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Dieser Artikel behandelt das Waldgebiet Schorfheide Fur die gleichnamige Gemeinde siehe Schorfheide Gemeinde Dieser Artikel bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung stark fehlerhafte Definition siehe Diskussion Schorfheide Definition Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Schorfheide auch Grosse Heide 1 ist ein uberwiegend geschlossenes Waldgebiet im Norden des Landes Brandenburg Sie erstreckt sich uber Teile der Landkreise Barnim Oberhavel und Uckermark Ihre grossten Siedlungen sind Joachimsthal und Gross Schonebeck Uber Jahrhunderte hatte die Schorfheide eine besondere Bedeutung als Jagdgebiet unter anderem fur preussische Konige und deutsche Staatsoberhaupter und blieb deshalb von grosseren Rodungen verschont 1 Sie ist seit 1990 teilweise in das Biospharenreservat Schorfheide Chorin einbezogen Waldweg mit Kopfsteinpflaster in der Schorfheide Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Wildau am Werbellinsee in der SchorfheideDas Gebiet der Schorfheide ist nicht genau festgelegt Das Verstandnis daruber welche Flachen zur Schorfheide gehoren wandelte sich im Lauf der Zeit Ursprunglich wurde vermutlich lediglich ein schmales Feuchtwiesengebiet westlich des Werbellinsees als Schorfheide bezeichnet Es erstreckte sich etwa von Wildau bis zur Hohe des spateren Jagdschlosses Hubertusstock Ab der Mitte des 19 Jahrhunderts wurde dieses Gebiet als Engere Schorfheide bezeichnet 1 Durch die Tatigkeit des 1821 gegrundeten preussischen Koniglichen Hofjagdamts dehnte sich der Begriff Schorfheide als Bezeichnung auf das gesamte konigliche Jagdgebiet um den Werbellinsee aus Dieses Hofjagdgehege umfasste anfangs die Oberforstereien Gross Schonebeck Grimnitz und Pechteich Spater kamen die Oberforsterei Reiersdorf und Teile der Oberforsterei Zehdenick hinzu Bei der Auflosung des Koniglichen Hofjagdamts 1919 umfasste das Hofjagdgehege Schorfheide eine Flache von 401 71 km 1 In der Gegenwart wird mit dem Begriff Schorfheide das zusammenhangende Waldgebiet bezeichnet das sich ungefahr zwischen den Dorfern Vietmannsdorf Gollin Ringenwalde und Glambeck in Norden der Bundesautobahn 11 und den Dorfern Golzow und Werbellin im Osten dem Oder Havel Kanal im Suden sowie der Havel im Westen erstreckt 1 Das Waldgebiet Schorfheide gehort nach dem Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands im Wesentlichen zur naturraumlichen Haupteinheit Schorfheide mit Templiner und Britzer Platte einem sudlichen Auslaufer der Mecklenburgischen Seenplatte In diesem Naturraum herrschen flachwellige Sander mit einer Hohe von 50 bis 70 m vor aus denen sich im Norden und Suden Grundmoranenplatten erheben Er ist durchzogen von Binnendunenfeldern und eiszeitlichen Seenrinnen z B Grossdollner See Grosser Gollinsee Werbellinsee 2 Die naturlichen Waldgesellschaften der Schorfheide sind uberwiegend der Kiefern Traubeneichenwald und auf kleineren Flachen der Kiefernwald Im Westen zur Havelniederung hin findet sich Stieleichen Birkenwald mit Kiefern und Linden In der unmittelbaren Umgebung des Werbellinsees kommt Eichenmischwald mit Trockenrasen vor 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Hubertusstock in der Schorfheide wurde als Jagdschloss der preussischen Konige errichtetFunde aus der Eiszeit sind fur die Schorfheideregion bisher nicht bekannt Die ursprunglich