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Gechingen ist eine Gemeinde im Landkreis Calw in Baden Wurttemberg der Teil des Regierungsbezirk Karlsruhe ist Sie gehort zur Region Nordschwarzwald und weiterhin zur Randzone der europaischen Metropolregion Stuttgart Wappen Deutschlandkarte48 695 8 8288888888889 484 Koordinaten 48 42 N 8 50 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk KarlsruheLandkreis CalwHohe 484 m u NHNFlache 14 68 km2Einwohner 3732 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 254 Einwohner je km2Postleitzahl 75391Vorwahl 07056Kfz Kennzeichen CWGemeindeschlussel 08 2 35 029LOCODE DE GECAdresse der Gemeindeverwaltung Calwer Strasse 14 75391 GechingenWebsite www gechingen deBurgermeister Jens HausslerLage der Gemeinde Gechingen im Landkreis CalwKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 1 4 Schutzgebiete 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte und Altertum 2 2 Mittelalter 2 3 Neuzeit 2 4 Hochwasser 2009 2 5 Religionen 3 Politik 3 1 Verwaltungsverband 3 2 Burgermeister 3 3 Gemeinderat 3 4 Haushalt 3 5 Wappen 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Verkehr 4 2 Bildungseinrichtungen 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Martinskirche 5 2 Heimatmuseum 6 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Gechingen aus nordwestlicher Richtung 2022 Geographische Lage Bearbeiten Gechingen liegt ca 25 km sudwestlich von Stuttgart im Hecken und Schlehengau wenige Kilometer vom Schwarzwald entfernt und etwa auf halber Strecke zwischen Calw und Boblingen Sindelfingen Durch Gechingen fliesst das Flusschen Irm schwabisch Sau welches uber Aid und Wurm in die Enz mundet Der Ortskern selbst liegt im Tal die umfangreichen Neubaugebiete erstrecken sich auch uber die Hanglagen Gailer Bergwald Angel Kirchberg Hahnenberg Ganswasen Nachbargemeinden Bearbeiten Nachbarorte sind im Norden Althengstett und Ostelsheim im Osten Deufringen im Suden Dachtel beides Ortsteile von Aidlingen und im Landkreis Boblingen gelegen und im Westen Stammheim Ortsteil von Calw Gemeindegliederung Bearbeiten Zur Gemeinde gehoren das Dorf Gechingen der Ort Bergwald und die Hofe Berghofe Dachtgrubenhofe und Waldhof 2 Schutzgebiete Bearbeiten Siehe auch Liste der Naturdenkmale in Gechingen Die Heckengau Landschaft um Gechingen ist zum Grossteil uber verschiedene Schutzgebietskategorien geschutzt Funf Teilgebiete des Naturschutzgebiets Wurm Heckengau befinden sich auf der Gemarkung Die weiteren Offenlandflachen sind als Landschaftsschutzgebiet Hecken und Schlehengau Gemarkung Gechingen geschutzt Gechingen hat zudem Anteil an zwei FFH Gebieten dem Calwer Heckengau und der Gaulandschaft an der Wurm 3 Geschichte Bearbeiten nbsp Rathaus GechingenVorgeschichte und Altertum Bearbeiten Auch wenn vermutlich bereits fruher Menschen in der Region gesiedelt haben stammen die altesten gesicherten Fundstucke aus der Bronzezeit Kirchhalde Aus der Zeit der Kelten sind mehrere Grabhugel entdeckt worden In den Nachbarorten Stammheim Althengstett gibt es grossere Funde aus der spaten Romerzeit Mittelalter Bearbeiten Gechingen gehort zu den altesten alamannischen Dorfern Ortsnamen auf ingen gehoren zu den ersten Ansiedlungen die im 4 bis 5 Jahrhundert gegrundet wurden Uber die Entstehung des Ortsnamens gibt es zwei Vermutungen Die eine leitet sich von dem Namen Gacho ab Die Endung ing war eine Geschlechtsbezeichnung Gacho ingen bezeichnet die Mehrzahl also bei den Leuten des Gacho vgl Bildungen wie Merowinger oder Karolinger Die andere Deutung bezieht sich auf den Wasserreichtum des Ortes Die Vorsilbe ge bedeutet viele wie Gebirge gleich viele Berge