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Der Artikel beschreibt die Geologie die Landschaftsentwicklung und die Boden in Brandenburg und in Berlin Die Lander Brandenburg und Berlin nachfolgend als Brandenburg zusammengefasst liegen im Norddeutschen Tiefland und wurden entscheidend durch die wiederholten Vorstosse des skandinavischen Inlandeises wahrend des Eiszeitalters gepragt Inhaltsverzeichnis 1 Festgesteinsvorkommen und tieferer Untergrund 2 Ablagerungen der Braunkohlenzeit Tertiar 3 Elstereiszeit Holsteinwarmzeit und fruhe Saaleeiszeit 4 Saaleeiszeit 5 Eemwarmzeit und Weichseleiszeit 6 Ausgehende Eiszeit und Nacheiszeit Holozan 7 Boden 8 Literatur 9 QuellenFestgesteinsvorkommen und tieferer Untergrund Bearbeiten nbsp Tagebau Rudersdorf im WinterAls Besonderheit stehen in Brandenburg an sechs eher kleinraumigen Stellen geologisch alte Festgesteine an der Erdoberflache an die die Decke der tertiaren und eiszeitlichen Ablagerungen durchragen Vier Vorkommen befinden sich in Sudbrandenburg Dort findet man geologisch sehr alte Gesteine Quarzite und Grauwacken aus dem jungeren Prakambrium Sie vermitteln zu den weiter sudlich grossflachig anstehenden Festgesteinen Sachsens Die beiden Vorkommen am Koschenberg bei Grosskoschen und bei Grossthiemig liegen auch unmittelbar an der Grenze zu Sachsen Als Ausflugsziel bekannt ist weiterhin der Rothsteiner Felsen in Rothstein Aber bereits wenige Kilometer nordlich des Rothsteiner Felsens und des weniger bekannten Quarzitvorkommens von Fischwasser Gem Heideland befinden sich die sogenannten Mitteldeutschen Hauptabbruche die lokal als Lausitzer Hauptabbruch bezeichnet werden Dort tauchen die alten Gesteine schnell in grosse Tiefen ab und spielen deshalb fur den geologischen Bau Brandenburgs nur eine untergeordnete Rolle Mittel und Nordbrandenburg gehoren daher zum grossen Norddeutsch Polnischen Becken welches seit der Zeit des Perms mehr oder weniger stark absinkt und mit mehrere Kilometer machtigen Ablagerungen gefullt wurde Dabei uberwiegen Meeresablagerungen vor allem Tonsteine Sandsteine und Kalksteine Sie belegen dass Brandenburg in der geologischen Geschichte meist ein Meeresgebiet und kein Festland war Die beiden Festgesteinsvorkommen in Mittelbrandenburg Sperenberg und Rudersdorf verdanken ihre Entstehung dem Vorhandensein eines Salzstockes bzw eines Salzkissens im Untergrund Die aufwarts gerichtete Wanderung des zechsteinzeitlichen Steinsalzes hat in Sperenberg alle ehemals daruber befindlichen Gesteine durchstossen so dass dort Gips als Losungsruckstand der Salze ansteht In Rudersdorf wurde durch das aufsteigende Salz Kalkstein aus der Zeit des Muschelkalkes an die Oberflache gehoben Alle Festgesteinsvorkommen wurden bzw werden als Steinbruch fur die Baustoffgewinnung genutzt Ablagerungen der Braunkohlenzeit Tertiar Bearbeiten nbsp Im Tagebau Welzow Sud wird Braunkohle aus dem Miozan abgebaut Die Ablagerungen des Tertiars sind in Brandenburg nahezu flachendeckend vorhanden jedoch meist von den jungeren Ablagerungen des Eiszeitalters uberdeckt Ihre Machtigkeit schwankt stark und liegt zwischen wenigen Metern und mehr als einem halben Kilometer Tendenziell nimmt die Machtigkeit der tertiaren Ablagerungen von Suden nach Norden zu was gut die starkere tektonische Absenkung Nordbrandenburgs widerspiegelt Wahrend des Tertiars kam es wiederholt zu Meeresvorstossen aus dem Nordwesten bis uber die sudliche Landesgrenze hinaus und umgekehrt zum Ruckzug des Meeres so dass es in dieser Zeit auch langere Festlandszeiten gab In Brandenburg spielen innerhalb des Tertiars vor allem die