www.wikidata.de-de.nina.az
Elisabeth Pletscher 12 Oktober 1908 in Trogen 11 August 2003 in Heiden zeichnete sich durch ihr grosses Engagement im sozialen Bereich Kultur und Politik aus insbesondere in der Frauenbewegung So setzte sie sich unter anderem fur die Professionalisierung des Laborantinnen Berufs ein war massgeblich an der Grundung eines Madchenkonvikts und der Einfuhrung des Frauenstimmrechtes 1989 im Kanton Appenzell Ausserrhoden beteiligt Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Elisabeth Pletscher 1995 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit 1 2 Kantonsschule Trogen 1 3 Ausbildung und Beruf 1 4 Alter 1 5 Tod 2 Wirken 2 1 Berufliches Engagement 2 1 1 Schweizerischer Verband der Medizinischen Laborantinnen 2 1 2 Redaktorin Das medizinische Laboratorium 2 1 3 Berufskommission fur Krankenpflege 2 1 4 Erster Internationaler Kongress der Medizinischen Laborantinnen 2 1 5 IAMLT 2 2 Humanitares Engagement 2 2 1 Frauenhilfsdienst im Zweiten Weltkrieg 2 3 Politisches Engagement 2 3 1 SAFFA 2 3 2 Frauenstimmrecht 2 4 Soziales Engagement 2 4 1 Madchenkonvikt 2 5 Kulturelles Engagement 2 5 1 Sommer Musikwochen Trogen 2 5 2 Sophie Taeuber Arp 3 Ehrungen 3 1 Ausserrhoder Kulturstiftung 3 2 Ehrendoktorat 3 3 Vorschlag zum Prix Courage 3 4 Pletscher Linde 3 5 Elisabeth Pletscher Award 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenElisabeth Pletscher stellte ihr Leben stets in den Dienst der Allgemeinheit und wurde von Zeitgenossen als pragende Personlichkeit erlebt die authentisch und engagiert fur Gerechtigkeit eintrat Durch ihre Zielstrebigkeit und Zivilcourage wurde sie fur etliche Menschen zu einem Vorbild insbesondere als ausserrhodische Vorkampferin der Frauenbewegung Die Beweggrunde fur ihr lebenslanges Engagement entstanden schon in ihrer fruhesten Kindheit Elisabeth Pletscher wuchs in bescheidenen finanziellen Verhaltnissen in einem Frauenhaushalt auf und wurde in den ersten zwei Jahrzehnten ihres Lebens oft Zeugin von Ungerechtigkeit und Unterdruckung Sie lebte bescheiden verbrachte ihre berufliche Laufbahn am Universitatsspital Zurich als Cheflaborantin und die zweite Lebenshalfte in ihrer Heimat Trogen Dabei wurde sie auch historische Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts und machte die Bekanntschaft etlicher Personlichkeiten Robert Nef Patenkind von Elisabeth Pletscher bemerkte ruckblickend Eigentlich hat sich Elisabeth Pletscher erst in ihren letzten Lebensjahren ihrem eigenen Leben widmen konnen vorher war sie eingespannt in ihren Beruf und hat an ihrem Arbeitsplatz im Verband in ihrer Familie immer fur andere gesorgt 1 Kindheit Bearbeiten nbsp Elisabeth Pletschers Geburts und spateres Wohnhaus Vordorf 48a in Trogen heute Altstatterstrasse 8 Elisabeth Pletschers Mutter Susanne Kern stammte der Zellweger Dynastie ab Sie war die Ururenkelin von Landammann Jacob Zellweger Zuberbuhler 1770 1821 welcher am Dorfplatz Trogen das heutige Rathaus als sein Geschafts und Wohnhaus bauen liess 1907 heiratete Susanne den Franzosisch und Italienischlehrer Theodor Pletscher der damals an der Kantonsschule Trogen unterrichtete Am 12 Oktober 1908 wurde Elisabeth im Vordorf 48a geboren 1911 kam ihre Schwester Madeleine zu Welt 1913 starb Theodor Pletscher an Pernizioser Anamie Die nun vaterlosen Kinder hatten einen Vormund bekommen sollen Susanne Kern allerdings sorgte dafur dass sie selbst auch juristisch fur ihre Kinder verantwortlich blieb Die 37 jahrige Witwe war jetzt gezwungen den Lebensunterhalt neben der sparlichen Witwenrente alleine fur ihre zwei Kinder zu verdienen was durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der damit verbundenen Rationierung zusatzlich erschwert wurde So kam es dass sie eine Pension fur Kantonsschuler eroffnete da die Kapazitat des Konvikts der Kantonsschule beschrankt war Zu dieser Zeit waren die meisten Schuler gezwungen wahrend der Schulzeit in Trogen zu wohnen da die offentlichen Verkehrsmittel das Pendeln noch nicht erlaubten lediglich die Trogenerbahn verband seit 1903 St Gallen mit Trogen Deshalb grundeten etliche Familien eine Pension um sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen Zusatzverdienst zu sichern 2 In der Unterkunft welche die allein erziehende Mutter Susanne Kern fuhrte lebte bis 1915 auch der junge Carl Seelig mit dem Elisabeth Freundschaft schloss Im selben Jahr kam sie in die Primarschule wo sie unter anderem wie auch spater an der Kantonsschule Zeichenunterricht bei Otto Schmid hatte Bereits in dieser Zeit machte die junge Schulerin ihre ersten Erfahrungen mit humanitarer Hilfe Das Rote Kreuz hatte wahrend des Krieges deutsche Soldaten in franzosischer Kriegsgefangenschaft aus humanitaren und gesundheitlichen Grunden in die Schweiz gebracht Die Hohe von 900 Meter uber Meer wie in Trogen erachtete man als besonders gesund Als ein Zug mit diesen Mannern am Bahnhof einfuhr standen wir Schulkinder dort bereit mit den ersten Schlusselblumchen die in diesem Fruhling bluhten Mit unseren schonsten Schoossli Schurzen standen wir da wahrend unsere Mutter das heisst die Frauen der Trogner Gesellschaft die Gefangenen betreut haben 3 Kantonsschule Trogen Bearbeiten nbsp Die Kantonsschule Trogen zur Zeit von Elisabeth Pletscher Knaben konvikt links und Altes Schulhaus Nach der Primarschule besuchte Elisabeth Pletscher 1921 als zweite Appenzeller Schulerin die Kantonsschule Trogen KST Sie selbst war und blieb mehrfach mit der KST verbunden Elisabeths Ururgrossvater mutterlicherseits war der Bruder von Johann Caspar Zellweger der 1821 die Lehr und Erziehungsanstalt fur die Sohne der gebildeten Stande gegrundet hatte 1842 schloss Elisabeths Grossvater Michael Kern dort die Matura ab Ihr Vater Theodor war als Sprachlehrer von 1905 bis 1911 an der KST tatig Die Mutter fuhrte ein Pensionat fur Kantonsschuler Jahrzehnte spater unterrichtete ihre Schwester Madeleine an der Schule Englisch Spanisch und Deutsch fur Fremdsprachige Elisabeth Pletscher trat dem Netzwerk der ehemaligen Schuler der KST dem Kantonsschulverein Trogen KVT nach der Matura bei war von 1934 an dreissig Jahre im Vorstand und von 1964 bis 1972 Prasidentin des Vereins 1968 stand sie erneut im Dienst der Schule als sie das Madchenkonvikt grundete 1971 beim 150 Jahr Jubilaum der KST mithalf und Mitte der 1970er Jahre in der Bau und Betriebskommission des neuen Knabenkonvikts war Als Elisabeth Pletscher ins Gymnasium trat feierte dieses eben sein hundertjahriges Bestehen und wurde seit 1904 von Ernst Wildi geleitet Zu den Lektionen des Rektors erzahlte Elisabeth Pletscher An der Kantonsschule beschaftigte man sich intensiv mit dem Zeitgeschehen Rektor Wildi er war Offizier baute Zeitgeschichte in den Unterricht ein Jeweils die letzte Stunde am Samstag war fur den Staatsburgerlichen Unterricht mit Diskussionen und Vortragen reserviert Diese speziellen Stunden waren besonders wertvoll zumal man weder Radio noch Fernseher kannte 4 Wildi war auch massgeblich an der Reorganisation der Schule kurz nach seinem Amtsantritt beteiligt Eine der wesentlichsten Erneuerung dabei war dass offiziell auch Madchen zugelassen wurden Die ersten Schulerinnen wurden allerdings bereits 1895 an der KST unterrichtet der Vorstoss auch Madchen aufzunehmen kam damals von Rektor August Meier der diesbezuglich an die Kantonsschulkommission schrieb Fur das gegenwartige Jahr mochte ich Ihnen eine Frage vorlegen welche mit der Zeit fur unsere Schule Wichtigkeit bekommen mochte Mehr und mehr sucht man den Tochtern neue Gebiete zu eroffnen und dies ist vielerorts auch auf dem Gebiet der Wissenschaft geschehen Die Erorterung der Frage ob auch unsere Schule den Madchen den Weg zum Studium offnen soll Auf die ausgesprochene Idee fuhrte mich mein Tochterlein Adeline die das 1 Jahr die Madchenrealschule besucht sich als fahig erweist und sehr wahrscheinlich studieren mochte 5 65 Jahre spater erinnerte sich Adeline Meier zuruck Im Herbst 1895 war es dann so weit dass Elise Frei von Rehetobel mit mir in die Gymnasialabteilung der 2 Klasse eintreten durfte Im Fruhjahr 1896 gesellte sich als dritte im Bunde Sophie A Lutz aus dem Pfarrhaus in Speicher zu uns Das fur uns Madchen so wichtige Ereignis des Einrittes in die Kantonsschule in Trogen warf keine hohen Wellen denn Herr Direktor Dr Wiget erwahnte es mit keinem Worte im Jahresbericht fur 1895 96 6 1907 enthielt der Artikel 1 der reorganisierten Kantonsschule dann die Bestimmung Soweit es die Verhaltnisse zulassen sollen auch Madchen Aufnahme finden Viele Jahre spater notierte Elisabeth Pletscher im Bezug auf die Rolle der Schulerinnen zuruck Wir wenigen Madchen in der Kantonsschule genossen Seltenheitswert kamen uns sehr emanzipiert vor und wollten selbstverstandlich alles den Buben gleichtun 7 nbsp Lehrerschaft der KST mit Rektor WildiIn dieser Zeit begann sich Elisabeth Pletscher mit dem Thema der Gleichberechtigung auseinanderzusetzen Als Rosa