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Ringenwalde ist ein bewohnter Gemeindeteil der Gemeinde Temmen Ringenwalde im Landkreis Uckermark in Brandenburg Bis zum 31 Dezember 2001 war Ringenwalde eine eigenstandige Gemeinde die vom Amt Templin Land verwaltet wurde RingenwaldeGemeinde Temmen RingenwaldeKoordinaten 53 3 N 13 43 O 53 057222222222 13 714722222222 71 Koordinaten 53 3 26 N 13 42 53 OHohe 71 m u NHNEinwohner 368 31 Dez 2006 1 Eingemeindung 31 Dezember 2001Postleitzahl 17268Vorwahl 039881Dorfkirche Ringenwalde Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 3 1 Ehemalige Burgermeister 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenRingenwalde liegt im Biospharenreservat Schorfheide Chorin etwa 20 Kilometer westlich von Angermunde und neun Kilometer nordlich von Joachimsthal Im Suden grenzt Ringenwalde an den Landkreis Barnim Umliegende Ortschaften sind Milmersdorf im Norden Poratz im Osten die bereits im Landkreis Barnim liegenden Dorfer Parlow im Sudosten und Friedrichswalde im Suden sowie der zur Stadt Templin gehorende Ortsteil Gollin im Westen Zur Gemarkung Ringenwaldes gehoren neben dem Hauptort Ringenwalde auch die Wohnplatze Ahlimbsmuhle Ahlimbswalde Hessenhohe Julianenhof Libbesicke und Luisenau Grossere Seen der Gemarkung sind der Libbesickesee der Lubelowsee der Briesensee der Proweskesee und der Grosse Kelpinsee Im Norden von Ringenwalde entspringt die Ucker 2 Ringenwalde ist von einer Endmoranenlandschaft umgeben Durch den Ort verlauft die Landesstrasse 23 von Joachimsthal nach Templin 2 Geschichte BearbeitenDas Gebiet um Ringenwalde war schon in der Jungsteinzeit besiedelt Davon zeugt ein sudlich von Ringenwalde liegendes rund 3 500 Jahre altes Hugelgraberfeld mit einer Informationstafel und einem rekonstruierten Grab Die Ringenwalder Dorfkirche wurde im 13 Jahrhundert geweiht Erstmals schriftlich erwahnt wird es als markgraflicher Urkundsort Ryngenwolde 1316 die Zuordnung gilt aber als unsicher Der Ortsname beschreibt eine ringformige Vertiefung im Walde 3 Die gesichert erste schriftliche Erwahnung als Rynghewolde ist 1375 belegt damals besass das Dorf eine Windmuhle 64 Hufen und 4 Pfarrhufen die samtlich wust gefallen waren dazu 48 Kossaten von denen nur 19 besetzt waren An einem der Seen gab es Garnzugfischerei Allerdings gab es sechs Kruge wahrend also offensichtlich die Landwirtschaft vollig am Boden lag profitierte der Ort noch von seiner Lage an einer Handelsstrasse als Rastplatz fur Gewerbetreibende 4 1416 erhielt die Adelsfamilie von Ahlimb ein erstes Lehen von 16 Hufen die Familie war im Dorf wohnhaft 1493 wurde Ringenwalde Pfarrdorf 1579 gab es im Dorf 9 Bauern 22 Kossaten 15 Hufen 3 Schafer 1 Schmied und einen Hirten 1595 plant die Familie von Ahlimb den Bau einer Windmuhle in Ringenwalde der Kurfurst stimmt dem 1602 zu spatestens 1624 ist die Muhle aktiv 4 1624 waren im Dorf drei Ritterguter der Familie verzeichnet daneben gab es 9 Bauern 27 Kossaten sowie 17 abgabepflichtige Hufen und einen Windmuller Uber das 17 Jahrhundert gelang es der Familie nicht Ringenwalde gedeihen zu lassen 1687 lag die Halfte der Feldmark Ringenwalde wust die Muhlen neben der Windmuhle die Wassermuhle in Ahlimbsmuhle waren ebenso wust gefallen wie die Pfarre es gab nur noch 2 Rittersitze nur noch 2 Bauernhofe und 3 Kossatenhofe sowie einen Krug In einem Bericht aus dem Jahre 1701 wird geschildert das Wiesen und Fischerei nur der Obrigkeit gehore im Winter stehts mit dem Vieh schlecht die Acker teils gut meistens schlecht und sandig die Vorwerke Poratz und Libbesicke seien wust 4 Erst im 18 Jahrhundert gelingt eine Erholung 1734 waren in Ringenwalde wieder 11 Bauern zwei Hirten ein Schafer ein Radmacher ein Muller ein Schmied ein Leineweber 22 Knechte und neun Magde verzeichnet Zwischen 1740 und 1742 liessen die Grafen Saldern Ahlimb ein Schloss errichten und legten den heute noch vorhandenen Park an 1757 wird erstmals eine Ziegelei im Besitz der Familie erwahnt 1801 konnte der Ort 6 Vollbauern 3 Halbbauern zwei Fischer einen Radmacher eine Schmiede einen Krug und eine Windmuhle vorweisen dazu die Ziegelei und einen Forster uber 7256 Morgen 4 nbsp Ausgebrannte Ruine der Alten Brennerei RingenwaldeAm 4 Juni 1830 starb mit Gustav Andreas von Ahlimb der letzte mannliche Vertreter der Familie von Ahlimb Bereits im Vorfeld hatte