Abschnitte des Oligozans und des Miozans eine grosse Rolle Im Oligozan zwischen 34 und 23 Mio Jahren vor heute wurde nahezu ganz Brandenburg vom Meer uberflutet in dem sich der sogenannte Rupel oder Septarien ton ablagerte Er wird wo er an der Oberflache zu finden ist als Rohstoff fur die Bauindustrie abgebaut Andererseits ist er im Untergrund der wichtigste Grundwasserstauer des Landes Er verhindert wirkungsvoll den Aufstieg versalzenen Grundwassers aus grosseren Tiefen In der folgenden Zeit des Miozans zwischen 23 und 5 Mio Jahren kam es mehrfach zum Vorstoss des Meeres und anschliessendem Ruckzug In dem meist flachen Wasser kamen vor allem Sande zur Ablagerung Deutlich bekannter sind aber die Braunkohlen die sich in Kustenmooren am Ufer des damaligen Meeres bildeten Sie sind in ganz Brandenburg verbreitet werden aber nur in Sudbrandenburg abgebaut Im mittleren und nordlichen Brandenburg ist einerseits die Decke der uberlagernden Sedimente zu gross und andererseits die Machtigkeit der Kohlenfloze geringer da diese Regionen bei den Meeresvorstossen schneller uberflutet wurden Wirtschaftlich spielt die Braunkohle bis heute in Brandenburg eine zentrale Rolle Elstereiszeit Holsteinwarmzeit und fruhe Saaleeiszeit Bearbeiten nbsp Stratigraphische Tabelle fur die eiszeitlichen Ablagerungen in NordostdeutschlandAblagerungen aus dem Eiszeitalter die alter sind als die Elstereiszeit wurden bisher in Brandenburg nicht sicher nachgewiesen Die Sedimente der ersten Eisvorstosse wahrend der Elstereiszeit die bis uber die sudlichen Landesgrenzen hinaus reichten sind hingegen im Untergrund Brandenburgs sehr weit verbreitet Sie konnen Machtigkeiten bis zu mehr als 100 m erreichen Besonders machtig werden sie als Fullung Glazialer Rinnen Elsterzeitliche Sedimente bestehen in Brandenburg uberwiegend aus Geschiebemergel und Absatzen von Eisstauseen die wahrend zweier Hauptvorstossphasen abgelagert wurden Schmelzwassersande und Kiese treten vor allem in Mittel und Nordbrandenburg zuruck Auf Grund der Uberlagerung mit den ebenfalls sehr machtigen saalezeitlichen Sedimenten stehen sicher elsterzeitliche Ablagerungen aber nur ganz vereinzelt direkt an der Erdoberflache an Auch zeigt die Oberkante der elsterzeitlichen Ablagerungen meistens keine Beziehung zur heutigen Oberflache In der Holsteinwarmzeit die auf die Elstereiszeit folgte bildeten sich vor allem im mittleren und ostlichen Brandenburg grossflachig Seeablagerungen Es kamen sehr verschiedenartige Sedimente zum Absatz Dazu gehoren Mudden Kieselgur und Tone mit der charakteristischen Schneckenart Paludina In den Funfeichener Hohen bei Eisenhuttenstadt sind diese Ablagerungen an der Erdoberflache zu finden Auf dem Hohepunkt der Warmzeit kam es aus dem Nordseebecken zu einer Transgression Vorstoss des Meeres bis in den Berliner Raum so dass bis dorthin marin brackische Ablagerungen zu finden sind Weiterhin lagerten die aus dem Suden kommenden Flusse in der Holsteinwarmzeit und vor allem in der langen Fruhphase der Saaleeiszeit bedeutende Mengen an Sand und Kies ab die heute im sudlichen und mittleren Brandenburg eine grosse Bedeutung als Grundwasserspeicher und als Baustoff haben Die Elbe floss etwa von Torgau ab nach Norden und querte den damals noch nicht existierenden Niederen Flaming Die meistens sandig bis kiesigen Ablagerungen dieses Berliner Elbelaufes sind im Untergrund des Flamings und des Teltows weit verbreitet Ebenso verbreitet sind die Schotter der Lausitzer Neisse in Sudostbrandenburg die dort lokal als Tranitzer Fluviatil bezeichnet werden Saaleeiszeit BearbeitenDie wahrend der beiden