Neuenschwander eine der ersten Berufsberaterinnen der Schweiz als Referentin die Schule besuchte kamen die jungen Schulerinnen zum ersten Mal mit der Frauenstimmrechtsbewegung in Beruhrung Ich habe da wie meine Klassenkameradinnen auch zum ersten Mal vom Frauenstimmrecht gehort Schon zu jener Zeit waren auf dem politischen Parkett die ersten Motionen zum Frauenstimmrecht eingereicht worden aber bis ins Appenzellerland waren solche Neuerungen noch nicht gedrungen Der Vortrag von Rosa Neuenschwander hat mich und auch die anderen Madchen sehr beeindruckt Das mit dem Frauenstimmrecht fanden wir toll 8 Die ungleiche Behandlung der verschiedenen Geschlechter aus dieser Zeit fasste Elisabeth Pletscher folgendermassen zusammen Und wahrend es fur die Madchen ganz selbstverstandlich war dass sie zu Hause halfen sei es beim Putzen oder Abwaschen nach dem Essen war es fur Buben genauso selbstverstandlich dass sie nichts Derartiges tun mussten Nicht einmal ihre Schuhe haben sie selber geputzt Das mussten die Madchen ubernehmen Mit fiel es wahrend meiner Schulzeit immer wieder auf dass die Madchen und die Buben intellektuell genau gleich viel leisteten manche Madchen waren auch begabter als die meisten Buben die Pflichten und die Vorrechte aber nicht gleich verteilt waren Dass ich mich funf Jahre lang mit lauter Buben durch den Schulstoff kampfte hat mich gepragt Mir ist klar geworden dass Buben wie Madchen zu gleichen Leistungen fahig sind 9 Die letzten funf Jahre an der Schule war Elisabeth Pletscher das einzige Madchen in der Klasse und 1928 legte sie die beste Maturaprufung ab Latein und moderne Sprachen Ich war ein Kind das uberaus gerne lernte und wollte zur Schule gehen solange es nur moglich war In Trogen hatten in den ganzen bisherigen hundert Jahren erst gerade sieben Madchen vor mir die Matura gemacht davon sechs von auswarts Nur eine bisherige Maturandin war eine Appenzellerin Melanie Zellweger eine Cousine meiner Mutter die spater Sekundarlehrerin wurde Ich war also das achte Madchen und die zweite Appenzellerin die es bis zur Matura schaffte 10 Auf der Maturakarte zur Schlussfeier ist der Latein und Griechischlehrer Dr Adam Marti mit Sense abgebildet und die Kopfe der Schuler als reife Ahren Elisabeths Silhouette rechts ihrer Klassenkameraden ist gut erkennbar Eine dieser Karten sandte sie mit folgenden Worten an ihren Onkel in Brasilien Cher oncle Victor chere tante Christina Je pense que cette carte de notre maturite vous amusera Connais tu Dr Marti et moi Les autres tetes ce sont mes camarades J ai fait le meilleur examen 11 source source source source source Kantonsschuler bauen ihr erstes Segelflugzeug Elisabeth Pletscher welche 1928 Schulerin an der Kantons schule war kommentierte 75 Jahre spater die FilmaufnahmenIm letzten Jahr an der KST wurde Elisabeth Pletscher auch noch Zeugin der Flieger Pionierzeit Der Albatros war einer der schweizweit ersten Segelflugvereine welcher von 1928 bis 1933 in Trogen eigene Segelflugzeuge baute und auch bemannt flog Das Besondere am Albatros war insbesondere dass er ausschliesslich von Schulern der Kantonsschule Trogen betrieben wurde und dass diese jungen Leute weite Strecken segelten ohne dass je ein nennenswerter Unfall passierte Gegrundet wurde der Verein von Helmut Berg aus Speicher der seit 1924 an der KST war und 1927 einen Segelflugkurs im rund 450 Kilometer nordlich gelegenen Mittelgebirge Rhon besucht hatte Nach seiner Ruckkehr hielt Helmut Berg vor versammelter Schulerschaft in der auch Elisabeth Pletscher sass einen Vortrag uber seine Flugerlebnisse und schon kurz danach fanden sich einige Schuler welche die Begeisterung von Berg teilten und die Konstruktion eines Gleitschulflugzeuges des Types Zogling der Rhon Rossitten Gesellschaft in Angriff nahmen Im Februar 1928 begannen die mittlerweile elf Mitglieder mit dem Bau des Flugzeuges 75 80 kg Gewicht uber funf Meter Lange und zehn Meter Spannweite und tauften den ersten Gleiter Kauz Im Oktober wurde das fertige Segelflugzeug dann auf einem zweiradrigen Anhanger gezogen von einem Motorrad von Trogen zum zwolf Kilometer entfernten Hirschberg transportiert und es folgten die ersten Fluge 12 Bis ins Jahr 2003 existierte in Trogen mittlerweile der dritte Segelflug Nachfolgeverein und man feierte das 75 Jahr Jubilaum des Albatros Frederic Fischer aktives Mitglied der IG Albatros interviewte Elisabeth Pletscher als Zeitzeugin des Ur Albatros noch kurz vor ihrem Tod indem er ihr die alten Filmaufnahmen von 1928 vorfuhrte Ausbildung und Beruf Bearbeiten Wahrend zu jener Zeit fur Frauen der Lebensentwurf der Heirat und Familie vorgesehen war wahlte Elisabeth Pletscher einen anderen Weg Sie machte Karriere und blieb zeitlebens unverheiratet und kinderlos Schon fruh regte sich in ihr der Wunsch Medizin zu studieren Allerdings fehlte der Familie das Geld um ein entsprechendes Studium zu finanzieren zudem wurden Stipendien an Madchen noch nicht abgegeben Als die Schulabgangerin den Berufsberater aufsuchte redete er ihr den Berufswunsch mit der Begrundung aus diese Arbeit sei nur fur Manner geeignet Stattdessen riet er ihr Korsettnaherin oder Kochin zu werden Kurz nach dieser Enttauschung entdeckte sie in einer Zeitschrift ein Inserat das mit der 1927 gegrundeten Laborantinnenschule im Engeried Spital in Bern und deren Ausbildung zur Medizinischen Laborantin warb Dieses Arbeitsgebiet war in der damaligen Schweiz ein reiner Frauenberuf und Elisabeth Pletscher entschied sich den Kurs vom April 1929 bis April 1930 zu besuchen Spater bemerkte sie dazu Mich hat von jeher die medizinische Wissenschaft angezogen und ware ich als Junge auf die Welt gekommen ware ich sicher Arzt geworden So aber bin ich Laborantin geworden und bereue es nicht 13 Allerdings musste sie bis zum Beginn der Schulung ein Zwischenjahr absolvieren Aus diesem Grund besuchte sie im Sommer 1928 eine Hauswirtschaftsschule oberhalb von Lausanne In diesem Jahr fand auch die erste Schweizerische Ausstellung fur Frauenarbeit SAFFA statt Die Schulerinnen der Haushaltschule stellten Kleider und Stickereien fur die SAFFA her und besuchten die Veranstaltung wahrend eines Tages in Bern Jener Sommer bedeutete einen Meilenstein fur die damalige Frauenbewegung in der Schweiz Die SAFFA hat die Schweiz bewegt Frauen welche uber keinerlei politische Mitsprache verfugten haben diese Ausstellung auf die Beine gestellt organisiert gebaut eingerichtet und durchgefuhrt Rosa Neuenschwander deren Trogner Vortrag in der Krone uber das Frauenstimmrecht uns damals so beeindruckt hatte war eine der Initiantinnen der SAFFA 1928 14 Im Januar und Februar 1929 ging Elisabeth Pletscher als Au pair nach Paris bevor sie im April in die Laborantinnenschule in Bern eintrat Wahrend der Ausbildung welche die Schwerpunkte Labor und Rontgen beinhaltete besuchte sie auch Vorlesungen zu Einsteins Relativitatstheorie an der Universitat Bern Im Februar 1930 suchte die Frauenklinik des Universitatsspitals Zurich per sofort unter den Teilnehmerinnen der angehenden Laborantinnen eine Cheflaborantin Elisabeth Pletscher sagte zu und begann daraufhin in Zurich zu arbeiten wahrend sie parallel dazu an zwei Tagen die Ausbildung in Bern weiterfuhrte und im April abschloss Bereits bei ihrem Stellenantritt am 16 Februar ubertrug man ihr die Verantwortung uber das Labor und die Mitarbeiterinnen Die Hauptaufgaben ihrer Tatigkeit bestanden aus Blutentnahmen und untersuchungen Herstellen von Laborbefunden Assistieren bei Arztevortragen im Horsaal Fotografieren von Patientinnen oder Operationen Gewebeprobenuntersuchungen Urinuntersuche Schwangerschaftstests Ansetzen von Bakterienkulturen und die Pflege und Futterung der Labortiere Uber ihre Arbeit sagte Elisabeth Pletscher Laborantinnen sind im wahrsten Sinne des Wortes Arbeiterinnen Sie treten nicht an die Offentlichkeit sie sind die namenlosen Mitarbeiterinnen der Grossen der Wissenschaftler der Arzte sie arbeiten mit am Aufbau und Fortschritt der Wissenschaft sie versuchen mit ihren bescheidenen Kraften zu helfen Mittel und Wege zu finden die Leiden der Menschen zu lindern 15 43 Jahre lang wohnte Elisabeth Pletscher unter ausserst bescheidenen Verhaltnissen in einem Angestelltenzimmer der Frauenklinik Wenn es die seltene Freizeit erlaubte ging sie spazieren oder besuchte ein Konzert oder Theater Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nahm sie Italienischstunden bei Fernando Schiavetti der damals in Zurich im Exil lebte Dazwischen reiste sie immer wieder nach Trogen um ihre Mutter und ihre Schwester zu unterstutzen Dabei blieb keine Zeit fur eine Ehe oder gar eine eigene Familie obwohl auch Geruchte uber Verehrer auftauchten So wurde in einem Sketch ihrer Labor Kolleginnen eine Liebschaft mit Max Schmidheiny angedeutet der zur selben Zeit wie Elisabeth Pletscher an der Kantonsschule war Oder es gab die Geschichte des vermogenden Inders aus Oxford der Elisabeth als die Frau