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Schloss Kobersdorf ist ein Schloss in der Marktgemeinde Kobersdorf im Bundesland Burgenland in Osterreich Schloss Kobersdorf Luftaufnahme 1970 Innenhof des SchlossesSchlosskapelleManieristische Stuckatur in der SchlosskapelleGrundrissplan des Schlosses Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schlosskapelle 3 Bildergalerie 4 Siehe auch 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Schloss entstand um 1528 aus einer mittelalterlichen Burganlage deren Ursprunge wahrscheinlich bis in die Zeit von Ludwig dem Deutschen hineinreichen Bereits 860 wird in einem Salzburger Almanach Kundpoldesdorf erwahnt ob dieser Ort mit Kobersdorf ubereinstimmt lasst sich genauso wie die Annahme dass zu dieser Zeit an Statte der Burg eine Fliehburg gegen die Awaren bestanden habe nur vermuten Erst 1229 wurde Kobersdorf als villae que est aput castellum bezeichnet Damit waren erstmals Burg und Siedlung schriftlich fixiert Bereits 1222 hatte Konig Andreas II Graf Pousa Sohn des Botus das Gebiet um Kobersdorf geschenkt woraufhin dieser mit dem Bau der Burg begann Nach einer wechselvollen Geschichte 1289 wurde die Burg erstmals im Rahmen der Gussinger Fehde eingenommen gelangte Kobersdorf durch Verkauf in den Besitz der Mattersdorf Forchtensteiner Mit deren Aussterben um 1450 erwarb Herzog Albrecht VI die Herrschaften Kobersdorf und Forchtenstein sah sich aber schon 1451 gezwungen diese an seinen Bruder Kaiser Friedrich III weiter zu verkaufen Fur den in Wiener Neustadt residierenden Kaiser waren die nur wenige Kilometer ostlich befindlichen Burgen Forchtenstein Kobersdorf und die heutige Burgruine Landsee von besonderer strategischen Bedeutung 1458 bringt der ungarische Konig Matthias Corvinus im Zuge der Grenzkampfe Kobersdorf vorubergehend an sich in den Friedensvertragen von Odenburg 1463 jedoch wird die Burg im Besitz des Hauses Osterreich belassen Jedoch wandten sich die von ihm eingesetzten Pfandherren Weisspriach just dem ungarischen Konig Matthias Corvinus zu woraufhin dieser den Weisspriachern in einer historisch noch nicht ganz geklarten Aktion 1466 die Burg schenkt obwohl sie sich zu diesem Zeitpunkt rechtlich immer noch in osterreichischem Besitz befand Im Jahre 1482 begannen daraufhin die neuen Eigentumer die Burg um eine spatgotische Vorburg und die protestantische Kapelle zu erweitern 1529 baute Hans von Weisspriach die Vorburg zu einem Schloss im Stil der Renaissance aus Das Geschlecht der Weisspriacher starb 1553 aus die Herrschaft wurde unter den Erben immer weiter aufgeteilt Unklare Besitzverhaltnisse und Verschuldungen fuhrten zu einem Niedergang des einst prachtigen Hoflebens auf Kobersdorf Das Schloss wurde Rauberhauptquartier Falschgeldmunzerei und 1599 sogar Schauplatz eines Verbrechens als mitten im Schlosshof eine Bauerin als vermeintliche Hexe verbrannt wurde Erst als Johann I Kery de Ipoliker 1648 eine Urenkelin des letzten Weisspriachers heiratete wurden wieder klare Verhaltnisse geschaffen Der aus Ostungarn stammende Graf kaufte die zersplitterten Anteile der Herrschaft auf und vollendete 1656 den Schlossausbau im Stile des Manierismus Im Jahre 1683 wurde das Schloss von den Turken eingenommen dabei wurde die eigentliche Burg die bis dahin neben dem Schloss bestanden blieb zerstort Die Kerys sahen sich gezwungen 1704 die Herrschaft an den Fursten Paul I Esterhazy de Galantha zu verkaufen Nun in den Schatten der Esterhazyschen Residenzen Eisenstadt und Fertod gerutscht blieb Schloss Kobersdorf von 1704 an vernachlassigt Das hatte einerseits den grossen Vorteil dass dem Schloss im