saalezeitlichen Eisvorstosse Drenthe und Warthe abgelagerten Sedimente ubertreffen in ihrer Machtigkeit sowohl die elster als auch die weichselzeitlichen Ablagerungen Vielerorts sind sie deutlich machtiger als 100 m In der ersten Vorstossphase dem Drenthestadium wurde Brandenburg letztmals vollstandig vom Inlandeis bedeckt Der Gletscher erreichte am Nordrand der Mittelgebirge seine maximale Ausdehnung Abgelagert wurden in der Vorstossphase sehr machtige Schmelzwassersande und wahrend der Eisbedeckung ein relativ machtiger Geschiebemergel der oft 30 m Machtigkeit uberschreitet Vor allem in der Lausitz kommen auch Ablagerungen von Eisstauseen vor Sudlich der Maximalausdehnung des jungeren Warthevorstosses stehen die drenthezeitlichen Ablagerungen grossflachig an der Erdoberflache an Vor allem die Schmelzwassersande werden oft in Kiesgruben abgebaut Der jungere Warthevorstoss stiess zwar nur noch bis auf den Flaming und den Lausitzer Grenzwall vor dennoch hatte dieser Vorstoss eine grosse Dynamik Die Machtigkeit der warthezeitlichen Sedimente vor allem Eisstauseeablagerungen und Geschiebemergel ist vielerorts sehr gross andererseits hat das Inlandeis wahrend dieser Phase den Untergrund sehr stark gestaucht So wurden an zahlreichen Stellen in Brandenburg die deutlich alteren tertiaren Ablagerungen wie die Braunkohle oder der Rupelton bis an die Oberflache gepresst z B Rauensche Berge und bei Bad Freienwalde Oder Weiterhin wurde durch diesen Vorstoss das vorher eher ausgeglichene Relief merklich belebt Viele der heutigen Hochgebiete Brandenburgs auch im nordlichen spater noch vom Weichseleis bedeckten Teil wurden zu dieser Zeit angelegt Das Relief des Flamings und des Lausitzer Grenzwalles erfuhr seine entscheidende Pragung Mehrere Endmoranenzuge sind dort noch erhalten Sudlich schliessen sich gemass der Glazialen Serie Sanderflachen an die in das Lausitzer Urstromtal munden welches ebenfalls zu dieser Zeit entstand In der westlichen Prignitz hingegen die ebenfalls nicht vom Weichseleis erreicht wurde sind die Verhaltnisse komplizierter und noch nicht eindeutig geklart Auf dem Flaming dem Lausitzer Grenzwall und in der Prignitz stehen die Ablagerungen des Warthevorstosses grossflachig an Aber auch im spater vom Weichseleis uberfahrenen Gebiet finden sich saalezeitliche Ablagerungen des Ofteren an der Oberflache oder in unmittelbarer Nahe Besonders die Eisstauseeablagerungen wurden bzw werden in zahlreichen Tongruben abgebaut Eemwarmzeit und Weichseleiszeit Bearbeiten nbsp Die landschaftliche Gliederung BrandenburgsAnders als die Ablagerungen der Holsteinwarmzeit die in Brandenburg grossflachig vorkommen sind diejenigen der Eemwarmzeit zwar in zahlreichen aber eher kleinen Becken abgelagert worden Sie sind uber das ganze Land verteilt der Schwerpunkt befindet sich aber im sudlichen Brandenburg wo die Eemvorkommen meistens in Oberflachennahe anstehen Die warmzeitlichen Ablagerungen bestehen fur gewohnlich aus verschiedenen Mudden und Torfen die in Seen und Sumpfen abgelagert wurden Die lange Zeit des Weichselfruhglazials in der Brandenburg noch nicht von den skandinavischen Gletschern erreicht wurde ist durch periglaziale das heisst unter kalten Klimabedingungen abgelagerte Sedimente vertreten Hier uberwiegen vor allem Sande und Schluffe Vor allem das Lausitzer Urstromtal wurde dadurch um mehrere Meter aufgehoht Andererseits kam es in den Hochlagen zu Abtragungsvorgangen Die nach der Saale und der Eemzeit vorhandene Jungmoranenlandschaft wurde allmahlich in eine Altmoranenlandschaft umgewandelt Alle eemzeitlichen Seen verlandeten Auf