seines Lebens bezeichnete und den sie in einem Londoner Park ungewollt in Stich lassen musste Auf die Frage warum sie nie geheiratet hatte meinte sie lakonisch Ach herrje ich hatte ein paar Mal heiraten konnen aber jetzt bin ich eben unverheiratet geblieben 16 Alter Bearbeiten nbsp Elisabeth Pletscher vor ihrem Geburts und Wohnhaus im Vordorf 48a heute Altstatterstrasse 8 in Trogen nbsp Im Gesprach mit Frederic Fischer uber den Segelflugverein Albatros Nach uber vier Jahrzehnten beruflichem Einsatz in aller Welt in denen Elisabeth Pletscher stets mit dem Appenzellerland verbunden blieb kehrte sie 1973 wieder nach Trogen ins Vordorf 48a zu ihrer Schwester Madeleine zuruck und lebte dort fur den Rest ihres Lebens In ihrer zweiten Lebenshalfte engagierte sie sich mit grossem Einsatz in sozialen Bereichen und politischen Amtern Die herausragendsten Taten in ihrem Pensionsalter waren ihr unermudliches Wirken fur die Einfuhrung des Frauenstimmrechts und die Grundung des Madchenkonvikts der Kantonsschule Trogen Mit uber 90 Jahren machte sie sich noch mit dem Computer vertraut und verkehrte daraufhin auch per E Mail mit Bekannten und Verwandten Viele Menschen erlebten sie im Alter als charismatische Personlichkeit Als beispielsweise der schottische Kunstler Andrew James Ward in den 1990er Jahren in Trogen wohnte lernte er Elisabeth Pletscher kennen war fasziniert von ihrem Charakter und malte mehrere Portraits von ihr Je alter sie wurde desto mehr wurde sie zur gefragten Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts So auch fur Frederic Fischer der mit ihr noch kurz vor ihrem Tod ein Interview aufnahm und sie dabei unter anderem an ihre Erinnerungen an den 75 Jahre zuruckliegenden Segelflugverein Albatros befragte Vermehrt erhielt sie Einladungen als Referentin oder Ehrengast und traf Prominente der Lokalpolitik oder auch die US Botschafterin Madeleine M Kunin Ihre Medienprasenz wuchs zunehmend vor allem als 1997 ein mehrseitiges Portrait unter dem Titel Appenzeller Jungbrunnen von ihr im Tages Anzeiger Magazin erschien Als Folge davon wurde sie Werbetragerin fur das Mineralwasser Passugger Die Gesichter von Schweizer Personlichkeiten waren auf grossformatigen Werbeplakaten in der ganzen Schweiz abgebildet dazu ein passender Satz Bei Elisabeth Pletscher war zu lesen Ohne Manner geht viel ohne Frauen gar nichts Sie betonte allerdings auch hier sie sei keine Feministin und sie hatte den Plakattext am liebsten durch folgenden Satz erganzt Am besten geht es gemeinsam in echter gleichberechtigter Partnerschaft 17 Tod Bearbeiten nbsp Friedhof Trogen Gemeinschafts grab ohne Namensnennung mit der Asche von Elisabeth PletscherBereits im Fruhsommer 2003 hatte Elisabeth Pletscher alles fur ihren anstehenden 95 Geburtstag im Oktober vorbereitet Geplant war eine offentliche Feier in der Kirche von Trogen mit der Frauenstriichmusik 18 und einem Jodeldoppelquartett mit Mannern gefolgt von einem Essen im Freundeskreis im Restaurant Krone Es sollte nicht mehr dazu kommen Am 29 Juli ging sie zum Dorf Fotografen der fur das Rotkreuz Buch zum 100 Jahr Jubilaum des Rotkreuzdienstes Bilder aus ihrem Fotoalbum reproduzieren sollte da Pletscher einen Artikel uber ihren Aktivdienst dazu beigetragen hatte Auf dem Nachhauseweg wurde sie in der Nahe ihres Hauses von einem Auto erfasst dessen Lenkerin unter Drogeneinfluss stand In der Pressemitteilung war am folgenden Tag zu lesen Schwere Verletzungen erlitt eine 94 jahrige Frau am Dienstagvormittag bei einem Verkehrsunfall in Trogen Eine aus Richtung Altstatten kommende Autofahrerin erfasste vor dem Dorfzentrum eine am linken Fahrbahnrand vom Dorfplatz dorfauswarts gehende Fussgangerin Mit schweren Kopf und Beinverletzungen musste die Rentnerin ins Spital gebracht werden Bei der unfallverursachenden Personenwagenlenkerin wurde eine Blut und Urinprobe angeordnet sowie der Fuhrerausweis eingezogen 19 Zwei Wochen spater am 11 August starb Elisabeth Pletscher an den Folgen des Unfalls im Spital Heiden Vier Tage danach fand in der Kirche Trogen die offentliche Abdankungsfeier statt worauf etliche Nachrufe folgten So schrieb das St Galler Tagblatt unter anderem Mit einer Trauerfeier in der vollen Kirche Trogen nahmen Bevolkerung und Behorden gestern von Elisabeth Pletscher Abschied Alt Landammann Hans Altherr und Nationalratin Dorle Vallender wurdigten die verstorbene Grand Old Lady als faszinierende Personlichkeit Elisabeth Pletscher die am Montag an den Folgen eines Verkehrsunfalls zwei Monate vor ihrem 95 Geburtstag verstorben war wurde von zahllosen Menschen geschatzt und geachtet Sie faszinierte mit ihrem Charisma alle die mit ihr in irgendeiner Weise in Beruhrung kamen Dies zeigte der Aufmarsch von der grossen Prominenz insbesondere der Reprasentanten von Politik Kultur und Bildungsinstitutionen bis zur einfachen Dorfbewohnerin Umrahmt wurde die Trauerfeier von einem hochkaratigen Streicherensemble und Orgelspiel das auf ausdrucklichen Wunsch der Verstorbenen auch ein Zauerli und ein Tanzchen beinhaltete sowie dem bewegenden Landsgemeindelied 20 Die NZZ am Sonntag publizierte ebenfalls eine ausfuhrliche Wurdigung und betonte dabei nochmals Pletschers politische Verdienste Eine Emanze sei sie gewiss nicht und auch keine Feministin Aber kein Mann war fur sie als Ehemann gut genug Ohnehin gehe das Leben ohne Manner besser So wandte sie sich statt dem privaten dem offentlichen Haushalt zu und verhalf den Frauen in Appenzell Ausserrhoden zu ihrem Stimmrecht Dass auch die Frauen im Ausserrhodischen politische Rechte ausuben sollten schien ihr selbstverstandlich Man muss hartnackig sein im Leben sagt sie ein Wort hat mich immer gereizt Erst recht Die Dame die zum Trogener Ortsbild gehorte wie die Hauser ihrer Vorfahren ist an den Folgen eines Autounfalls verstorben 21 Elisabeth Pletscher wurde gemass ihren Wunschen in St Gallen kremiert und ihre Urne auf dem Friedhof Trogen ganz in ihrem bescheidenen Sinne in einem Gemeinschaftsgrab ohne Namensnennung beigesetzt Teile ihres Erbes gingen an Vereine und Institutionen und bei der Gemeinde Trogen bedankte sie sich ebenfalls mit 140 000 Franken wie folgende Zeitungsmeldung zwei Jahre nach ihrem Tod vermeldete Elisabeth Pletscher war ein Leben lang mit der Gemeinde Trogen verbunden und hat sie testamentarisch als Miterbin ihres Vermogens eingesetzt Sie hat daran keine Auflagen bezuglich Zweckbindung geknupft Damit war der Gemeinderat frei zu entscheiden wofur er den Erbanteil verwenden will Mit der Einlage in den Fonds Landsgemeindeplatz soll das Geld zu einem spateren Zeitpunkt fur einen Zweck eingesetzt werden der auch Elisabeth Pletscher stets am Herzen lag 22 Wirken BearbeitenElisabeth Pletschers Wirken ging weit uber ihr berufliches Engagement hinaus Selbstlos tat sie was ihr Gewissen oder die Notwendigkeit ihr gebot 1995 schrieb sie einen Nachruf fur Ruth Waeber die zweite Prasidentin des Schweizerischen Verbandes der Medizinischen Laborantinnen Der nachfolgende Satz daraus trifft auch auf Elisabeth Pletschers Handeln zu Es ist der Lauf der Dinge dass der Mensch nur eine relativ kurze Zeit auf unserer Erde verweilt Name und Person werden bald vergessen aber seine Werke bleiben bestehen wenn es auch meistens nur kleine anonyme Bausteinchen sind im gemeinsamen Bau 23 Berufliches Engagement Bearbeiten Schweizerischer Verband der Medizinischen Laborantinnen Bearbeiten nbsp Elisabeth Pletscher portratiert von Andrew James Ward ca 1997Seit 1930 gab es den Schweizerischen Verband der Medizinischen Laborantinnen Elisabeth Pletscher trat schon 1931 in den Vorstand und von 1956 bis 1966 amtete sie als dritte Prasidentin dieses Berufsverbandes In dieser Zeit erreichte sie sehr viel fur ihren Berufsstand So war es ihr von Anfang an ein grosses Anliegen dass die Berufliche Grundbildung umfassend verbessert wurde auch indem die angehenden Laborantinnen ein Praktikum absolvieren konnten Sie initiierte Kurse fur Medizinische Laborantinnen und setzte sich fur bessere Lohne ein Des Weiteren erwirkte sie dass 1941 Frauen welche bisher in medizinischen Berufen arbeiteten nicht mehr als medizinische Gehilfinnen betitelt wurden indem das Wort Gehilfin gestrichen wurde Die Resultate von Elisabeth Pletschers Bemuhungen zeigten sich spatestens 1962 als der Beruf mit Diplom durch das Schweizerische Rote Kreuz anerkannt wurde Ein Jahr spater folgten die Ausbildungsrichtlinien und 1965 hatten die Medizinischen Laborantinnen endlich ein Berufsbild welches sie auch von den Chemischen Laboranten unterschied Die Verbandszeitschrift fur das Medizinisch technische Fachpersonal wurdigte Elisabeth Pletscher 1978 mit den Worten Wir danken es Ihren unermudlichen Bemuhungen dass unser Beruf in der Schweiz durch das Rote Kreuz reglementiert uberwacht und gefordert wird 24 Redaktorin Das medizinische Laboratorium Bearbeiten Als der Schweizerische Verband der Medizinischen Laborantinnen beschloss ein