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Ernst Wildi 27 August 1878 in Huttwil 11 Januar 1939 in Trogen heimatberechtigt in Wiggiswil war ein Schweizer Gymnasiallehrer Er war 33 Jahre lang Rektor an der Kantonsschule Trogen KST und hat die Schule und deren Entwicklung von 1904 bis 1937 nachhaltig geformt Sein Wirken in dieser Zeit zeigt ein exemplarisches Abbild des gymnasialen Alltags in der Schweiz und dokumentiert eine der pragendsten Phasen in der Geschichte der Kantonsschule Trogen Ernst Wildi der amtslangste Rektor an der Kantonsschule Trogen 1904 1937 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Beitrag zur Schule 2 1 Reorganisation 1904 bis 1907 2 2 Wachsende Schulerzahlen 2 3 Schulerabend 2 4 100 Jahr Feier 2 5 Chronist der Schule 2 5 1 Festschrift 2 5 2 Jahresberichte 2 6 Bau der Turnhalle 2 7 Bau des Roten Schulhauses 2 7 1 Vorgeschichte 2 7 2 Probleme 2 7 3 Demission Wildis 2 7 4 Realisierung 2 8 Segelflug 3 Arbeit als Rektor 3 1 Alltagsgeschehen 3 2 Pensionat Wildi 3 3 Erster Weltkrieg 3 4 Kinderlahmung 4 Person Wildi 5 Demission und fruhzeitiger Tod 6 Wirkung Nachleben 6 1 Ehrendoktor 6 2 Rektor Wildi Stiftung 6 3 Wildis Grab 7 Veroffentlichungen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Die neue Heimat von Ernst Wildi Trogen Dorfplatz ca 1920Ernst Wildi wuchs als Bauernsohn in Huttwil im Kanton Bern auf besuchte in Burgdorf das Gymnasium und kam dann an die ETH Zurich wo er 1901 das Fachlehrerexamen fur naturwissenschaftliche Facher mit Schwerpunkt Chemie abschloss Im Fruhling desselben Jahres suchte die Kantonsschule Trogen KST einen Aushilfslehrer worauf sich der 23 jahrige Wildi bewarb Obwohl er nicht die Absicht hatte in Trogen zu bleiben sollte diese Appenzell Ausserrhoder Gemeinde dennoch zu seiner Wahlheimat werden Im Oktober 1903 trat der damalige Rektor Heinrich Theodor Wiget von seinem Schulleiteramt zuruck und man suchte einen Nachfolger Obwohl Wildi der zweitjungste unter den zehn Lehrern und erst zweieinhalb Jahre an der Schule tatig war wurde ihm vorerst provisorisch die Leitung der Schule und gemeinsam mit seiner gerade erst angetrauten Gattin Bertha die Fuhrung des Knabenkonvikts ubertragen 1 Bis zu seinem Rucktritt im Oktober 1937 stand Ernst Wildi stets im Dienste der Kantonsschule und pragte durch seinen Effort und seine Initiative die Institution wie kein anderer Rektor vor ihm Kurz nach seiner Pensionierung starb er im Januar 1939 im Alter von 61 Jahren in Trogen wo er auch beigesetzt wurde Beitrag zur Schule Bearbeiten Hauptartikel Kantonsschule Trogen Reorganisation 1904 bis 1907 Bearbeiten nbsp Die Kantonsschule Trogen Knabenkonvikt im Vordergrund und Altes Schulhaus ca 1910Bereits zu Beginn seiner Karriere als Schulleiter stand Ernst Wildi kaum 26 jahrig vor einer der grossten Herausforderungen in der bisherigen Geschichte der KST Nachdem die Schule nun seit 83 Jahren bestanden hatte Grundung 1821 war es dringend notwendig die Institution dem 20 Jahrhundert anzupassen Eine 1904 eigens gebildete Kommission analysierte den Schulbetrieb und konnte im Januar 1906 ihre Resultate vorlegen welche bereits am 21 Mai im Kantonsrat einstimmig angenommen wurden 2 Die Reorganisation bestand im Wesentlichen aus vier Punkten Es wurde die eigene Maturitat mit der Notenskala von 1 bis 6 eingefuhrt Madchen wurden an der Schule nun offiziell zugelassen Das Schulgeld fur im Kanton wohnende Schuler wurde aufgehoben Aus dem ehemaligen Schulerpensionat wurde ein Staatliches Konvikt fur Knaben mit einem Konviktleiter Keine Chance im Kantonsrat hatte der Vorschlag bezuglich der Eingliederung einer Padagogischen Abteilung an der KST Bereits in den 1820er Jahren wurden an der Schule fur kurze Zeit Lehrer ausgebildet 1863 64 fanden gar Verhandlungen mit dem Kanton Glarus statt um in Trogen ein gemeinsames Lehrerseminar zu fuhren Auch ein erneuter Anlauf im Jahre 1896 fuhrte nicht zum Ziel Unter Rektor Ernst Wildi der Titel des Schulleiters lautete nun amtlich Rektor wurden nun die gefassten Beschlusse in einem intensiven Arbeitsjahr umgesetzt Dazu gehorten auch ein neu aufgestellter Lehrplan Reglemente fur die Konvikthausordnung fur Dispensation Hospitation Aufnahmeprufungen und Disziplinarbestimmungen Parallel dazu wurden auch die Statuten der Schule revidiert Eine der wesentlichsten Erneuerungen dabei war dass nun auch Madchen erwahnt wurden Die ersten Schulerinnen wurden bereits 1895 an der KST unterrichtet der Vorstoss auch Madchen aufzunehmen kam damals von Rektor August Meier der diesbezuglich an die Kantonsschulkommission schrieb Fur das gegenwartige Jahr mochte ich Ihnen eine Frage vorlegen welche mit der Zeit fur unsere Schule Wichtigkeit bekommen mochte Mehr und mehr sucht man den Tochtern neue Gebiete zu eroffnen und dies ist vielerorts auch auf dem Gebiet der Wissenschaft geschehen Die Erorterung der Frage ob auch unsere Schule den Madchen den Weg zum Studium offnen soll Auf die angesprochene Idee fuhrte mich mein Tochterlein Adelina die das 1 Jahr die Madchenrealschule besucht sich als fahig erweist und sehr wahrscheinlich studieren mochte 3 1907 enthielt der Artikel 1 der reorganisierten Kantonsschule dann die Bestimmung Soweit es die Verhaltnisse zulassen sollen auch Madchen Aufnahme finden Weitere Marksteine nach der Reorganisation waren 1917 die Bildung der Pensionskasse fur die Kantonsschullehrer und 1919 die Einfuhrung des Handfertigkeitsunterrichtes 4 Wachsende Schulerzahlen Bearbeiten nbsp Grafik zu den steigenden Schulerzahlen unter Rektor WildiUnter Ernst Wildi bluhte die Schule auf und konnte eine jahrliche Zunahme von Schulern verzeichnen Als er 1904 das Rektorat ubernahm hatte die Schule 101 Schuler Bis 1937 war die Zahl mit 384 beinahe auf das Vierfache angestiegen auch wahrend des Ersten Weltkrieges nahmen die Schulerzahlen in Trogen zu wahrend andere Mittelschulen sinkende Zahlen verzeichneten Dies fuhrte dazu dass zwischenzeitlich sogar eine Anzahl Lernende welche die KST besuchen wollte ohne Aufnahmeprufung abgewiesen werden musste im Jahre 1927 waren es beispielsweise 30 Schuler In der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts hatte es an der Kantonsschule auch stets einen Anteil auslandischer und ausserkantonaler Schuler die von ihren Eltern nach Trogen geschickt wurden weil die KST den Ruf einer kleinen und damit ubersichtlichen Schule genoss und zudem das landlich gelegene Dorf abseits der stadtischen Ablenkung lag Dass die Kantonsschule Trogen wachsende Schulerzahlen verzeichnen konnte war umso bemerkenswerter als dass es der Schulleitung untersagt war Werbung fur die Schule zu betreiben Dazu schrieb Wildi 1933 an die Kantonsschulkommission Obschon seit 30 Jahren im Gegensatz zu fruher die einzige Ausnahme bildete ein 1903 gedruckter Prospekt von Wildis Vorganger Theodor Wiget fur die Schule absolut keine Reklame gemacht wird obschon seit den Kriegsjahren nicht einmal in den appenzellischen Zeitungen die Aufnahmeprufung veroffentlicht werden darf ausgenommen im Amtsblatt wahrend die Kantonsschule St Gallen ihre Prufungen in der Appenzellerzeitung bringt so stieg der Krise zum Trotz die Schulerzahl ruhig und ziemlich stetig von unter 100 auf 300 an 5 Und 1934 in einem Brief an den Landammann Wenn man die Geschichte der Kantonsschule kennt weiss man wie Pessimisten es als absolut unmoglich erklarten dass neben St Gallen je in Trogen eine hohere Mittelschule existieren konne Und nun steht sie in Flor ohne die allergeringste Reklame 6 Die Grunde fur die steigenden Schulerzahlen waren mehrheitlich