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Dieser Artikel beschreibt einen Ort Zu den gleichnamigen historischen Rauberbanden in Bulgarien siehe Kardschali Bande Kardschali ublicherweise auch Kardzhali 1 geschrieben bulgarisch Krdzhali Kărdzali ˈkɤrdʒɐli turkisch Kircaali ist eine Stadt mit knapp 41 000 Einwohnern im Suden Bulgariens unfern der griechischen Grenze Sie ist das Verwaltungszentrum einer Gemeinde und des Verwaltungsbezirkes Kardschali Wahrend die Oblast uberwiegend von turkischen Bulgaren bewohnt wird leben in der Stadt selbst mehrheitlich slawische Bulgaren 2 Kardschali Krdzhali Pochitaj minaloto gradi bdesheto Ehre die Vergangenheit baue die Zukunft Kardschali Bulgarien KardschaliBasisdatenStaat Bulgarien BulgarienOblast KardschaliEinwohner 40 937 31 Dezember 2022 Koordinaten 41 39 N 25 22 O 41 65 25 366666666667 275 Koordinaten 41 39 0 N 25 22 0 OHohe 275 mPostleitzahl 6600Telefonvorwahl 359 0361Kfz Kennzeichen KVerwaltung Stand seit 2003 Burgermeister Hasan Asis IsmailRegierende Partei Bewegung fur Rechte und FreiheitenWebsite www kardjali bgIn der Stadt gibt es ein grosses historisches Museum mit 40 000 Exponaten 179 archaologischen Objekten davon 19 prahistorische 122 antike und 37 aus dem Mittelalter ein musikalisches Theater und ein Puppentheater Das heutige Kardschali ist ein regionales Zentrum und somit Nachfolger des einstigen byzantinischen administrativen Zentrums der Region Achridos Als Zentrum eines Erzbistums verwaltete Achridos den ostlichen Teil der Rhodopen sowie das mittlere und untere Becken des Flusses Arda Wie jungste archaologische Ausgrabungen zeigen befand sich das Verwaltungszentrum der Region 15 Kilometer nordlich von Kardschali in der Nahe von Perperikon Das Zentrum des Erzbistums Achridos war das Kloster des Heiligen Johannes der Taufer das sich am rechten Ufer des Flusses Arda befand und innerhalb der Grenzen des modernen Kardschali befestigt war Mit dem Vorrucken der Osmanen verloren die Festungsanlagen und Verwaltungszentren an Bedeutung dieses anderte sich mit der eingesetzten Industrialisierung nach dem Balkankriegen 1912 13 als die Stadt erneut bulgarisch wurde 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Gewasser 1 3 Stadtgliederung 2 Geschichte 2 1 Antike und fruhes Mittelalter 2 2 Bulgaren Byzantiner und Kreuzritter 2 3 Osmanische Zeit 2 4 Erneut bulgarisch 3 Bevolkerung 3 1 Bevolkerungsstruktur 3 2 Einwohnerentwicklung 4 Politik und Bildung 4 1 Stadtrat 4 2 Stadtepartnerschaften 4 3 Schulen in Kardschali 5 Kultur und Freizeit 5 1 Museen Galerien und Kulturhauser 5 2 Sport 6 Sehenswurdigkeiten und bemerkenswerte Bauwerke 6 1 Festungen 6 2 Sakrale Bauten 7 Sohne und Tochter der Stadt 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Blick von der Festung Wischegrad mit dem Arda Fluss Richtung Kardschali 2011 Kardschali liegt im Herzen des ostlichen Rhodopen Bergmassivs an beiden Ufern des Flusses Arda ca 260 km sudostlich von der bulgarischen Hauptstadt Sofia Die nachstgelegenen grosseren Stadte in der Region sind Chaskowo das etwa 50 km nordwestlich uber die Nationalstrasse I 5 und Plowdiw das etwa 90 km nordostlich uber die II 