die Familie daher 1827 die Namensvereinigung von Saldern Ahlimb und im Sommer 1840 den Grafentitel verbunden mit dem Recht der Primogenitur und der Geburt aus adeliger Ehe zu der Namensform von Saldern Ahlimb Ringenwalde erhalten geknupft an das Familienfideikommiss Ringenwalde 5 1829 brannte das Schloss komplett ab und wurde in den Jahren 1830 bis 1854 wieder aufgebaut Zwischen 1820 und 1840 wurde der zuvor barocke Schlosspark unter dem Einfluss Peter Joseph Lennes zu einem Landschaftspark umgestaltet 1850 wurde gegenuber des Schlosses eine zum Gut gehorende Brennerei errichtet die seit mindestens 1861 aktiv war 6 1879 gehort Ringenwalde dem Oberst z D von Saldern Ahlimb Dazu gehorte die Brennerei mit Dampfbetrieb und die Ziegelei 7 Bereits vor 1914 geriet der ansonsten gut aufgestellte Gutsbetrieb durch private Mangelwirtschaft und Spielsucht des Betreibers Leopold Graf Saldern Ahlimb Ringenwalde immer mehr in grosse Probleme Es blieb nur der Kernbetrieb bis zur grossen Wirtschaftskrise 1929 30 Dieser beinhaltet fur Rittergut Ringenwalde mit Julianenhof 1629 ha Rittergut Ahlimbswalde 343 ha Rittergut Poratz 767 ha Gut Louisenau 150 ha und Rittergut Libbesicke mit Anteilen in Ahlimbswalde 1162 ha Land 8 Mit weiteren stufenweisen Verkaufen bis 1934 wurde die Aufsiedlung und die Verausserung des Herrenhauses an den NS Fiskus abgeschlossen Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss als Lazarett genutzt und mit dem Herannahen der Roten Armee 1945 von Einheiten der Waffen SS gesprengt 9 Die Ruine wurde ein Jahr spater abgerissen Der Park verwilderte daraufhin und wurde in den Jahren 1991 bis 1993 denkmalgerecht restauriert Bereits 1849 war Ringenwalde von Eberswalde aus uber Joachimsthal per Zug angeschlossen 10 Zwischen 1898 und 2006 war der Bahnhof an der Bahnstrecke Britz Furstenberg in Betrieb dieser wurde im Dezember 2018 als Haltepunkt an der Bahnstrecke Eberswalde Templin wieder aufgenommen im Dezember 2022 jedoch bereits wieder eingestellt Ringenwalde lag seit jeher im Konigreich Preussen zwischen 1818 und 1945 war der Ort Teil des Regierungsbezirkes Potsdam Am 25 Juli 1952 wurde Ringenwalde dem neu gebildeten Kreis Templin im Bezirk Neubrandenburg zugeordnet Nach der Wende lag die Gemeinde zunachst im Landkreis Templin 1992 schloss sie sich dem Amt Templin Land an Mit der brandenburgischen Kreisreform vom 6 Dezember 1993 wurde sie dem Landkreis Uckermark zugeordnet Am 31 Dezember 2001 wurde Ringenwalde mit der Gemeinde Temmen zu der neuen Gemeinde Temmen Ringenwalde zusammengelegt und in das Amt Gerswalde umgegliedert 11 Unmittelbar nach der Wende 1991 entwarf der Berliner Kulturmanager Eberhard Knodler Bunte in Zusammenarbeit mit dem damaligen Burgermeister des Dorfes umfangreiche Planungen zur Neugestaltung des Dorfes entsprechende Aktivitaten im Ort versandeten jedoch 12 1993 wurde das Gebaude unter Denkmalschutz gestellt Nach der Wende war dort ein Gesundheitshaus Ringenwalde geplant im Zuge der Planungen dazu kam es im Bundesgesundheitsministerium unter Regine Hildebrandt zwischen 1992 und 1994 zu schweren Verstossen gegen das Haushaltsrecht wegen der juristisch gegen leitende Mitarbeiter von Hildebrandt und sie selbst ermittelt wurden zur Realisierung der Plane kam es nicht 13 6 2012 wurde das Gebaude von der Immanuel Diakonie Berlin erworben die einen Weiterverkauf beabsichtigte als das Gebaude 2016 aus ungeklartem Grund niederbrannte 14 Seither steht das ortsbildpragende Gebaude leer 6 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Ringenwalde von 1734 bis 1981 per historischem Gebietsstand 4 Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner1734 194 1840 439 1939 6201774 289 1858 486 1946 8411801 301 1895 416 1964 6681817 351 1925 467 1971 600Einwohnerentwicklung in Ringenwalde von 1875 bis 2000 per Gebietsstand 2005 15 Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner1875 583 1939 584 1981 5021890 594 1946 841 1985 4891910 538 1950 855 1989 4751925 583 1964 669 1995 4711933 546 1971 627 2000 468Ehemalige Burgermeister Bearbeiten 1991 12 1995 Albrecht Jabs 16 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Schloss Ringenwalde in der Sammlung Duncker 1861 62 nbsp Der Ringenwalder Riesenstein Findling im Schlosspark 2019 Dorfkirche Ringenwalde Die Feldsteinkirche wurde im 13 Jahrhundert errichtet und brannte im