Aach oder Gach ist der alte Name fur Wasser daraus konnte Gachingen als Dorf am Wasser entstanden sein Eine Reichenauer Chronik von Anfang 1500 berichtet von einer Schenkung um das Jahr 830 Die sechzehn Orte teils aus nachster Umgebung die damals an das Kloster Reichenau fielen sind namentlich genannt Darunter wird auch Gaichingen erwahnt Die Schenkung kam von einem Sohn des Calwer Grafen Erlafried 850 mit Namen Noting Er war Bischof in dem oberitalienischen Bistum Vercelli Eine weitere gesicherten Nennung erfolgte im Jahr 1200 Ein Marquart von Gechingen schenkte dem Kloster Hirsau zwei Huben Das Wappenbuch des Landkreises Calw verzeichnet als Erstnennung Gechingens im Codex Hirsaugiensis das Jahr 1150 Im 15 Jahrhundert kaufte das Kloster Herrenalb Gechingen von den Tubinger Pfalzgrafen Neuzeit Bearbeiten 1534 wurde unter Herzog Ulrich die Reformation in Gechingen eingefuhrt Mit der damit einhergehenden Sakularisation des Klosters Herrenalb wurde Gechingen wurttembergisch Nach der Errichtung des Konigreichs Wurttemberg wurde Gechingen 1808 dem Oberamt Calw zugeordnet Im Jahr 1881 fiel ein Grossteil der damaligen Hauser einem Grossbrand infolge Brandstiftung zum Opfer Samtliche Hauser der heutigen Gartenstrasse rechtsseitig wurden ein Raub der Flammen Noch heute wird berichtet dass ein Mann um das heutige Anwesen Dachteler Str 3 mit einer Bibel gelaufen ist und gebetet hat dass das Haus nicht auch den Flammen zum Opfer fallt Das Haus hatte lediglich leichte Brandschaden wobei die umliegenden Hauser alle bis auf die Grundmauern abbrannten Wahrend der NS Zeit in Wurttemberg fanden zwei Kreisreformen statt Zunachst gab es 1934 lediglich eine Umbenennung des Oberamts in Kreis Calw dem Gechingen von 1934 bis 1938 angehorte Mit der grosseren Kreisreform von 1938 kam Gechingen zum erweiterten Landkreis Calw Am 20 April 1945 kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte Gechingen einen Luftangriff bei dem sieben Menschen ums Leben kamen darunter ein franzosischer Kriegsgefangener Auf dem Gechinger Friedhof wurden alle Opfer in einem Grab beigesetzt Bereits am nachsten Tag besetzten Franzosische Soldaten den Ort ohne grosseren Widerstand Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort Teil der Franzosischen Besatzungszone und erfuhr somit die Zuordnung zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Hohenzollern welches 1952 im Land Baden Wurttemberg aufging In den 1960er Jahren entstand der Ortsteil Bergwald als reine Wohnsiedlung In den 1970er und 1980er Jahren expandierte die Gemeinde durch die benachbarten Ansiedlung von grosseren Firmen wie Daimler und IBM Hochwasser 2009 Bearbeiten nbsp Hochwasser in Gechingen nbsp Die Irm im Sommer 2018Am Freitag dem 15 Mai 2009 wurde das Gebiet um Gechingen Althengstett und Ostelsheim von einem gewaltigen Unwetter befallen das eine Uberflutung von Strassen und Feldern bewirkte Der starke Regen fuhrte zu einer kompletten Uberflutung ab der Dorfackerstrasse die Wassermassen flossen weiter in den Ortskern vorbei an dem Rathaus und weiter zur Irm Eine Art Fluss hatte sich durch Gechingen gebildet Die Irm weitete sich auf 30 Meter aus und floss weiter in Richtung Aidlingen Durch das Hochwasser waren etliche Keller und Garagen geflutet worden selbst die Pflastersteine im Ortskern wurden weggespult Ein Lebensmittelladen in Gechingen konnte wegen eines Totalschadens nicht wieder in Betrieb genommen werden Die Polizei musste samtliche Zufahrtsstrassen nach Gechingen sperren Mehrere Freiwillige Feuerwehren aus dem Landkreis waren mit rund 300 Mann im Einsatz Sie mussten vor allem vollgelaufene Keller leer pumpen Dabei entstanden