58 erreichbar ist Zirka 15 km nordlich von Kardschali entfernt liegt die antike Felsenstadt auch Perperikon genannt die seit 1968 zum Denkmal des unbeweglichen Kulturerbes von nationaler Bedeutung erklart wurde Der paneuropaischer Verkehrskorridor IX fuhrt durch Kardschali uber den Makaza Pass und verbindet die Stadt mit dem bulgarisch griechischen Grenzubergang Makaza Nymphaia Uber den Grenzubergang ist Kardschali in ca 70 km uber die Aftokinitodromos 23 von der griechischen Stadt Komotini und der Aftokinitodromos 2 auch Egnatia Autobahn genannt entfernt Gewasser Bearbeiten Die Stadt liegt am Nord und Sudufer des Flusses Arda und wird im Westen von der Talsperre Kardschali und im Osten von der Talsperre Studen kladenez begrenzt Bei beiden Talsperren wurden zudem Kraftwerke errichtet 4 5 Bei maximaler Kapazitat reicht das Wasser der Studen kladenez Talsperre bis zum Fuss der alten Wesseltschane Brucke Die Betonmauer der Talsperre Kardschali befindet sich etwa zwei Kilometer flussaufwarts von dieser Brucke Die Ufer des durch die Stadt fliessenden Flusses wurden durch den 2009 gestellten Wasserspiegel Stausee begradigt wodurch ein Umfeld fur Wassersport und Freizeitaktivitaten geschaffen wurde 6 In den 1970er Jahren wurden in der Talsperre Kurdschali Steinbeissern ausgesetzt Vor kurzem wurden Flussbarsche aus dem Owtschariza Stausee dort ausgesetzt Bereits vor 30 Jahren wurden dort 45 000 Karpfen ausgesetzt Ca 40 km weiter nordlich befindet sich entlang des gleichnamigen Fluss zudem die Talsperre Borowiza Die Borowiza ist ein Nebenfluss der Arda und mundet in der Talsperre Kardschali Stadtgliederung Bearbeiten Die Stadt Kardschali umfasst die Bezirke Borowez Baikal Studen Kladenez Wasroschdenzi Wesseltschane Gledka Gorna Gledka Zentrum Ufernahen Zone und Park Arpezos Nord Industriezone A Industriezone B Ostindustriezone Industriezone Sud Friedhof Park Prostor und Park Gorubso In unmittelbarer Nahe liegen die Dorfer Prilepzi Resbarzi Petlino Airowo Opaltschensko Propast und Sipei 7 Ubersichtskarte Name des Stadtteils nbsp Stadtgliederung von Kardschali Borowez Baikal Zentrum Studen Kladenez Wasroschdenzi Prilepzi Wesseltschane Gledka Gorna Gledka Ufernahen Zone und Park Arpezos Nord Industriezone A Industriezone B Ostindustriezone Industriezone Sud Friedhof Park Prostor Park GorubsoGeschichte BearbeitenAntike und fruhes Mittelalter Bearbeiten nbsp Teil der Felsenfestung PerperikonDie Stadt wurde schon in der Antike besiedelt Die ersten Spuren in der mehr als 3000 jahrigen Geschichte hinterliessen die Thraker als sie diese Gegend besiedelten Aus dieser Zeit und nicht weit von Kardschali entfernt steht Perperikon eine der bedeutendsten Kultstatten der Antike Auch nach der Christianisierung der Region blieb Perperikon ein wichtiges religioses Zentrum Nach den Thrakern folgten die Hellenen Perser Byzantiner Slawen Bulgaren Kreuzritter und Osmanen Bulgaren Byzantiner und Kreuzritter Bearbeiten Im Mittelalter wurde Kardschali Zentrum der Provinz Achridos Im Kloster Sweti Joan Prodrom befand sich das Zentrum einer der grossten christlich orthodoxen Eparchien des Mittelalters Zur Zeit von Khan Presian I wurde die