auf die Reorganisation von 1904 zuruckzufuhren Die Zahl der Appenzeller Schuler hatte sich infolge des Beschlusses das Schulgeld fur im Kanton wohnende Schuler aufzuheben verdreifacht Dazu kam dass auch Madchen zugelassen wurden 1921 waren dies bereits 13 aller Lernenden im Marz 2016 machten die Madchen 54 der Gymnasialabteilung aus Ebenfalls vergab der Kanton Appenzell Ausserrhoden Stipendien fur arme Schuler Bei all diesen organisatorischen Grunden spielte jedoch auch der Ruf der Schule der vor allem durch den Einfluss des Rektors gepragt wurde eine nicht zu unterschatzende Rolle Dies begann bereits damit dass Wildi in der Reorganisations Phase der Schule mitwirken und danach die KST streng aber fair nach seinen Vorstellungen leiten und mit dem ihm passenden Lehrkorper gestalten konnte 7 Dass in den beiden Gebauden immer mehr Schuler zu unterrichten waren wurde zunehmend zum Problem So erklarte die Staatswirtschaftliche Kommission 1918 die Raumverhaltnisse fur 207 Schuler als unhaltbar Aus diesem Grunde fasste man das Projekt eines Erweiterungsbaus ins Auge Allerdings wurde dieser an der Landsgemeinde 1920 von den Stimmburgern abgelehnt Vermehrt wurden auch Stimmen aus dem Volk und den Behorden laut die KST musse sich beschranken So forderte man beispielsweise 1927 von der Schule sie solle sich dem verfugbaren Raum anpassen einen Numerus clausus einfuhren Schuler in die nahe gelegene Kantonsschule St Gallen schicken oder keine auslandischen und ausserkantonalen Schuler mehr aufnehmen Wildi gab sich solchen Tonen gegenuber stets kampferisch so schrieb er diesbezuglich an die Kantonsschulkommission Schon oft haben wir zu diesem Thema Stellung beziehen mussen in Eingaben an die Staatswirtschaftliche Kommission an die Erziehungsbehorden den Regierungsrat Kantonsrat immer dabei die leidige Erfahrung machend dass dabei nicht nur Volkskreise welche dem hoheren Bildungswesen ferne stehen sondern auch Mitglieder in den Behorden nicht einsehen wollen dass auch der Kanton Appenzell Ausserrhoden gegenuber den eidgenossischen Mitstanden seine kulturellen Verpflichtungen zu erfullen hat auch wenn dies Auslagen verursacht 8 Die vielen Schuler hatten aber auch einen positiven Einfluss auf den Ort Trogen da die meisten Lernenden wahrend der Schulzeit im Dorf wohnten nur Schulern die im Kanton ihren Wohnsitz hatten war in der Regel ein Platz im Konvikt vorbehalten So kam es dass die meisten Kantonsschullehrer mit ihren Frauen und etliche Familien aus Trogen ein Pensionat fuhrten um Schulern eine Unterkunft anzubieten und sich gleichzeitig einen Zusatzverdienst zu sichern Die Privatpensionen bildeten somit einen nicht zu unterschatzenden wirtschaftlichen Faktor so dass im 20 Jahrhundert 49 Pensionen Platz fur beinahe 260 Schulerinnen und Schuler boten 9 In einer Rede an die Gemeinde 1936 nahm Rektor Wildi dazu Stellung Mehr als vielleicht diesem und jenem in der Gemeinde aber auch uns an der Schule lieb ist sind nun einmal Trogen und die Kantonsschule schicksalsverbunden Bluht die Schule so macht sich dies durch die ganze Gemeinde hindurch in einer Weise geltend die man vielleicht erst dann einmal recht ermessen wird wenn die Hochflut voruber ist die nun seit Jahren an unserer Schule herrschte Nun haben wir gottlob in Trogen durch die Schule ein Mittel wenigstens bis zu einem gewissen Grad den Krebsgang zu steuern Verdienst und Leben in unsere grunen Hugel hinaufzubringen 10 Schulerabend Bearbeiten nbsp Schulerabend 1925 Theater auffuhrung von Der Geizige von Moliere 3 v l Max Schmidheiny als Lakai Brindavoine Dass an der KST Theater gespielt wird entspricht einer langen Tradition die ihren Ursprung in einem Vorschlag von Rektor Wildi hat Dieser wollte 1911 durch eine gemeinsame Feier die Menschen welche mit der Kantonsschule zu tun hatten verbinden Es entstand die Idee eines Schulerabends der jeweils im Februar durchgefuhrt wurde und an dem neben Musik des Kantonsschulorchesters und Tanz auch ein Theaterstuck von den Schulern aufgefuhrt wurde Ermuntert durch den Erfolg entschloss man sich die neu eingefuhrte Feier beizubehalten Am Schulerabend von 1936 erinnerte sich Ernst Wildi zuruck Ware ich ein Freund von Jubilaumsfeiern so musste ich heute Abend eine Jubilaumsrede halten denn zum 25 Mal feiern wir Schulerabend den ich im Jahr 1911 meinen Kollegen vorschlug weil die Schulerzahl wuchs weil mit dem Wohnen in den verschiedenen Pensionaten eine Zersplitterung drohte wahrend es mir daran lag die ganze Schulerschaft mit einem Band zu umschlingen Die Schulerzahl ist in einem Ausmass gewachsen wie dies nie geahnt werden durfte und der Schulerabend erweist sich daher notiger als je Auch steckten wir uns vor 25 Jahren einen besseren Kontakt zwischen den Ehemaligen und der Schule zum Ziel der zu unserm Segen in begluckender Weise zur Wahrheit wurde 11 In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts existierte ein eigenes Theaterunternehmen das Kellertheater der Kantonsschule Trogen Der einst von Ernst Wildi initiierte Schulerabend fand bis 1967 jeweils im Saal des Restaurants Krone in Trogen statt 12 Als der damalige Wirt fur die Feier kein Gastrecht mehr gewahrte wurde der jahrliche Schulerabend noch bis 1984 auf dem Areal der Schule durchgefuhrt Obwohl diese Veranstaltung heute nicht mehr existiert geniesst das Theater an der Kantonsschule Trogen nach wie vor einen hohen Stellenwert 13 100 Jahr Feier Bearbeiten nbsp Theatergruppe der Kantonsschule Trogen bei den Proben zur Hundertjahrfeier mit dem Stuck Hans Waldmann 1921Am 1 Februar 1821 wurde die Kantonsschule des Kantons Appenzell Ausserrhoden damals noch Lehr und Erziehungsanstalt fur die Sohne der gebildeten Stande genannt mit drei Lehrern und 17 Schulern im Alten Konvikt eroffnet Erster Rektor war Johann Conrad Zuberbuhler der sieben Jahre Schuler und Gehilfe von Johann Heinrich Pestalozzi gewesen war Als das Hundertjahrjubilaum der KST naher ruckte schrieb Ernst Wildi Anfang November 1920 an die Kantonsschulkommission stellte das Programm vor das von der Lehrerschaft zusammengestellt worden war und bat um Genehmigung desselben Ein Programmpunkt war das Theaterstuck Hans Waldmann Hans Waldmann Heerfuhrer und Burgermeister von Zurich 1435 1489 von Adolf Vogtlin Dazu schrieb Wildi Das Trauerspiel von Adolf Vogtlin wahlten wir weil es unbekannt ist erst einmal aufgefuhrt wurde und packend wirken muss Getreu der Tradition unserer Schule welche bei ihrer Grundung in erster Linie vaterlandischen Zwecken dienen sollte entschlossen wir uns zu einem vaterlandischen Schauspiel das zudem seine Beziehungen zur heutigen unruhigen Zeit aufweist indem es uns in eine Periode der Geschichte zuruckversetzt in welcher ebenfalls das Volk nach neuen Rechten rief und Stadt und Land sich gegenuberstanden Wir durfen an der Feier nicht mit oberflachlichem Lustspiel oder mit etwas Abgedroschenem aufrucken und ein Commers wie ihn wohl andere Kantonsschulen veranstalten liegt nicht im Stil unserer Schule 14 Das Theaterstuck und auch die meisten anderen Vorschlage wurden bewilligt und kurz darauf entwarfen Schuler der KST Einladungs Postkarten mit dem Programm auf der Ruckseite Diese wurden an alle Eltern ehemaligen Schuler Behordenmitglieder und Honoratioren verschickt auf Inserierung in ausserkantonalen Zeitungen wurde verzichtet Da Ernst Wildi kein Freund grosser Festivitaten war fiel die Centenar Feier vom 1 bis zum 3 April 1921 relativ bescheiden aus Am Freitagabend war die Premiere der Inszenierung von Hans Waldmann fur Schuler und Eltern im Saal des