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Galiny deutsch Gallingen ist eine polnische Ortschaft in der Woiwodschaft Ermland Masuren Sie gehort zur Landgemeinde Bartoszyce Galiny Galiny Polen GalinyBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Ermland MasurenPowiat BartoszyceGmina BartoszyceGeographische Lage 54 10 N 20 50 O 54 161141 20 828227 Koordinaten 54 9 40 N 20 49 42 OEinwohner 666 2021 1 Postleitzahl 11 214 2 Telefonvorwahl 48 89Kfz Kennzeichen NBAWirtschaft und VerkehrStrasse DK 57 Kleszewo Szczytno Biskupiec Bisztynek BartoszyceMaszewy DW 592 Kierwiny DW 513Kiwity DW 513 Trutnowo GalinyEisenbahn kein BahnanschlussNachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Religion 3 1 Kirchengebaude 3 2 Kirchengemeinde 4 Sohne und Tochter Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDer Ort liegt an der Pisa Pissa im Norden der Woiwodschaft zehn Kilometer sudlich der Stadt Bartoszyce Bartenstein Durch ihn fuhrt die Landesstrasse 57 ehemalige deutsche Reichsstrasse 128 von Bartoszyce nach Biskupiec Bischofsburg Die Grenze zum russischen Gebiet Kaliningrad Konigsberg ist 25 Kilometer entfernt Westlich des Ortes erstreckt sich ein etwa 20 km grosses Waldgebiet Geschichte BearbeitenDas erstmals 1336 schriftlich erwahnte Gallingen 3 unterstand zu dieser Zeit als Zinsdorf der Komturei Balga des Deutschen Ordens Dieser hatte das Land vor rund hundert Jahren erobert und im nahe gelegenen Bartenstein eine Burg zur Festigung seines Einflusses errichtet Im Dreizehnjahrigen Krieg 1454 1466 kam es zu Zerstorungen denen auch die 1388 erbaute Kirche zum Opfer fiel Sie wurde unmittelbar nach Kriegsende wieder aufgebaut Die bis dahin unbedeutende vorwiegend von Prussen bewohnte und von einer holzernen Wasserburg geschutzte landwirtschaftlich Siedlung fand erneut mit einer Urkunde vom 3 April 1468 Erwahnung mit der der amtierende Ordens Hochmeister Heinrich Reuss von Plauen dem aus Sachsen stammenden Ritter Wend von Ileburg das Dorf mit Muhle und 114 Hufen Land als Entlohnung fur dessen Soldnerdienste im Dreizehnjahrigen Krieg ubereignete Seine Nachfahren nannten sich spater zu Eulenburg und besassen neben Gallingen weitere Guter in Wicken russisch Klimowka bei Preussisch Eylau Leunenburg polnisch Satoczno und Prassen Prosna beide Landkreis Rastenburg und entwickelten entsprechend ihren Besitzungen unterschiedliche Linien Aus der Gallinger Linie stammt der Frauenburger Domherr Gottfried Heinrich zu Eulenburg 1670 1734 1786 wurden die zu Eulenburgs in den Grafenstand erhoben nbsp Schloss Gallingen um 1860 Sammlung Alexander Duncker1589 wurde der von Botho zu Eulenburg veranlasste Bau eines Gutshauses vollendet In das Gebaude wurde Reste der alten Wasserburg integriert 1745 erfolgte der erste weitgehende Umbau des Herrensitzes mit dem die heute noch vorhandene dreifluglige Anlage entstand Anfang des 19 Jahrhunderts besass das Gut Gallingen 5 100 Morgen Land Der damalige Besitzer Graf Alexander Ernst zu Eulenburg war Oberstleutnant des ostpreussischen 1 Leib Husaren Regiment Nr 1 Seit 1701 zum Konigreich Preussen gehorend wurde Gallingen anlasslich einer Verwaltungsreform zum 1 Februar 1818 dem Kreis Friedland ab 1927 Landkreis Bartenstein umbenannt zugeordnet 1839 wurde das Gutshaus durch einen Brand beschadigt Sein damaliger Besitzer Ludwig Botho zu Eulenburg nahm dies zum Anlass die Anlage erneut umzubauen Der linke Gebaudeflugel erhielt eine neugotische Form und zwei Turme Sein Sohn Botho Ernst liess einen vier Hektar grossen Landschaftspark am Gutshaus anlegen nbsp Gutshaus Eingangsbereich nbsp Gutshaus MitteltraktMit einer erneuten preussischen Verwaltungsreform wurde Gallingen 1874 Sitz des gleichnamigen Amtsbezirkes im Kreis Friedland zu dem das Dorf und der Gutsbezirk gehorten 4 Erster Amtsvorsteher wurde der Oberinspektor des Eulenburgischen Gutes Von 1883 bis 1905 ubten die Eulenburger Grafen das Amt selbst aus 1910 hatte der Amtsbezirk 743 Einwohner davon im Gutsbezirk 298 5 Der spatere