den Hochflachen bildeten sich durch den vom Wind transportierten Sand Windkanter Erst in der jungsten Hochphase der Weichselvereisung vor weniger als 25 000 Jahren wurde Brandenburg letztmals vom Inlandeis erreicht Vor etwa 20 000 Jahren erreichte der Gletscher seine maximale Ausdehnung an der Brandenburger Eisrandlage und bedeckte ca zwei Drittel der Landesflache An der Basis der hochweichselzeitlichen Ablagerungen findet sich vor allem in Mittelbrandenburg der sogenannte Rixdorfer Horizont nach Rixdorf dem heutigen Neukolln Er ist grobkornig Kiese und Gerolle enthalt haufig Knochen eiszeitlicher Grosssauger wie Mammut und Wollnashorn und besitzt deshalb fur Fossiliensammler einen grossen Wert Daruber folgen meistens Sande aus der Vorstossphase des Eises die im Durchschnitt 10 20 m machtig sind Der hangende Geschiebemergel ist vor allem in Mittelbrandenburg auffallig geringmachtig Nur selten erreicht er mehr als 5 m Dicke oft fehlt er sogar Insgesamt bleibt deshalb die Machtigkeit der weichselzeitlichen Ablagerungen deutlich hinter denen der alteren Vereisungsphasen zuruck nbsp Reliefkarte von BerlinDie weichselzeitlichen Eisvorstosse werden in zwei grosse Phasen unterteilt das Brandenburger und das Pommersche Stadium Wahrend im Brandenburger Stadium das Eis maximal nach Suden vorstiess bis ca 50 km sudlich von Berlin blieb der maximale Vorstoss wahrend der Pommerschen Phase 60 km nordostlich der Stadt liegen Ahnlich wie in der Saaleeiszeit beim Warthestadium sind aber die weichselzeitlichen Sedimente des Pommerschen Stadiums deutlich machtiger als die des Brandenburger Stadiums Die Linie des weitesten Vordringens der weichselzeitlichen Gletscher wird als Brandenburger Eisrandlage bezeichnet Lokal stiess das Eis in einem ersten Vorstoss noch etwas daruber hinaus nach Suden vor Ihre Auspragung schwankt stark Bereiche mit sehr kraftigen Endmoranen und grossen vorgelagerten Sandern wechseln mit Strecken auf denen sowohl die Endmoranen als auch die Sander fehlen konnen Zur Zeit der Brandenburger Eisrandlage entstand das Baruther Urstromtal Der nachste uber grossere Strecken zu verfolgende Endmoranenzug die Frankfurter Eisrandlage verlauft erst nordlich von Berlin uber das Land Lebus und den Barnim Sie ist in der Fachliteratur jedoch nicht unumstritten da sie sich in ihrem Verlauf stark an die alteren saalezeitlich gebildeten Stauchmoranen anlehnt Echte Endmoranen wurden wahrend der Frankfurter Eisrandlage nur untergeordnet gebildet Der Geschiebemergel nordlich der Eisrandlage entspricht dem des Brandenburger Vorstosses Auch die zugehorigen Sander sind eher geringmachtig und nicht flachendeckend vorhanden Sie bilden sogenannte Schlauchsander die die altere Grundmorane nur teilweise verschuttet bzw erodiert haben Wahrend der Zeit der Frankfurter Eisrandlage wurde das Berliner Urstromtal gebildet Die zahlreichen zwischen dem Baruther und dem Berliner Urstromtal vorhandenen Urstromtalungen entstanden als die beiden benachbarten Haupttaler noch nicht vollstandig in bzw ausser Betrieb waren Typisch fur das Brandenburger Stadium sind weiterhin zahlreiche Glaziale Rinnen die als langgestreckte Hohlformen oft mit Seen gefullt die Landschaft merklich beleben nbsp Geschiebemergel im Aufschluss bei Stolpe Landkreis Uckermark Die Pommersche Eisrandlage vor ca 16 000 Jahren kann als der am besten ausgebildete Endmoranenzug in Norddeutschland bezeichnet werden Mustergultig ist er zum Beispiel bei Chorin ausgebildet Die Endmoranen sind kraftig oft als Blockpackung ausgebildet Sudlich schliessen sich ausgedehnte Sander an z B die Schorfheide die in