Mitteilungsorgan zu publizieren stellte sich Elisabeth Pletscher von Anfang an bis 1972 als Redaktorin zur Verfugung Die erste Ausgabe von Das medizinische Laboratorium erschien im Juni 1945 und beinhaltete Mitteilungen Stellenangebote und wissenschaftliche Beitrage auch von Elisabeth Pletscher verfasst Noch im selben Jahr stellte sie den Kontakt zu den deutschen Arbeitskolleginnen her und erreichte dass die Fachzeitschrift gemeinsam landerubergreifend publiziert wurde Berufskommission fur Krankenpflege Bearbeiten Elisabeth Pletscher war die erste Frau in der Berufskommission fur Krankenpflege des Schweizerischen Roten Kreuzes SRK und vertrat in dieser Funktion neben den Medizinischen Laborantinnen auch die Physiotherapeutinnen Rontgenassistentinnen und Hebammen Nach ihrem Rucktritt 1974 schrieb der Prasident des SRK unter anderem Es geht eine wichtige Epoche der Zusammenarbeit zwischen dem medizinisch technischen Laborfachpersonal und dem SRK dem Ende entgegen die untrennbar mit Ihrem Namen verbunden bleiben wird 25 Erster Internationaler Kongress der Medizinischen Laborantinnen Bearbeiten Schon fruh erkannte Elisabeth Pletscher die Vorteile des fachlichen Austausches und sah grosses Potential darin internationale Kontakte zu knupfen um gemeinsam Losungen zu finden oder von anderen zu ubernehmen beispielsweise bei der Entdeckung des Rhesusfaktors Erste Verbindungen hatte sie bereits brieflich mit Deutschland Frankreich und Grossbritannien hergestellt Allerdings schwebte ihr Grosseres vor Vom April bis Juli 1953 nahm sie unbezahlten Urlaub und reiste mit ihrem Ersparten fur funf Monate in die USA Kanada Kuba und Mexiko Meine speziellen Studien fuhrten mich in verschiedene Spitaler und medizinische Institute der grossen Stadte Neben der fachlichen Weiterbildung war mir die Kontaktaufnahme mit Berufskollegen besonders wichtig da fur die Losung verschiedener Standesfragen wie Ausbildung und Anerkennung im relativ noch sehr jungen Beruf der Medizinischen Laborantin die Zusammenarbeit auf internationaler Basis nutzlich sein kann 26 In einer Ansprache in Miami rief sie dabei zur Zusammenarbeit auf If we unite our forces all over the world proftiting by the progress made by others we sure must succeed in the end dt Wenn wir rund um die Welt unsere Krafte vereinigen profitierend von den Fortschritten die Andere machen werden wir am Ende gewiss Erfolg haben 27 Nach ihrer Ruckkehr in die Schweiz begann Elisabeth Pletscher eigenstandig mit der Organisation des Ersten Internationalen Kongresses fur Medizinische Laborantinnen In ihrer Freizeit suchte sie Referenten fur Vortrage stellte ein Veranstaltungsprogramm zusammen und organisierte Unterkunfte und Ausfluge fur die Besucher Vom 18 bis zum 22 Juni 1954 war es dann soweit Uber 400 Laborantinnen und Laboranten aus 17 Landern und vier Kontinenten trafen sich in Zurich zu einem Kongress zwecks Austausch und Weiterbildung Dank ihrer Beharrlichkeit gelang es Elisabeth Pletscher sogar am 19 Juni in der damals meistbeachteten Radiosendung Echo der Zeit funf Minuten lang uber den Beruf der Medizinischen Laborantinnen zu sprechen IAMLT Bearbeiten Die berufliche Pionierarbeit von Elisabeth Pletscher sollte nicht ohne Folgen bleiben Aus dem 1 Kongress in Zurich ging der Internationale Verband International Association of Medical Laboratory Technologists IAMLT hervor der bereits 1954 gegrundet wurde Es wurde nun alle zwei Jahre ein internationaler Kongress an verschiedenen Orten durchgefuhrt Nottingham Quebec Amsterdam Bristol Hamburg Strassburg Stockholm Washington D C Edinburgh Berlin Helsinki Kopenhagen Wien oder Chicago An den meisten Zusammenkunften war die Grunderin Elisabeth Pletscher ebenfalls anwesend Das 10 Jahresjubilaum der IAMLT fand vom 15 bis 19 Juni in Lausanne unter dem Patronat der Expo 64 statt Pletscher hielt dabei die Eroffnungsrede und leitete alle Versammlungen 1970 grundete man eine Arbeitsgruppe welche Richtlinien fur die Ausbildung zu Kaderfunktionen aufstellte als Vertretung der Schweiz wurde ein Jahr spater Elisabeth Pletscher gewahlt die daraufhin als Chairman den Arbeitsausschuss aus lauter Mannern leitete Bis 1973 war sie ehrenamtliche unbezahlte Sekretarin des IAMLT und bearbeitete die umfangreiche Korrespondenz mit Laborantinnen aus aller Welt in der Regel in ihrer Freizeit zwischen 23 00 und 1 00 Uhr Humanitares Engagement Bearbeiten Frauenhilfsdienst im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Das Prinzip des Roten Kreuzes leidenden Menschen zu helfen egal ob Freund oder Feind schien fur Elisabeth Pletscher stets wegleitend zu sein So war es fur sie selbstverstandlich dass sie ihre beruflichen Fahigkeiten im Zweiten Weltkrieg der Allgemeinheit zur Verfugung stellte Als 1939 das Universitatsspital Zurich nach der Mobilmachung unter militarischem Befehl stand meldete sie sich beim Militarischen Frauendienst MFD und wurde im folgenden Jahr fur Frauenhilfsdienst tauglich befunden Wahrend ihrer Einsatze arbeitete sie als Laborantin fur den MFD und hatte dabei ihren ersten Aktivdiensteinsatz in den Militarsanitatsanstalten Beatenberg 1942 besuchte sie einen Bakteriologiekurs in Bern als Vorbereitung fur mogliche Epidemien 1943 1944 folgte ein weiterer Aktivdienst in Grindelwald Uber das Ende des Krieges sagte Elisabeth Pletscher spater 1945 kam dann der so genannte Frieden das heisst der Krieg wurde als beendet erklart Nachdem man alles zusammengeschlagen hatte musste es wieder aufgebaut werden 28 Auch dabei wollte sie helfen und meldete sich 1945 fur eine Rotkreuzmission im Ausland Sie wurde daraufhin als Laborantin im italienischen Meran eingesetzt um Verletzte aus Kriegsgebieten und Holocaust Uberlebende aus Konzentrationslagern zu behandeln in Meran hielten sich derer bis 1947 bis zu 15 000 auf 29 Im Oktober schrieb Pletscher einen Brief an Oskar Wohnlich den Rektor der Kantonsschule Trogen und berichtete darin unter anderem Das Italienische Rote Kreuz war der plotzlichen ungeheuren Aufgabe kaum gewachsen und deshalb startete am 20 August auf Wunsch der Alliierten die bis jetzt grosste schweizerische Arztemission nach Meran Rund 80 Personen fuhren im stromenden Regen in Zurich ab nach Zernez Munster im Engadin Am Zoll wurden wir von Rotkreuz Camions abgeholt die von deutschen Chauffeuren in amerikanischer Begleitung gefahren wurden Spat abends gelangten wir in Meran an und bezogen unser notdurftig vorbereitetes Quartier Ein Lastwagen nach dem anderen fuhr mit Kranken beladen in den Kasernenhof ein Wir Laborantinnen setzten uns an einen langen Tisch und begannen von jedem einzelnen die Personalien aufzunehmen Vier Stunden lang schrieben wir wie die Besessenen inmitten dieser larmenden schwitzenden Masse menschlichen Elends Und was konnten wir schon fur sie tun Es fehlte uns ja noch an allem an Nahrungsmitteln Medikamenten an sanitaren Einrichtungen sogar an der Zeit uns nur ein wenig mit ihnen zu unterhalten Vorlaufig musste ein kurzes Wort oder ein freundlicher Blick genugen Es gab noch unendliche Schwierigkeiten zu uberwinden bis wir einigermassen eingerichtet waren Vieles muss noch verbessert werden um unsern verwohnten Schweizeranspruchen zu genugen aber fur ein Land wie Italien wo alles fehlt wo momentan nichts zuverlassig funktioniert gelten wir schon als leistungsfahiges Spital Die Hauptsache ist ja dass wir moglichst vielen dieser armen Kriegsopfer helfen konnen ihre korperlichen Leiden zu lindern und was sicher ebenso wichtig ist durch liebevolle Behandlung durch zielbewusstes Handeln und freundlichen Zuspruch den Glauben und das Vertrauen zu den Mitmenschen wieder zu gewinnen 30 Durch die Erfahrung in Meran dass die militarischen Labors und Lazarette in einem ausserst schlechtem Zustand waren und deshalb an effiziente Hilfe fur die Notleidenden kaum zu denken war setzte Elisabeth Pletscher seither alles daran dass Laboreinrichtungen in Kriegsgebieten verbessert wurden Ab 1959 absolvierte sie noch mehrere Instruktionskurse des Schweizerischen Roten Kreuzes SRK und blieb bis 1967 Mitglied Als 1998 Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges fur das bislang grosste Schweizer Oral History Projekt Archimob gesucht wurden meldete sich Elisabeth Pletscher und erzahlte dabei detailliert von ihren Kriegserfahrungen Politisches Engagement Bearbeiten Elisabeth Pletscher engagierte sich in ihrer zweiten Lebenshalfte vermehrt politisch Dies geschah in Form von Leserbriefen Teilnahmen an Podiumsdiskussionen Vortragen oder Ansprachen Themen waren beispielsweise die Beibehaltung der Landsgemeinde die ausserrhodische Kantonsverfassung die neue Bundesverfassung der Schweiz oder Schwangerschaftsabbruch und Fristenregelung Dabei kam sie in Kontakt mit Politikern wie Marianne Kleiner Alice Scherrer Ruth Metzler Hans Altherr oder Hans Hohener 1993 trat sie 85 jahrig der FDP bei Im Zentrum von Elisabeth Pletschers Politik stand vor allem die Gleichstellung von