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Die Provisorische Regierung Westthrakien osmanisch غربی تراقیا حكومت موقته س Garbi Trakya Hukumet i Muvakkatesi bzw nach der offiziellen Umbenennung die Unabhangige Regierung Westthrakien osmanisch غربی تراقیا حكومت مستقله سى Garbi Trakya Hukumet i Mustakilesi war ein Staatsgebilde in Westthrakien das von August bis Oktober 1913 bestand Es war die erste Republik in der turkischen Geschichte Die spatere Selbstbezeichnung durch die Westthrakien Turken war Turkische Republik Westthrakien turkisch Bati Trakya Turk Cumhuriyeti Ihre Hauptstadt war Gumulcine heute Komotini Es kam nicht zu diplomatischen Anerkennungen durch andere Staaten Provisorische Regierung WestthrakienUnabhangige Regierung Westthrakienغربی تراقیا حكومت موقته سغربی تراقیا حكومت مستقله سىGarbi Trakya Hukumet i MuvakkatesiGarbi Trakya Hukumet i MustakilesiAmtssprache Osmanisches TurkischHauptstadt GumulcineStaats und Regierungsform RepublikStaatsoberhaupt zugleich Regierungschef Hoca Salih EfendiFlache 8 578 km Wahrung ParaUnabhangigkeit 31 August 1913Endpunkt 25 Oktober 1913National hymne Ey Bati TrakyaliVorlage Infobox Staat Wartung TRANSKRIPTIONVorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Thrakien Lage auf einer heutigen Karte der Region Westthrakien heute Nordostgriechenland Ostthrakien heute europaischer Teil der Turkei Nordthrakien heute Sudbulgarien Rhodopen Gebirge und Oberthrakische TiefebeneWestthrakien war bis zu den Balkankriegen Teil des Osmanischen Reichs gewesen Dieses hatte in den Balkankriegen fast sein gesamtes Territorium auf dem Balkan so auch Westthrakien verloren Diese Republik wurde ausser vom Osmanischen Reich vor allem von Griechenland unterstutzt zu dem Westthrakien damals noch nicht gehorte jedoch von ihm beansprucht wurde siehe Megali Idea wahrend Bulgarien das Ende der Republik forderte Sie existierte nur 56 Tage und war gegen die bulgarische Herrschaft und Bevolkerung in Westthrakien gerichtet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bevolkerung 3 Verhaltnis zu Bulgaren 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch wichtige Informationen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Im Zuge des Ersten Balkankriegs 1912 1913 der gegen das Osmanische Reich gerichtet war gelang es der bulgarischen Armee fast ganz Thrakien einzunehmen Die bulgarischen Truppen dort wurden jedoch wahrend des Zweiten Balkankriegs 21 Juni 10 August 1913 mancherorts teilweise anderswo komplett Richtung Westen abgezogen wo sie gegen Griechenland und Serbien kampfen mussten Vor Ort blieb nur die kurz zuvor von den bulgarischen Militars errichtete offentliche militarische Verwaltung Am 14 Julijul 27 Juli 1913greg Juli begann sich die bulgarische Armee aus Gumulcine aus militarisch strategischen Grunden da es Anzeichen fur einen griechischen Vorstoss gab Richtung Momtschilgrad bis zum Rhodopenpass Makaza sudlich von Podkowa abzuziehen Am 15 Julijul 28 Juli 1913greg rebellierte die Bevolkerung von Gumulcine gegen die bulgarische Verwaltung Am 20 Julijul 2 August 1913greg nahmen griechische Truppen aus Porto Lagos kommend Gumulcine ein 1 Am 28 Julijul 10 August 1913greg wurde aber im Vertrag von Bukarest die Region den Bulgaren zugesprochen was bei der ortlichen turkischen und griechischen Bevolkerung auf Ablehnung stiess von der griechischen und turkische Regierung aber akzeptiert wurde Angesichts der bevorstehenden Ruckkehr der Bulgaren trafen Freischarler aus Edirne unter Fuhrung des Teskilat i Mahsusa Fuhrers Esref Kuscubasi in Westthrakien ein und organisierten die Turken und Pomaken der Region Waffenlieferungen erfolgten auch seitens der anziehenden Griechen 1 Nach Einnahme von Gumulcine am 31 August 1913 wird noch am selben Tag unter Fuhrung von Hoca Salih Efendi die Provisorische