das Eberswalder Urstromtal einmunden Auch die Grundmoranenlandschaft nordlich der Endmoranen ist sehr gut ausgebildet und teilweise extrem wellig Regelmassig geformte Drumlins sind aber nur ganz vereinzelt zu finden Auch ist der Geschiebemergel der Pommerschen Phase mit bis zu 40 m deutlich machtiger als derjenige des Brandenburger Vorstosses Einige kleinere Endmoranenzuge nordlich der Pommerschen Hauptendmorane sind vorhanden wenn auch wieder undeutlicher Auch ihre Sander entwasserten zum Eberswalder Urstromtal Verschachtelung der Glazialen Serie Vor etwa 14 000 Jahren wurde Brandenburg endgultig eisfrei Noch uber Brandenburger Gebiet abfliessende Schmelzwasser formten das Tal der Randow eine Urstromtalung Ausgehende Eiszeit und Nacheiszeit Holozan BearbeitenUnmittelbar nach dem Ruckschmelzen des Inlandeises setzten unter dem nach wie vor kalten Klima periglaziale Vorgange ein Als wichtigste sind die Bildung eines Dauerfrostbodens und die Verwehung von Sand durch den Wind zu nennen Wahrend der Dauerfrostboden zum Beispiel wesentlich zur Bildung der heute in Brandenburg weit verbreiteten Trockentaler beitrug wurden durch den Wind einerseits durch Abtragung Windkanter und Deflationswannen andererseits durch die Ablagerung des Sandes Binnendunen gebildet Am Ende der Eiszeit kam es in den ersten Warmephasen die als Bolling und Allerod bezeichnet werden zum Schwinden des Dauerfrostbodens Dadurch schmolzen endgultig die noch verbliebenen Toteisblocke aus und die meisten der brandenburgischen Seen entstanden In der Nacheiszeit kam es vor allem in den Senken und Niederungen zu Ablagerungsprozessen In den Seen bildete sich vor allem Mudde so dass heute bereits ein grosser Teil der ehemals vorhandenen Seebecken wieder verlandet ist Auf den alten Seen aber auch direkt auf den eiszeitlichen Ablagerungen wuchs aufgrund steigender Grundwasserstande zunehmend Torf auf Moore bildeten sich So ist Brandenburg heute eines der moorreichsten Bundeslander Wesentliche Umgestaltungen gab es in der Nacheiszeit auch in den grossen Flusstalern von Elbe und Oder Die Havel die Spree und die anderen eher kleinen Flusse wirkten nur raumlich eng begrenzt umgestaltend und verandernd Im Laufe der Nacheiszeit wurde zunehmend auch der Mensch ein geologischer Faktor Boden BearbeitenAuf Grund der Vielgestaltigkeit der eiszeitlichen Ablagerungen in Brandenburg sind die daraus entstandenen Bodengesellschaften sehr heterogen 1 Ihre Ertragsfahigkeit reicht von extrem nahrstoffarm und unfruchtbar bis hin zu sehr fruchtbar Die ertragreichsten und fruchtbarsten Boden finden sich einerseits auf dem Flaming in einem Sandlossgurtel zwischen den Stadten Bad Belzig und Dahme Andererseits existieren sehr fruchtbare der Schwarzerde ahnliche Boden in Teilen der Uckermark im Nordosten des Landes Die Boden dort haben sich auf schluffigem Geschiebemergel oder ebenfalls schluffigen Eisstauseeablagerungen entwickelt Vergleichsweise fruchtbar sind auch die anderen ausgedehnten Grundmoranenflachen in Brandenburg auf denen Geschiebemergel ansteht Am weitesten verbreitet sind auf diesen Standorten Lessives meistens in Form der Fahlerde Aber auch Parabraunerden und Ubergangstypen zur Braunerde kommen haufig vor Stauvernassungen die zur Bildung von Pseudogleyen fuhrten sind zwar vorhanden aufgrund des relativ trockenen Klimas sind sie aber in Brandenburg deutlich weniger verbreitet als in Westdeutschland Zu den fruchtbaren Boden Brandenburgs werden auch die Aueboden des Elbtales im Westen und des Odertales im Osten des Landes gerechnet Ihre flachenmassig grosste Verbreitung und gleichzeitig