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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Hephaistion Begriffsklarung aufgefuhrt Hephaistion altgriechisch Ἡfaistiwn Hephaistiōn um 360 v Chr in Pella Makedonien Winter 324 23 v Chr in Ekbatana Sohn des Amyntor war ein makedonischer Adeliger der engste Freund General Begleiter hetairos Leibwachter und wahrscheinlich auch Geliebter Alexanders des Grossen Aufgrund seiner besonderen Loyalitat zu Alexander und dessen politischem Programm der Aussohnung und Verschmelzung der verschiedenen Volker seines Reiches konnte er zum zweiten Mann des Reiches aufsteigen Marmorkopf des Hephaistion ca 320 v Chr Getty Villa Inhaltsverzeichnis 1 Quellenproblematik und Forschungslage 2 Leben und Wirken 2 1 Aufstieg zum Hetairengeneral 2 2 Unterstutzung der Politik Alexanders 2 3 Hohepunkte der militarischen und politischen Karriere 2 4 Tod und postume Ehrungen 3 Historische Bedeutung 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseQuellenproblematik und Forschungslage BearbeitenDie antiken Autoren schildern Hephaistion ubereinstimmend als den intimsten Vertrauten des spateren Makedonenkonigs Diesem besonderen Verhaltnis entsprach dass er als einziger der engen Freunde Alexanders nach seinem fruhen Tod mit einem Kult als Heros geehrt wurde Ihre Beziehung wurde in der antiken Literatur schon fruh mit der Freundschaft von Patroklos und Achilleus in Homers Ilias verglichen und entsprechend interpretiert So setzte ahnlich wie bei Alexander auch bei Hephaistion sehr bald die Legendenbildung ein wobei im Einzelnen nicht immer zu entscheiden ist ob in den Berichten griechischer und romischer Autoren ein wahrer Kern auszumachen ist Den Schilderungen der Geschichtsschreiber Marcus Iunianus Iustinus und Curtius Rufus 1 des Philosophen Diogenes von Sinope 2 sowie des Rhetors und Grammatikers Athenaios von Naukratis 3 zufolge war Hephaistion der Geliebte Alexanders 4 Dass er und Alexander bereits seit fruhester Jugend unzertrennliche Freunde waren wie Curtius Rufus berichtet 5 ist allerdings wenig wahrscheinlich denn Hephaistion gehorte nicht zu jenen engsten Freunden Alexanders die von Konig Philipp II von Makedonien 337 v Chr vorubergehend verbannt worden waren Schon in den antiken Quellen wurden manche Aussagen anderer Autoren als unglaubwurdig angesehen was eine Bewertung zusatzlich erschwert Nach Arrian ist etwa als fiktiv zu bewerten dass Hephaistion 334 v Chr zu Beginn des Perserfeldzuges dem Patroklos in Troja einen Kranz darbrachte 6 Auch die Episode in der nach der siegreichen Schlacht bei Issos 333 v Chr Sisygambis die Mutter des unterlegenen persischen Grosskonigs Dareios III Hephaistion mit Alexander verwechselt haben soll ist laut Arrian ein Mythos 7 Welche historische Bedeutung Hephaistions politische und militarische Laufbahn in der jedenfalls zweifellos aussergewohnlich engen und tiefen freundschaftlichen Beziehung mit Alexander tatsachlich hatte wird von den antiken Autoren kontrovers bewertet Es ist daher fur die moderne Forschung sehr schwierig aus der Uberlieferung den historisch glaubwurdigen Kern einer Biographie herauszuschalen und zu einem einigermassen gerechten Urteil uber die eigenstandige Leistung des Hephaistion zu gelangen 8 Leben und Wirken BearbeitenAufstieg zum Hetairengeneral Bearbeiten nbsp Heutiger Zustand des Nymphaums in Mieza in dem Aristoteles Hephaistion Alexander und andere makedonische Adlige ausbildeteDas genaue Geburtsdatum von Hephaistion ist nicht bekannt Als er im Oktober 324 v Chr starb war er noch ein junger Mann 9 Er muss also mit Alexander ungefahr gleichen Alters gewesen und daher um 360 v Chr geboren sein Er entstammte als Sohn des Amyntor einem makedonischen Adelsgeschlecht aus Pella 10 und wurde wohl zusammen mit dem Kronprinzen Alexander und anderen Sohnen makedonischer Adelshauser in der Residenzschule von Pella und im Nymphaum Nymphentempel von Mieza ausgebildet Ihr bedeutendster Lehrer war ohne Zweifel Aristoteles Ursprunglich wohl Offizier der Adelsreiterei erscheint er erstmals wahrend Alexanders Marsch von Tyros nach Agypten im Spatherbst 332 v Chr mit einem selbststandigen Kommando betraut Er fuhrte die Flotte ebendorthin 11 Am 1 Oktober 331 v Chr wurde er in der Schlacht von Gaugamela durch einen feindlichen Speer am Arm verwundet Das berichtet Arrian 12 ohne dabei einen Rang anzugeben wahrend Diodor 13 Hephaistion unter die Somatophylakes die Leibwachter Alexanders einreiht und ihn sogar zu deren Anfuhrer macht 14 In der modernen Forschung ist umstritten was damit gemeint ist Gerhard Wirth 15 glaubt darunter sei das Kommando der berittenen Leibgarde zu verstehen Andere behaupten Diodor und Curtius beziehungsweise deren Quellen hatten dieses aus der spateren Stellung des Hephaistion als Leibwachter lediglich herausgesponnen und mit dem Zusatz Fuhrer versehen 16 Im Prozess gegen Philotas im Herbst 330 v Chr war Hephaistion an dessen Verhaftung und Folterung beteiligt 17 Nachdem Philotas hingerichtet worden war teilte Alexander das Kommando uber die Hetairenreiterei unter zwei Generalen auf namlich