Gasthofs Lowen in Speicher danach spielte das KST Orchester gefolgt von Tanz Am Samstagnachmittag fand die offentliche Feier in der Kirche Trogen statt und am Abend waren die offiziellen Gaste und ehemaligen Schuler wiederum im Lowensaal Speicher eingeladen Neben Orchester Theater und Tanz wurden auch Lichtbilder aus dem Leben der Kantonsschule mit passenden Versen gezeigt Der Sonntagnachmittag beschloss die dreitagige Feier in der Krone in Trogen mit dem Treffen ehemaliger Schuler Chronist der Schule Bearbeiten Dass die ersten 120 Jahre der Kantonsschule Trogen und deren padagogische Entwicklung detailliert dokumentiert sind hat vor allem damit zu tun dass sich Ernst Wildi in doppelter Hinsicht als Chronist der KST betatigte Zum einen hatte er im Rahmen der Hundertjahrfeier der KST die Schulgeschichte bis 1921 aufgearbeitet und in der 207 seitigen Festschrift Die Appenzell a Rh Kantonsschule in Trogen zum hundertjahrigen Bestand publiziert zum anderen hatte er wie kein anderer Schulleiter die Jahresberichte der Schule genutzt um die Geschehnisse des vergangenen Schuljahres ausserst genau zu beschreiben Festschrift Bearbeiten nbsp Wildis 207 seitige Festschrift zur 100 Jahr FeierAm 3 November 1920 stellte Wildi in einem Brief an die Kantonsschulkommission sein Publikations Vorhaben vor und begrundete dessen Notwendigkeit Auf das Jubilaum hin soll eine Festschrift entstehen die Geschichte der Kantonsschule enthaltend fur welche der Unterzeichnete gegenwartig das Material sammelt Diese Festschrift wird naturlich bedeutende Kosten verursachen aber bei einer Schule wie der unsrigen ist es eine direkte Notwendigkeit dass das muhsame Werden und Entwickeln der Anstalt einmal zusammengestellt und der heutigen Generation vorgefuhrt wird Ich werde mir Muhe geben die Sache lesenswert zu gestalten 15 Wildi rechnete mit mindestens 700 Exemplaren budgetierte dafur 2500 Franken Druckkosten und bat um Freistellung fur die umfangreichen Recherchen Am 2 Dezember bekam er diesbezuglich folgende Antwort Wir teilen Ihnen mit dass die Kantonsschulkommission Ihrem Gesuch um Dispens fur 2 3 Wochen im letzten Quartal des laufenden Schuljahres fur die Ausarbeitung der Festschrift auf die kommenden Jubilaumsfeierlichkeiten bereitwilligst entsprochen hat 16 Die Aufgabe die ersten 100 Jahre der Schulgeschichte zu dokumentieren war in einer Zeit ohne gut ausgebaute Verkehrsverbindungen offentliche Kataloge und Internet eine besondere Herausforderung Wildi beschreibt den diesbezuglichen Aufwand im Vorwort der Festschrift Ausser den Skizzen uber die Geschichte der Kantonsschule von Dekan Heim veroffentlicht im ersten Jahresbericht 1874 75 und dem Bericht des Herrn Pfarrer Schlegel von Trogen verfasst bei Anlass der Reorganisation im Jahre 1905 lag alles Material in Archiven und Protokollen zerstreut Ich trug es zusammen aus den Protokollen der Lehrerschaft der Aufsichts Maturitats und Landesschulkommission der Standeskommission des Grossen Rates des zweifachen Landrates Ich durchstoberte alle mir zuganglichen Korrespondenzen samtliche appenzellischen Monatsblatter und appenzellischen Jahrbucher die Jahresberichte die Berichte der Staatswirtschaftlichen Kommission und alle mir zuganglichen die lokal und Schulgeschichte betreffenden Publikationen Da Akten und Protokolle oft einseitig zeugen scheute ich die Muhe nicht ganze Bande alter Tageszeitungen zu durchblattern altere Schuler zu befragen Ich trage mit dem Zeitopfer das die Geschichte der Schule von mir verlangte dem Kanton A Rh gegenuber eine Dankesschuld dafur ab dass er in einem kritischen Zeitpunkt der Anstalt die Leitung derselben einem jungen Mann anvertraute der auf den freundlichen grunen Hugeln des Appenzellerlandes Lebensaufgabe und Lebensgluck fand 17 Fur den historischen Blick zuruck von der Grundung der KST und deren Entwicklung in all ihren Phasen bis 1921 verwandte Wildi 120 Seiten Den damaligen Ist Zustand der Schule beschrieb er auf den restlichen 80 Seiten indem er detailliert Organisation Lehrplan Behorde Kadettenkorps Lehrerschaft Schulerleben Konvikt Bauten und Finanzen darstellte Jahresberichte Bearbeiten Neben dem historisch wertvollen Zeitzeugnis der Festschrift verfasste Wildi auch die jahrlichen Berichte in denen er Auskunft uber das vergangene Schuljahr gab die Maturitatsprufungen den Lehrstoff Lehrmittel Schuler und Lehrerverzeichnisse Hatten die Rektoren bis 1904 im Schnitt 25 Seiten fur die Jahresberichte benotigt so wuchs deren Umfang nachdem Wildi die Fuhrung der Schule ubernommen hatte in den kommenden Jahren stetig an 1910 waren es 43 Seiten zwolf Jahre spater 69 und im Jahre 1925 war der Jahresbericht auf 80 Seiten angewachsen Die Grunde dafur lagen vor allem darin dass Wildi zunehmend ausfuhrlichere Chroniken verfasste Theodor Wiget Wildis Vorganger beschrieb in der Regel auf einer Seite das vergangene Jahr Wildi hingegen benotigte beispielsweise allein fur seine Nachrichten aus dem Schuljahr im Jahresbericht 1934 35 ganze 36 Seiten gefolgt von Schuleraufsatzen zu Exkursionen und Berichten aus dem Kadettenkorps Trogen und dem Konvikt 1925 kritisierte deshalb die Kantonsschulkommission die hohen Druckkosten Wildi rechtfertigte sich daraufhin Am Umfang des Berichtes wurde ich nicht rutteln Er muss allen schweiz Mittelschulen zugestellt werden wird von den eidg Behorden verlangt und immer wieder von Bibliotheken des In und Auslandes Schon um des Ansehens des Kantons wegen sollte er daher einen bestimmten Gehalt und eine anstandige Form aufweisen Ein Jahr lang habe ich ihn unserer Schulerschaft es kommt ubrigens immer nur ein Exemplar in ein Haus gratis zugestellt Der Bericht dient auch weil wir keine besonderen gedruckten Lehrplane und Reglemente besitzen die wir verschicken konnten zur vollstandigen Orientierung uber unsere Schulverhaltnisse wenn sich Eltern uber unsere Schule erkundigen Ich spare ubrigens in Bureauartikeln und Drucksachen wo ich kann 18 Tatsachlich wuchs der Umfang der Jahresberichte in den kommenden Jahren noch weiter an Als Wildi 1937 seinen letzten Jahresbericht verfasste wies dieser 109 Seiten auf Bau der Turnhalle Bearbeiten nbsp Gymnastik in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts nbsp Turnhalle Linolschnitt von Zeichnungslehrer Otto Schmid 1929Zu Beginn des 20 Jahrhunderts erfreute sich der Sport einer immer grosseren Beliebtheit so dass er auch im Schulunterricht Einzug hielt Allerdings fehlte der Kantonsschule Trogen eine Turnhalle Dies sollte sich im Januar 1927 andern Damals traf sich Ernst Wildi mit Josef Fenkart einem Gonner der KST dessen Sohne die Schule besuchten auf dem Gabris zu einer Wanderung wahrend der Fenkart dem Rektor eroffnete er wolle der Kantonsschule eine Turnhalle schenken Zwei Tage nach dieser Besprechung starb Fenkart an einem Schlaganfall und der Bau der Turnhalle schien damit in weite Ferne zu rucken Bei einer Besprechung mit Wildi bekraftigten die Witwe und die weiteren Erben jedoch den letzten Willen des Verstorbenen ausfuhren zu wollen Der Rektor schrieb daraufhin im September 1927 an den Kantonsrat Ein bedeutendes Geschenk steht nun fur die Schule in ganz sicherer Aussicht und zwar durch den Willen aller vier Erbberechtigten der Familie Fenkart 19 Ende des Jahres wurde mit dem Bau begonnen Dies bedeutete fur Wildi einen betrachtlichen zusatzlichen Arbeitsaufwand Erschwerend kam hinzu dass durch Kommunikationsprobleme und Missverstandnisse Wildi zunehmend in die Rolle des Puffers zwischen der Familie Fenkart der Bauleitung der Kantonsschulkommission und der