intensivste Nutzung haben sie im Oderbruch Als Bodentypen kommen dort vor allem Vegen vor nbsp Braunerde Podsol aus Glazifluvialem Sediment Mittelfeinsand eines Beckens an den Krausnicker BergenDeutlich weniger ertragreich sind die ebenfalls weit verbreiteten Boden auf den Schmelzwassersandflachen die uber einen extrem hohen Quarz und Feldspatgehalt bei gleichzeitiger Bodentrockenheit verfugen Minerale die bei ihrer Verwitterung Nahrstoffe freisetzen bzw speichern konnen stehen deshalb kaum zur Verfugung Als Boden entwickelten sich daher bevorzugt Braunerden die Merkmale der Podsolierung zeigen Echte Podsole entwickelten sich aufgrund der relativen Trockenheit auf diesen Standorten nur untergeordnet Diese Flachen werden aktuell meistens forstwirtschaftlich genutzt und tragen Kiefernwalder Podsole und dem Podsol verwandte Boden findet man aber haufig auf den extrem nahrstoffarmen Dunenflachen die in Brandenburg sehr weit verbreitet sind Aufgrund der ausgedehnten Niederungen haben im Land Brandenburg sowohl die Gleye als auch die Moorboden eine grosse Verbreitung Die Gleye finden sich grossflachig vor allem innerhalb der Urstromtalungen bei denen das Grundwasser wenige Dezimeter unter Flur ansteht Ubergangstypen vor allem zu den Braunerden und Podsolen sind haufig Aufgrund der starken Melioration und der damit verbundenen Grundwasserabsenkung muss aktuell das Vorkommen vieler Gleyboden als Relikt angesehen werden Moore finden sich in Brandenburg grossflachig in den vernassten Urstromtalern Dort handelt es sich meistens um Versumpfungsmoore Die Torfmachtigkeit ist aber fur gewohnlich gering Die Moore auf den Grundmoranenflachen und innerhalb der Toteislandschaften hingegen haben zwar meistens eine geringere Ausdehnung sie sind aber sehr zahlreich und die Moormachtigkeit kann vor allem bei Verlandungsmooren bedeutend werden Auch die Moorboden wurden durch den Menschen intensiv verandert so dass der Grossteil der brandenburgischen Moore trockengelegt wurde und nicht mehr aktiv wachst In den Siedlungen vor allem in Berlin sind die anthropogenen vom Menschen erzeugten Boden und Stadtboden weit verbreitet Man kann sie als junge Rohboden ansprechen Es uberwiegen Lockersyroseme und Pararendzinen Vereinzelt finden sich auch Hortisole Gartenboden Regosole und Kolluvisole Literatur BearbeitenWerner Stackebrandt Mehr als nur die Streusandbuchse Zur Erdgeschichte von Brandenburg geogen Verlag Potsdam 2 erweiterte Auflage 2020 ISBN 978 3 00 066422 9 Gerd W Lutze Autor Lars Albrecht Joachim Kiesel Martin Trippmacher Landschaftsvisualisierung Naturraume und Landschaften in Brandenburg und Berlin Gliederung Genese und Nutzung Be Bra Wissenschaft Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 95410 030 9 Werner Stackebrandt Volker Manhenke Hrsg Atlas zur Geologie von Brandenburg Landesamt fur Geowissenschaften und Rohstoffe Brandenburg Kleinmachnow 2002 2 Auflage ISBN 3 9808157 0 6 N Hermsdorf L Lippstreu A Sonntag Geologische Ubersichtskarte des Landes Brandenburg 1 300 000 Erlauterungen Landesvermessungsamt Brandenburg Potsdam 1997 ISBN 3 7490 4576 3 Michael Succow Lebrecht Jeschke Moore in der Landschaft Urania Verlag Leipzig 1990 ISBN 3 332 00021 7 Quellen Bearbeiten Information zu den Bodengesellschaften gibt es auf den Internetseiten des Landesamtes fur Bergbau Geologie und Rohstoffe des Landes Brandenburg online Memento des Originals vom 17 Juli 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geo brandenburg de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geologie und Landschaftsentwicklung in Brandenburg amp oldid 233592269