Mann und Frau begonnen hatte dies mit dem Ereignis der SAFFA und fand seine Fortsetzung im Kampf um das Frauenstimmrecht Dazu erklarte sie Ich bin in keiner Weise eine Frau die unbedingt Frauen bevorzugt sondern fur mich gilt nur die Qualitat nicht die Quantitat Ich setzte mich auch nicht fur eine Quotenregelung ein aber dafur dass Frauen in allen Gremien in moglichst angemessener Zahl vertreten sind Wir alle Manner und Frauen werden davon profitieren Die Zusammenarbeit beider Geschlechter ist immer erfolgreicher und fruchtbarer wenn nicht nur eine Frau mit lauter Mannern oder ein Mann allein mit lauter Frauen ist 31 SAFFA Bearbeiten nbsp Die nach der Ausstellung benannte Saffa Insel in Zurich WollishofenMit der Schweizerischen Ausstellung fur Frauenarbeit SAFFA kam Elisabeth Pletscher als 20 Jahrige zum ersten Mal in Kontakt Im Sommer 1928 besuchte sie mit der Klasse der Hauswirtschaftsschule welche sie im Waadtland absolvierte die Ausstellung fur Frauenarbeit in Bern welche dort das erste Mal stattfand Damals schon trat der Schweizerische Verein fur Frauenstimmrecht im Eroffnungsfestzug auf Dieser zog dabei einen Wagen auf dem eine riesengrosse Schnecke angebracht war auf beiden Seiten waren Spruchbander mit dem Schriftzug befestigt Die Fortschritte des Frauenstimmrechts in der Schweiz Als vom 17 Juli bis zum 15 September 1958 in Zurich die zweite SAFFA stattfand war Elisabeth Pletscher aktiv dabei indem sie an den Vorbereitungsarbeiten beteiligt war und den Beruf der Medizinischen Laborantinnen vorstellte In einem provisorischen Labor wurden den Besuchern Fragen beantwortet und Arbeiten demonstriert wie zum Beispiel die Bestimmung von Blutgruppen oder des Hamoglobins An der SAFFA 1958 wurde Pletscher entscheidend fur ihr weiteres politisches Engagement gepragt indem sie sich der Bedeutung der Frau in der Arbeitswelt in vollem Ausmass bewusst wurde Das Schlusselerlebnis fur ihre kunftige Frauenarbeit schilderte sie folgendermassen Was mich gepragt hat war die SAFFA 1958 in Zurich die zweite schweizerische Ausstellung fur Frauenarbeit Ich war gerade 50 Jahre alt Der Berufsverband der Medizinischen Laborantinnen als deren Prasidentin ich damals amtete hat an der SAFFA ein Labor gefuhrt Wir waren involviert in die Planung Organisation und Durchfuhrung dieser Ausstellung und ich habe hautnah miterlebt was Frauen alles leisten ohne je Anerkennung dafur zu erhalten Ich empfand es schon nach dem Zweiten Weltkrieg als stossend wie viele Aufgaben und Pflichten die Frauen wahrend des Krieges ubernommen hatten ohne dass ihnen entsprechende Rechte zugestanden worden waren Wir sind damals nach dem Krieg ganz selbstverstandlich davon ausgegangen dass die Frauen nun auch ihre politischen Rechte bekommen Das ist aber etwa gar nicht automatisch geschehen Und an der SAFFA funfzehn Jahre spater haben wieder so viele Frauen gezeigt was sie alles konnen Mich hat damals auch das Engagement und die enorme Leistung der Pionierinnen fur die Anliegen der Frauen beeindruckt Da ich beruflich sehr beansprucht war konnte ich mich nie im selben Ausmass engagieren wie andere Frauen So habe ich mich wahrend der Zeit der zweiten SAFFA entschieden nie Nein zu sagen sollte ich angefragt werden mich fur etwas einzusetzen Was ich tun kann das tue ich Ich tue es aus Dankbarkeit und Solidaritat mit den Pionierinnen fur die Frauenrechte und die Anliegen der Frauen als einen kleinen personlichen Tribut fur all das was diese Frauen erdulden und durchstehen mussten 32 Frauenstimmrecht Bearbeiten Elisabeth Pletscher wurde im Laufe der Jahrzehnte zur grossen Figur im Einsatz fur das Frauenstimmrecht im Kanton Appenzell Ausserrhoden Dabei musste sie sich auch regelmassig mundlichen brieflichen und telefonischen Anfeindungen von anonymen Gegnern beiderlei Geschlechts stellen bspw Als Emanze und Mannerhasserin sind Sie personlich wesentlich am Tod unserer ehrwurdigen Landsgemeinde schuld welch edles Lebenswerk schamen Sie sich 33 Dazu meinte sie Ich habe unsere Manner wenn sie ausserhalb des Kantons oder im Ausland angegriffen und als Ruckstandige als Eingeborene beschimpft wurden verteidigt Ihr Widerstand galt nicht in erster Linie den Frauen Sie hatten Angst um die Landsgemeinde ihre liebe Tradition die jahrhundertelang ohne Frauen auskam Ich konnte sie begreifen die Manner Als Schulerin an der Kantonsschule war ich ja auch dagegen gewesen Das Leben hat mich das Gegenteil gelehrt 34 nbsp Manner an der Landsgemeinde Linolschnitt 1930 von Otto Schmid ehemaliger Zeichenlehrer von Elisabeth PletscherMit dem Thema des Frauenstimmrechts kam Elisabeth Pletscher als 16 Jahrige zum ersten Mal in Kontakt Damals hatte eine Polin welche mit einem von Elisabeths Vettern verheiratet war sie auf den Missstand hingewiesen Bei der Verabschiedung auf dem Dorfplatz in Trogen erklarte diese sie sei ganz froh die Schweiz wieder verlassen zu konnen da es hier schon sehr hinterwaldlerisch zu und her gehe in Polen wurden die Frauen schon lange an den Abstimmungen teilnehmen Elisabeth Pletscher entgegnete daraufhin beschwichtigend dass das Frauenstimmrecht auch in der Schweiz irgendwann eingefuhrt wurde nur noch nicht jetzt Dieses Gesprach ist mir geblieben ich weiss noch wo wir gestanden sind Sie antwortete Mais pourquoi pas Mais parceque c est seulement pour les hommes lautete mein Argument Et pourquoi pas pour toi fragte sie weiter du besuchst doch auch eine Schule mit lauter Buben und warum solltest du nicht wie diese spater auch an Abstimmungen und Wahlen teilnehmen Da ist bei mir de Zwanzger abegheit Ich fand sie hatte Recht Es dauerte von diesem Moment an gezahlt 65 Jahre bis das Frauenstimmrecht auch im Kanton Appenzell Ausserrhoden Wirklichkeit wurde 35 Zum Ausloser fur Pletschers politisches Handeln wurde dann die SAFFA 1958 Damals schamte ich mich dass ich mich nicht mehr um offentliche Fragen gekummert hatte dass ich nichts unternommen hatte um uns allen zu unserem Recht zu verhelfen Ich bin keinem Stimmrechtsverein beigetreten ich habe weiterhin nicht aktiv gekampft bin aber nie mehr lau zur Seite gestanden Wo es die Situation erforderte habe ich klar Stellung bezogen 36 Ihren ersten politischen Auftritt hatte Elisabeth Pletscher am 26 Januar 1959 im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Saal der Krone in Trogen Die FDP des Appenzellerlandes organisierte damals diesen Anlass zur anstehenden Volksabstimmung uber das Frauenstimmrecht Pletscher vertrat an diesem Abend den befurwortenden Standpunkt gegen den Ausserrhoder Regierungschef Am 1 Februar 1959 wurde in der eidgenossischen Abstimmung das Frauenstimmrecht zu 66 abgelehnt Trogen sprach sich mit 85 dagegen aus 1971 kam das Frauenstimmrecht zum zweiten Mal an die Urne und wurde am 7 Februar vom mannlichen Stimmvolk mit 65 7 Ja Stimmen angenommen Dieses eingefuhrte Stimm und Wahlrecht der Frauen galt allerdings nur auf Bundes und Gemeindeebene Kantonale Abstimmung wurden in Appenzell Ausser und Innerrhoden weiterhin an der traditionellen Landsgemeinde durchgefuhrt die den Frauen nach wie vor verwehrt blieb Auch an der Trogener Landsgemeinde von 1972 musste das Frauenstimmrecht eine deutliche Niederlage einstecken Der Hauptgrund fur die Ablehnung bestand vor allem in der Angst um den Verlust der Tradition der Landsgemeinden welche seit dem 15 Jahrhundert regelmassig durchgefuhrt wurden Als Pletscher 1973 nach der Pensionierung wieder nach Trogen zog musste sie feststellen Personlich bin ich von einer Voll Burgerin im Kanton Zurich seit kurzem zuruckversetzt worden in eine 2 3 Burgerin im Kanton Appenzell Dass in unserm Kanton mit seinen vielen Nagelfluhfelsen halt mehr Steine weggeraumt werden mussen als in schon seit Jahren wohl gepflugten Gefilden ist ganz begreiflich 37 1976 scheiterte das Frauenstimm und Wahlrecht erneut an der Landsgemeinde 1983 grundete Elisabeth Pletscher zusammen mit der damaligen Leiterin des KST Madchenkonvikts Barbara Schallibaum damals Kuhne die Interessengemeinschaft fur politische Gleichberechtigung der Frauen im Kanton Appenzell Ausserrhoden Die IG sammelte uber 1800 Unterschriften fur eine Petition welche eine eidgenossische Volksabstimmung zur Aufhebung des Artikels 74 Abs 4 der Bundesverfassung forderte dieser Artikel sprach dem kantonalen Recht fur Abstimmungen und Wahlen der Kantone und Gemeinde Vorrang zu Eine Gefolgschaft von Frauen Elisabeth Pletscher in traditioneller Tracht brachte die Bittschrift mit den Unterschriften im September zuhanden des National und Standerats nach Bern Die Petition stiess beim Bund jedoch vorerst auf kein Gehor weil man befurchtete die Kantonsautonomie zu untergraben Als 1984 an der Landsgemeinde in Trogen eine erneute Initiative uber die Einfuhrung des Frauenstimmrechts verworfen wurde war die Enttauschung unter den Befurwortern gross 1986 wurde daraufhin auf Anregung von Standerat Otto Schoch eine rund funfzigkopfige Arbeitsgruppe Frauenstimmrecht gebildet