Regierung geriet Im Januar 1928 gipfelten die Probleme weil der Regierungsrat die Planierung des Turnhallengrundstuckes infolge Baukostenprufung sistierte Nach all den Bemuhungen war dies fur Wildi eine derart grosse Enttauschung dass er am 28 Januar dem Regierungsrat mit seiner Kundigung drohte Zu meinem grossen Bedauern muss ich daher erklaren dass wenn in einer an sich nicht so bedeutenden Angelegenheit wie dies die Planierung des Turnplatzes eigentlich ist derartige Diskrepanzen ergeben wenn also meine Ansicht uber das was eine schweizerische Kantonsschule benotigt soweit auseinander geht mit der Anschauung leitender Manner im Kanton dass ich mich dann nicht mehr befahigt fuhle die Leitung der Appenzellischen Kantonsschule weiter zu fuhren und die Verantwortung fur ihre Leitung zu tragen Stellt es sich aber heraus dass die nun etwas verfahrene Turnhallenangelegenheit nicht auf Missverstandnissen beruht sondern auf grundsatzlich andern Anschauungen die sich nicht zusammen bringen lassen so werde ich bei Beginn des neuen Schuljahres auf nachsten Oktober meine Demission als Lehrer und Rektor einreichen 20 Ob Wildi dabei auch Va banque spielte ist unklar Auf jeden Fall lenkte der Kanton sofort ein und bereits zwei Tage spater folgte die Antwort von Regierungsrat Johann Jakob Tanner Es ist mir niemals eingefallen Ihnen auch nur in Gedanken einen Vorwurf zu machen Mir hatte jegliche Unterlage dazu vollstandig gefehlt Die Frage ob Sie je amp je fur den Kanton zum Rechten gesehen und fur ihn gespart ist gar nicht in Diskussion gezogen Sie wissen amp mussen aus meinem Verhalten ableiten dass ich Ihre Tatigkeit wie Ihre Person hoch schatze Dieselbe Wertschatzung geniessen Sie auch bei den kantonalen Behorden und beim Volk Es kann also gar nicht in Frage kommen die Konsequenzen zu ziehen Ich mochte Sie dringend bitten jeden Gedanken auf Rucktritt vom Rektorat aufzugeben Ich habe Sie bisher immer als den guten Geist der Kantonsschule betrachtet Bleiben Sie es bleiben Sie es uber meine Amtszeit hinaus Damit erweisen Sie dem Kanton einen grossen Dienst 21 Ernst Wildi liess sich uberzeugen und die Bauarbeiten nahmen ihren Fortgang so dass Ende Oktober 1928 die neue Turnhalle bezugsbereit war Am 3 und 4 November fand die Einweihung statt und in seiner zehnseitigen Einweihungsrede betonte Wildi noch einmal den Stellenwert des Turnunterrichtes fur eine zeitgemasse Schule In allen Kulturstaaten hat in den letzten 20 Jahren vom Mutterland England ausgehend der Sport einen ganz ungeahnten Aufschwung genommen In immer weitere Kreise drang die Uberzeugung dass unsere Art zu leben einer Erganzung durch korperliche Betatigung bedarf Fur den Urmenschen waren Leben und Leibesubungen eins Die Zivilisation hat uns aber von naturlichen Lebensformen abgedrangt unsere Gesundheit und Lebensfreudigkeit bedrohend 22 Bau des Roten Schulhauses Bearbeiten Kaum war die arbeitsintensive Zeit des Turnhallenbaus vorbei stand schon das nachste Projekt fur Ernst Wildi an der Erganzungsbau der Kantonsschule Trogen der von verschiedenen Zeitgenossen als Wildis Lebenswerk bezeichnet wurde Allerdings sollte auch dieses Bauvorhaben nicht ohne Probleme und Misstone realisiert werden so dass Wildi diesmal seine Drohung ernst machte und noch vor Baubeginn seine Kundigung einreichte Vorgeschichte Bearbeiten nbsp Rektor Wildi links im Rohbau des Roten Schulhauses mit Zeichnungslehrer Otto Schmid rechts 1931Die Raumnot durch steigende Schulerzahlen war der Grund weshalb die Kantonsschule dringend ein neues Schulgebaude benotigte Bereits 1915 musste deshalb im Dorf ein Privatraum fur den Unterricht gemietet werden Um den weiter steigenden Schulerzahlen gerecht zu werden prufte der Kanton 1919 die KST mit der Liegenschaft des Zeughauses von Trogen zu erweitern Dieses Projekt wurde jedoch zugunsten eines Neubaus fallen gelassen Trogen erklarte sich bereit fur einen Erganzungsbau 100 000 Franken beizusteuern Der Kantonsrat gewahrte daraufhin am 19 Dezember 1919 ohne Gegenstimme einen Kredit von 12 000 Franken zur Eroffnung einer Ideenkonkurrenz unter mehreren Architekten Als Sieger ging das Projekt mit dem Namen Johannes Kepler des Architekturburos Ziegler amp Balmer hervor Daruber musste am 26 April 1920 die Bevolkerung des Kantons abstimmen In der Geschaftsordnung fur die Landsgemeinde wurde die Vorlage fur einen Neubau den Stimmburgern unter anderem mit folgender Argumentation nahergebracht Anno 1900 zahlte unsere Kantonsschule 119 Schuler im Jahre 1919 waren es deren 231 Dieses Anwachsen der Schulerzahl ist verschiedenen Umstanden zuzuschreiben Einmal dem steten inneren Ausbau der Schule der guten Qualitat der Lehrerschaft und der entsprechenden Leitung Die Landsgemeinde wurde ersucht den Kredit von 380 000 Franken fur den Erweiterungsbau anzunehmen Zur Enttauschung aller Beteiligten lehnte die Mehrheit dieses Vorhaben auch nach dreimaligem Mehren ab Um der Platznot dennoch Herr zu werden wollte der Prasident des KVT Kantonsschulverein Trogen die Vereinigung ehemaliger KST Schuler Otto Ritzmann 1924 sein Haus als Erganzungsbau verkaufen Dieses Angebot wurde ebenfalls nicht weiter verfolgt 1928 zog man den Umbau des Doppelpalastes der Familie Honnerlag in Betracht aber auch diese Idee wurde im Vergleich zum Neubauprojekt als nicht geeignet beurteilt Stattdessen begann man das Siegerprojekt Johannes Kepler aus dem Jahre 1920 an die aktuellen Verhaltnisse anzupassen damit man den Erganzungsbau an einer der nachsten Landsgemeinde dem Stimmvolk vorlegen konnte Die neuen Plane der Architekten Ziegler amp Balmer wurden vom Rektor und der Lehrerschaft studiert und zeigten in der Folge beispielhaft Wildis Charakterzug sich durchzusetzen wenn es um die Sache der Schule ging und dass Katzbuckeln vor Akademikern und Autoritaten fur ihn ein Fremdwort war In einem Brief vom 26 Februar 1929 informierte Wildi den Architekten Hans Balmer uber die Begutachtung seiner Plane Wir konnen Ihnen in der vorliegenden Form nicht zustimmen Der Parterregrundriss befriedigt uns gar nicht Ich war schon beim Plan von 1920 nicht damit einverstanden dass ein so viel benutztes Lehrzimmer wie dasjenige fur Naturgeschichte und Chemie erst am Nachmittag Licht erhalten soll wahrend die chemische Sammlung und das wenig benutzte Laboratorium die schonste Lage erhalten Und nun zeigt der neue Entwurf trotz der Wegnahme des Rektoratszimmers noch weitere Verschlechterung Es folgen die Beschreibungen der Mangel Danach lieferte Wildi Taten statt Worte Ganz unabhangig voneinander haben daher der Chemielehrer und ich einen neuen Grundriss fur das Parterre entworfen den ich beilege Er verschafft dem Lehrzimmer Sonne reduziert das Laboratorium gibt der Sammlung fur Naturgeschichte mehr Raum Die Fahnenstange die man vielleicht einmal pro 100 Jahre brauchen konnte ist unerwunscht Die Turmlosung wird einstimmig nicht verstanden und abgelehnt 23 Vier Tage spater folgte Balmers Antwort Ihre geehrte Zuschrift vom 26 Februar habe ich erhalten Soweit ich die Aufgabe bis heute uberblicke lassen sich die von Ihnen gewunschten Anderungen und Schwierigkeiten dem Vorprojekt einfugen Ich werde mir deshalb erlauben die Umanderungen vorerst vorzunehmen und Ihnen dann die neue Losung vorzulegen 24 Nachdem das Vorprojekt ausgearbeitet war griff Wildi 1929 zu einer fur die damalige Zeit ausserst fortschrittlichen Methode um fur den Erganzungsbau vor der anstehenden Landsgemeinde zu werben 16 mm Filmaufnahmen gedreht vom Gymnasiasten Werner Landolt welche Schuleraktivitaten der KST zeigten wurden in