Hephaistion und Kleitos Sohn des Dropidas Damit halbierte er den Hetairenverband denn er wollte kunftig vermeiden dass ein einziger allein und wenn es auch der beste Freund war eine so grosse Anzahl von Reitern befehligte die uberdies an Rang und auch sonst an Tuchtigkeit die Elite der gesamten Reiterei bildeten 18 nbsp Hephaistion Detail vom sogenannten Alexandersarkophag um 300 v Chr Unterstutzung der Politik Alexanders Bearbeiten Den Winter 329 328 v Chr verbrachte Alexander mit seinem Heer in Baktra Jetzt setzte er erstmals ein neues politisches Programm der Volkermischung und gemeinschaft in konkrete politische Massnahmen um die den Gegensatz Barbaren Hellenen aufheben sollten Er legte erstmals eine barbarische Festtracht an Moglicherweise wollte er sich den Landessitten anpassen in dem Glauben das Stammesgemasse sei von grosser Bedeutung fur die Zahmung der Menschen Vielleicht wollte er damit aber auch probeweise die Proskynese die fussfallige Anbetung als Gott bei den Makedonen einfuhren damit sie sich allmahlich an seine Wandlung und sein Abweichen von der alten Lebensart gewohnten Anfangs machte er von der Tracht nur Gebrauch wenn er mit Barbaren zu tun hatte spater liess er sich auch vor der Menge in ihr sehen wenn er ausritt oder Audienzen abhielt Es handelte sich dabei um den prachtigen sogenannten persischen Priesterornat der Achameniden mit der goldenen Krone Kidaris als Kopfbedeckung 19 Fein dosiert und schrittweise aber ausserst konsequent suchte Alexander sein Programm weiterzuentwickeln Er liess 30 000 einheimische Knaben aussuchen griechisch erziehen und im Gebrauch makedonischer Waffen ausbilden Damit passte er sich einerseits in seiner Lebensart noch mehr den Einheimischen an und suchte andererseits diesen die makedonischen Sitten nahezubringen in dem Glauben dass er durch eine solche Mischung und Gemeinschaft auf der Basis des Wohlwollens und der freiwilligen Zustimmung seine Macht besser begrunde als durch Gewalt 20 Ein weiterer Baustein in der Verwirklichung dieses umfassenden Befriedungsprogramms war die Heirat mit Roxane der Tochter des sogdischen Fursten Oxyartes im Fruhjahr 327 v Chr Der aufreibende Partisanenkrieg in Baktrien und der Sogdiana hatte zwei Jahre gedauert bis der Widerstand durch vertragliche Vereinbarungen mit den wichtigsten Stammesfuhrern endgultig uberwunden werden konnte Die Heirat mit Rhoxane war daher nicht nur eine Liebesheirat Alexanders sondern auch eine dynastische Ehe die den Vertragen eine dauerhafte Grundlage geben sollte Deshalb ehelichte Alexander Roxane nach einheimischem Ritus ein Vorspiel zu den Hochzeiten von Susa das sich passgenau in sein politisches Programm einfugte 21 Dabei fiel Alexander auf dass von seinen vertrautesten Freunden besonders Hephaistion sein Verhalten und Programm uneingeschrankt unterstutzte und die Veranderung der Lebensart mitmachte wahrend Krateros an den vaterlichen Sitten festhielt Daher ubertrug er Hephaistion den Verkehr mit den Barbaren Krateros indes den mit den Griechen und Makedonen 22 In der Kallisthenes Affare im Fruhjahr 327 v Chr war Hephaistion unter denen mit denen Alexander die Einfuhrung der Proskynese auch bei den Griechen und Makedonen vereinbart hatte Er erwies ihm diese Geste der orientalisch persischen Anbetung als Gott bevor die Reihe an Kallisthenes kam der nicht in die Vereinbarung eingeweiht war und die Geste aus grundsatzlichen Erwagungen verweigerte 23 Es scheint daher plausibel wenn Plutarch 24 aus unbestimmbarer Quelle Hephaistion in der darauf folgenden sogenannten Pagenverschworung als Anklager des Kallisthenes auftreten lasst Hohepunkte der militarischen und politischen Karriere Bearbeiten Alexander belohnte die unbedingte Loyalitat seines Freundes und dessen Unterstutzung seines neuen politischen Programms mit einem militarischen Auftrag 327 v Chr liess er ihn an der Spitze einer selbststandigen Heeresgruppe zusammen mit Perdikkas nach Indien einmarschieren wo er bei Ohind eine Brucke uber den Indus errichtete 25 Hephaistion grundete im Auftrag Alexanders mehrere Stadte Als Leibwachter griechisch Somatophylax Alexanders war er der ranghochste von insgesamt 33 Trierarchen welche die Indusflotte bauten 26 In dieser Funktion fuhrte er einen Heeresteil auf der linken Seite des Flusses zum Meer wo er im Sommer 325 v Chr die Zitadelle der Hafenstadt Pattala bei Haidarabad befestigte und somit die Indusmundung sicherte 27 Nachdem er diesen Auftrag erfullt hatte erhielt er von Alexander die Aufgabe die Schiffslager zu befestigen und den Bau von Werften vorzubereiten Dies entsprang Alexanders Plan in Pattala wo sich der Indus gabelte eine Flotte aus vielen Schiffen zuruckzulassen 28 Im Kampf mit den Oreiten erteilte Alexander Hephaistion im Herbst 325 v Chr den Auftrag die grosste Ansiedlung dieses Stammes mit Namen Rhambakia zur Stadt auszubauen 29 Im Winter 325 24 v Chr schickte Alexander seinen Gefahrten mit dem grossten Teil der Truppen dem Tross und den Kriegselefanten auf dem Weg langs des Meeres von Karmanien zuruck in die Persis nach Susa 30 So hatte Hephaistion seit dem Aufbruch