und im Rahmen einer Eidgenossischen Urnen Abstimmung im September sagte der Kanton Appenzell Ausserrhoden bei einer Umfrage zum ersten Mal Ja zugunsten des Frauenstimmrechts Am 30 April 1989 kam das kantonale Frauenstimm und Wahlrecht auf kantonaler Ebene an der Landsgemeinde in Hundwil erneut vor das Volk und wurde schliesslich knapp angenommen Pletscher war an diesem Tag das letzte Mal als Zuschauerin anwesend und ruckte danach ins Zentrum der Medien Dies vor allem auch im kommenden Jahr als die pensionierte Cheflaborantin des Unispitals Zurich in Ausserrhoder Tracht in Trogen erschien und 82 jahrig an ihrer ersten Landsgemeinde als Stimmberechtigte teilnehmen durfte Appenzell Innerrhoden fuhrte als letzter Kanton das Stimmrecht fur Frauen ein Am 27 November 1990 entschied das Bundesgericht gegen den Willen der mannlichen Stimmburger der vorangegangenen Landsgemeinde die bestehende kantonale Regelung wurde dabei erstmals als Verstoss gegen die Bundesverfassung erklart Soziales Engagement Bearbeiten Nach Elisabeth Pletschers Ruckzug aus dem Berufsleben betatigte sie sich in vielfacher Weise in ihrer Wohngemeinde Trogen 1975 war sie in der Kommission welche das Bezirksspital Trogen in ein Pflegeheim uberfuhrte 1977 engagierte sie sich im Jubliaumskomitee 100 Jahre Spital Trogen und brachte mit einer Sammelaktion 60 000 fur neue Pflegebetten zusammen 1985 war sie OK Prasidentin des Dorffestes und kurz darauf hielt sie die Ansprache fur das 40 Jahre Jubilaum des Pestalozzidorfes im Beisein des Grunders Walter Robert Corti Des Weiteren war sie in der Pfarrwahlkommission unterstutzte den jahrlichen Ostereierverkauf des Gemeinnutzigen Frauenvereins und initiierte eine Sammlung fur die Schweizerische Fachstelle fur Alkohol und Drogenprobleme Als Hohepunkt ihrer gemeinnutzigen Tatigkeit wertete Pletscher allerdings die Grundung des Madchenkonvikts womit sie gleichzeitig ein Stuck Kantonsschulgeschichte und Frauenforderung pragte Madchenkonvikt Bearbeiten nbsp Ehemaliges Madchenkonvikt im Oberdorf Nr 43Elisabeth Pletscher erzahlt wie sie Prasidentin des KVT wurde Die Geschichte des Madchenkonviktes der Kantonsschule Trogen ist eng mit dem Kantonsschulverein Trogen KVT verknupft Dieser entstand 1921 im selben Jahr als Elisabeth Pletscher in die Kantonsschule trat anlasslich der 100 Jahr Feier der KST und entsprach dem Bedurfnis Ehemaliger und Freunde der Schule sich nicht aus den Augen zu verlieren Pletscher selbst trat dem KVT gleich nach der Matura bei und engagierte sich seit 1934 im Vorstand Von 1964 bis 1972 war sie die erste Frau welche das Prasidium bekleidete und sollte in dieser Funktion das Staatliche Konvikt fur die Madchen der Kantonsschule Trogen grunden damit auch Madchen die gleichen Moglichkeiten in der Schulung und beruflichen Ausbildung wie die Knaben haben Als die Kantonsschule 1821 ihren Betrieb aufgenommen hatte waren im Dachgeschoss des Alten Konvikts bereits Schlafraume fur Schuler eingerichtet Bis 1907 war das Institut oder Pensionat weitgehend ein Privatunternehmen des jeweiligen Direktors gewesen Danach wurde es vom Kanton zum Staatlichen Konvikt umbenannt und die Stelle eines Konviktleiters eingefuhrt Das alte Knabenkonvikt beherbergte in seinen besten Zeiten uber 50 Pensionare Da fruher die meisten Schuler gezwungen waren wahrend der Schulzeit in Trogen zu wohnen weil die offentlichen Verkehrsmittel das Pendeln noch nicht erlaubten und die Kapazitat des Knabenkonviktes beschrankt war grundeten etliche Familien aus Trogen eine Pension Auch die meisten Kantonsschullehrer eroffneten mit ihren Frauen ein Pensionat da die damals bescheidenen Gehalter sie zu einem solchen Schritt zwangen 38 So stand im ersten Jahresbericht des KVT 1923 Die Besoldungen der Lehrer sind bescheiden ausser den mit Ordensgeistlichen arbeitenden die Ansatze sind das Mindestmass dessen was einem Manne mit akademischer Vorbildung also auch spater Erwerbsmoglichkeiten geboten werden darf Dennoch arbeitet die Lehrerschaft mit Hingabe und wahrlich keinem kleinen Idealismus Es ist schon wiederholt vorgekommen dass Lehrer erheblich besser bezahlte Berufungen ablehnten weil sie die menschlich schonen Verhaltnisse zu Kollegen und Schulern nicht preisgeben wollten nur wegen finanzieller Besserstellung 39 nbsp Theaterprobe 1925 Elisabeth Pletscher 2 v l und Helene Rohner rechts In dieser Zeit der Dorfpensionen lernte Elisabeth Pletscher Helene Rohner 1907 1989 aus Heiden kennen welche an der Kantonsschule Trogen 1924 den einjahrigen Handelskurs besuchte Die beiden Madchen freundeten sich an und spielten zusammen auch am Schulerabend Theater 1925 in Molieres Der Geizige Weil es damals fur auswartige Madchen wie Helene Rohner enorm schwierig war die Kantonsschule zu besuchen hatte sie die Idee neben dem Staatlichen Konvikt fur Knaben auch ein Madchenkonvikt zu grunden und diskutierte mit ihrer Freundin Elisabeth daruber Allerdings taten die beiden Madchen diesen absurd scheinenden Gedanken letztendlich lachend als Hirngespinst ab Uber drei Jahrzehnte spater trafen sich die beiden 1957 zufallig wieder in Trogen Mittlerweile darin waren sie sich einig war die Zeit reif ihre damalige Idee zu realisieren Rohner bat Pletscher das Anliegen in den Vorstand des KVT zu tragen da sich die Moglichkeit abzeichnete ein passendes Haus zu erwerben Bei dieser Liegenschaft handelte es sich um das alteste Haus am Landsgemeindeplatz in Trogen das 1650 fur den Landesstatthalter Conrad Zellweger Rechsteiner erbaut worden war dieser grundete das uber Jahrhunderte florierende Geschaft der Zellweger Dynastie und eroffnete dort 1675 den Leinwandhandel Jahrhunderte spater wurde aus dem Haus eine private Pension fur Kantonsschuler Von 1919 bis 1957 fuhrte Fritz Hunziker Lehrer an der KST fur Franzosisch Italienisch und Handelsfacher mit seiner Frau und drei Angestellten die Pension fur 22 Schuler Als Hunziker 1957 starb eroffnete sich also eine Moglichkeit ein Madchenkonvikt zu realisieren Der Antrag von Helene Rohner und Elisabeth Pletscher wurde trotz Zunahme auswartiger Schulerinnen an der KST an der Hauptversammlung des KVT mit 18 gegen 12 Stimmen abgelehnt Ein Jahr spater entschied sich der KVT unter Prasident Alfred Hummler die Liegenschaft als Kapitalanlage zu erwerben Allerdings verfolgte man die Idee des Madchenkonvikts nicht weiter Vorerst wurde das KVT Haus sudlich des Landsgemeindeplatzes an den Kantonsschullehrer Hans Ess Physik und Orchesterleitung vermietet der dort mit seiner Frau weiterhin eine traditionelle Schulerpension fur sechs Schuler und vier Angestellte leitete nbsp Bewohnerinnen des Madchen konvikts der Kantonsschule Trogen vor dem Eingang 1984 Dritte von rechts Barbara Schallibaum Leiterin des Madchenkonvikts von 1979 bis 19851964 wurde Elisabeth Pletscher die erste KVT Prasidentin und bereits ein Jahr spater wies sie erneut auf das Fehlen eines Madchenkonvikts hin 1967 sollte ein weiterer Impuls zur Grundung fuhren Aus einem vom Soziologen Rene Riesen angefertigten Gutachten zog man unter anderen den Schluss dass die Kantonsschule Trogen ohne Pensionare und Pendler als staatliche Mittelschule nicht lebensfahig sei Daher entstand das Neubauprojekt eines Knaben Konviktes mit Mensa Elisabeth Pletscher stand nun vehement fur ein Madchenkonvikt ein damit Madchen endlich die gleichen Moglichkeiten wie die Knaben hatten Als Hans Ess im Fruhjahr 1967 auch noch das Mietverhaltnis kundigte macht die Prasidentin dem KVT Vorstand konkrete Vorschlage welche nun in allen Punkten angenommen wurden Auch die Kantonsregierung stieg jetzt ein und plotzlich ging alles sehr schnell Das Haus wurde ausgestattet man suchte eine geeignete Konviktleitung und fand diese in Annemarie Elmer Schultheiss welche mit Fritz Elmer Handelslehrer an der KST verheiratet war Nach den Fruhlingsferien 1968 wurde das eigene Madchenkonvikt eroffnet beinahe 150 Jahre nach der Grundung der KST Von Beginn weg war das Konvikt mit 15 Schulerinnen voll besetzt dazu kamen 30 Pendlerinnen welche das Angebot des Mittagstischs nutzten bis 1979 die KST Mensa ihren Betrieb aufnahm in den spateren Jahren mussten noch vier Zimmer vom benachbarten Haus dazu gemietet werden Annemarie Elmer leitete das Haus elf Jahre lang bis 1979 Barbara Schallibaum und ihr damaliger Ehemann Felix Kuhne bis 1985 die Fuhrung ubernahmen In dieser Zeit grundeten Barbara Schallibaum und Elisabeth Pletscher zusammen auch die Interessengemeinschaft fur politische Gleichberechtigung der Frauen im Kanton Appenzell Ausserrhoden Charlotte Jacquemart fuhrte von 1985 bis 1991 das Madchenkonvikt bevor Susan Romer die vierte und letzte Leitung ubernahm Gegen Ende der 1980er Jahre wurde ein erster Ruckgang an Bewohnerinnen verzeichnet dieselbe Abnahme an Schulern konnte damals auch im Knabenkonvikt beobachtet werden Aus wirtschaftlichen Grunden hob man deshalb das Madchenkonvikt im Sommer 1996 nach 28 Jahren wieder auf und legte es mit