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Die Burgruine Landsee liegt im mittleren Burgenland ostlich des Ortes Landsee in der Gemeinde Markt Sankt Martin im Bezirk Oberpullendorf Sie ist eine der grossten Burgruinen Mitteleuropas Burgruine LandseeBurgruine LandseeBurgruine LandseeStaat OsterreichOrt LandseeEntstehungszeit 1158Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung MinisterialeGeographische Lage 47 34 N 16 21 O 47 5629348 16 3498839 Koordinaten 47 33 46 6 N 16 20 59 6 OBurgruine Landsee Burgenland p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Burgruine ist ein beliebtes Ausflugsziel inmitten des Naturparks Landseer Berge Sie liegt auf einem Felssporn auf einem Hohenrucken zwischen Heidriegel dort befinden sich Reste einer Fluchtburg 1 und dem Pauliberg Geschichte BearbeitenDer Name hat nichts mit einem See Gewasser zu tun Die Burg befand sich bis zum Ende der Osterreichisch Ungarischen Monarchie in Ungarn ihr Name wird von der ungarischen Bezeichnung Lanzser eines ursprunglich Landeshere geschriebenen deutschen Namens abgeleitet Ob eine ungarische oder eine deutsche Version die erste Bezeichnung der Anlage waren ist nicht belegbar ebenso nicht ob die Burg den Namen des Besitzers bestimmte oder der Name der Familie des Besitzers auf jenen der Burg Einfluss nahm Lanzser wird auch mit Lanzentrager ubersetzt 2 Das Wort hehr ist ein altes deutsches Wort und steht fur herausragend hoch angesehen stolz von hohem Rang und Ahnliches das Wort Hehre wurde fur stolze Schonheit verwendet 3 Dieser Name beschreibt die Anlage somit als eine damals hoch angesehene Burganlage eine ahnliche Namensbildung liegt bei Landskron vor Der Name Landeshere wurde im Jahre 1158 erstmals erwahnt die Burg 1263 Sie lag nur wenige hundert Meter ostlich der Grenze zwischen den osterreichischen Gebieten des Heiligen romischen Reichs und dem Konigreich Ungarn Das Urkundenbuch der Steiermark 4 erwahnt 1173 einen Erchenger von Landesehre dessen Familie auch die Burg Hohenwang bei Langenwang 5 gehorte Seinen Namen erwahnt auch die Reimchronik Ottokars von Horneck 6 Diese Personen werden als Beamte Ministerialen der Grafen von Pitten die damals zur Steiermark gehorten und als Nebenlinie der Stubenberger in der Oststeiermark gesehen Vor 1222 gehorte die Burg aber bereits zu Ungarn Im 13 Jahrhundert gehorte sie Lorenz Athinai dem Gespan des damaligen Odenburg Sopron 1289 wurde die Burg von Herzog Albrecht von Osterreich bei seinem Feldzug gegen die Gussinger Grafen im Zuge der Gussinger Fehde erobert In der Mitte des 16 Jahrhunderts war die Burg im Besitz der Freiherrnfamilie Teufel Erasmus Teufel dessen Epitaph sich in der Filialkirche Winzendorf befindet war kaiserlicher Rat Spann und Hauptmann zu Odenburg und oberster Feldhauptmann der leichten Reiterei in Ungarn 7 Erasmus war als Abgesandter des Kaisers bei Verhandlungen in Siebenburgen wo er 1552 von Turken gefangen genommen und von Janitscharen hingerichtet wurde 8 Nach einer anderen Erzahlung wurde er in einem Sack im Schwarzen Meer versenkt Nach mehrfachen Besitzerwechseln kam die Burg 1612 an Baron spater Graf Nikolaus Esterhazy Am 12 Juli 1707 zwischen 10 und 11 Uhr Vormittag brach ein erster Brand aus der schwere Zerstorungen an der Kobersdorfer Seite Nordostseite der Burg brachte wo sich die Gemacher des Besitzers befanden Danach wurde die Burg wieder in Stand gesetzt begann in weiterer Folge aber zu verfallen es war bereits die Abtragung einiger Teile vorgeschlagen Am 2 Juni 1790 brannte die Burg neuerlich verheerend Ihr Besitzer Furst Nikolaus I Esterhazy genannt der Prachtliebende verstarb am 28 September 1790 in Wien Sein Nachfolger Furst Anton sah sich wegen des aufwandigen Lebensstils seines Vorgangers der ihm 3 8 Millionen Gulden an Schulden hinterlassen hatte zu starken Sparmassnahmen gezwungen Die Anlage damals Schloss genannt siehe die historische Landkarte wurde nicht mehr aufgebaut und im Ergebnis zugunsten von Burg Forchtenstein bzw der damaligen Herrschaft Lackenbach aufgegeben Im Jahre 1802 wurde die Anlage als ruinos bezeichnet Sie diente danach als Steinbruch fur die Bauten der Umgebung Seit 1968 wird die Burgruine gesichert und der Allgemeinheit zuganglich gemacht Anlage Bearbeiten nbsp Hauptturm Donjon und 4 MauerDie Anlage ist ungefahr 300 200 m gross und lasst auch als Ruine noch deutlich erkennen dass die Burg aus vier Befestigungsringen bestand deren erste durch zwei Graben getrennt waren Der ausserste Mauerring der nur schlecht erhalten ist ist der jungste Am ersten einfach gebauten Tor befindet sich die Jahreszahl 1668 Das zweite bereits stark