Region im Jahr 847 dem Bulgarischen Reich einverleibt Die Siedlung und Festung Wischegrad zu Dt Obere Festung die bereits wahrend der Romerzeit existierte wurde ausgebaut und zu einer der Vorlaufer des heutigen Kardschali 8 Die Festung Wischegrad befindet sich ca 6 km vom heutigen Stadtzentrum entfernt und bewachte ehemals den Zugang zur einer Abzweigung der Via Militaris von Adrianopel nach Philippopolis in das Innere der Rhodopen entlang des Tals des Flusses Warbiza Die gut geschutzte Zitadelle mit einer Beobachtungs Verteidigungs und Wohnfunktionen wurde moglicherweise vom Gouverneur der mittelalterlichen Region Ahrida genutzt Auf der gegenuberliegende Seite des Ardaflusses wurde zudem die Hilfsburg Moniac errichtet 9 Zar Kalojan eroberte die Region 1199 von den Byzantiner fur das bulgarische Zarenreich erneut und sie wurde zu einem der Aufmarschgebiete fur die Kampagnen der Bulgaren gegen das lateinische Kaiserreich welches infolge des Vierten Kreuzzugs in Konstantinopel installiert wurde In der Nahe der Festung Moniac wurde 1206 Heinrich von Flandern zum Lateinischen Kaiser gekront 10 Archaologische Funde belegen dass im Ort im XII und in der ersten Halfte des XIII Jahrhunderts ein reges Leben herrschte und dass die Statte zwei grossen Zerstorungen ausgesetzt war Die erste Zerstorung fand 1207 statt als Bonifatius I von Montferrat der Kreuzritterkonig von Thessaloniki plundernd durch die Region zog und schliesslich hier verstarb 11 Nach der Ermordung von Zar Kalojan vor den Mauern von Thessaloniki Oktober 1207 wurde das Gebiet zunachst von seinem Neffen Despot Alexius Slaw regiert und unter Zar Iwan Assen II wurde es erneut der bulgarischen Krone unterstellt Nach dem Tod von Zar Kaliman I Assen im Jahr 1246 ubernahm Byzanz fur kurze Zeit die Kontrolle aber 1254 sturzte Zar Michael II Assen die Byzantiner Der Chronist Georgios Akropolites schrieb in diesem Zusammenhang Die Einwohner die Bulgaren waren warfen das Joch der Fremden ab und gingen zu den ihren uber dann kehrten die Romer zuruck unter Zar Konstantin Tich Assen gehorte das Gebiet wieder zu Bulgarien Die zweite Zerstorung ereignete sich 1341 wahrend des blutigen byzantinischen Burgerkriegs zwischen Kaiser Johannes V Palaeologos und Johannes Kantakuzenos der Anspruch auf den Thron erhob In diesem Krieg eroberten und zerstorten die auf der Seite von Kantakuzenos kampfenden osmanischen Soldner von Aydinoglu Umur Bey Ahridos 1343 stellte schliesslich der bulgarische Zar Iwan Alexander Kontrolle uber das Gebiet wieder her Danach zog der Bischof von Ahridos und die ortliche Verwaltung nach Periteorion an die Agaiskuste 3 Im 14 Jahrhundert war der im Volk verehrte Momtschil Wojwoda der das Gebiet von der Agais bis hierher beherrschte der Beschutzer der ortlichen Bevolkerung vor den sich standig bekriegenden bulgarischen und romischen Monarchen Sein Name ist auch mit dem ersten Widerstand der Bevolkerung in den Rhodopen gegen die Invasion der aus Kleinasien einfallenden Osmanen verbunden 3 12 Osmanische Zeit Bearbeiten 1362 wurde die Region durch die Osmanen endgultig erobert dabei wurden alle grossen Festungen der Region niedergebrannt und