verschiedenen Ortschaften des Kantons vorgefuhrt Allerdings wurde der wachsende Enthusiasmus fur das anstehende Projekt durch eine Haufung von Schwierigkeiten uberschattet Probleme Bearbeiten nbsp Rotes Schulhaus Linolschnitt von Zeichnungslehrer Otto Schmid 1931Etwas uber ein Jahr nach den Bauproblemen der Turnhalle stand Wildi im Vorsommer 1929 erneut vor Komplikationen diesmal im Zusammenhang mit dem geplanten Neubau Ausloser war ein in den Zeitungen gedrucktes Inserat fur die Regierungsratswahl 1929 welches Propaganda fur Hans Konrad Sonderegger als neuen Oberrichter machte Sonderegger war zu dieser Zeit Prasident des KVT und trat gegen Regierungsrat Willi und Nationalrat Hofstetter an Sehr schnell wurde klar dass hinter dieser Kampagne der ehemalige KVT Prasident Ritzmann und ein Lehrer der Kantonsschule standen gemeint war Otto Schmid 25 Am 1 Mai erhielt Wildi von einem Bekannten einen Brief in dem es unter anderem hiess Von zuverlassiger Quelle aus Gais wird mir mitgeteilt Herr Nationalrat Hofstetter stelle in seinem Unmut uber den Ausgang der Oberrichterwahlen die Behauptung auf die Aktion fur Dr H K Sonderegger sei von der Kantonsschule ausgegangen Wie mir gesagt wurde besteht Gefahr dass diese von Dr Hofstetter angeblich da und dort geausserte Behauptung in Gais zu einer gewissen Missstimmung gegen die Kantonsschule fuhren wird 26 Wildis Antwort folgte umgehend Daneben lasst mich die Sache personlich kalt Wenn die Notwendigkeit eines Erganzungsbaus vor solcher Machenschaft nicht aufkommen sollte dann tant pis fur die Schule Fur mich ist das Mass ohnehin voll und ich werde die Verantwortung fur die Schule nicht mehr lange tragen was mich naturlich nicht hindert bestmoglich zum Rechten zu sehen solange ich an ihr wirke 27 Trotz des harschen Tons von Wildis Worten liess ihn die Sache nicht ganz so kalt wie er geschrieben hatte Sollte sich tatsachlich Stimmung gegen die Kantonsschule und damit gegen den Erweiterungsbau entwickeln konnte der anstehende Erweiterungsbau an der kommenden Landsgemeinde im April 1930 wie schon 1920 erneut abgelehnt werden Zudem geriet Wildi zwischen politische Fronten mit denen er nichts zu tun hatte Am 6 Mai schrieb er wutend und auch resigniert an den Regierungsrat Wir waren in Trogen durch die Inserate so erstaunt und uberrascht wie irgend andere Parteigenossen im Kanton Wir hatten zuerst keine Ahnung woher die Schusse kamen bis es dann durchsickerte Dieses ewige Sichsorgenmussen fur die verhaltnismassig kleine Summe welche der Erganzungsbau noch vor der Landsgemeinde verlangt dieses bestandige sich fur die Schule wehren mussen nachdem man bald ein Menschenalter lang mit ihr der Jugend und dem Kanton mit allen Kraften zu dienen suchte wird mir tatsachlich zu lastig Ich bin nach und nach beinahe in eine Stimmung der Wurstigkeit hineingeraten und ich muss mich dagegen wehren dass ich nicht einfach sage Mache der Kanton mit Neubau und Schule bald was er will In vorzuglicher Hochachtung E Wildi 28 Dessen nicht genug geriet die Kantonsschule im Juli 1929 nochmals ins Kreuzfeuer der Kritik Vorausgegangen war ein Lausbuben Beschuss mit Tannenzapfen aus dem Hinterhalt auf die Kadetten der KST wahrend einer Wanderung Die Schuler vermuteten hinter dem Angriff die Junge sozialistische Partei von St Gallen und entrissen diesen wahrend einer Kundgebung ihre rote Parteifahne Der Konflikt artete derart aus dass neben Rektor Wildi auch Nationalrat Howard Eugster intervenierte und man sich wegen der anstehenden Landsgemeinde Abstimmung zum Erweiterungsbau Sorgen zu machen begann In einem Brief an Wildi schrieb dieser unter anderem Vor allem tut es mir sehr leid dass Sie mit dieser Sache beschaftigt wurden Und zweitens leid wurde es mir tun wenn dieses Vorkommnis Sie in dem Gedanken der Resignation bestarkt hatte Ich verstehe vollkommen wie unangenehm Ihnen solche Dinge sein mussen u mochte es Ihnen von Herzen gonnen wenn Sie von ihnen verschont ganz allein der Schule leben konnten Ware es nicht moglich diese ausseren Angelegenheiten die mit dem Schulbetrieb nicht direkt zusammenhangen einem Vizedirektor zu uberlassen Denn sehen Sie Herr Rektor ich sage es Ihnen offen die Kantonsschule wird nicht mehr sein was sie jetzt ist wenn Sie nicht mehr Rektor sind 29 Letzten Endes loste sich die Auseinandersetzung unerwartet auf als sich eine Gruppierung der damals beliebten Bewegung der Wandervogel einschaltete und erklarte dass sie die Kantonsschulkadetten beschossen hatten 30 Demission Wildis Bearbeiten nbsp Gluckwunschtelegramm zur Einweihung des Roten Schulhauses Oktober 1931Als Ernst Wildi am 2 Mai 1929 schrieb Fur mich ist das Mass ohnehin voll und ich werde die Verantwortung fur die Schule nicht mehr lange tragen so war dies mehr als nur Drohgebarde Anfang 1930 reichte er auf den Herbst desselben Jahres seine Kundigung ein in welcher er auf sieben Seiten die Ursachen darlegte weshalb er die Burde des Rektorats nicht mehr tragen wolle 31 Als Hauptgrunde fuhrte er auf seinen Gesundheitszustand Ubermudung Verantwortung die Stellung zwischen Regierung und der Lehrerschaft und die standigen Rechtfertigungen zu der sich die KST gezwungen sah Erneut bat Erziehungsdirektor Tanner Wildi darum zu bleiben Ich mochte Sie herzlich bitten auf Ihren Entschluss zuruckzukommen Ihr Rektoratsamt auf unbestimmte Zeit weiterhin zu bekleiden Veranlasst wird meine Bitte durch zwei Umstande Einmal mochte ich die Leitung der Kantonsschule auch weiterhin in Ihren bewahrten Handen wissen Sie haben unsere Kantonsschule zu einer Blute und zu einem Ansehen gebracht wie man dies vor einem Vierteljahrhundert kaum fur moglich gehalten hatte Sodann wissen Sie dass der nachsten Landsgemeinde der Erganzungsbau zur Kantonsschule zur Abstimmung vorgelegt wird Ich befurchte die Gefahrdung der Bauvorlage wenn ihre Rucktrittsabsicht bekannt wird Denn das Appenzellervolk hat sich gewohnt die Prosperitat der Kantonsschule als mit Ihrer Rektorsleitung verbunden zu denken 32 Am 27 Februar zog Wildi die Kundigung zuruck und schrieb unter anderem an die Kantonsschulkommission Und meine Frau und ich haben uns derart auf die Abwalzung der Verantwortung und der Sorgen gefreut und ich personlich hatte so gerne in einem Alter in dem man noch etwas lernen kann den Beamten mit seinen besonderen Pflichten abgestreift um mein Leben anders einstellen zu konnen dass wir uns nur ausserst schwer mit dem Gedanken vertraut machen konnen Jetzt mussen wir wieder den Sack aufnehmen Die vermeintliche Gefahrdung des Erganzungsbaues darf ich nun aber doch offenbar nicht riskieren und so bleibt mir notgedrungen nur die Erklarung ubrig Ich ziehe vor der Hand mein Demissionsgesuch zuruck Bei einem verneinenden Entscheid der Landsgemeinde oder bei einem gefurchteten Versagen der Krafte meiner Frau oder meiner Person musste ich dann allerdings kurz entschlossen auf meine Demission zuruckkommen 33 Als Bedingung fur den Ruckzug der Kundigung erbat sich Wildi im Hinblick auf eine mogliche Uberlastung dass seine Pflichtlektionenzahl von 18 auf 12 herabgesetzt werde was umgehend bewilligt wurde Realisierung Bearbeiten nbsp 4 Klasse der Merkantilabteilung vor dem Roten Schulhaus 1934 35Am 27 April 1930 zehn Jahre nachdem der Erweiterungsbau vom Appenzellervolk abgelehnt worden war stand die Landsgemeinde erneut vor derselben Frage Diesmal jedoch wurde die Vorlage ausgehend vom Johannes Kepler Projekt mit grosser Mehrheit angenommen Im darauffolgenden August begannen die Aushubarbeiten und im Oktober 1931 war das Rote Schulhaus bezugsbereit