafen von Ortenburg In Das Bundwerk Schriftenreihe des Innviertler Kulturkreises Band 28 2013 S 7 Christian Kieslinger Territorialisierung und reichsgrafliche Libertat Diplomarbeit der Universitat Wien Wien 2001 S 51 Stefan Wild Mattighofen unter den Grafen von Ortenburg In Das Bundwerk Schriftenreihe des Innviertler Kulturkreises Band 28 2013 S 9 Friedrich Hausmann Archiv der Grafen zu Ortenburg Urkunden der Familie und der Grafschaft Ortenburg Band 1 1142 1400 Neustadt an der Aisch 1984 S XVI a b Schloss Mattighofen Zugriff am 20 September 2013 Homepage von Franzl s Hof und Landkuche Memento des Originals vom 8 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www franzls at Stefan Wild Mattighofen unter den Grafen von Ortenburg In Das Bundwerk Schriftenreihe des Innviertler Kulturkreises Band 28 2013 S 8 f Bezirksbuch Braunau am Inn Moserbauer Mattighofen 1992 S 250 Schlosshistorie Zugriff am 20 September 2013 N N Mattighofener Stadtamt seit 17 Juni 2013 im Schloss Mattighofen Ausgabe Nr 2 Mattighofen 2013 S 5 48 105611111111 13 150027777778 Koordinaten 48 6 20 2 N 13 9 0 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Mattighofen amp oldid 231886878