letzten Viertel des 16 Jahrhunderts bis auf das Fundament nieder Die erneute Kirchweihe fand im Jahr 1590 statt Schlosspark der Grafen Saldern Ahlimb mit einem Findling der zu einer fruheren Zeit als Opferstein gedient haben soll Dorflehrpfad der auf 3 5 km an den Sehenswurdigkeiten des Ortes entlangfuhrt 17 Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenJohann Trieloff 1819 1872 Muhlenbesitzer und Mitglied des Kurhessischen Kommunallandtages Willi Mittelstadt 1947 Politiker AfD Vizeprasident des Landtags von Sachsen AnhaltLiteratur BearbeitenOliver Hermann Monika Loddenkemper Ringenwalde In Peter Michael Hahn Hellmut Lorenz Herrenhauser in Brandenburg und der Niederlausitz Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann Berlin 2000 ISBN 3 87584 024 0 S 507 510 gesamt 2 Bande Einfuhrung und Katalog Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker 1857 1883 856 S 275 farbige 825 SW Abb Ringenwalde In Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss und Schattull Gutern Band 4 Duncker Berlin 1861 Blatt 185 zlb de Text zwei Seiten danach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ringenwalde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite von Ringenwalde Ringenwalde Seite des Amtes Gerswalde Ringenwalde rbb online de Sendung Der Landschleicher 3 Dezember 1995 1 50 Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinde und Ortsteilverzeichnis In geobasis bb de Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg abgerufen am 7 Dezember 2017 a b Geoportal Brandenburg Start Abgerufen am 16 Juli 2023 Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Alter Herkunft Bedeutung be bra Wissenschaft Berlin 2005 S 143 a b c d e Lieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil 8 2 Uckermark Veroffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam Band 21 2 Klaus D Becker Verlag Potsdam 2012 ISBN 978 3 88372 036 4 S 817 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Teil A 1942 Grafliche Hauser des spatestens um 1400 nachgewiesenen ritterburtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter Deutscher Uradel In Letzte Ausgaben des Gotha bis 1942 Nachfolger GHdA GGH 115 Auflage Schriftleitung und Redaktionsschluss 11 1941 Justus Perthes Gotha 1941 DNB 013220748 S 447 f a b c Michaela Kumkar Nach dem Brand Was wird nun aus der alten Brennerei In Nordkurier 4 Januar 2016 abgerufen am 22 Oktober 2023 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 S 212 213 doi 10 18452 377 hu berlin de Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht GF Hogrefe Niekammer s Landwirtschaftliches Guter Adressbucher Band VII Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe der Provinz Brandenburg 1929 Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe von ca 20 ha aufwarts In Mit Unterstutzung von Staats und Kommunalbehorden sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin sowie der Kreislandbunde 4 Auflage Letzte Ausgabe Niekammer Reihe Verlag Niekammer s Adressbucher Leipzig 1929 S 131 martin opitz bibliothek de Die Gemeinde Temmen Ringenwalde Amt Gerswalde abgerufen am 7 Dezember 2017 Alexander Cosmar Neuester und vollstandigster Wegweiser durch Berlin fur Fremde und Einheimische 1850 S 18 Ringenwalde In Geschichtliches Ortsverzeichnis genealogy net Abgerufen am 7 Dezember 2017 a b hans hermann kotte Ringenwalde setzt auf einen Knodel Buntes In Die Tageszeitung taz 24 September 1991 ISSN 0931 9085 S 23 taz de abgerufen am 16 Juli 2023 Anna Bayer Peter Tiede Hurra das Geld ist weg In Der Spiegel 30 November 1997 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 16 Juli 2023 Warum brannte die alte Brennerei 6 Januar 2016 abgerufen am 16 Juli 2023 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 PDF 331 kB Landkreis Uckermark Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Dezember 2006 S 26 29 abgerufen am 7 Dezember 2017 Ringenwalde rbb online de Sendung Der Landschleicher 3 Dezember 1995 1 50 abgerufen am 3 Januar 2021 Fremdenverkehrsverein Templin e V Gemeinde Ringenwalde Dorfchroniken zum Anfassen Flyer ohne Datumsangabe S 8 Ortsteile der Gemeinde Temmen Ringenwalde GemeindeteileAhlimbswalde Alt Temmen Hessenhohe Julianenhof Libbesicke Luisenau Neu Temmen Poratz Ringenwalde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ringenwalde Temmen Ringenwalde amp oldid 238410519