Reichstagsabgeordnete Botho Wendt zu Eulenburg beauftragte 1921 den schlesischen Architekten Graf Hochberg mit einem abermaligen Umbau des Gutshauses Dabei wurden die neugotischen Anderungen von 1839 zuruckgenommen und das Gebaudeensemble erhielt eine neubarocke Gestaltung Nach der Eingliederung des Gutsbezirkes in die Landgemeinde Gallingen zusammen mit dem Nachbarort Zanderborken polnisch Borki Sedrowskie am 30 September 1928 4 zahlte die so veranderte Landgemeinde im Jahre 1933 814 Einwohner 6 und er erreichte damit die hochste Bevolkerungszahl bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges Als sich Ende 1944 zahlreiche Fluchtlingstrecks durch Ostpreussen bewegten stellte Graf Botho Wendt den durch Gallingen ziehenden Fluchtlingen den gesamten Gutskomplex als Zwischenstation zur Verfugung Er selbst wurde nach der Einnahme des Gutes durch die Rote Armee im Januar 1945 verhaftet und starb auf den Weg in die Deportation Auch die Einwohner Gallingens starben zum grossten Teil auf der Flucht nach Westen Das Gutshaus wurde vollstandig geplundert die Inneneinrichtung auf dem Innenhof verbrannt Im Mai 1945 wurde das Dorf unter polnische Verwaltung gestellt und erhielt den Namen Galiny Es war von 1946 bis 1954 und danach noch einmal von 1973 bis 1977 eine selbstandige Landgemeinde Gmina wiejska Danach wurde sie der Landgemeinde Bartoszyce zugeordnet Im ehemaligen Gutshaus wurde 1946 ein Ferienlager fur Warschauer Kinder eingerichtet Nach Ubernahme durch den polnischen Staatsschatz wechselten Nutzer und Bewirtschaftung bis es samt Park in den 1980er Jahren vollig verfiel 1995 begannen polnische Investoren aus Warschau die Anlage als Palac Galiny wieder aufzubauen und ein Hotel sowie ein Gestut einzurichten 2006 hatte Galiny 910 Einwohner Im Jahre 2021 waren es noch 666 1 nbsp Kirche SudwestansichtReligion BearbeitenChristentum Hauptartikel Maria Himmelfahrt Galiny Kirchengebaude Bearbeiten Eine erste Kirche in Gallingen ist 1388 erwahnt In ihrer heutigen Gestalt im gotischen Stil entstand um 1470 die Gallinger Kirche nach der Zerstorung des Vorgangerbaus im Dreizehnjahrigen Krieg Die Reste der alten Kirche wurden zum Chor umgebaut und nach Westen hin das neue Kirchenschiff hauptsachlich aus Feldsteinen angefugt Der vier Stockwerke hohe Turm aus Backstein wurde 1500 errichtet Seine landschaftstypischen Staffelgiebel erhielt er erst 1857 Im gleichen Jahr wurden die Fenster erneuert und im Innern eine Kassettendecke eingebaut Der Hochaltar wurde 1744 vom Bartensteiner Bildhauer Dobert geschnitzt und 1752 vom Konigsberger Maler Rindfleisch vergoldet Die mit dem Altar verbundene Kanzel ist verloren gegangen Botho zu Eulenburg stiftete um 1600 einen kostbaren Patronatsstuhl Die 1601 eingebaute Empore und die Barockorgel wurden nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Kirche entfernt Auch die vom Domherrn Gottfried Heinrich zu Eulenburg 1728 gestiftete Bibliothek die zuletzt mehrere Tausend Bande und eine der altesten Ausgaben des Sachsenspiegel besass ging nach 1945 verloren Die Kirche war bis 1945 ein evangelisches Gotteshaus und wurde dann an die katholische Kirche ubergeben Sie weihte das Gebaude neu und gab ihr den Namen Kosciol sw Wniebowzieca NMP Kirche Maria Himmelfahrt Kirchengemeinde Bearbeiten Gallingen war ein altes Kirchdorf und bestand als solches bereits in vorreformatorischer Zeit Die Reformation hielt bereits fruh Einzug Gehorte Gallingen anfangs zur Inspektion Bartenstein so war das Pfarrdorf zuletzt in den Kirchenkreis Friedland heute russisch Prawdinsk umbenannt in Kirchenkreis Bartenstein heute polnisch Bartoszyce eingegliedert Er gehorte zur Kirchenprovinz Ostpreussen der Evangelischen Kirche der Altpreussischen Union Heute lebt eine uberwiegend katholische Bevolkerung in Galiny Der Ort ist weiterhin Pfarrsitz und zugeordnet ist die Filialgemeinde Szwaruny Gross Schwaraunen Er gehort zum Dekanat Bartoszyce im Erzbistum Ermland der Katholischen Kirche in Polen Hier lebende