nach Indien neben Krateros standig die hochsten Kommandostellen inne 31 In Susa angekommen honorierte Alexander im Fruhjahr 324 v Chr Hephaistions militarische und organisatorische Leistungen indem er ihn zum Chiliarchen beforderte In der persischen Reichsorganisation war der Chiliarch altpersisch hazarapati d h Tausendschaftsfuhrer Befehlshaber uber 1 000 Mann des koniglichen Leibgarderegiments deren Lanzenknaufe golden waren Ausserdem kommandierte er als ranghochster Chiliarch die gesamte Leibgarde der 10 000 Unsterblichen Diese bildeten die Elite des achamenidischen Heeres und ihre neun Tausendschaften waren mit Lanzenknaufen aus Silber charakterisiert Zugleich war der Chiliarch General des ganzen Heerbanns Im zivilen Bereich amtierte er als eine Art Maior domus Er hatte also die Funktion des persischen Hofmarschalls und stand an der Spitze des achamenidischen Hofstaates Seine Stellung entspricht im Arabischen dem Wesir Er war der 2 Mann nach dem Konig und bildete mit diesem die Regierungsspitze Im siebenkopfigen Reichshofrat mit dem sich der persische Grosskonig in allen wichtigen Staatsangelegenheiten beriet nahm er den ersten Rang ein 32 Nach diesem persischen Vorbild schuf Alexander das neue Amt des Chiliarchen und ubertrug es Hephaistion In der hofischen Hierarchie nahm er jetzt den ersten Rang nach Alexander ein der sich seinerseits als Nachfolger des persischen Grosskonigs verstand 33 Das Amt des Chiliarchen war der Hohepunkt in der militarischen und politischen Karriere des Hephaistion Es war zugleich Ausdruck des einzigartigen Vertrauens und Freundschaftsverhaltnisses das Alexander mit dem Jugendgefahrten verband Wie innig es war illustriert eine ganze Reihe von mehr oder minder glaubwurdigen Anekdoten 34 nbsp Alexander und Stateira sowie Hephaistion und Drypetis wahrend der Massenhochzeit von Susa Darstellung aus dem spaten 19 JahrhundertDie intime Stellung Hephaistions dem Konig gegenuber fand etwa zur gleichen Zeit einen weiteren sinnfalligen Ausdruck in der so genannten Massenhochzeit von Susa Alexander vermahlte ihn mit Drypetis der Tochter des von ihm besiegten persischen Grosskonigs Dareios III und Schwester seiner eigenen Braut mit Namen Stateira denn seine und dessen Sohne sollten Vettern sein So wurde Hephaistion Schwager Alexanders und Mitglied der grosskoniglichen Familie 35 In der Gunst Alexanders hatte er nun alle anderen Freunde weit uberflugelt Diese Heirat hatte aber zugleich einen politischen Charakter auch der persische Grosskonig pflegte das Amt des Chiliarchen wegen des besonderen Vertrauensverhaltnisses einem der engsten Verwandten anzuvertrauen Noch einmal war Hephaistion stellvertretender Fuhrer der Hauptarmee Von Susa fuhrte er diese sudlich zum Tigris in die Nahe der Mundung wahrend Alexander zu Schiff den Eulaios entspricht etwa dem heutigen Karche hinab und den Tigris hinauf fuhr und sich mit ihm vereinigte 36 Von dort zogen beide offensichtlich in der gleichen Anordnung den Tigris hinauf nach Opis dem spateren Seleukia Hier kam es im Sommer 324 v Chr zur Meuterei des Heeres als Alexander sich mit Hephaistion abstimmte und die makedonischen Veteranen in die Heimat entliess Der aussere Anlass sollte aber nicht uber die tieferen Ursachen dieser Meuterei hinwegtauschen Eine zentrale Rolle spielte dabei die Perserpolitik Alexanders und seines Wesirs das Anlegen der persischen Tracht durch Alexander die Ausbildung der nichtgriechischen Epigonen nach makedonischer Art die Einreihung fremdstammiger Reiter in die makedonische Hetairenkavallerie der fremde Herrscherkult in Form der Proskynese und der Propagierung der Gottessohnschaft die Massenhochzeit von Susa nach persischem Ritual und mit Frauen des iranischen Hochadels Der Protest wurde noch dadurch verscharft dass er jetzt Perser zu Heereskommandanten und zu seinen Verwandten gemacht und im Rahmen der ihm von diesen erwiesenen Proskynese des Kusses fur wurdig erachtet hatte 37 Ein besonderer Dorn im Auge war den Makedonen ihr Landsmann Peukestas den Alexander zum Satrapen der Persis ernannt hatte weil ihm gefiel dass dieser seine griechischen Lebensformen aufgegeben die persische Sprache erlernt habe und nun wie ein Perser auftrete 38 In einem meisterhaft eingefadelten Coup schlugen Alexander und sein Chiliarch Hephaistion der sich augenscheinlich in dieser Auseinandersetzung mit Eumenes und Krateros vollig uberworfen hatte 39 die Meuterei des Heeres nieder Sie versohnten die Makedonen mit dem Angebot auch sie zu Verwandten des Konigs zu machen und den Kuss zu gestatten Von nun an akzeptierten die Makedonen die Proskynese und erkannten damit wie die Perser den gottlichen Rang Alexanders an Die scheinbar unuberwindliche Schranke zwischen Barbaren und Hellenen war damit endgultig eingerissen Es kam zu einem grossen Opfer und Versohnungsfest mit einem anschliessenden Festmahl zu dem sich Alexander auf einem goldenen Thron in ihrer aller Mitte niederliess mit dem prachtigen persischen Priester Ornat bekleidet wahrend die Makedonen um ihn herum in der ersten Reihe sassen dann die Perser in der zweiten und dahinter