Wesentlichen die typischen Barockisierungen des 18 Jahrhunderts erspart blieben andererseits verfiel es auch mehr und mehr bis 1963 schliesslich ein Abriss der Ruine in Erwagung gezogen wurde Martha Bolldorf Reitstatter erste weibliche akademische Architektin Osterreichs erwarb 1963 das devastierte Schloss und startete umgehend die Sanierungsmassnahmen Als Hohepunkt der Restaurierungsarbeiten gilt die Fertigstellung des manieristischen Rittersaales 1656 mit Fresken des italienischen Malers Carpoforo Tencalla im Jahre 2001 der fast zur Ganze rekonstruiert werden musste Das Bemuhen der Eigentumer war es Kobersdorf zu einem kulturellen Zentrum auszubauen was 1972 mit der Grundung der Schlossspiele Kobersdorf gelang Mit dem Tod von Martha Bolldorf Reitstatter 2001 im Alter von 89 Jahren ging das Schloss in seinem heutigen Zustand an ihre Tochter Anna Schlanitz uber Schlosskapelle BearbeitenEin kulturhistorisch besonders wertvolles Objekt stellt die frei stehende Schlosskapelle Kobersdorf dar Sie besteht aus zwei nebeneinander errichteten Kapellen Die kleinere von ihnen wurde spater zur Sakristei der grosseren gotischen Kapelle umgewandelt Sie zeigt romanisch fruhgotische Zuge und durfte zusammen mit der Burg um 1222 bis 1229 entstanden sein Die Ausschmuckung mit spatgotischen Fresken erfolgte um 1430 im Auftrag der Forchtensteiner Unter den Fresken befindet sich auch deren Wappen welches damit die alteste erhaltene Darstellung des spateren Burgenlandischen Landeswappen bildet Die gotische Kapelle wurde 1482 von den Weisspriachern erbaut und war protestantisch geweiht Die Weisspriacher waren es die in Kobersdorf die protestantische Lehre verbreiteten Doch als Graf Kery 1648 einzog kam es zu einer militanten Rekatholisierung die sich an der Kapelle baulich niederschlug Die fur protestantische Kapellen typische Galerie wurde entfernt der gotische Eingang zugemauert und ein neuer Eingang im Stile des Fruhbarocks angelegt Auch das Innere wurde im manieristischen Stile ausgeschmuckt Eine Besonderheit bilden hierbei die 48 individuellen an der Decke schwebenden Engel von denen sich manche sehr stark an die Groteske der Renaissance anlehnen Der Altar selbst stammt von den Esterhazys und wurde Anfang des 18 Jahrhunderts im Stile des Barock errichtet In der Kapelle finden vereinzelt Messen statt beispielsweise Seelenmessen Maiandacht daruber hinaus besteht die Moglichkeit diese fur Hochzeiten und Taufen zu mieten Bildergalerie Bearbeiten nbsp Nordeingang mit Barbakane und Eckturm nbsp Sudportal des Schlosses nbsp Schlossanlage nbsp Nordostansicht mit Wassergraben und BarbakaneSiehe auch BearbeitenListe von Burgen und Schlossern in OsterreichWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kobersdorf Castle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Kobersdorf Website von Schloss Kobersdorf deutsch ungarisch und englisch abgerufen am 7 November 2008 Schloss Kobersdorf In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Luftaufnahmen vom Schloss Kobersdorf47 5975 16 392777777778 Koordinaten 47 35 51 N 16 23 34 O Burgen und Schlosser im Mittelburgenland Schloss Deutschkreutz Schloss Kobersdorf Schloss Lackenbach Burgruine Landsee Burg Lockenhaus Burg Neckenmarkt Schloss OberpullendorfAusgewahlte Denkmalschutzobjekte in Kobersdorf Evangelische Pfarrkirche Kobersdorf Judischer Friedhof Kobersdorf Katholische Pfarrkirche Kobersdorf Schloss Kobersdorf Synagoge KobersdorfAusfuhrliche Information zu allen Denkmalern Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Kobersdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Kobersdorf amp oldid 236557204