evangelische Kirchenglieder sind in die Kirchengemeinde in Bartoszyce eingegliedert die eine Filialgemeinde von Ketrzyn Rastenburg ist und zur Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen gehort Sohne und Tochter Auswahl BearbeitenBotho Wendt zu Eulenburg 1883 1945 Gutsbesitzer und PolitikerLiteratur BearbeitenMalgorzata Jackiewic Garniec Miroslaw Garniec Schlosser und Gutshauser im ehemaligen Ostpreussen polnischer Teil Gerettetes oder verlorenes Kulturgut Mit einem Vorwort von Marion Grafin Donhoff Deutsche Ausgabe Studio Arta Olsztyn 2001 ISBN 83 912840 3 4 Gallingen In Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss und Schattull Gutern Band 16 Duncker Berlin 1881 Blatt 949 zlb de Text zwei Seiten danach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Galiny Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bildarchiv Ostpreussen Slideshow Gallingen Informationszentrum Ostpreussen Kirche von Gallingen Internetauftritt des Palac Galiny pl de en polnisch deutsch englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Polska w Liczbach Wies Galiny w liczbach polnisch Poczta Polska Oficjalny Spis Pocztowych Numerow Adresowych 2023 S 254 polnisch Dietrich Lange Gallingen in Geographisches Ortsregister Ostpreussen 2005 a b Rolf Jehke Amtsbezirk Gallingen Uli Schubert Gemeindeverzeichnis Landkreis Friedland Michael Rademacher Ortsbuch Landkreis Friedland Bartenstein Gmina Bartoszyce Landgemeinde Bartenstein Amtssitz Bartoszyce Stadt Bartenstein Dorfer Schulzenamter Barciszewo Bartelsdorf Basze Bonschen Bezledy Beisleiden Dabrowa Damerau Galiny Gallingen Gromki Grommels Kiersity Kirschitten Kiertyny Wielkie Gross Karthen Kinkajmy Kinkeim Krawczyki Kraftshagen Labednik Gross Schwansfeld Lojdy Loyden Maszewy Maxkeim Minty Minten Nalikajmy Liekeim Osieka Hermenhagen Polecze Polenzhof Rodnowo Reddenau Skitno Skitten Sokolica Falkenau Spytajny Spittehnen Szylina Wielka Gross Sollen Tapilkajmy Tappelkeim Tolko Tolks Trutnowo Trautenau Wajsnory Weischnuren Wegoryty Wangritten Wirwilty Wehrwilten Witki Assmanns Wojciechy Albrechtsdorf Zydowo Siddau Andere Ortschaften Ardapy Ardappen Bajdyty Beyditten Bieliny Bellienen Borki Borken Borki Sedrowskie Zanderborken Brzostkowo Brostkersten Bukowo Buchau Burkarty Borchertsdorf Ceglarki Ernsthof Stadt Bartenstein Ciemna Wola Dietrichswalde Czerwona Gorka Rothgorken Debiany Lackmedien Debowko Eichenbruch Drawa Gross Sonnenburg Falczewo Fauthshof Galinki Klein Gallingen Ganitajny Gomtehnen Gierczyn Gertrudshof Gile Hilff Glitajny Glittehnen Glomno Glommen Gruda Grudshofchen Gruszynki Grauschienen Jarkowo Erwienen Karolewka Karlshof Karolewko Karolinenhof Kicina Liebhausen Kiertyny Male Klein Karthen Kisity Kissitten Klekotki Charlottenberg Kosy Quossen Krole Konigs Kromarki Kromargen Labednik Maly Klein Schwansfeld Lapkiejmy Lapkeim Leg Lengen Leginy Legienen Lejdy Legden Lipina Ernsthof Kr Bartenstein Lisowka Fuchshofen Loskajmy Loschkeim Lusiny Losgehnen Markiny Markienen Matyjaszki Mathiashof Merguny Marguhnen Molwity Mollwitten Nowe Witki Neu Assmanns Nuny Nohnen Okopa Erdmannshof Parkoszewo Perkau Pasaria Passarien Perkujki Perkuiken Piergozy Perguschen Piersele Perscheln Pilwa Pillwen Plesy Plensen Poslusze Poschloschen Sedlawki Sandlack Solno Zohlen Sortlawki Sortlack Sporwiny Sporwienen Spurgle Sporgeln Styligi Stilgen Szczeciny Stettinnen Szwarunki Klein Schwaraunen Szwaruny Gross Schwaraunen Szylina Mala Klein Sollen Tromity Tromitten Tynga Tingen Wardomy Wordommen Wargielity Worglitten Wawrzyny Laurienen Wiatrak Schreibershofchen Wiplawki Wieplack Wojtkowo Markhausen Wola Gross Wolla Grosswallhof Wolka Klein Wolla Kleinwallhof Wyreba Kraphausen Wysieka Schonklitten Zardyny Sardienen Zawiersze Sauerschienen Sonstige Orte Bodzewo Bothoswalde Bozkowo Gotthilf Cegielnia Neu Sorge Fraczki Franken Glamslawki Glamslack Guntkajmy Gunten Kadyki Arthurswalde Kierz Horst Kosty Kohsten Kurek Wienen A und Wienen 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