dem Knabenkonvikt zusammen bis dieses sechs Jahre spater ganz geschlossen wurde Seit 2013 ist das Haus Bestandteil der Stiftung Kantonsschule Trogen Im folgenden Jahr wurden die Wohnungen renoviert um als KST Wohngemeinschaft Interessierten z B Sport und Austauschschuler der KST eine Wohnmoglichkeit in unmittelbarer Nahe zum Campus zu geben 40 Kulturelles Engagement Bearbeiten Da Elisabeth Pletscher Trogen sehr am Herzen lag betatigte sie sich auch kulturell mehrfach fur das Dorf So leitete sie wiederholt Fuhrungen durch Trogen fur Gaste aus aller Welt und brachte ihnen die Geschichte des Ortes und der Patrizierfamilie der Zellweger naher ebenfalls half sie bei Suche nach Stiftungsgeldern fur eine Zellweger Ausstellung in der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden Und am Zellwegerhaus Lindenbuhl wurde dank ihrer Initiative eine Gedenktafel angebracht die seither auf den zeitweiligen Aufenthalt 1891 1893 des Rot Kreuz Grunders Henry Dunant hinweist Sommer Musikwochen Trogen Bearbeiten 1974 rief Elisabeth Pletscher die Sommer Musikwochen Trogen ins Leben indem sie vierwochige Meisterkurse mit internationalen Musikern aus den USA organisierte Sie kontaktierte die Kunstler besorgte Unterkunfte Verpflegung und Instrumente stellte Pressekontakte her und ubernahm die administrativen Aufgaben mit den Behorden So fanden 1974 1976 1977 und 1980 jeweils hochkaratige Konzerte in Trogen und Umgebung statt mit Musikern wie dem Konzertpianisten Mack McCray dem Rowe Streichquartett oder John Adams Letzterer besuchte 1983 die Pletscher Schwestern wahrend eines Monates und komponierte dabei Teile der Filmmusik Matter of Heart zu einem Dokumentarfilm uber Carl Gustav Jung Sophie Taeuber Arp Bearbeiten Die Kunstlerin Sophie Taeuber Arp lebte in ihrer Jugendzeit 1902 bis 1908 an der gleichen Strasse wie danach Elisabeth Pletscher und zwar im Vordorf 45b Als 1995 das Portrait von Taeuber Arp auf der neuen 50er Note abgebildet wurde war die Dadaistin plotzlich wieder aktuell In diesem Zusammenhang wurde Elisabeth Pletscher vermehrt als Zeitzeugin befragt obwohl sie die spatere Kunstlerin nicht personlich kennengelernt hatte Sie beteiligte sich auch an der Vorfuhrung des Dokumentarfilmes Sophie Taeuber Arp von Christoph Kuhn und der Ausstellung in der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden Ebenfalls stand bei einem Werk von H R Fricker uber Sophie Taeuber Arp beratend zur Seite und hatte darauf hingewirkt dass am Sophie Taeuber Haus eine Plakette angebracht wurde Ehrungen BearbeitenElisabeth Pletschers vielseitiger Einsatz wurde mehrfach gewurdigt Sie war Ehrenmitglied im KVT 1972 verlieh der IAMLT ihr am Kongress in Wien ebenfalls die lebenslangliche Ehrenmitgliedschaft 1990 wurde ihr das Gemeindeburgerrecht von Trogen und das Ausserrhoder Landrecht verliehen Und zu ihrem 90 Geburtstag organisierte ihr Wohnort ihr ein Geburtstagsfest Elisabeth Pletscher bedankte sich mit den Worten Eigentlich beginnt ja jeden Tag ein neues Leben und jeden Tag gibt es sicher auch etwas wofur man danken kann Man muss es nur sehen und merken Dann vergeht einem das Norgeln von alleine kein Mensch kann danken und norgeln gleichzeitig 41 Ausserrhoder Kulturstiftung Bearbeiten Im Juni 1997 uberreichte die Ausserrhoder Kulturstiftung im Kantonsratssaal in Herisau Elisabeth Pletscher einen Anerkennungspreis Der damalige Landammann Hans Hohener stellte sie in die Reihe der grossen Appenzeller Frauen wie Gertrud Kurz oder Clara Nef die Grunderin der Kantonalen Frauenzentrale Des Weiteren ehrte er sie auch fur ihr unermudliches Wirken und Kampfen fur das Frauenstimmrecht Hartnackig aber nie stur ausdauernd aber nicht ungeduldig wenn s sein musste auch allein aber immer mit ganzem Herzen stand sie dafur ein machte Mut Satz fur Satz Jahr fur Jahr bis es dann endlich 1989 soweit war 42 Elisabeth Pletscher nahm den Preis im Namen aller Frauen entgegen welche ebenfalls eine Auszeichnung verdienten Ehrendoktorat Bearbeiten nbsp Urkunde zum Ehrendoktor verliehen von der Universitat St Gallen 1998Im Juni 1998 wurde Elisabeth Pletscher von der Universitat St Gallen der Ehrendoktor Dr h c honoris causa verliehen Auf der Urkunde stand folgende Begrundung Die Universitat St Gallen Hochschule fur Wirtschafts Rechts und Sozialwissenschaften HSG verleiht Frau Elisabeth Pletscher die Wurde einer Doktorin der Staatswissenschaften ehrenhalber Dr rer publ h c Die Universitat St Gallen wurdigt sie fur ihr vorbildhaftes Engagement fur die Gleichberechtigung der Frauen in Bildung Politik und Beruf sowie fur ihren langjahrigen Einsatz im Zusammenhang mit politischen sozialen und kulturellen Aufgaben in ihrer appenzellischen Heimat Bei der offentliche Ubergabe am 6 Juni an der auch Ikujirō Nonaka Bruno S Frey und die pakistanische Menschenrechtlerin Asma Jahangir geehrt wurden meinte Pletscher Ich hatte mir keinen solchen Titel verliehen Ich bin weder Akademikerin noch habe ich etwas Bahnbrechendes erfunden oder geleistet 43 Vorschlag zum Prix Courage Bearbeiten Im Sommer 1997 lancierte die Zeitschrift Der Beobachter zum ersten Mal den Prix Courage Preiswurdig waren konkrete Projekte und Taten ebenso wie das langfristige Engagement beziehungsweise das Lebenswerk einer bestimmten Person in oder aus der Schweiz Dazu nominierte die Beobachter Redaktion verschiedene Leute oder Organisationen Zu den 20 ausgewahlten Kandidaten gehorten unter anderem Jean Ziegler Ruedi Luthy Tim Guldimann Bruno Manser Christoph Meili und auch Elisabeth Pletscher Sie wurde mit folgender Begrundung fur den Prix Courage vorgeschlagen Die 89 jahrige Dame war ein Leben lang beruflich erfolgreich selbstandig und engagiert Und doch ist Elisabeth Pletscher erst seit acht Jahren eine vollwertige Staatsburgerin Seit 1989 namlich darf sie zusammen mit allen Frauen des Kantons Appenzell Ausserrhoden an der Landsgemeinde teilnehmen Ohne den Einsatz von Elisabeth Pletscher hatte es garantiert noch langer gedauert Uber 40 Jahre wirkte sie als Cheflaborantin der Frauenklinik Zurich sie grundete den Berufsverband der Medizinischen Laborantinnen und diente wahrend des Krieges im militarischen Frauendienst und beim Roten Kreuz Zusatzlich war und ist Elisabeth Pletscher in Trogen in vielen Kommissionen und Vereinen tatig Ihr Engagement wurde dieses Jahr mit dem Preis der Appenzeller Kulturstiftung geehrt Ihr ausgepragter Gerechtigkeitssinn hat sie zu einem grossen Vorbild und zu einer unerschrockenen Kampferin fur die Gleichstellung der Frauen gemacht 44 In einer zweiten Nominationsphase blieben noch zehn Anwarter ubrig darunter immer noch die Appenzellerin aus Trogen Eine unabhangige Preisjury zu der auch Alt Bundesrat Otto Stich gehorte wahlte schliesslich Angela Ohno und Hanspeter Heise zu den Gewinnern des Prix Courage 1997 die beiden Beamten deckten den Zurcher Klarschlammskandal auf und verloren deshalb ihren Arbeitsplatz Pletscher Linde Bearbeiten nbsp Willi Eugster der 14 Rektor der Kantonsschule Trogen mit Ehrengast Elisabeth Pletscher an der Einweih ungsfeier des Archegebaudes 1995Elisabeth Pletscher hatte im Laufe ihres Lebens das Umfeld der Kantonsschule Trogen wesentlich mitgestaltet und wurde deshalb gleich zweimal geehrt 1995 war sie Ehrengast bei der Einweihung der Arche dem bislang grossten Bauprojekt an der KST Auf den Neubau angesprochen meinte sie in einem Interview Nun ich bedaure dass die seit der Grundung der Schule als Wahrzeichen geltenden Baume am Hang dem Neubau weichen mussten Baume aber sind ersetzbar und ich bin uberzeugt dass nach der Fertigstellung der Arche die Umgebung wieder begrunt wird Die Schule hat sich schon immer ausgezeichnet durch ihre hautnahe Verbindung mit der Natur Eine Schulareal ohne Baume Straucher und Wiesen undenkbar Die Arche gefallt mir Sie ist der Entwicklung gemass wunderschon 45 Pletschers Wunsch der Begrunung nach der Fertigstellung der Arche sollte schon drei Jahre spater Realitat werden Als sie 1998 ihren 90 Geburtstag feierte und sie dazu auch mehrere Lehrerinnen und Lehrer der KST in die Krone einlud uberreichte ihr eine Gruppe von Geladenen als Dank der Schule eine Linde als Symbol der Gerechtigkeit Gepflanzt wurde die Pletscher Linde am Eingang des Kantonsschulareals ostlich des Arche Neubaus Zwei Jahre nach ihrem Tod wurde an der Hauptversammlung des KVT von Rektor Willi Eugster und KTV Prasident Markus Bronnimann eine Erinnerungstafel enthullt Diese Linde wurde zu Ehren von Dr h c Elisabeth Pletscher 1908 2003 von einem Freundeskreis gestiftet und im Herbst 1998 gepflanzt An diesem Anlass schenkte der KVT der Kantonsschule auch das grossformatige Portrait von Elisabeth Pletscher aus dessen einzelnen Farbtupfern erst in einem Abstand von 20 Metern das Gesicht entsteht das der Kunstler Andrew James Ward in den 1990er Jahren geschaffen hatte Ebenfalls in diesem Jahr uberliess die Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden der Schule das