die nach Rang und Verdienst besonders geachteten Personlichkeiten der anderen Volker Dabei schopften er und diejenigen die in seiner Nahe waren gemeinsam aus einem Mischkrug und brachten ihre Trankopfer dar wobei griechische Seher und persische Priester Magier gleichsam in okumenischer Eintracht die Gebete sprachen 40 Damit hatten Alexander und Hephaistion ein Ritual gewahlt das in Platons Gesetzen 41 als Metapher verwendet wird Der Staat solle einem Mischkrug gleichen in dem die Burger auch wenn sie dem widerstreben zusammen gebracht werden indem sie durcheinander heiraten 42 Als religioses Oberhaupt des neuen Vielvolkerreiches sprach Alexander als erster das beruhmte Gebet von Opis in dem er neben anderen Gutern Eintracht griechisch Homonoia und Gemeinsamkeit Koinonia der Herrschaft fur Makedonen und Perser erflehte 9000 Mann sollen ein und dasselbe Opfer dargebracht und religiose Gesange angestimmt haben 43 Damit hatten die Makedonen nicht nur den gottlichen Rang Alexanders anerkannt indem sie ihm die Proskynese erwiesen sondern auch dessen Programm der Bruderlichkeit aller Menschen des Weltfriedens und der Gleichstellung bis hin zur Volkerverschmelzung von Griechen Makedonen und Persern Als zweiter Mann im Staate und Mitorganisator des Festes von Opis musste Hephaistion mit gutem Beispiel vorangehen und sich auf Druck Alexanders noch vor dem Opfermahl und der Trankspende mit Eumenes und Krateros wieder versohnen 44 Tod und postume Ehrungen Bearbeiten Im Spatherbst 324 erkrankte Hephaistion in Ekbatana zur gleichen Zeit als im Oktober die Dionysien mit Gelagen und Wettkampfen gefeiert wurden Am siebten Tag starb er ohne dass ihn Alexander noch lebend antraf 45 Die Krankheitsursache ist unbekannt scheint aber nicht zuletzt die Folge der vorausgehenden Anstrengungen gewesen zu sein 46 Alexanders Trauer uber den jahen Verlust seines besten Freundes der ihm so viel galt wie das eigene Leben 47 kannte keine Grenzen 48 und ebenso uberstiegen die Ehrungen die er fur den Toten anordnete das Menschenmass nbsp Die Lowenskulptur Sang e Schir im heutigen Hamadan gilt als Grabdenkmal HephaistionsEr nahm drei Tage lang weder Speisen noch Getranke zu sich und ordnete eine reichsweite Trauer an Das heilige Feuer das in den iranischen Heiligtumern fur den Grosskonig brannte sollte bis zur Beisetzung geloscht bleiben als sei er selbst gestorben Alexander schickte Gesandte in die Oase Siwa die bei seinem Vater Zeus Ammon anfragen sollten ob er gestatte Hephaistion als Gott zu verehren was die Priester des Gottes aber verneinten 49 Der Gott gestehe ihm nur einen Heroenkult zu Daruber freute sich Alexander sehr und ehrte Hephaistion auf diese Weise 50 Doch scheinen die beiden Heroentempel in Alexandria einer auf dem Festland der andere auf der Insel Pharos dort wo auf dieser der weltberuhmte Leuchtturm stand nicht mehr vollendet worden zu sein Letztere Kultstatte sollte von besonders grossen Ausmassen und auffallender Pracht sein ja er Alexander wollte dass die Benennung der Insel selbst nach Hephaistion zur offiziellen werde Auch alle Vertragsurkunden mit denen die Kaufleute ihre gegenseitigen Geschafte besiegeln sollten den Namen Hephaistions tragen 51 Der Leichnam wurde sorgfaltig einbalsamiert Perdikkas erhielt den Auftrag ihn nach Babylon zu uberfuhren wo er im folgenden Jahr offentlich verbrannt und die sterblichen Uberreste beigesetzt werden sollten 52 Fur den Bau eines monumentalen Grabmals in Form einer babylonischen Stufenpyramide mit funf Geschossen und die Durchfuhrung der Leichenspiele wurde die Summe von 10 000 Talenten veranschlagt 53 Die Stelle eines Chiliarchen die fur Hephaistion geschaffen worden war wurde nach seinem Tod nicht wieder besetzt damit der Name nicht aus dem Schematismus der Fuhrungsstellen getilgt wurde Sie blieb weiterhin als die sogenannte Chiliarchie des Hephaistion bestehen und fuhrte das Feldzeichen das von diesem stammte 54 auch als nach dem Tod Alexanders am 26 Juni 323 v Chr Perdikkas der neue Reichsverweser und tatsachliche Nachfolger des Hephaistion wurde 55 Eine bis dahin einmalige Ehrung fur seinen ehemaligen Intimfeind hatte sich erstmals Eumenes ausgedacht Viele der Gefahrten Alexanders sollen zu dem Kult sc des Hephaistion sich selbst und ihre Waffen dem Toten geweiht haben Er ersann diese Geste um bei Alexander nicht den Eindruck zu erwecken er freue sich uber Hephaistions Tod 56 In Ekbatana heute Hamadan Iran liess hochstwahrscheinlich Alexander selbst einen steinernen Lowen als Denkmal fur Hephaistion aufstellen Noch unter den heutigen Altertumern in Hamadan ist dieser Sang i Schir am beruhmtesten Der Lowe steht auf einem die Stadt von Sudosten uberblickenden Hugel wahrend er in fruhislamischer Zeit eines der Stadttore kronte Er ist heute ziemlich beschadigt und hat seine Beine verloren 57 Die grosste Grabstatte welche jemals in Griechenland entdeckt wurde liegt bei der antiken Stadt Amphipolis ostlich von Thessaloniki und soll im Auftrag Alexanders zu Ehren Hephaistion errichtet worden sein Die Theorie der Archaologen fundiert auf altgriechischen Inschriftfragmenten