hier sesshaften germanischen Stamme wanderten um 600 n Chr Richtung Suden ab Die Gegend wird von Slawen besiedelt eine erste urkundliche Erwahnung uber die Ukranen ist von 934 bekannt Die Ukranen siedelten ostlich der heutigen Schorfheide die Redarier nordlich und Rezanen westlich Das Gebiet wurde damals Ukerschewolt genannt Zwischen 1547 und 1720 wurden 109 Ordnungen Edicte Patente Declarationen und Verordnungen uber den ordnungsgemassen Umgang mit Jagdt Forst Holtz und Mast Sachen der heutigen Schorfheide erlassen 3 4 S 15Ab dem 13 Jahrhundert haufen sich urkundliche Erwahnungen des Waldgebietes es wurde als Grosse Heide Grosse Werbellinsche Heide Grosse Werbellin Heyde Magna merica Werbelin Kienheide Eichheide Hasenheide oder ahnlich aufgefuhrt Die Bezeichnungen waren nie einheitlich wurden von den Autoren auch nach Gutdunken und dem ortlichen Sprachgebrauch gepragt Das Wort Wald kommt bis zum 19 Jahrhundert kaum vor Die nord und ostdeutschen Waldkomplexe werden bis heute eher mit heide bezeichnet im Westen und Suden ist wald gebrauchlicher Markgraf Johann bestatigte in einer Urkunde am 24 Dezember 1315 der Stadt Biesenthal Uberdies sollen sie in der grossen Heide Werbellin freie Grasnutzung und Schweinemast und den Gebrauch des Lagerholzes haben Kurfurst Friedrich der Eiserne bezeichnete das Waldgebiet 1447 als vnser groszen heyde dy werbelinsche heyde genannt Kurfurst Joachim I bezeichnete das Gebiet am 9 Mai 1501 als Schonenbeckischen heiden 1592 wird erstmals ein Wildzaun von der Havel bis zur Oder erwahnt in diesem Dokument von Nicolaus Leutinger wird der Name Grimnitzsche Heide erwahnt 4 S 16 ff Im Privilegio von Joachimsthal wurde den Bewohnern gestattet so viele Rinder zu halten und in den Wald zu treiben wie sie uber Winter mit eigenem Futter ernahren konnen das Halten von Schafen und Ziegen war jedoch nicht gestattet Ab etwa 1700 durften auch Schafe gehalten werden allerdings unter der Bedingung ohne Schaden den koniglichen Wildbahnen zuzufugen 5 Der Name Schorff Heyde wird erstmals 1713 als Forstort erwahnt als hier eine grosse Eichenkultur angelegt wurde In der ersten Revierkarte von 1767 waren bereits die Bezeichnungen Schorfheide und Morderberge enthalten 4 S 22Spater wurde ein Grossteil der Eichen fur den Bau von Geschutzlafetten gerodet der Wald jedoch immer wieder aufgeforstet Die Herkunft des Namens Schorfheide ist unklar Fur die Erklarung des Namens Schorfheide gibt es mehrere Versionen Die erste besagt Schorfheide sei abgeleitet vom norddeutschen Word schoof das soviel wie Schaf bedeutet Die umliegenden Dorfer hatten lange Zeit ihre Schafe in der Heide weiden lassen Im Zuge der Lautverschiebung habe sich dann ein r eingeschoben Aus Schoofheide wurde Schorfheide Da die Schorfheide ursprunglich viele Eichenbestande hatte und schorfen oder schurfen Eicheln sammeln heisst konnte dies als 2 Variante gelten Andere Historiker fuhren den Namen auf die unberuhrte Heide zuruck Vielleicht wird Schorfheide aber auch in Verbindung mit Einschnitt Gelandefalte zu bringen sein im rheinischen Sprachraum findet man fur diese Begriffe das Wort Schorf in einigen Flur und Feldnamen Als letzte Moglichkeit sei noch darauf hingewiesen dass Schorf auch fur rauhe Rinde Grind heissen kann und mit dem Begriff Schorfheide auf die oden Blossen die zweifelsohne in der Heide zu finden sind hingewiesen wird Rolf Schneider Gunter G