Kunstwerk fotografischer auszug 5 elisabeth pletscher der Kunstlerin Daniela Wettstein Seitdem hangen beide Werke im ostlichen Treppenhaus der Arche Elisabeth Pletscher Award Bearbeiten Der von Elisabeth Pletscher initiierte und 1954 gegrundete Internationale Verband der Laborantinnen und Laboranten International Association of Medical Laboratory Technologists IAMLT wurde 2004 am 27 Weltkongress in Stockholm in International Federation of Biomedical Laboratory Science kurz IFBLS umbenannt Pletscher ware als Ehrengast zu diesem Anlass eingeladen gewesen konnte infolge des todlichen Unfalles jedoch nicht mehr miterleben wie zum 50 Jahr Jubilaum des Verbandes und ihr zu Ehren der Elisabeth Pletscher Award ins Leben gerufen wurde Zweck dieser Auszeichnung ist die Anerkennung eines IFBLS Mitglieds fur seine Leistungen in der biomedizinischen Laborwissenschaft durch Weiterbildung oder andere Aktivitaten und die Forderung der Ziele des IFBLS Die Plakette und das dazugehorige Zertifikat werden seither alle zwei Jahre vom IFBLS Prasidenten an einen Gewinner verliehen 46 Einzelnachweise Bearbeiten Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 153 Elisabeth Pletscher Trogen das Schuldorf in den zwanziger Jahren In KVT Mitteilungen Nr 74 Eigenverlag Trogen 1995 S 71 73 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 61 Elisabeth Pletscher Verarbeitung 1 Weltkrieg und Zeitgeschichte In Sonderausgabe des Sodbrennens zur Arche Einweihung Eigenverlag Trogen 1995 S 10 August Meier Brief an die Kantonsschulkommission vom 11 Juni 1895 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 Adeline Meier Die ersten Kantonsschulerinnen In KVT Mitteilungen Nr 40 Eigenverlag Trogen 1961 S 26 27 Elisabeth Pletscher Ruckblick auf selbsterlebte Emanzipation der Frau In KVT Mitteilungen Nr 52 Eigenverlag Trogen 1973 S 42 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 90 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 82 92 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 79 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 93 Vom Albatros Verein in Trogen In Schweizer Aero Revue Zurich 1929 Elisabeth Pletscher Aus dem Leben einer Laborantin In KVT Mitteilungen Nr 17 Eigenverlag Trogen 1938 S 49 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 97 Elisabeth Pletscher Aus dem Leben einer Laborantin In KVT Mitteilungen Nr 17 Eigenverlag Trogen 1938 S 54 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 86 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 296 Homepage der Frauenstriichmusik Fussgangerin schwer verletzt In St Galler Tagblatt 30 Juli 2003 Hanspeter Strebel Sie faszinierte alle Trauerfeier fur Elisabeth Pletscher in der Kirche Trogen In St Galler Tagblatt 16 August 2003 Willi Wottreng Appenzeller Urgestein Elisabeth Pletscher die Appenzells Frauen zum Stimmrecht verhalf starb 94 jahrig In NZZ am Sonntag 17 August 2003 140 000 Franken geerbt In St Galler Tagblatt 2 November 2005 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 173 174 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 180 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 180 Elisabeth Pletscher Wenn einer eine Reise tut In KVT Mitteilungen Nr 35 Eigenverlag Trogen 1956 S 33 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 184 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 163 Bettina Spoerri Als die Alpen arisch wurden In Judische Allgemeine vom 2 August 2007 Elisabeth Pletscher Brief an Oskar Wohnlich uber den Rotkreuzeinsatz in Meran In KVT Mitteilungen Nr 24 Eigenverlag Trogen 1945 S 44 45 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 264 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 20 21 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 286 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 292 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 91 Elisabeth Pletscher Ruckblick auf selbsterlebte Emanzipation der Frau In KVT Mitteilungen Nr 52 Eigenverlag Trogen 1973 S 44 Elisabeth Pletscher Ruckblick auf selbsterlebte Emanzipation der Frau In KVT Mitteilungen Nr 52 Eigenverlag Trogen 1973 S 44 45 Elisabeth Pletscher Trogen das Schuldorf in den zwanziger Jahren In KVT Mitteilungen Nr 74 Eigenverlag Trogen 1995 S 71 73 Otto Ritzmann Aufruf an die ehemaligen Schuler an die Freunde der Kantonsschule Trogen und an die Eltern der Kantonsschuler In KVT Mitteilungen Nr 1 Eigenverlag Trogen 1923 S 1 2 Elisabeth Pletscher Matthias Weishaupt Geschichte des Madchenkonvikts Trogen In KVT Mitteilungen Nr 81 Eigenverlag Trogen 2002 S 6 21 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 286 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 281 Willi Wottreng Appenzeller Urgestein Elisabeth Pletscher die Appenzells Frauen zum Stimmrecht verhalf starb 94 jahrig In NZZ am Sonntag 17 August 2003 Prix Courage Wir suchen die mutigste Tat In Beobachter 27 Juni 1997 Elisabeth Pletscher Die Geschichte der Kantonsschule Trogen In Sonderausgabe des Sodbrennens zur Arche Einweihung Eigenverlag Trogen 1995 S 12 From IAMLT to IFBLS Fifty four Years of Good Laboratory Practices The History of IFBLS von Saminathan RatanamLiteratur Bearbeiten nbsp Das Madchenkonvikt auf dem Titelbild der KVT Mitteilungen Nr 74 1995 Elisabeth Pletscher Aus dem Leben einer Laborantin In KVT Mitteilungen Nr 17 Eigenverlag Trogen 1938 S 49 54 Elisabeth Pletscher Wenn einer eine Reise tut In KVT Mitteilungen Nr 35 Eigenverlag Trogen 1956 S 32 34 Elisabeth Pletscher Brief an Oskar Wohnlich uber den Rotkreuzeinsatz in Meran In KVT Mitteilungen Nr 24 Eigenverlag Trogen 1945 S 44 45 Leni Rohner Im Detailhandel In KVT Mitteilungen Nr 32 Eigenverlag Trogen 1953 S 33 34 Adeline Meier Die ersten Kantonsschulerinnen In KVT Mitteilungen Nr 40 Eigenverlag Trogen 1962 S 26 27 Elisabeth Pletscher Ruckblick auf selbsterlebte Emanzipation der Frau In KVT Mitteilungen Nr 52 Eigenverlag Trogen 1973 S 42 45 Elisabeth Pletscher Kulinarische Reminiszenzen aus dem alten Trogen In KVT Mitteilungen Nr 69 Eigenverlag Trogen 1990 S 64 65 Elisabeth Pletscher Trogen das Schuldorf in den zwanziger Jahren In KVT Mitteilungen Nr 74 Eigenverlag Trogen 1995 S 71 73 Elisabeth Pletscher Die Geschichte der Kantonsschule Trogen In Sonderausgabe des Sodbrennens zur Arche Einweihung Eigenverlag Trogen 1995 S 6 12 Erwin Koch Christian Kanzig Appenzeller Jungbrunnen In Tages Anzeiger Magazin 26 April 1997 Markus Bronnimann Moga toeni sowieso Improvisierter stimmiger Empfang fur Dr h c Elisabeth Pletscher in Trogen In KVT Mitteilungen Nr 77 Eigenverlag Trogen 1998 S 19 Rachel van der Elst Eine Reise nach Passugg Die Geschichte der Elisabeth Pletscher Wettbewerb zum Thema Frauenrechte Menschenrechte Eigenverlag Trogen 1998 Kanton Appenzell Ausserrhoden Hrsg Zeitzeugnisse Appenzeller Geschichten in Wort und Bild Appenzeller Verlag Herisau 1999 Rudolf Widmer Die Pletscher Linde im Kantonsschulareal In Jahresbericht der Kantonsschule Trogen Eigenverlag Trogen 1999 S 92 Renate Brauninger Hrsg Frauenleben Appenzell Beitrage zur Geschichte der Frauen im Appenzellerland 19 und 20 Jahrhundert Appenzeller Verlag Herisau 1999 Elisabeth Pletscher Matthias Weishaupt Geschichte des Madchenkonvikts Trogen In KVT Mitteilungen Nr 81 Eigenverlag Trogen 2002 S 6 21 Hans Altherr Dorle Vallender Nachruf In KVT Mitteilungen Nr 82 Eigenverlag Trogen 2003 S 20 26 KVT Mitteilungen Nr 84 Eigenverlag Trogen 2004 2005 Christof Dejung Thomas Gull Tanja Wirz Landigeist und Judenstempel Erinnerungen einer Generation 1930 1945 Limmat Verlag Zurich 2005 ISBN 978 3 85791 414 0 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 Saminathan Ratanam From IAMLT to IFBLS Fifty four Years of Good Laboratory Practices The History of IFBLS 2008 Levin Engler Reto Kefes Viviane Schindler Mit der KST durch die Zeit Fachmaturaarbeit Berufsfachschule Wirtschaft Trogen 2015 63 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elisabeth Pletscher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kathrin Barbara Zatti Pletscher Elisabeth In Historisches Lexikon der Schweiz Elisabeth Pletscher auf Zeitzeugnisse Appenzeller Geschichte online Website der Kantonsschule Trogen Dokumentarfilm Bauern und Palaste mit Elisabeth Pletscher von 10 45 bis 14 40 und 1 07 39 bis 1 08 37 auf YouTube Imagefilm der Kantonsschule Trogen mit Elisabeth Pletschers Portrait von Andrew James Ward ab 0 49 s auf YouTube Website des Kantonsschulvereins Trogen Trogen wird zur Kinofilm Kulisse Dreharbeiten zur Komodie Die gottliche Ordnung uber das Frauenstimmrecht Normdaten Person GND 128859709 lobid OGND AKS VIAF 25667177 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pletscher ElisabethKURZBESCHREIBUNG Schweizer medizinische Laborantin und FrauenrechtlerinGEBURTSDATUM 12 Oktober 1908GEBURTSORT Trogen ARSTERBEDATUM 11 August 2003STERBEORT Trogen AR Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth Pletscher amp oldid 233105661