aus denen sich der Satz ergibt Ich Antigonos habe das Baumaterial zum Bau eines Monumentes zu Ehren Hephaistions ubernommen Der Hugel hat einen Umfang von fast 500 Metern und ist 33 Meter hoch 58 Historische Bedeutung BearbeitenDie mit den Jahren immer starker wachsende Zuneigung Alexanders zu Hephaistion bot den antiken Autoren Stoff zu vielerlei Interpretationen die Frage ob hierbei homoerotische Momente im Spiel waren oder nicht wird von der aktuellen Forschung nicht einheitlich beantwortet Fur ein erotisch intimes Verhaltnis zwischen Hephaistion und Alexander pladieren z B die Forscher Robin Lane Fox 59 Hermann Bengtson 60 Helmut Berve 61 Hans Joachim Gehrke 62 oder Elizabeth D Carney 63 Hans Ulrich Wiemer halt eine intime gleichgeschlechtliche Beziehung immerhin fur denkbar 64 wahrend diejenigen Forscher die eine solche als unwahrscheinlich oder ausgeschlossen ansehen in der aktuellen Forschung eine Minderheitenposition vertreten In den 1940er Jahren brachte z B der englische Historiker William Tarn die These vor Alexander und Hephaistion hatten nicht nur selbst auf jedwede gleichgeschlechtliche Betatigung verzichtet sondern Alexander habe zudem der gleichgeschlechtlichen Erotik ablehnend gegenubergestanden 65 Befurworter der Existenz eines intimen Verhaltnisses zwischen diesen beiden historischen Personlichkeiten argumentieren jedoch dass bei denjenigen Alexanderhistorikern deren Quellengrundlagen den Lebzeiten Hephaistions und Alexanders chronologisch relativ nahestehen der Aspekt der Homoerotik verhaltnismassig offen zu Tage trete wahrend hauptsachlich der circa 400 Jahre nach dem Tode Alexanders schreibende Plutarch nachtraglich Alexander zum angeblichen Gegner der Paderastie habe erklaren wollen 66 Hierbei habe sich Plutarch jedoch auf Quellenmaterial gestutzt dem bereits zur Entstehungszeit der Parallelbiographien des Plutarch der Ruf oftmals unpraziser und tendenzioser Angaben angehaftet habe Nach dem gegenwartigen Forschungsstand ist daher festzuhalten dass eine intim erotische Verbindung zwischen Hephaistion und Alexander durchaus im Bereich des Moglichen liegt die Tatsache dass mehrere antike Schreiber Diogenes Iustinus Athenaios u a auf eine solche rekurrierten spricht letztlich wohl eher fur ihre Existenz wenngleich Alexander ebenso offenkundig erotische Beziehungen mit Frauen unterhielt Ebenso umstritten ist die Frage inwiefern die Freundschaft zwischen Alexander und Hephaistion mit dem Phanomen der Achilleusnachfolge in Verbindung steht Die Quellen die als serios und glaubwurdig bewertet wurden vermitteln folgendes Gesamtbild der Personlichkeit und des Wirkens des Hephaistion Er war als Heerfuhrer und Organisator durchaus kompetent aber nicht so hervorragend wie andere Generale und Freunde Alexanders 67 Alexander war sich daruber im Klaren Er soll gesagt haben dass Hephaistion ohne ihn nichts ware 68 Auch wenn der Ausspruch erfunden sein sollte spiegelt er doch ein Stuck historischer Realitat wider Die Ausnahmestellung die Hephaistion nach seinen Verdiensten im Indienfeldzug mit dem Grossweziramt erlangt hatte beruhte wohl in erster Linie darauf dass er von allen Feldherrn Alexanders am ruckhaltlosesten dessen neues politisches Programm der Volkereintracht und Friedenspolitik 69 unterstutzte Seine absolute Loyalitat bewies er seit Beginn dieser neuen Politik im Winter 329 v Chr dann vor allem in der Kallisthenesaffare bei der Einfuhrung der Proskynese und eines Herrscherkultes nach persischem Vorbild 70 und ferner bei der Ubernahme der persischen Chiliarchie und der Vermahlung mit der persischen Konigstochter Drypetis in der sogenannten Massenhochzeit von Susa die nach einem persischen Konigsritual 71 durchgefuhrt wurde Hatte er Alexander uberlebt so ware fur ihn eine Scheidung von Drypetis nicht in Frage gekommen wahrend sich die anderen engsten Freunde mit Ausnahme des Seleukos nach dem Tod Alexanders von ihren Frauen aus dem iranischen Hochadel wieder trennten Fur seine bedingungslose Loyalitat nahm Hephaistion auch personliche Feindschaften wie die mit Philotas Krateros und Eumenes und anderen Hofleuten sowie Generalen Alexanders in Kauf 72 Auch deshalb schopfte Alexander vollstes Vertrauen zu ihm 73 So zeigt sich Hephaistion in seinem ganzen Denken und Handeln wie das Alter Ego Alexanders Ob man ihn jedoch mit Badian als gehassigen Intriganten charakterisieren kann 74 ist zu bezweifeln Ein solch abwertendes Urteil wird dem Einsatz des Hephaistion fur das neue Programm einer Volkerverstandigung und Volkereintracht seines besten Freundes kaum gerecht Das zentrale gesellschaftliche Problem des Alexanderreiches in Vorderasien war das Verhaltnis von Griechen Makedonen einer und Barbaren andererseits Seit den Perserkriegen gewann die ursprunglich sprachliche Abgrenzung und Zweiteilung der Menschheit 75 auch eine politische Dimension Der Barbar war nicht nur Untermensch sondern auch der Feind der Griechen schlechthin Platon bezeichnet die Barbaren als die naturlichen Feinde der Hellenen 76 Xenophon nennt den Perserhass edel 77 Isokrates der bedeutendste Propagandist eines Rachekrieges