durch aufgeschwemmte Heizoltanks zunachst die grossten Probleme Mehrere Tiefgaragen in denen einige Fahrzeuge geparkt waren standen bis zur Decke unter Wasser Laut Schatzungen der Polizei betrug der Schaden um die 4 Millionen Euro 4 Religionen Bearbeiten Gechingen ist seit der Reformation evangelisch gepragt und hat bis heute eine evangelische Kirchengemeinde Dekanat Calw romisch katholische Burger werden von Aidlingen aus betreut Ferner existiert unter anderem eine Kapelle der Siebenten Tags Adventisten Politik BearbeitenVerwaltungsverband Bearbeiten Gechingen ist eine eigenstandige Kommune und gehort zum Gemeindeverwaltungsverband Althengstett zum Landkreis Calw zur Region Nordschwarzwald Regierungsbezirk Karlsruhe Baden Wurttemberg Burgermeister Bearbeiten Burgermeister ist Jens Haussler Im Oktober 1994 wurde Jens Haussler im zweiten Wahlgang mit 56 Prozent der Stimmen zum Burgermeister von Gechingen gewahlt Im Jahr 2002 wurde er mit 83 Prozent 2010 mit 92 Prozent der abgegebenen Stimmen bestatigt Gemeinderat Bearbeiten Die Kommunalwahl am 25 Mai 2014 ergab folgende Stimm und Sitzverteilung 5 6 Burger Union 47 0 7 Sitze 0Gechinger Freie Wahlergemeinschaft 28 9 4 Sitze 1SPD 26 1 3 Sitze 1Haushalt Bearbeiten Die Gemeinde Gechingen ist mit Stand vom 31 Dezember 2021 schuldenfrei 7 Wappen Bearbeiten Das 1955 verliehene Wappen zeigt in Gold auf blauem Dreiberg einen aufgerichteten roten Lowen der in den Pranken einen blauen Abtsstab halt Es enthalt Elemente das Calwer Wappens Lowe und Dreiberg der Abtsstab deutet die ehemalige Zugehorigkeit zu den Klostern Herrenalb und spater Merklingen an Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenGechingen besitzt ein Gewerbegebiet am Ortsausgang Richtung Gultlingen Der grosste Betrieb ist der Medizingeratehersteller Durr Optronik fruher Gechinger Motoren Durr Co ein Unternehmen der Durr Dental Gruppe daneben gibt es kleinere Handwerks und Dienstleistungsbetriebe Ein erheblicher Anteil der Berufstatigen sind Pendler nach Boblingen Sindelfingen oder Stuttgart Verkehr Bearbeiten Verkehrsmassig ist Gechingen uber Kreisstrassen in Richtung Calw und Boblingen angeschlossen Die nachste Autobahn Anschlussstelle Gartringen liegt etwa zehn Kilometer ostlich A 81 Von Boblingen uber Aidlingen Dachtel und Gechingen nach Calw verkehrt eine Buslinie Bildungseinrichtungen Bearbeiten In Gechingen gibt es eine Grundschule Schlehengauschule mit Turnhalle und Hallenbad Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenMartinskirche Bearbeiten nbsp Martinskirche GechingenDie 1481 errichtete Martinskirche ist die Pfarrkirche der evangelischen Kirchengemeinde Gechingen 8 im Kirchenbezirk Calw Nagold Verschiedene Quellen bezeugen dass es in Gechingen bereits vor dieser eine altere Kirche gab Der Kirchenname erinnert wohl an Martin von Tours um 316 397 daher ist es wahrscheinlich dass die erste Kirche in frankischer Zeit also um 700 entstand da Martin der Schutzheilige Frankens war Das Patronat hatten zum Teil Baden und die Truchsessen von Waldeck inne die es 1417 28 an Wurttemberg ubergaben Der badische Anteil wurde 1453 dem katholischen Chorherrenstift Baden Baden einverleibt Erst 1806 gelangte die bereits 1534 mit der Reformation protestantisch gewordene Kirche an Wurttemberg Die spatgotische Kirche erhielt 1568 einen Turm und 1743 ein neues Langhaus 1865 bis 1867 wurde die Kirche um 120 Platze vergrossert Der Kirchturm wurde 1876 von 24 auf 42 Meter erhoht Eine Orgel vom Orgelbauer Johann Viktor Gruol aus Bissingen an der Teck aus dem Jahr 1842 befindet sich heute in der Musikhistorischen Sammlung Jehle im Stauffenberg Schloss in Albstadt Lautlingen