befestigte Tor wird durch eine Holzbrucke uber den ersten Graben erreicht Dahinter fuhrt der Haupteingangsweg uber eine weitere Holzbrucke uber den zweiten Graben zum dritten Tor Hinter diesem Tor liegt der grosse Aussenhof Von dort fuhrt sudlich das vierte Tor in einen schmalen Innenhof das funfte eingesturzte Tor fuhrt zu einem weiteren Hof an den ostlich die bis auf die Grundmauern verfallenen Wohntrakte anschliessen Von dort wird uber eine Treppe durch das sechste Tor das Zentralgebaude erreicht in dem noch die Lage der Kuche erkennbar ist Ahnlich wie bei Forchtenstein sind die starksten Befestigungen dicksten Mauern des Bergfrieds gegen Westen also Richtung Osterreich gerichtet wahrend die Wohntrakte im Osten gesichert durch Steilabfalle liegen Die Mauern des Wohnturmes Donjon sind bis zu zehn Meter dick An ihn sind mehrere Turme angebaut in einem befand sich die Kapelle In ihm fuhrt eine neue Treppenanlage in den ehemaligen Dachbereich des Donjon mit allein stehendem gemauerten Bogen von dem eine weite Fernsicht bis in das Gebiet von Sopron zum Sudteil des Neusiedler Sees und in die Bucklige Welt moglich ist 1 Die erste Kapelle der Burg war der Hl Ursula geweiht und befand sich im Kapellenturm der zum zentralen Teil der bestehenden Ruine gehort Dieser Turm wurde zwischen 1460 und 1485 erbaut Die Burg hatte auch einen eigenen Friedhof Schlossfriedhof an der Zufahrtsstrasse zur Ruine in welchem sich die erste Pfarrkirche des Ortes Landsee befand Diese Kirche war dem Hl Nikolaus geweiht und wurde 1647 bereits als sehr alt beschrieben Im Rahmen der Burgerweiterung 1650 bis 1679 wurde eine barocke Kapelle errichtet die ebenfalls dem Hl Nikolaus geweiht war 9 Im Aussenhof finden in den Sommermonaten Konzerte Theaterabende und andere Unterhaltungsveranstaltungen statt nbsp Auf dem Donjon von Landsee nbsp Ruine Landsee von Sudwesten nbsp Eingangsbereich mit erstem im Hintergrund zweitem Tor nbsp Zentralbau mit Bergfried Wohnturm Donjon links und Kapellenturm rechts von Suden nbsp Zentralbau von Osten nbsp Reste belegen eine reiche Ausstattung nbsp Donjon und vierte Mauer im Vordergrund der Aussenhof nbsp Blick nach Osten rechts der Heidriegel nbsp Viertes Tor zwischen Aussen und Innenhof nbsp Erste Erwahnung von Landeshere dritt und zweitletzte Zeile 1158 nbsp Die Lage von Ort Kloster und Schloss heutige Ruine Landsee jenseits der Grenze Osterreichs in Ungarn um 1780 Josephinische Landesaufnahme nbsp Die Ruine ist gesichert und gut erklart nbsp Zur AussichtswarteSiehe auch BearbeitenListe von Burgen und Schlossern in OsterreichWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgruine Landsee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chronik der Burgruine Landsee In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten a b Adelheid Schmeller Kitt Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Burgenland Hrsg vom Institut fur osterreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes 2 Auflage Anton Schroll Wien 1980 ISBN 3 7031 0493 7 S 166 167 Irmtraut Lindeck Pozza Hans Wagner Bearbeiter Urkundenbuch des Burgenlandes und der angrenzenden Gebiete der Komitate Wieselburg Odenburg und Eisenburg Publikationen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Nr 7 1 Band Urkunden 808 1270 Bohlau Graz Koln 1955 S 23 hehr In Jakob und Wilhelm Grimm Deutsches Worterbuch Band 10 H Juzen Leipzig 1877 Spalte 789 Zeile 7 und Hehre Spalte 791 Zeile 57 Nachdruck Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1991 ISBN 3 423 05945 1 dtv 5945 Gliederung zitiert nach Der digitale Grimm Elektronische Ausgabe der Erstbearbeitung Version 12 04 Zweitausendeins Frankfurt am Main ISBN 3 86150 628 9 Kompetenzzentrum fur elektronische Erschliessungs und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universitat Trier in Verbindung mit der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Joseph von Zahn Bearbeiter Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark 798 1192 Hrsg vom Historischen Vereine fur Steiermark Band 1 mit Erganzungsheft zu den Banden I bis III Graz 1875 und 1949 Hohenwang In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Ottocarus Horneck Steirische Reimchronik Monumenta germaniae historica Deutsche Chroniken 5 1 2 Hannover 1890 1893 Erwin Reidinger Maria Himmelfahrt zu Winzendorf NO Freiherrlich Teufel 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Denkmalern Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Markt Sankt Martin Normdaten Geografikum GND 1047854864 lobid OGND AKS VIAF 306366529 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgruine Landsee amp oldid 236557314