gegen Persien forderte gegen die Barbaren Kampf und zwischen den Hellenen Eintracht Homonoia 78 Und Aristoteles der von 343 bis etwa 340 im Auftrag Philipps II den Kronprinzen Alexander zusammen mit Hephaistion und weiteren Sohnen aus makedonischen Adelsgeschlechtern unterrichtete betrachtete alle Barbaren vor allem die Volker Asiens als Sklaven von Natur aus Er gab seinem Schuler Alexander in einem Sendschreiben den Rat die Griechen als freie Manner wie Freunde und Verwandte zu betrachten die Barbaren aber wie Tiere oder Pflanzen als Sklaven zu behandeln 79 Das neue politische Programm Alexanders bedeutete einen fundamentalen Bruch mit dieser Lehre Plutarch berichtet dass Alexander den Rat seines Lehrers verworfen und sich vielmehr als Ordner und Versohner fur die ganze Welt gefuhlt habe Er sei von den Gottern gesandt worden um alle Menschen in einem einzigen Staat zu vereinen und die Volker gleichsam in einem riesigen Mischkrug der Freundschaft mit all ihren Lebensarten und Sitten Hochzeitsbrauchen und Gewohnheiten untereinander zu vermengen Dies lasst sich als ein Vorgriff auf die Metapher fur die Gesellschaft der Vereinigten Staaten als melting pot interpretieren 80 Alexander habe so setzt Plutarch seinen Bericht fort befohlen dass alle Menschen gleich welcher Herkunft die Erde als ihr Vaterland sein Lager als ihre Burg und ihre Residenz die Guten und Anstandigen als ihre Verwandten aber die Schlechten als Barbaren ansehen sollten Er verbot Griechen und Barbaren nach Kriegsmantel und Lederschild nach Dolch und Obergewand zu unterscheiden denn an der Tugend erkenne man das Griechentum das Barbarentum an der Verworfenheit Kleidung Kost Ehe und Gebrauche aber sollten sich nicht unterscheiden weil alles dies durch Blut und die Kinder vermischt sei 81 Dieses Programm vergleicht Plutarch mit dem Kosmopolitismus Zenons ca 335 263 v Chr der die philosophische Schule der Stoa begrundete Auch er lehrte eine weltweite Bruderlichkeit und dass die wahre Polis die Kosmopolis sei in der alle Menschen als Mitburger und Bruder nach derselben Lebensart und Ordnung leben sollten Doch sei das bei ihm ein philosophischer Traum geblieben wahrend Alexander ihn bereits in die Tat umgesetzt habe 82 Das bestatigt der Geograph Eratosthenes den Plutarch in diesem Zusammenhang zitiert Danach lehnte Alexander die Scheidung der gesamten Menschheit in zwei Halften Griechen und Barbaren die Aristoteles und viele andere vertraten kategorisch ab und ersetzte sie durch die Unterscheidung von sittlich guten und schlechten Menschen 83 Hephaistion bildete mit Alexander eine Kampf und Treuegemeinschaft in der Politik die ihresgleichen suchte Diese Idealsymbiose bewahrte sich vor allem darin dass er wohl aus eigener kongenialer Einsicht in die Notwendigkeit einer solchen Politik Alexanders Plan eines Weltfriedens und der Volkereintracht durch die schrittweise Gleichstellung ja regelrechte Verschmelzung der Orientalen mit den Griechen wie kein anderer seiner Freunde unterstutzte und nach Kraften forderte Dafur nahm er die Feindschaft zahlreicher Gegner dieser Politik und Anhanger der Lehre des Aristoteles aus dem Umfeld der Generale Alexanders in Kauf Dass sein plotzlicher Tod fur Alexander ein unersetzlicher Verlust war ist auch unabhangig davon wie intim ihr personliches Verhaltnis war sehr gut nachvollziehbar Quellen BearbeitenGerhard Wirth Oskar von Hinuber Hrsg Arrian Der Alexanderzug Indische Geschichte Griechisch und deutsch Herausgegeben und ubersetzt 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Philipp II von Makedonien in Aigai 336 v Chr In Peter Neukam Hrsg Vermachtnis und Herausforderung Dialog Schule und Wissenschaft Klassische Sprachen und Literaturen Band XXXI Bayerischer Schulbuch Verlag Munchen 1997 S 101 145 ISBN 3 7627 8366 7 Volker Fadinger Peisistratos und Phye Ein Beitrag zur sakralen Legitimation tyrannischer Herrschaft im archaischen Stadtstaat Athen In Wolfgang Pircher und Martin Treml Hrsg Tyrannis und Verfuhrung Verlag Turia und Kant Wien 2000 S 9 70 ISBN 3 85132 247 9 Eid Hafez Hephaistion Das Geheimnis Alexanders Projekteverlag Halle 2004 ISBN 3 937027 53 X Waldemar Heckel Hephaistion In Ders The Marshals of Alexander s Empire Routledge London 1992 S 65 90 ISBN 0 415 05053 7 Waldemar Heckel Who s Who In The Age Of Alexander The Great Prosopography of Alexander s Empire Oxford 2006 S 133ff Walther Hinz Darius und die Perser Eine Kulturgeschichte der Achameniden Bd 2 Baden Baden 1979 ISBN 3 87355 167 5 Peter Hogemann Das Alte Vorderasien und die Achameniden Ein Beitrag zur Herodot Analyse Wiesbaden 1992 ISBN 3 88226 563 9 Sylvia A Matheson Persien Ein archaologischer Fuhrer Reclam Stuttgart 1980 ISBN 3 15 010296 0 Klaus Meister Die griechische Geschichtsschreibung Von den Anfangen bis zum Ende des Hellenismus Kap III 4 Die Alexanderhistoriker Kohlhammer Verlag Stuttgart Berlin Koln 1990 S 102 ff ISBN 3 17 010264 8 Gerhard Plaumann Hephaistion 3 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band VIII 1 Stuttgart 1912 Sp 292 296 Jeanne Reames Zimmerman Hephaistion Amyntoros Eminence Grise