zerstort Wahrend der osmanischen Zeit wurde der Ort jedoch im Tal neu aufgebaut und bekam den Namen Kirca ali Den Uberlieferungen zufolge entstand die neue Siedlung um das Grab von Kirca Ali einer der Heerfuhrer von Lala Sahin Pascha der hier wahrend einer der fruheren Raubzuge der Osmanen fiel Forschungen haben jedoch ergeben dass es fur diese Uberlieferung keinen Beweis gibt und es sich um eine Legende handelt 3 Die fruheste bekannte osmanische Vermessung der Haskovo Kaza des Chirmen Sandschaks in dem sich das Gebiet des heutigen Kardschali befindet ist auf 1465 datiert In dieser Ubersicht werden eine ganze Reihe von Dorfern mit turkischen Namen die von Mohammedanern bewohnt wurden erwahnt Darunter befindet sich jedoch keine Siedlung mit dem Namen Kircaali Der Name Kircaali ist zum ersten Mal in den osmanischen Steuerunterlagen von 1482 als Kirca datiert Dabei wird der Timar Kirca erwahnt der 41 muslimische Haushalte hatte Im Register von 1516 wird eine Bevolkerung von 61 muslimischen Haushalte gezahlt Im Jahr 1530 wurde der Name des Dorfes zum ersten Mal als Kircali aufgezeichnet und obwohl in den Jahren danach auch vereinzelt als Kirca Ali geschrieben setzte sich die erstere Schreibweise durch Zu dieser Zeit verringerte sich die Zahl der Haushalte im Dorf auf siebenunddreissig Dennoch stieg die Steuerlast des Dorfes dank der gestiegenen Weizenproduktion und das Dorf konnten sich einem Imam leisten Der Ort blieb jedoch in den folgenden Jahrhunderten relativ klein auch wenn das Einkommen um Rinder und Viehzucht erweitert wurde 3 Eine weitere Quelle die Aufschluss uber die Bevolkerung der Region Kardschali gibt ist der erste Salna des Vilayets Edirne aus dem Jahr 1870 Demnach gab es 8320 muslimische Haushalte und 4835 christliche Haushalte in 233 kleinen Dorfern in Haskowo Kaza Teil des Plowdiw Sandschak 63 Prozent der Bevolkerung seien muslimisch gewesen Die Salna gibt auch die Gesamtzahl der mannlichen Bevolkerung in der Haskowo Kaza an von den 23 467 Mohammedanern und 18 461 Christen waren somit insgesamt 56 der Manner muslimisch Dies ist ein Indiz dafur wie sich die Bevolkerungszusammensetzung im XVIII und XIX Jahrhundert verandert hat Dennoch blieb Kardschali weitgehend muslimisch gepragt und von dieser Entwicklung unberuhrt 3 Infolge des Russisch Osmanischen Kriegs 1877 1878 wurde Kardschali am 3 Januar 1878 durch die Truppen des russischen Generalmajors Grigori Fjodorowitsch Tschernosubow besetzt welche bis zum Berliner Kongress vor Ort blieben Mit der Bildung der halbautonomen osmanischen Provinz Ostrumelien als eines der Beschlusse des Kongresses blieb Kardschali weiterhin osmanisch 3 Erneut bulgarisch Bearbeiten Bis zu den Balkankriegen blieb Kardschali eine rein turkische Stadt Mit Ausbruch des 1 Balkankrieges schlugen Verbande des bulgarischen Makedonien Adrianopel Freiwilligen Korps unter Oberst Wassil Delow am fruhen Morgen des 8 Oktoberjul 21 Oktober 1912greg in der Schlacht von Kardschali die osmanische Kircaali Reservedivision Kircaali Redif Firkasi unter Mehmed Yaver Pasha 13 Letztere traten daraufhin mit einer Uberquerung des Arda Flusses den Ruckzug Richtung Mestanli an und liessen