Die Einweihung fand am 24 Oktober statt In der Kirche von Trogen hielt Wildi eine neunseitige Rede und Gemeindeprasident Sturzenegger nannte Trogen ein Universitatsstadtchen Bei der Schlusselubergabe sagte Regierungsrat Eugster Der heutige Tag ist ein Tag der Freude insbesondere fur unseren verdienten und hochverehrten Herrn Rektor fur die Lehrerschaft und fur euch liebe Schuler Wie leuchtete das Angesicht unseres Herrn Rektors nach der Landsgemeinde als er das Werk das wohl sein Lebenswerk genannt werden darf gesichert sah 34 Nach den Feierlichkeiten meldete Wildi am 26 Oktober an den Regierungsrat Die Einweihungsfeier ist gut verlaufen Auch die Ehemaligen die in nie zu erwartender Anzahl sich einstellten der ganze Dorfplatz musste zum Parkieren der Autos verwendet werden scheinen sich gut unterhalten zu haben Wenigstens herrschte morgens 6 Uhr als ich sie verliess noch durch keinen Misston getrubte frohliche Stimmung Der Sonntag sah wie auch die kirchliche Feier einen Massenbesuch und zwar was mich ganz besonders freut aus den Kreisen der einfachsten Bevolkerung Zeitweise kam man in den Raumen fast nicht mehr durch und es war direkt ruhrend wie sich einfache Burenmannli alte Frauen fur alles interessierten und fragten Ich als Rektor bin froh dass die Bauerei die Zugelei und das Festchen nun voruber sind dass wir wieder still in unserer Abgeschlossenheit schaffen konnen 35 Segelflug Bearbeiten nbsp Der Schuler Kurt Rothenberger sitzend im selbstgebauten Gleitflugzeug Kauz 1928Ernst Wildis Beitrage zur Schule zeichneten sich auch in seinem Engagement fur die Schulervereine ab Eine weltweite Besonderheit stellte dabei der Albatros dar einer der ersten schweizerischen Segelflugvereine der von Schulern der KST betrieben wurde Initiant desselben war Helmut Berg aus Speicher der damals die 4 Klasse der technischen Abteilung besuchte Der flugbegeisterte Schuler stellte im April 1927 an Wildi ein Urlaubsgesuch weil er den ganzen Juni einen Segelflugkurs in der Rhon besuchen wollte Der Rektor war den Planen des Jungfliegers wohlgesinnt und schrieb am 26 April an den Regierungsrat Da der junge Berg wirklich mit mehr als nur oberflachlicher Bubenbegeisterung fur den Segelflugsport schafft er hat z B in harter Arbeit ein wirklich prachtiges Fahrzeug selbst gebaut so mochte die Lehrerschaft dem Jungen ausserordentlicherweise entgegenkommen und sie beantragt Zustimmung zu dem gewunschten Urlaub 36 Dieser wurde bewilligt und Helmut Berg reiste nach Deutschland 59 Jahre spater erinnerte er sich an diese Zeit zuruck und betonte dass ohne Wildis mehrmaliges Eingreifen die Trogener Kantonsschuler nie solch eine Pioniertat vollbracht und in die Luft hatten abheben konnen Da das Programm uber das Ende der Sommerferien hinaus dauerte richtete ich ein entsprechendes Urlaubsgesuch an den Lehrerkonvent Wie ich spater vernahm soll nach Ablehnung durch die Lehrerschaft Rektor Wildi eingeworfen haben Und wenn de Berg fehle wor will er chrank isch muessts au go Und wenn der Schuler Berg im Unterricht fehlen wurde weil er krank ware musste es auch gehen Und weiter Aus der Rhon schrieb ich Rektor Wildi anhand von leihweise erhaltlichen Diapositiven konnte ich ihn wenn er dies wunsche besser uber den ganzen Lehrbetrieb orientieren Er schrieb mir darauf ich solle es mitbringen Wieder in der Schule zuruck erlebte ich die Begeisterung Rektor Wildis fur unser Steckenpferd Er bot alle Schuler in den Saal der Krone Restaurant in Trogen auf Dort sollte ich ihnen den erlebten Flugunterricht schildern Bald darauf grundeten wir es waren funf bis zehn Schuler den Klub Albatros wiederum im Einverstandnis mit Rektor Wildi und Dr Rothenberger Physiklehrer an der KST als Kontrolleur im damaligen Physikzimmer in der Mittagspause Naturlich waren auch einige Eltern der Vereinsmitglieder unruhig hatten Angst vor Flugunfallen Wiederum war es Rektor Wildi der sie beruhigte und die Aufsicht von Dr Rothenberger hervorhob 37 source source source source source source Kantonsschuler in der Luft ca 1929Im 1928 gegrundeten Verein Albatros war Helmut Berg Prasident Zur Teilnahme am Flugunterricht war lediglich die schriftliche Erlaubnis der Eltern notwendig In den Statuten wurde der Zweck wie folgt beschrieben Forderung des motorlosen Flugwesens durch Bau von motorlosen Flugzeugen und Schulung auf denselben sowie Durchfuhrung von Modellbaukursen Der Albatros sucht ferner die Ziele des Schweizerischen Aeroklubs zu fordern dessen Untersektion er ist 38 Im Grundungsjahr erschien dann folgende kurze Mitteilung in der Schweizer Aero Revue Vor einigen Wochen haben sich unter dem Namen Albatros Verein fur motorlosen Flug einige Schuler der Kantonsschule Trogen Appenzell zusammengeschlossen Vorlaufig wurde ein Gleitschulflugzeug des Types Zogling der Rhon Rossitten Gesellschaft in Arbeit genommen Da eines der Mitglieder letzten Sommer Gelegenheit hatte sich auf der Rhon im Flug Bau und Reparatur gerade dieses Typs besonders auszubilden wird nach Fertigstellung der Maschine wohl ohne grossere Schwierigkeiten geschult werden konnen Wenn auch sonst noch nicht alles fur den Bau notige Geld beisammen ist so reicht es doch um vorlaufig ungehindert an die Arbeit gehen zu konnen Interessenten wollen sich an Herrn Helmut Berg Speicher bei Trogen Kanton Appenzell wenden 39 Um die Materialien fur das geplante Segelflugzeug zu finanzieren organisierte der Verein offentliche Veranstaltungen mit Vortragen von bekannten Flugpionieren die auf ein Honorar verzichteten der erste war Walter Mittelholzer Kurz darauf begannen die Schuler in der neu erstellten Turnhalle mit dem Bau des ersten Hangegleiters den sie Kauz tauften Bereits im Oktober 1928 wurde das Segelflugzeug auf den Hirschberg bei Gais transportiert und man begann mit der Flugschulung 1929 flog Helmut Berg gar in viereinhalb Minuten vom Funflanderblick auf den Flugplatz Altenrhein Bis zur Auflosung des Albatros segelten so Kantonsschuler vom Hirschberg oder der Hohen Buche Gemeindegebiet Trogen ins Tal hinunter und dies ohne einen nennenswerten Unfall 40 Das einzige Ungluck im Verlauf der funfjahrigen Vereinsgeschichte verursachte ein Experte des Eidgenossischen Luftamtes aus Dubendorf Rolf Stadler damaliges Mitglied des Albatros beschrieb dies in einem Brief von 1991 wie folgt 1931 musste Herr Spalinger Jakob Spalinger Schweizer Segelflugzeugkonstrukteur und Flugpionier 1898 1988 im Auftrage des damaligen Luftamtes unsere Flugzeuge kontrollieren auch probefliegen Beim ersten Flug mit dem Marabu das 2 gebaute Segelflugzeug ist Herr Spalinger dann auch mit dem weit und breit einzigen Baum beim Landefeld kollidiert und hat das Flugzeug beschadigt Eigentlich hatte er nach der Reparatur nochmals kommen sollen ist dann aber nie mehr erschienen Das sind einige Erinnerungen an meine Trogener Zeit mit dem Albatros Verein Herr Rektor Wildi hat uns seinerzeit sehr unterstutzt obschon er mir spater einmal sagte dass er nie geglaubt hatte dass wir ein Flugzeug wirklich fertigstellen geschweige denn zum Fliegen bringen wurden 41 1933 wurde der Verein infolge von schwindenden Mitgliederzahlen und wegen neu erlassener Vorschriften des Eidgenossischen Luftamtes aufgelost Von 1936 bis 1946 entstand daraufhin die Modellbaugruppe Trogen welche kleine Segelflugzeuge baute und zwischen 1979 und 1986 war die Modellbaugruppe Albatros welche fur ihren Vereinsnamen die Erlaubnis von Ur Grunder Helmut Berg erhielt an der KST aktiv Arbeit als Rektor BearbeitenAlltagsgeschehen Bearbeiten nbsp Rektor Wildi umringt von der