Regierung Westthrakien mit Gumulcine als Hauptstadt gegrundet Suleyman Askeri wurde zum Generalstabschef Die Flagge wurde am 31 August in Gumulcine und am 1 September am Tag ihrer Einnahme in Iskece heute Xanthi gehisst Briefmarken wurden gedruckt eine Nationalhymne wurde geschrieben In der Regierung waren durch einen Griechen und einen Juden auch die anderen nicht bulgarischen Bevolkerungsgruppen vertreten 1 Die Regierung beauftragte spater den judischen Einwohner Samuel Karaso mit der Grundung der westthrakischen Nachrichtenagentur Es erschien die Zeitung Mustakil Independant in turkischer und franzosischer Sprache Allerdings wurde die neue Regierung von Bulgarien aber auch vom Osmanischen Reich mit Skepsis betrachtet das sich in seinen anderweitigen Interessen gefahrdet sah Die Hohe Pforte bestellte die Freischarler ins Osmanische Reich zuruck und verlangte die Aufgabe der Regierung Daraufhin nannte sich die Regierung am 25 September 1913 in Unabhangige Regierung Westthrakien um und erklarte von nun an vollig unabhangig vom Osmanischen Reich zu agieren wie Esref Kuscubasi in einem Schreiben vom 25 September der Hohen Pforte mitteilte Zuvor hatte Griechenland die Hafenstadte Dedeagac heute Alexandroupoli und Feres uberfullt mit bulgarischen Fluchtlingen aus Westthrakien und Kleinasien an die Republik Westthrakien mit dem Ziel abgetreten die zu der Zeit in Konstantinopel laufenden Verhandlungen zwischen dem Osmanischen Reich und Bulgarien dahingehend zu beeinflussen dass es zu keinem Frieden zwischen beiden Landern kommt Griechenland versprach auch Waffenlieferungen an Westthrakien Am 29 September 1913 wurde schliesslich der Friedensvertrag von Konstantinopel zwischen Bulgarien und dem Osmanischen Reich unterzeichnet Die Hohe Pforte erkannte darin zur Besturzung der Republik die Hoheit Bulgariens uber Westthrakien an Die Republik Westthrakien wurde aufgefordert die Macht uber das Gebiet bis zum 25 Oktober 1913 an Bulgarien zu ubergeben Cemal Pascha reiste Anfang Oktober 1913 nach Westthrakien um die Regierenden und die Bevolkerung zur Aufgabe umzustimmen was ihm auch gelang Zu den Grunden fur diese Politik der Pforte zahlten Angste des Osmanischen Reichs vor einer russischen Invasion Ostanatoliens falls es keinen Frieden mit Bulgarien gibt der Druck durch Finanzminister Cavit Bey der einen Frieden mit Bulgarien verlangte um Kredit aus Frankreich gebilligt zu bekommen die Blinddarmentzundung Enver Paschas in deren Folge er in dieser Zeit als Staatsmann ausfiel Enver Pascha war ein Verfechter der Republik Westthrakien 2 Am 19 Oktober marschierte die bulgarische Armee begleitet von turkischen Offizieren in Westthrakien ein Reste des Basi Bozuks und Aufstande die versuchten dieses zu verhindern wurden zersprengt Am 29 Oktober als Westthrakien komplett eingenommen wurde richtete sich die bulgarische Regierung durch ein Manifest fur Friedliches Leben der unterschiedlichen Ethnien an die Bevolkerung 1 Fur Verwirrung sorgte der bedeutende Historiker Cemal Kutay Laut Kutay war der bedeutende Denker Bediuzzaman Said Nursi neben Suleyman Askeri und Esref Kuscubasi an der Ausrufung der Republik Westthrakien beteiligt Die Historikerin Sukran Vahide ehemals Mary Weld gab allerdings an dass ausser in Kutays Schriften nirgends ein Hinweis darauf vorhanden sei inklusive der eigenen Werke von Said Nursi Laut Vahide befand sich Said Nursi zu der Zeit in Van und war damit beschaftigt seine Universitat Medresetu z Zehra aufzubauen 3 Die Republik existierte nur 56 Tage Ihre Flagge ist heute die Flagge der Turken Westthrakiens Die Westthrakienturken sind seit 1920 seit dem Vertrag von Sevres griechische Staatsburger sie waren von dem Bevolkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Turkei nicht betroffen Bevolkerung Bearbeiten nbsp Ethnographische Karte