dabei eine grosse Menge an Munition und Ausrustung zuruck Um 4 Uhr nachmittags marschierten die bulgarischen Truppen in Kardschali ein Infolge der Schlacht wurde Kardschali entvolkert die turkische Bevolkerung der Region floh massenhaft vor dem Vormarsch der Bulgaren 14 15 16 Im August 1913 wahrend des Zweiten Balkankrieges gehorte Kardschali eine Zeit lang zur Regierung von Westthrakien wurde aber nach den Kriegen dem Zarentum Bulgarien zugeschlagen Mit dieser neuen Zeit anderte sich das Bild von Kardschali es bekam ein europaisches Aussehen und viele bulgarische Einwanderer liessen sich hier nieder vor allem Fluchtlinge aus West und Ostthrakien Thrakische Bulgaren In den 1930er Jahren wurde Kardschali zu einer der grossten Stadte im Einzugsgebiet des Flusses Arda Bis 1912 hatte Kardschali nicht mehr als 3000 Einwohner Im Jahre 1920 erreichte die Einwohnerzahl 4500 im Jahre 1926 6487 2949 Bulgaren 2831 Turken 468 Roma 144 Juden und 95 andere und im Jahre 1934 7767 4255 Bulgaren 3165 Turken 159 Roma und 188 Juden 3 nbsp Trauermarsch in Kardschali nach der Ermordung von Todor Alexandrow am 5 Septemberjul 18 September 1924greg Die Haupteinnahmequelle der Bevolkerung war zu dieser Zeit die Tabakproduktion die fur ihre hohe Qualitat bekannt war Im Jahr 1939 gab es im Bezirk Kardschali 33 Tabaklager mit einer Grosszahl an Beschaftigten In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen war Kardschali weiterhin ein Marktzentrum und alle drei Wochen wurde der unter den Osmanen eingefuhrt Jahrmarkt weiterhin abgehalten Neben Grund und Mittelschulen gab es ein bulgarisches weltliches Gymnasium eine Madchenschule und ein turkisches Gymnasium Die Stadt erlebte einen raschen Urbanisierungsprozess In den neuen Stadtteilen entstanden breite und gerade Strassen und zahlreiche offentliche Gebaude eine Kirche ein Theater ein Tschitalischte ein Verwaltungsgebaude ein Krankenhaus ein Gefangnis und ein modernes Hotel Die erste Lehrerin wurde an einer Schule tatig der erste moderne Arzt siedelte sich hier neben Tabakhandlern und Industriellen an 3 17 nbsp Historisches Museum Gebaude in den 1920er Jahren in einem orientalisierenden Stil errichtetZu dieser Zeit wurde auch die Strassenbeleuchtung eingefuhrt was fur die damalige Zeit und den damaligen Ort als sehr fruh angesehen werden kann Bereits 1929 errichteten die Turken in Kardschali mit eigenen Mitteln eine dreistockige Madrasa von grossem architektonischem Wert Einigen Uberlieferungen nach entstammt der Architekt aus dem heutigen Aserbaidschan und der Bau wurde in dem fur die iranisch islamische Architektur typischen Stil erbaut Einer anderen Uberlieferungen nach wird der Bau dem russischen Architekten Alexander Pomeranzew zugeschrieben der auch die Sofioter Alexander Newski Kathedrale erbaute 3 Am 8 Oktober 1931 wurde die Stadt an das bulgarische Schienennetz und die Eisenbahnlinie 4 Kardschli Chaskowo Stara Sagora Russe angeschlossen Anfangs wurde die Eisenbahnlinie bis Kavala und Porto Lagos geplant der Weiterbau wurde jedoch durch den Verlust der nordliche Agaiskuste fur Bulgarien nach dem Ersten Weltkrieg nicht realisiert Mit dem Ursprungsplan sollten die