Das dreistimmige Gelaut wurde im Jahr 1495 von dem Heilbronner Glockengiesser Bernhart Lachaman gegossen Die kleinste Glocke musste aber sowohl im Ersten Weltkrieg als auch nach Neuguss im Zweiten Weltkrieg zur Rustungsproduktion abgeliefert werden 1951 wurde das Gelaut wieder vervollstandigt durch einen erneuten Guss der kleinen Glocke durch die Giesserei Kurtz in Stuttgart 9 Bei einem Luftangriff gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche erheblich beschadigt zu einer Instandsetzung kam es erst Anfang der 1950er Jahre In diesem Zusammenhang schuf der Stuttgarter Glaskunstler Wolf Dieter Kohler 1954 das bleiverglaste Rundfenster uber dem Altar Es enthalt als zeitgeschichtlich sprechendes Bekenntnis nach NS Zeit und Krieg in der Mitte das Zeichen des wahren Herrn der Welt die Majestas Domini umgeben von vier biblischen Szenen Sundenfall sowie Geburt Taufe und Kreuzabnahme Jesu In der evangelischen Gemeinde wirkte von 1960 bis 1972 Adolf Burkhardt als Pfarrer Er grundete eine Esperanto Gruppe deren Mitglieder bis heute fur die internationale Sprache eintreten Etwa einmal monatlich findet in der Kirche ein katholischer Gottesdienst statt Heimatmuseum Bearbeiten Das Museum Appeleshof bietet Einblicke in die Geschichte und Lebensweise der Bewohner Gechingens 10 Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenFriedrich von Brackenhammer 1810 1889 Theologe Generalsuperintendent von Heilbronn Elsa Klara Schmidt 1891 1965 Brauerei Unternehmerin und KunstsammlerinEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band V Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer Stuttgart 1976 ISBN 3 17 002542 2 S 475 476 Daten und Kartendienst der LUBW Hochwasser in Aidlingen Gechingen Deufringen In Tilo Hensel 16 Mai 2009 tilo hensel de abgerufen am 16 August 2018 Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Memento des Originals vom 26 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www statistik baden wuerttemberg de abgerufen 26 Dezember 2014 Offentliche Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl des Gemeinderats am 25 Mai 2014 abgerufen 26 Dezember 2014 uber die Homepage der Burger Union Gechingen 95 Gemeinden im Sudwesten ohne Schulden Baden Wurttemberg Durchschnittliche Pro Kopf Verschuldung der Gemeinden bei 1 355 Euro In statistik bw de Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg 29 August 2022 abgerufen am 18 April 2023 Website der Evangelischen Kirchengemeinde Gechingen Evangelische Kirchengemeinde Gechingen Gelaut abgerufen am 20 Oktober 2017 Schwarzwaldverein Gechingen e V HEIMATMUSEUM Abgerufen am 16 August 2018 deutsch Literatur BearbeitenGechingen In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Calw Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 40 Karl Aue Stuttgart 1860 S 216 222 Volltext Wikisource Fritz Roller Gechinger Chronik 1996 Arbeitskreis Heimatgeschichte im Schwarzwaldverein Gechingen Karl Friedrich Essig Heimatbuch Junge Wissenschaft 113 2017Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gechingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Gemeinde Gechingen Website zum Ortsteil Bergwald Homepage des Museums AppeleshofStadte und Gemeinden im Landkreis CalwStadte Altensteig Bad Herrenalb Bad Liebenzell Bad Teinach Zavelstein Bad Wildbad Calw Haiterbach Nagold Neubulach Wildberg nbsp Gemeinden Althengstett Dobel Ebhausen Egenhausen Enzklosterle Gechingen Hofen an der Enz Neuweiler Oberreichenbach Ostelsheim Rohrdorf Schomberg Simmersfeld Simmozheim Unterreichenbach Normdaten Geografikum GND 4113677 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gechingen amp oldid 232946677