A Marklein Die Schorfheide in der Mark Brandenburg Markischer Kunst und Heimatverlag Herzsprung Landkreis Angermunde 1991 ISBN 3 925354 11 5 S 22 Diese Deutungsvielfalt lasst sich einschranken Einer Namensforschung zufolge verweist der Name der gemass der Besiedlung des Gebiets unter niederlandischem oder westfalischem Einfluss entstanden sein durfte vermutlich auf den ursprunglich gestruppreichen Bewuchs und wohl auch auf die Unebenheiten des Gelandes Bisherige Deutungen wie die Ableitung des Wortes Schorf von Schaf Schoof oder auch von schurfen mit der Bedeutung Eicheln sammeln durften weit unwahrscheinlicher sein 6 Wahrend des Deutschen Kaiserreichs diente die Schorfheide insbesondere Kaiser Wilhelm II als Jagdgebiet siehe Jagdschloss Hubertusstock In der Zeit des Nationalsozialismus unterhielt Reichsmarschall Hermann Goring in der Schorfheide seinen umfangreichen Landsitz Carinhall Zur Zeit der Deutschen Demokratischen Republik DDR waren Teile der Schorfheide als Staatsjagdgebiet gesperrt und dienten unter anderem Erich Honecker Jagdhaus Wildfang und Gunter Mittag Jagdhaus Schluft als Jagdrevier 7 Literatur BearbeitenFrauke Granitz Luise Grundmann im Auftrag Leibniz Institut fur Landerkunde Leipzig und Sachsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Hrsg Um Eberswalde Chorin und den Werbellinsee Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Eberswalde Hohenfinow und Joachimsthal Landschaften in Deutschland Werte der deutschen Heimat Band 64 Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2002 ISBN 3 412 02401 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schorfheide Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Schorfheide im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Rezension zu Bonzen auf der Pirsch Helmut Suter von Ralf Husemann Suddeutsche Zeitung vom 19 Mai 2018Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Helmut Suter Das Jagdrevier der Konige Die Schorfheide von 1820 bis zum Halali im Jahr 1918 Be bra Berlin 2015 ISBN 978 3 89809 113 8 S 12 14 a b Bruno Benthien 756 758 Schorfheide mit Templiner und Britzer Platte In Emil Meynen Josef Schmithusen Hrsg Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands Band 2 Lieferung 7 Bundesanstalt fur Landeskunde und Raumforschung Bad Godesberg 1961 DNB 451803167 S 1083 1084 Leonhard Resch Horst Mildner Schorfheide zwischen Glanz und Entgleisung KIRO Verlag Schwedt 1997 ISBN 3 929220 52 0 S 33 a b c Werner Ebert u a Natur und Geschichte der Schorfheide Entdeckungen entlang der Markischen Eiszeitstrasse H 6 ISSN 0340 3718 Gesellschaft zur Erforschung und Forderung der Markischen Eiszeitstrasse e V Eberswalde 2001 DNB 963517805 Bestatigung des Privilegio von Joachimsthal durch Kurfurst Friedrich Wilhelm nach Hans Preuss Horst Hering In der Schorfheide Streifzuge zwischen Havel und Grimnitzsee 3 Auflage F A Brockhaus Verlag Leipzig 1975 S 14 f Jurgen Kunze Schorfheide und verwandte Namen Erkundungen zu einem ratselhaften Wort Lit Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 8258 0007 9 S 62 66 und 148 154 Patrick Jagdhaus Wildfang Erich Honeckers Jagdhutte in der Schorfheide In gestern in brandenburg de 2014 abgerufen am 16 September 2017 52 983333333333 13 616666666667 Koordinaten 52 59 N 13 37 O Normdaten Geografikum GND 4053205 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schorfheide amp oldid 232127920