bulgarische Hafen an der Donau mit denjenigen an der Agais verbunden werden 18 1939 wurde das bulgarisch deutsche Unternehmen Pirin gegrundet das seine Flotationsfabrik und Seilbahn baute 17 Nach dem Zweiten Weltkrieg und die Machtergreifung der Kommunisten wurde die Madrasa beschlagnahmt und 1963 in das ortliche historische Museum umgewandelt Es ist heutigentags eines der monumentalsten und schonsten Gebaude der Stadt Mit dem 1955 eroffneten strukturpragenden Blei und Zinkkombinat entwickelten sich die Leichtindustrie der Maschinenbau und die Nichteisenmetallurgie In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde Kardschali industrialisiert sodass sie zur grossten Industriestadt in den Rhodopen wurde Der Grund fur die rasante Entwicklung der Stadt ist jedoch nicht der Tabak obgleich die Stadt weiterhin ein Zentrum der Tabakproduktion blieb sondern die metallurgische Industrie Kardschali wurde zum Zentrum der Nichteisenmetallurgie in Bulgarien wo Cadmium Blei Silber Schwefelsaure und Zink hergestellt wurden 3 Nach der Machtergreifung forderte das sozialistische Regime die Einwanderung von ethnischen Bulgaren in die Region und schrankte gleichzeitig das kulturelle Leben und die Bildung der turkischen Minderheit in der Stadt ein Nach der demokratischen Wende im Jahre 1989 verliessen viele bulgarische Zuwanderer die Stadt was zu einem Anstieg des Anteils der turkischen Bevolkerung in der Stadt fuhrte Heute ist die Stadt mit ca 40 000 Einwohnern uberwiegend bulgarisch politisch ist sie dennoch eine Hochburg der bulgarischen Turken mit der Partei Bewegung fur Rechte und Freiheiten 3 auch wenn die Unterstutzung fur die Partei seit den 2000er Jahren zuruckgeht siehe z B Parlamentswahl in Bulgarien Juli 2021 und November 2021 19 Die Stadt ist seit 2009 Namensgeber fur den Kardzhali Point eine Landspitze der Livingston Insel in der Antarktis Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsstruktur Bearbeiten Die Bevolkerung der Gemeinde Kardschali bestehend aus der Stadt in der 64 87 der Bevolkerung lebt und weiteren 117 Siedlungen lauten die Daten nach den letzten zwei Volkszahlungen folgendermassen Als Turken deklarieren sich 55 5 der befragten Einwohner als Bulgaren 40 5 ohne Angaben verbleiben 1 92 als Roma sehen sich 1 69 und weitere Gruppen machen 0 38 aus In der Stadt Kardschali selbst gibt 51 3 der Bevolkerung an dass sie Bulgaren sind 33 6 sind dagegen Turken 0 4 der Befragten gaben keine ethnische Herkunft an 0 7 deklarierten sich als Roma und 0 4 gaben eine andere an Aus Furcht vor der allgegenwartigen Diskriminierung ziehen es die Roma vor der lokalen Mehrheitsbevolkerung anzugehoren und identifizieren sich haufig entsprechend Dadurch beeinflussen sie die Anzahl der Turken und weniger die Anzahl der Bulgaren 20 Ethnische Gruppe 2011 21 2021Anzahl Anzahl Bulgaren 23 737 54 1 20 871 51 3 Turken 13 578 30 9 13 646 33 6 Roma 517 1 2 295 0 7 Andere 218 0 5 194 0 4 Keine 845 1 9 145 0 4 Ohne Antwort 4 985 11 4 5 508 13 5 Ingesammt 43 880 40 659Einwohnerentwicklung Bearbeiten Einwohnerzahlen richten sich nach dem jeweiligen Gebietsstand Die Zahlen sind Volkszahlungsergebnisse Schatzungen oder