Lehrerschaft der Kantonsschule 1931Wildi unterrichtete vor allem Biologie Elisabeth Pletscher welche von 1921 bis 1928 an der KST war erinnerte sich 1995 an seine Lektionen An der Kantonsschule beschaftigte man sich intensiv mit dem Zeitgeschehen Rektor Wildi er war Offizier baute Zeitgeschichte in den Unterricht ein Jeweils die letzte Stunde am Samstag war fur den Staatsburgerlichen Unterricht mit Diskussionen und Vortragen reserviert Diese speziellen Stunden waren besonders wertvoll zumal man weder Radio noch Fernseher kannte 42 Die hauptsachliche Aufgabe von Ernst Wildi war jedoch die Aufrechterhaltung des Schulbetriebes als Rektor Dazu gehorten unter anderem die Erstellung des Stundenplanes die Organisation von Stellvertretungen bei Lehrerausfallen durch Krankheit das Verfassen der Jahresberichte die Klarung von Einschulungsfragen und samtliche Elternkontakte dazu gehorten auch Fuhrungen durch die Schule fur interessierte Eltern an Wochenenden Zu all diesen umfangreichen Arbeiten kam der schriftliche und personliche Kontakt mit den Behorden und Gremien welche mit der Schule verbunden waren die Kantonsschulkommission die Landesschulkommission die Maturitatskommission die Staatswirtschaftliche Kommission und die Erziehungsdirektion Regelmassig musste Wildi auch fehlbare Schuler bestrafen was nicht selten mit sofortigen Schulausschlussen endete Um die Ordnung an der Kantonsschule aufrechtzuerhalten unternahm der Rektor regelmassig Spaziergange in denen er eine Art Dorfkontrolle durchfuhrte Bezuglich Wildis allumfassendem Einfluss notierte der ehemalige KVT Prasident Otto Ritzmann Wissen Sie dass ein Lehrer seine Schuler gut erzieht ist seine Pflicht Wildi erzog auch seine Kollegen 43 Pensionat Wildi Bearbeiten nbsp Pensionat Wildi linker Hausteil im Honnerlagschen DoppelpalastNoch zu Wildis Zeiten waren die meisten Schuler gezwungen wahrend der Schulzeit in Trogen zu wohnen da die offentlichen Verkehrsmittel das Pendeln noch nicht erlaubten obwohl die Trogenerbahn seit 1903 St Gallen mit Trogen verband war dies fur die meisten Schuler kaum erschwinglich Lernenden welche im Kanton wohnten war in der Regel das Konvikt der Kantonsschule vorbehalten Da dessen Kapazitat jedoch beschrankt war grundeten etliche Privatfamilien aus Trogen eine Pension um sich in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen Zusatzverdienst zu sichern Auch die meisten Kantonsschullehrer mit ihren Frauen eroffneten ein Pensionat da die damals bescheidenen Gehalter sie zu einem solchen Schritt zwangen 44 Die Pension von Ernst Wildi und seiner Frau Bertha lag 260 Meter nordostlich der Kantonsschule die beiden bewohnten den linken Hausteil des Honnerlagschen Doppelpalastes Obwohl Wildis drei Angestellte fur die 15 bis 25 Schuler ihres Pensionates hatten war die Aufgabe mit einem betrachtlichen Kraftaufwand und Verzicht verbunden davon zeugt auch ein Brief von 1927 in dem Wildi auf die Arbeit der Pensionsfuhrung eingeht Gewiss leistet ein Pensionsinhaber auf ein schones Familienleben verzichtend mit seiner Frau die Doppelarbeit in erster Linie fur seine eigene Zukunft Aber oft wenn zum Beispiel die Burde uns zu schwer druckte haben meine Frau und ich uns trostend gesagt Wir leisten doch dabei gemeinnutzige Arbeit nicht nur fur die uns anvertrauten Jungen sondern auch fur die Offentlichkeit indem wir Leben und Verdienst in den Kanton bringen Dutzenden von Familien ihren Existenzkampf erleichtern und das gab uns dann jeweilen wieder Mut den schweren Karren weiter zu ziehen 45 nbsp Ernst und Bertha Wildi ca 1916Hans Banziger lebte vier Jahre in der Pension Wildi und sein Bericht aus dieser Zeit zeigt dass fur den Rektor Unterricht und Erziehung auch nach der Schule Vorrang hatten Das Ehepaar Wildi beeindruckte mich gerade aufgrund seiner Verschiedenartigkeit In Frau Wildi liebten wir den aussergewohnlichen mutterlichen Charme Dass sie auch Nichtpensionaren stets gerne half erfuhren wir naturlich erst viel spater Im Hause herrschte altmodische Disziplin Ich kann einige Szenen handgreiflicher Strafpraxis durch den Kadi Wildi nicht vergessen In einem Fall musste ein kluges faules Burschchen sogar erfahren dass Wildis Bergschuhe nicht weich waren Diese kleine Reminiszenz sei hier nur notiert um nicht den Eindruck zu wecken ich sehe den Rektor in der Erinnerung allzu verklart Wahrend des Essens erlebten wir Vor und Nachteile einer strikten Rangordnung Am oberen Platz der hufeisenformig angeordneten drei Tische sass der Hausherr neben sich die Maturanden am unteren Frau Rektor bei den Jungsten Auf Tischmanieren wurde nicht pedantisch geachtet einzig die Schlussparole Tisch ist aufgehoben mochte Assoziationen mit Militar oder Kommersritualen aufkommen lassen Als Neuankommling und Drittklassler sass ich zuerst irgendwo in der Mitte und konnte voll Respekt die Alteren betrachten In meiner Nahe sass Ueli Prager dessen Unwillen ich eine Zeitlang erregt hatte weil mein eifriges Cellospiel fur ihn offenbar kein Ohrenschmaus war Auf dem Weg zu unserem Aussenquartier spater als wir Alteren bei Altherrs und Kriemlers auslogiert waren klarte er mich trotzdem einmal auf dass es sich lohne den frivolen Roman eines gewissen D H Lawrence Lady Chatterley s Lover zu lesen Das Fazit fur mich und wohl die meisten Mitpensionare Wahrend der Jahre im Pensionat haben wir furs Leben die abgedroschene Wendung ist leider kaum ersetzbar wohl mehr gelernt als im Schulbetrieb 46 Erster Weltkrieg Bearbeiten Neben der alltaglichen Arbeit in Schule und Pensionat fielen in Wildis Zeit als Rektor auch aussergewohnliche Ereignisse wie der Erste Weltkrieg Nachdem am 28 Juli 1914 Osterreich Ungarn nach dem Attentat von Sarajevo Serbien den Krieg erklart hatte erfolgte am 3 August die Mobilmachung der schweizerischen Armee Alle drei Hauptlehrer der Kantonsschule Trogen darunter auch Wildi als Oberstleutnant im Schutzenbataillon 4 wurden in den Militardienst einberufen Die Aufrechterhaltung des Schulbetriebes stellte eine grosse Herausforderung dar da Stellvertreter zu suchen waren das Schulprogramm abgeandert und auch die Frage der Maturitatsprufungen geklart werden musste die Maturitatszeugnisse wurden schliesslich aufgrund der Schulnoten der letzten vier Zeugnisse erteilt 47 Dass sich Wildi auch wahrend seines Aktivdienstes um die Schule gekummert hatte zeigt ein dreiseitiger Brief von 1915 an die Kantonsschulkommission in welchem er sich ausfuhrlich zur Parallelisierung der Klassen in Trogen aussert 48 Kinderlahmung Bearbeiten nbsp Die ersten Schutzimpfungen gegen Kinderlahmung fanden Anfang der 1960er Jahre stattIn den 1930er Jahren tauchten in der Ostschweiz zwei Epidemien von Kinderlahmung auf Auch die Kantonsschule hatte mit den Gefahren der Krankheit zu kampfen Im Sommer 1931 erkrankten zwei Schuler der KST an Poliomyelitis Trotz des Massnahmenkataloges des Eidgenossischen Gesundheitsamtes starb am 15 Juni einer der beiden an den Folgen der Infektion Wahrend der Sommerferien traten wieder zwei Falle von Kinderlahmung diesmal in der Bevolkerung von Trogen auf Ernst Wildi begann sich erneut mit Arzten zu beraten und leitete die notwendigen Massnahmen ein Die Ferien wurden um zwei Wochen verlangert so dass der Schulbeginn erst am 1 September stattfand als Ausgleich verkurzte man die Herbstferien 49 Trotz des vorangegangenen Todesfalles tat sich Wildi anfangs schwer damit den Schulbetrieb umzustellen wie ein Brief vom 10 August an ein Mitglied der Kantonsschulkommission belegt Ich hatte mit dem Sanitatsdirektor mit dem Oberarzt und unserer Trogener