des Vilayet Edirne bis 1912 gemass Ljubomir Miletitschs Untergang der Thrakischen Bulgaren 1918 Grun Bulgaren und PomakenOrange TurkenBraun GriechenDie Bevolkerungszahl betrug etwa 234 700 Die ethnische Aufteilung war der turkischen Bevolkerungsstatistik von 1910 zufolge wie folgt 4 Provisorische Regierung WestthrakienAnzahl ProzentGESAMT 234 700 100Turken 185 000 78 82Bulgaren 25 500 10 86Griechen 22 000 9 37Andere 2 200 0 94Verhaltnis zu Bulgaren BearbeitenDas Bulgarische Reich reichte zur Zeit seiner grossten Ausdehnung bis an die Agais Wahrend der 500 jahrigen Beherrschung der Bulgaren durch das Osmanische Reich wurden die verschiedenen Nationalitaten nicht aus ihren Siedlungsgebieten vertrieben Sie hatten als Unglaubige lediglich hohere Steuern und den Knabenzins zu zahlen Die Oberschicht bestand aus eingewanderten Turken auch armere Turken wanderten nach Bulgarien ein So kam es auch im Westthrakien zu ethnischen Vermischungen Inwiefern es sich bei den Muslimen in Bulgarien um ethnische Turken handelte oder um zwangsweise oder freiwillig z B wegen der Steuervorteile zum Islam konvertierte ehemalige Bulgaren die turkisch assimiliert wurden ist zwischen bulgarischen und turkischen Historikern stark umstritten und wird jeweils mit sich widersprechenden Quellen unterlegt Die Rhodopen hatten eine so grosse Autonomie dass 1880 in Plowdiw extra von einem bevollmachtigten Vertreter der Rhodopen Visa an Reisende ausgegeben wurden bevor sie in die Rhodopen reisen konnten Nach der Annexion von Ostrumelien durch das Furstentum Bulgarien im Jahre 1885 fiel gemass dem Topchane Vertrag 1886 ein Teile der Rhodopen wieder an das Osmanische Reich Wahrend des Balkankrieges von 1912 wurden die Gebiete dann Bulgarien angegliedert Uber die ethnische Zusammensetzung des Gebietes gab es bis 1912 keine verlasslichen Angaben da die Osmanen in ihren Statistiken lediglich nach der Religionszugehorigkeit entschieden und nicht nach der Volkszugehorigkeit Insgesamt lebten nach vorsichtigen Schatzungen 180 000 Bulgaren Christen und Moslems in Westthrakien Wahrend das Balkankrieges wurden auch Moslems zwangschristianisiert Einige Monate spater im Jahre 1913 wurden die bulgarischen Truppen aus Westthrakien abgezogen Die ortliche turkischstammige Bevolkerung beschloss ihr eigenes staatliches Gebilde zu schaffen Ende August Anfang September brach 1913 brach im Gebiet von Djowlen bulgarisch Dovlen heute Dewin ein Aufstand aus der die umliegenden Dorfer in den Westrhodopen erfasste und teilweise auch in den Zentralrhodopen Nach dem 16 August 1913 wurde die Gjumjurdschinska Republik bulgarisch Gyumyurdzhinska republika auch Autonome Republik Gjumjurdschina ausgerufen Gjumjurdschina bulgarisch Gyumyurdzhina eigentlich bulgarisiertes turkisch Gumulcine ist der bulgarische Name der griechischen Stadt Komotini In Bulgarien wurde dieses Gebiet auch als das agaische Westthrakien Weissmeer Thrakien bezeichnet Die neue Republik wurde von der Stadt Dedeagatsch bulgarisch Dedeagach heute Alexandroupoli in Griechenland unterstutzt Die Turken und die Pomaken verkundeten die Autonomie dieses Gebietes zwischen den Flussen Mariza Mesta und Arda und bildeten die Unabhangige west thrakische Regierung Ihr stand Hodscha Sali Efendi Chafas Sali bulgarisch Hafz Sali vor ein Pomake aus dem Dorf Pandardschak bulgarisch Panddzhk nbsp Ruinen von Feres 1913Die erste Amtshandlung des neuen Staates war die Ausweisung der Bulgaren aus diesem Gebiet Dieses Vorgehen war seit 1880 allgemeine Praxis auf dem Balkan die auch in internationalen Vertragen wie dem Berliner Vertrag 1878 fixiert war Ziel der Sauberung von den Bulgaren war es spateren Gebietsanspruchen von Seiten Bulgariens de Grundlage zu entziehen in der Hoffnung dass sich Westthrakien der Turkei angliedert Unter der Fuhrung von Offizieren aus