amtliche Fortschreibungen der Statistischen Amter Anzahl Einwohner Jahr 188719121920192619341946195619651975198520002010201120152020Einwohner 650 ca 3000 3 4500 3 6487 3 7767 3 10 502 22 20 955 22 33 271 22 47 786 22 55 400 22 45 324 22 45 604 23 43 880 21 43 031 23 44 123 23 Politik und Bildung BearbeitenStadtrat Bearbeiten Der Stadtrat von Kardschali besteht aus dem Oberburgermeister und der von der Gemeindeordnung vorgeschriebenen Anzahl von 41 Stadtratsmitgliedern Gleichzeitig fundiert der Stadtrat als Gemeinrat der Gemeinde Kardschali Alle vier Jahre wird der Stadtrat neu gewahlt die nachste Wahl ist im Jahr 2023 Die Sitzverteilung des Stadtrats stellt sich seit der letzten Kommunalwahlen am 27 Oktober 2019 24 mit einer Wahlbeteiligung von 49 29 wie folgt dar Zusammensetzung des Stadtrats seit 2019 Partei Wahlergebnis in Wahlerstimmen SitzeBewegung fur Rechte und Freiheiten 54 86 14 094 23GERB 25 49 6 548 11Bulgarische Sozialistische Partei 11 32 2 907 5DOST 3 01 772 1Demokraten fur ein starkes Bulgarien 2 88 740 1Stadtepartnerschaften Bearbeiten Kardschali unterhalt mit folgenden Stadten Partnerschaften East Staffordshire Vereinigtes Konigreich Elkhart Vereinigte Staaten Komotini Griechenland Philippi Griechenland Soufli Griechenland Tekirdag Turkei Gaziosmanpasa Turkei Wladimir Russland 25 Schulen in Kardschali Bearbeiten Filiale der Universitat Plowdiw Fremdsprachengymnasium Christo Botew Kultur und Freizeit BearbeitenMuseen Galerien und Kulturhauser Bearbeiten Historisches Museum 26 Galerie Stanka Dimitrowa 26 Kunstgalerie Krag 26 Kunsthaus Daschdowniza 26 Sport Bearbeiten nbsp Blick in der Arena Arda bei Nacht 2020 Der am 10 August 1924 gegrundete FK Arda Kardschali ist ein Fussballverein der in der Saison 2023 24 in der Parwa liga der hochsten Spielklasse spielt Der Verein spielt in der Arda Arena 27 Sehenswurdigkeiten und bemerkenswerte Bauwerke BearbeitenFestungen Bearbeiten Perperikon Wischegrad MoniacSakrale Bauten Bearbeiten Mittelalterliches Kloster Johannes der Taufer 28 Orthodoxe Pfarrkirche St Georg der Siegreiche 28 Orthodoxes Kloster mit Kirche Maria Himmelfahrt 28 Zentralmoschee auch Marktmoschee genannt 28 Neue Moschee mit Kulliye 29 Das Turbe Hazar Baba 28 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenTalat Pascha 1874 1921 hoher osmanischer Beamter Grosswesir und Politiker Tahsin Ozguc 1916 2005 turkischer Archaologe Iwo Papasow 1952 bulgarischer Musiker Huben Tscherkelow 1970 bulgarischer Maler Senol Can 1983 turkischer Fussballspieler Taner Sagir 1985 turkischer Gewichtheber Eliza Kostowa 1990 TennisspielerinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kardschali Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten TIC Kardzhali Tourist Information Centre Kardzhali Abgerufen am 18 September 2023 Population by Districts and Ethnic Group as of 1 03 2001 Abgerufen am 8 Februar 2019 a b c d e f g h i j k l m n o p Mariya Kiprovska Machiel Kiel Artikel Kircaali In Islam Ansiklopedisi Turkiye Diyanet Vakfi abgerufen am 16 August 2023 Kardzhali Reservoir www bg guide org abgerufen am 29 Juli 2018 englisch Kardzhali Hydroelectric Power Plant Bulgaria Global Energy