at the Court of Alexander the Great Dissertation The Pennsylvania State University 1998 Jeanne Reames Zimmerman An Atypical Affair Alexander the Great Hephaistion and the Nature of Their Relationship In The Ancient History Bulletin 13 3 1999 S 81 96 Jakob Seibert Alexander der Grosse Ertrage der Forschung Band 10 Wissenschaftliche Buchgesellschaft 4 unveranderte Auflage Darmstadt 1994 ISBN 3 534 04492 4 Gerhard Wirth Hephaistion 1 In Der Kleine Pauly KlP Band 2 Stuttgart 1967 Sp 1022 f Fritz Rudolf Wust Zu den Hypomnemata Alexanders des Grossen Das Grabmal Hephaistions In Jahrbuch des Osterreichischen Archaologischen Instituts 44 1959 S 147 157 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hephaistion Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hephaistion Philalexandros Website mit Essays Bildern Links englisch Hephaistion Biographie englisch Q Curtii Rufi Historiae Alexander Magni Macedonis Liber III XII lateinisch Einzelnachweise Bearbeiten Alexander Demandt Alexander der Grosse Leben und Legende Munchen 2009 S 236f Robin Lane Fox Alexander der Grosse Eroberer der Welt Stuttgart 2004 S 61 Elizabeth D Carney Woman in Alexander s Court In Joseph Roisman Hrsg Brill s Companion to Alexander the Great Leiden Boston 2003 S 243 Zusammenfassend Pedro Barcelo Alexander der Grosse Gestalten der Antike herausgegeben von Manfred Clauss Darmstadt 2007 S 50 Curtius Rufus 3 12 16 Arrian Anabasis 1 12 1 der romanhaften Uberlieferung zugeordnet Arrian Anabasis 2 12 6 fand nach eigenem Bekenntnis diese Szene nicht in seinen beiden wichtigsten zeitgenossischen Quellen bei Ptolemaios und Aristobulos sondern in der romanhaften Tradition vor Alexanderroman und bezweifelt ihre Glaubwurdigkeit Vgl dazu u a Gerhard Wirth a O S 803 f Anm 94 im Kommentar zu Arrian Anabasis 1 12 1 Wieweit hier sc beim Freundschaftsverhaltnis von Alexander und Hephaistion Personlich Menschliches und Politisch Notwendiges einander bedingen lasst sich im einzelnen nicht mehr erkennen Zur Quellenlage und dem Problem der historischen Glaubwurdigkeit allgemein vgl u a Jakob Seibert a O S 1 61 und Klaus Meister a O S 102 123 Plutarch Alexandros 72 1 2 Arrian Anabasis 6 28 4 und Indika 18 3 Curtius Rufus 4 5 10 dazu Plaumann a O Sp 291 Arrian Anabasis 3 15 2 Diodor 17 61 3 Vgl auch Curtius Rufus 4 16 32 Einer der Truppenfuhrer duces copiarum Alexanders Gerhard Wirth Hephaistion 1 In Der Kleine Pauly KlP Band 2 Stuttgart 1967 Sp 1022 f hier Sp 1022 So Ernst Badian Hephaistion 1 In Der Neue Pauly DNP Band 5 Metzler Stuttgart 1998 ISBN 3 476 01475 4 Sp 349 350 hier Sp 349 Plutarch Alexandros 49 11 13 Arrian Anabasis 3 27 4 5 Plutarch Alexandros 45 2 4 Arrian Anabasis 4 7 4 zum persischen Festornat vgl auch Curtius 6 6 2 ff Ephippos von Olynth Uber den Tod von Hephaistion und Alexander FGrHist 126 aus Athenaios Deipnosophistai 7 537e 538 zum persischen Kronungsornat als Gotterornat der den persischen Grosskonig in das menschliche Abbild des Sonnengottes Mithra verwandelte Volker Fadinger Attentat auf Konig Philipp II 1997 S 106 f Plutarch Alexandros 47 3 und 71 1 2 zu den 30 000 sog Epigonen vgl auch Arrian 7 6 zu dem dahinter stehenden neuen politischen Programm der Volkerverstandigung vgl hier das Schlusskapitel Zusammenfassung mit den einschlagigen Quellenbelegen So Plutarch Alexandros 47 7 8 und Arrian Anabasis 4 19 5 6 zum Ritus des gemeinsamen Verzehrens eines Brotes der heute noch in Turkestan bei Hochzeiten ublich ist Curtius 8 4 27 Plutarch Alexandros 47 9 10 Arrian Anabasis 4 12 3 6 Plutarch Alexandros 54 5 6 im Anschluss an Chares von Mytilene FGrHist II 66 Plutarch Alexandros 55 1 Arrian Anabasis 4 22 7 und 5 3 5 Arrian Indika 18 3 dazu Plaumann a O Sp 292 Arrian Indika 18 3 19 2 Anabasis 6 18 1 Arrian Anabasis 6 20 Arrian Anabasis 6 21 5 Arrian Anabasis 6 28 7 Plaumann a O Sp 293 P Hogemann a O S 344 zum Amt des persischen Hofmarschalls im Einzelnen Walther Hinz Darius und die Perser Bd 2 1979 S 79 ff und 139 f wonach der persische Hofmarschall formlich Vize Grosskonig war der auf persisch den Titel Zweitherrscher fuhrte zum Reichshofrat der sog 7 Hauser und der religiosen Bedeutung der Siebenzahl vgl das alttestamentliche Buch Esther 1 14 und Esra 7 14 ferner Josephus Antiquitates Iudaicae 9 31 Strabon Geographica 11 9 3 C 515 sowie Hinz a O 105 und Fadinger Das Attentat auf Konig Philipp II von Makedonien S 107 f mit A 42 auf S 135 Arrian Anabasis 7 14 10 und historia successorum Alexandri 3 vgl auch Diodor 18 48 4 Z B Arrian Anabasis 1 12 1 7 18 2 Aelian Varia Historia 7 7 Plutarch Alexandros 39 47 Curtius Rufus 3 12 15 Diodor 17 37 5 114 2 Arrian Anabasis 7 4 5 6 Diodor 17 107 6 Curtius Rufus 10 5 20 vgl auch Plutarch Alexandros 70 2 zu Stateira Arrian Anabasis 7 7 1 und 6 Zur Bedeutung von griech proskynein als zukussen noch genauer die Hand an den Mund legen sie mit einem Kusse gegen einen anderen ausstrecken und diesem dadurch seine Ehrfurcht bezeugen vgl dazu und zum Sinn des Anbetungsgestus im Rahmen des Herrscherkultes im Einzelnen Volker Fadinger Peisistratos und Phye Wien 2000 S 13 ff und Volker Fadinger