irregularen Truppen Basi Bozuk die hauptsachlich aus Tscherkessen Lasen und Kaukasiern bestanden ging man daran die Dorfer der Bulgaren zu zerstoren Bekannt wurde der gemeinsame Widerstandskampf der Bulgaren in den beiden Dorfern Manastir bulgarisch Manastir und Satschanli bulg Sachanli Letztendlich mussten aber alle Bulgaren der Gewalt weichen und nach Bulgarien fluchten Von den 40 000 vertriebenen bulgarischen Mannern Frauen und Kindern die sich von aus Dedeagatsch bulgarisch Dedeagach heute Alexandroupoli in Griechenland aus auf die Flucht machten wurden 18 000 auf der Flucht nach Bulgarien getotet In vielen bulgarischen Stadtchroniken heisst es in diesen Jahren In der Stadt siedelten sich vertriebene Umsiedler aus Thrakien an Die erneute Einnahme Westthrakiens durch die Bulgaren nach dem Bukarester Frieden der Konstantinopel Vereinbarung und dem Frieden von Solun 1913 1915 1918 war von neuerlichen Gewaltakten begleitet Ausser den Bulgaren die in ihre Heimatdorfer zuruckkehrten kamen auch vertriebene bulgarische Fluchtlinge aus Ostthrakien und Sudwestmekedonien Bei einer Volkszahlung in der Region 1919 durch die bulgarische Verwaltung lebten 105 910 Bulgaren 79 539 Turken 28 645 Griechen und 10 922 Sonstige in der Region Von diesen Bulgaren waren 17 369 Moslems Allerdings wurden wahrscheinlich viele Bulgaren moslemischen Glaubens als Turken gezahlt Das kann daraus gefolgert werden dass in vier der sechs Landkreise uberhaupt keine Bulgaren moslemischen Glaubens registriert wurden Siehe auch BearbeitenWestthrakienturken Thrakien Landschaft Islam in BulgarienLiteratur BearbeitenRichard C Hall Balkan Wars 1912 1913 Prelude to the First World War Routledge 2000 ISBN 0 415 22946 4 S 126 Hugh Cecil Peter H Liddle At the Eleventh Hour Reflections Hopes and Anxieties at the Closing of the Great War 1918 Leo Cooper London 1998 ISBN 0 85052 609 4 Halit Eren Bati Trakya Turkleri Istanbul 1997 ISBN 975 96374 0 5 Ahmet Aydinli Bati Trakya Faciasinin Ic Yuzu Istanbul 1971 Kemal Sevket Batitbey Bati Trakya Turk Devleti Istanbul 1978 Bati Trakya nin Sesi Nr 65 August 1988 Tevfik Biyiklioglu Trakya da Milli Mucadele Band I Ankara 1987 Nevzat Gundag Garbi Trakya Hukumet i Mustakilesi Ministerium fur Kultur und Tourismus Hrsg Ankara 1987 Tuncay Ozkan MIT in Gizli Tarihi Istanbul 2003 Soner Yalcin Teskilatin Iki Silahsoru Istanbul 2001 Tahir Tamer Kumkale Bati Trakya 2003 Ljubomir Miletitsch Razorenieto na trakijskiteѣ blgari prez 1913 godina bulg Razorjawaneto na trakijskite balgari prez 1913 godina Die Vernichtung der thrakischen Bulgaren im Jahre 1913 Verlag Balgarski Bestseller Sofia 2003 ISBN 954 9308 14 6 Ljubomir Miletitsch Istoriya na Gyumyurdzhinskata republika bulgarisch deutsche Ubersetzung des Titels Die Geschichte der Gjumjurdschina Republik Stajko Trifonow Thrakien Der administrative Aufbau das politische und wirtschaftliche Leben in den Jahren 1912 1915 aus dem bulgarischen Stajko Trifonov Trakiya Administrativna uredba politicheski i stopanski zhivot 1912 1915 Verlag Thrakische Stiftung Kapitan Petko Wojwoda 1992 promacedonia org bulgarisch Weblinks BearbeitenGeschichte WestthrakiensEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Stajko Trifonow Thrakien Der administrative Aufbau Das politische und wirtschaftliche Leben in den Jahren 1912 1915 Halit Eren Bati Trakya Turkleri Istanbul 1997 ISBN 975 96374 0 5 Sukran Vahide Islam in Modern Turkey An Intellectual Biography of Bediuzzaman Said Nursi State Univ of New York Press Albany NY 2005 ISBN 0 7914 6516 0 ISBN 0 7914 6515 2 S 105 Katrin Boeckh Von den Balkankriegen zum Ersten Weltkrieg Kleinstaatenpolitik und ethnische Selbstbestimmung am Balkan Munchen 1996 ISBN 3 486 56173 1 S 77 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Provisorische Regierung Westthrakien amp oldid 237453535