Observatory abgerufen am 29 Juli 2018 englisch Tourist Information Centre Kardschali Wasserspiegel Talsperre aus dem Bulg Vodno ogledalo In kardjali tourism info Abgerufen am 24 August 2023 bulgarisch Kommunaler Entwicklungsplan der Gemeinde Kardschali fur den Zeitraum 2014 2020 In kardjali bg Prajm Konsulting OOD S 61 abgerufen am 23 August 2023 bulgarisch Aktuelle Liste der unbeweglichen Kulturguter in der Oblast Kardschali der Kategorie nationale Bedeutung NINCN von 2017 In Kulturministerium der Republik Bulgarien Abgerufen am 21 August 2023 bulgarisch mit Nr 1 ist die Festung Wischegrad Vishegrad beim gleichnamigen Dorf eingetragen Zimmert K Der Friede zu Adrianopel Februar 1190 vol 11 no 2 1902 S 317 https doi org 10 1515 byzs 1902 11 2 303 Richard J Crampton A Concise History of Bulgaria Cambridge University Press Cambridge 2005 ISBN 0 521 85085 1 S 22 27 Vincenzo de Bartholomaeis Un Sirventes historique d Elias Cairel in Annales du Midi 16 1904 S 468 494 George Christos Soulis The Serbs and Byzantium during the Reign of Tsar Stephen Dusan 1331 1355 and his Successors Dumbarton Oaks Research Library and Collection Washington D C 1984 ISBN 0 88402 137 8 S 149 150 Edward J Erickson Defeat in Detail The Ottoman Army in the Balkans 1912 1913 Westport Praeger 2003 S 149 Geschichte der Stadt Kardschali Hale 1 aus dem Bulg Krdzhali gradt Zala 1 In www rim kardzhali bg Regionales Historisches Museum Kardschali abgerufen am 22 August 2023 bulgarisch Bulgarisches Kriegsministerium Hrsg Der Krieg zwischen Bulgarien und Turkei aus dem Bulg Vojnata mezhdu Blgariya i Turciya Band 5 Nr I Sofia 1930 S 163 164 N Iwanow Der Balkankrieg 1912 1913 Die Aktionen der II Armee Belagerung und Angriff auf die Festung von Adrianopel aus dem Bulg Balkanskata vojna 1912 1913 god Dejstviyata na II armiya Obsada i ataka na Odrinskata krepost Verlag der Armee Sofia 1924 S 53 59 a b Geschichte der Stadt Kardschali Hale 2 aus dem Bulg Krdzhali gradt Zala 2 In www rim kardzhali bg Regionales Historisches Museum Kardschali abgerufen am 22 August 2023 bulgarisch Gedenkschild des Bahnhofs Kardzhali anlasslich seines 90 jahrigen Jubilaums aus dem Bulg Pameten znak na ZhP gara Krdzhali za 90 godishninata j In www kardjali bg Offizielle Webseite der Stadt Kardschali 2 Juni 2021 abgerufen am 22 August 2023 bulgarisch Wahlbeteiligung im Juli 2021 nach Region Zentrale Wahlkommission abgerufen am 15 Juli 2021 bulgarisch Eminov Ali 1997 Turkish and other Muslim minorities in Bulgaria London ISBN 1 85065 319 4 a b Statistisches Amt der Republik Bulgarien Bevolkerung nach ethnische Zugehorigkeit xls 758 kB Census 2011 Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 21 Mai 2013 abgerufen am 27 Januar 2012 bulgarisch a b c d e f Cities of Bulgaria In pop stat mashke org Abgerufen am 22 August 2023 englisch a b c Nationales Statistikamt Einwohner Bulgariens 2021 31 Dezember 2021 abgerufen am 19 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Momtschilgrad Tschernootschene Normdaten Geografikum GND 4220037 4 lobid OGND AKS LCCN n80094130 VIAF 130185084 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kardschali amp oldid 237704467