Griechische Tyrannis und Alter Orient Munchen 1993 S 288 ff und 408 ff Arrian Anabasis 7 8 12 zu den tieferen Ursachen bes 7 8 2 3 7 11 3 7 zum Arger der Makedonen uber die Massenhochzeit von Susa und die damit verbundenen Regelungen wonach Alexander vollig zum Barbaren geworden sei und die makedonischen Sitten ja letztlich sie selbst als etwas Verachtliches behandele noch Arrian Anabasis 7 6 7 bes 6 5 zu Peukestas 7 6 3 Arrian Anabasis 7 12 7 7 13 1 Plutarch Eumenes 2 und Alkibiades 47 mit dem Kommentar von Wirth a O S 976 A 49 Arrian Anabasis 7 11 5 9 Platon Nomoi 733 D Vgl dazu Alexander Demandt Sternstunden der Geschichte Munchen 2000 S 41 Arrian Anabasis 7 11 8 9 Arrian Anabasis 7 13 Arrian Anabasis 7 14 1 2 Junianus Justinus 12 12 1 Der Zeitgenosse Ephippos von Olynth fuhrt in seinem Werk uber den Tod von Hephaistion und Alexander das fruhe Ende beider auf masslosen Alkoholgenuss zuruck der Jahre hindurch Kennzeichen ihrer Lebensweise gewesen sei vgl auch Diodor 17 110 7 8 und Plutarch Alexandros 70 1 Wirth a O S 977 A 54 im Kommentar zu Arrian 7 14 1 2 Arrian 7 14 6 Arrian 7 14 2 8 Arrian 7 14 7 Arrian 7 23 6 7 Plutarch Alexandros 72 2 3 und 75 3 dagegen ist die Uberlieferung bei Diodor 17 115 6 und Junianus Justinus 12 12 11 das Orakel habe die gottliche Verehrung von Hephaistion angeordnet als Legendenbildung strikt abzulehnen so Plaumann a O Sp 295 Arrian 7 23 7 8 Diodor 17 110 8 Arrian 7 14 8 mit dem Kommentar von Wirth a O 978 f in Anm 58 Plutarch Alexandros 72 3 4 Diodor 17 115 2 18 4 2 und Junianus Justinus 12 12 12 der sogar die Summe von 12 000 Talenten uberliefert Arrian 7 14 10 Arrian historia successorum Alexandri 3 und Diodor 18 45 5 Arrian 7 14 9 10 zu dem Streit zwischen beiden und der von Alexander veranlassten Versohnung Arrian 7 13 Sylvia A Matheson a O 121 f mit Abb 34 auf S 123 vgl auch Heinz Luschey Der Lowe von Ekbatana In Archaologische Mitteilungen aus Iran N F Bd 1 1968 S 115 122 und Ernst Badian Hephaistion 1 In Der Neue Pauly DNP Band 5 Metzler Stuttgart 1998 ISBN 3 476 01475 4 Sp 349 350 hier Sp 350 Ratsel um Amphipolis Grab gelost In der sz online Robin Lane Fox Alexander der Grosse S 61 63 Hermann Bengtson Philipp und Alexander Die Begrunder hellenistischen Welt Munchen 1997 S 210 212 Helmut Berve Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage Bd 2 Munchen 1926 S 169ff Hans Joachim Gehrke Alexander der Grosse 5 Auflage Munchen 2008 S 20 Elizabeth D Carney Woman in Alexander s Court S 242 243 Hans Ulrich Wiemer Alexander der Grosse Munchen 2005 S 75 76 Alexander Demandt Alexander der Grosse Munchen 2009 S 237 Vgl hierzu die quellenkundliche Einschatzung bei Hermann Bengtson Philipp und Alexander Munchen 1997 S 210 Die Versuche der Neueren dies d h die gleichgeschlechtlichen Betatigungen Alexanders und einiger seiner Weggefahrten zu leugnen sind nicht uberzeugend und wenn man Athenaios aus dem 2 Jahrhundert n Chr als unzuverlassig bezeichnet so ist dies auch im Hinblick auf den von ihm zitierten Dikaiarch ein Zeitgenosse Alexanders den Verfasser einer griechischen Kulturgeschichte ganz abwegig In diesem Punkt gibt es bei Alexander nichts zu retten oder zu idealisieren Das Bild seiner Personlichkeit wird durch seine Paderastie nicht wesentlich verandert Vgl dazu etwa Arrian Anabasis 7 5 4 6 Plutarch Alexandros 47 11 dazu s o und bes Arrian Anabasis 7 11 9 Dazu Plutarch Alexandros 47 55 Arrian 7 13 1 Arrian Anabasis 7 4 6 7 6 2 Plutarch Alexandros 47 11 48 Arrian 7 13 Vgl dazu Gerhard Wirth Hephaistion 1 In Der Kleine Pauly KlP Band 2 Stuttgart 1967 Sp 1022 f hier Sp 1023 und Badian a O Sp 350 In Der Neue Pauly Bd 5 1998 Sp 350 Vgl Homer Ilias 2 897 wo der Begriff barbaros lautmalend fur Leute steht die kein Griechisch sondern ein unverstandliches Bla Bla sprechen Platon Brief 7 333a 7 336a Xenophon Agesilaos 7 7 Isokrates Reden 4 184 5 16 12 163 Aristoteles Fragment 658 in der Edition von Valentin Rose Demandt Sternstunden der Geschichte S 39 Plutarch De Alexandri Magni Fortuna aut Virtute Or 1 6 Moralia 329 B 19 D 14 Plutarch a O 1 6 Moralia 329 A 9 B 18 Plutarch Moralia 330 Eratostenes bei Strabon Geographica 1 4 9 66 C 23 9 67 C 7 in der deutschen Ubersetzung von St Radt Hrsg Strabons Geographika Mit Ubersetzung und Kommentar Bd 1 Prolegomena Buch I IV Text und Ubersetzung Gottingen 2002 167 zur Umsetzung des neuen Programms eines Weltfriedens und der Volkerverschmelzung durch Alexander bes durch die Heirat mit Roxane und dann die Massenhochzeit von Susa vgl auch Alexander Demandt a O 39 ff der die grosste Hochzeit der Weltgeschichte als eine Sternstunde der Menschheit S 41 charakterisiert Normdaten Person GND 122495004 lobid OGND AKS VIAF 5815716 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME HephaistionALTERNATIVNAMEN Hephaistion Amyntoros Hephaistion PellaeusKURZBESCHREIBUNG Freund und Offizier Alexanders des GrossenGEBURTSDATUM 4 Jahrhundert v Chr GEBURTSORT Pella MakedonienSTERBEDATUM 324 v Chr STERBEORT Ekbatana Persien nbsp Dieser Artikel wurde am 6 September 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hephaistion amp oldid 235740361