Gesundheitsbehorde ziemlich viel zu verkehren weil meiner Ansicht nach die Isolation der Erkrankten und ihrer Angehorigen viel zu lax war ich glaube es wird nun in dieser Beziehung besser Hingegen scheinen mir die Vorschriften unertraglich dass wir die Schule erst 14 Tage nach dem letzten Poliomyelitisfall in Trogen eroffnen sollten Wie wenn nun Ende des Monats in Trogen wieder ein Fall auftritt Soll man dann die Schule wieder um 14 Tage hinausschieben Da kann es Oktober oder November werden bis der Schulkarren wieder laufen darf Ich gehe heute fur einigeTage nach Bern ich hatte bis jetzt eigentlich keinen frohen Ferientag die Verantwortung lag druckend auf mir 50 Nach einer Besprechung mit der Kantonsschulkommission erfolgte auch die Absage am jahrlichen Turnfest Daruber und auch uber seine weitere Bedenken informierte Wildi am 24 August die beiden Turnlehrer Ich brachte die Sprache auch auf das beabsichtigte Turnfestchen des KTV vergass dabei den Schiesstag zu erwahnen Was aber Herr Dr Horler riet gilt naturgemass fur beide Veranstaltungen Er ist der Meinung man durfe das Turnfestchen nicht abhalten besonders auch der Tanzerei wegen Letzte Woche wurde aus Heiden das sich von der Krankheit befreit wahnte aus Buhler und ich glaube auch aus Rehetobel je wieder ein Fall gemeldet So lange es nun rings um uns herum spuckt ist absolute Vorsicht geboten mussen unnotige Ansammlungen von Jungvolk vermieden werden Und wenn man dann bedenkt dass es sich um das Leben oder die eventuelle lebenslangliche Lahmung von jungen Menschen handelt so mussen an sich sehr berechtigte Wunsche zurucktreten Hoffentlich muss nicht auch noch die Schulhauseinweihung ausfallen 51 Die Einweihung des Roten Schulhauses vom 24 Oktober konnte dann problemlos durchgefuhrt werden Im Sommer 1936 traten erneut Falle von Kinderlahmung auf diesmal zuerst im Nachbarort Speicher Wie schon 1931 wurden etliche Massnahmen eingeleitet um die Verbreitung der Krankheit zu verhindern vor allem Anzeigepflicht Isolierung und Desinfizierung Lehrer und Schuler aus Speicher durften die Kantonsschule nicht mehr besuchen zudem wurde ein Verbot erlassen in den Nachbarort zu gehen und das Quartal wurde acht Tage fruher beendet Kurzzeitig galt auch ein Hausierverbot In den Sommerferien tauchte auch ein Krankheitsfall in Trogen auf der jedoch mild verlief so dass Wildi lediglich ein Zeugnis vom Hausarzt der zuruckkehrenden Schuler verlangte 52 Person Wildi Bearbeiten nbsp Ernst und Bertha Wildi an der Maturafeier 1933Von seinen Zeitgenossen wird Ernst Wildi einhellig als streng aber fair beschrieben Er hatte klare Prinzipien Was man gerade tut das ist das Wichtige darum soll man es recht tun 53 und so wusste man stets woran man bei ihm war Hinter der harten Schale versteckte sich jedoch ein weicher Kern Elisabeth Pletscher beschrieb seinen Charakter folgendermassen Der langjahrige Rektor Ernst Wildi spielte dabei die absolute Autoritatsperson er war sozusagen nicht nur in der Schule sondern auch im Dorf der Papst Rektor Wildi war eine Erzieherpersonlichkeit mit ausserordentlicher Begabung Jeder einzelne Schuler jede Schulerin lag ihm am Herzen mit allen Noten Fragen und Problemen konnte man sich an ihn wenden er strahlte Vertrauen und Verstandnis aus Er war streng oft sehr streng aber nie stur stets liebevoll diskret und hilfreich fur die Schwacheren Ungerechtigkeiten duldete er nicht Missetater tadelte er konnte aber auch grossmutig verzeihen wenn Einsicht und Reue vorhanden waren 54 Und Hans Banziger der von 1932 bis 1936 in der Pension Wildi lebte erinnerte sich Meines Erachtens war Rektor Wildi kein Dorfpapst und keine absolute Autoritatsperson sondern einfach eine grosse Personlichkeit hinter deren Prominenz und Beherrschtheit sich viel Sensibilitat versteckte Der ubertragene Titel Kadi arab kadhi Richter war eine gute Umschreibung der einflussreichen Stellung Niemand hatte im Hinblick auf seine Strenge an das Schreckensbild eines deutschen Oberstudiendirektors gedacht Er war ein Berner Oberst aber andersartig als er im Buche steht Kein Intellektueller sondern schlicht ein ungewohnlich kluger Mann mit viel Mitgefuhl Ich habe nur noch zwei oder drei Kegelabende mit dem Rektor deutlich vor Augen Von uns Schulern war der eine beim Zielen erfolgreich der andere nicht Kadi strengte sich zu unser aller Genugtuung ausserordentlich an Den Hut legte er so viel ich mich erinnere nicht ab und die Zigarre oder den Stumpen behielt er im Mund Wenn s zum Abwurf kam folgte ein kleiner Hupfer verbunden mit einem eleganten Ausschwenken des linken Beins 55 Beruchtigt war Ernst Wildi vor allem fur seine gestrenge Art die Kantonsschule zu leiten Er griff wenn notig hart durch um Ordnung zu halten Beispielsweise meldete er 1929 im Klartext an den Regierungsrat Die Klassen II und IV OR an und fur sich nicht besonders begabt arbeiten nicht wie es sein sollte Ich mahnte eindringlich und stellte in Aussicht dass wir mit der Sauberung beginnen werden wenn nicht ein anderer Zug in die Klassen komme Der Erfolg meiner Mahnung war ungenugend und um nicht die guten Elemente der Klasse im Vorwartskommen weiter zu hindern removierten wir folgende Schuler nachdem schon im Juli ein Oberrealschuler der IV Klasse eliminiert worden war Vier weitere Schuler erhielten die Drohung der Remotion auf nachste Weihnachten 56 Und als 1935 die Absenzen bei den Madchen uberdurchschnittlich zunahmen hielt er vor den versammelten Schulerinnen eine Standpauke in welcher er ihnen ins Gewissen redete Dann furchte ich besonders das hysterische Sichdrucken vor Unangenehmem das Sichfluchten in die Krankheit das einem das ganze Leben zum Unheil werden kann Wie sollen wir dem Ubel entgegentreten Ich dachte von den Madchen in Zukunft jedesmal vom Pensionat eine schriftliche Entschuldigung zu verlangen Aber ich bin kein Bureaukrat der viel Schreibereien liebt und ich mochte mit Vertrauen und nicht mit Misstrauen mit euch verbunden sein Ich versuche nun vorderhand an eure Einsicht an eure Ausdauer an eure Energie zu appellieren damit ihr wenigstens die Absenzen auf das unumganglich notwendige Minimum herabschraubt Denkt zum Beispiel an die Dienstboten ich habe drei junge Madchen im Haus von morgens fruh bis abends an der Arbeit ohne zu klagen Wir haben euch ja sonst in den Klassen wirklich gerne denn ihr bringt einen doch etwas feineren Ton Aber flotte Besen musst ihr sein nicht Puppen 57 Als Wildi 1936 vor versammelter Schuler und Elternschaft seine Ansprache zum jahrlichen Schulerabend hielt nutzte er die Gelegenheit seine erzieherischen Prinzipien zu unterstreichen und forderte unter anderem Einfachheit Naturlichkeit Pflichtbewusstsein gegenuber den Kameraden den Eltern und gegenuber Land und Volk Jedes Auftrumpfen jedes Geldverschleudern sei es fur Toiletten oder andere Dinge ist als unschweizerisch unerwunscht Naturlich durfen wir auch unbequeme Elemente nicht dulden Eine Kantonsschule muss eine Ausleseschule sein die sich um die schwere Aufgabe nicht herumdrucken darf wegzusieben was aus diesem oder jenem Grunde nun einmal fur ein Studium nicht taugt 58 nbsp Visitenkarte von Ernst Wildi kurz nach seinem Stellenantritt 1902Wildi war ein kritischer Beobachter seiner Mitmenschen und der Menschheit uberhaupt nicht umsonst stellte er fest Wir betrachten die Civilisation als dunnen Firnis uber der wahren Menschennatur 59 Dennoch war er auch bekannt fur seine Nachstenliebe und Hilfsbereitschaft So setzte er sich immer wieder dafur ein dass die Pensionsgelder fur Minderbemittelte herabgesetzt wurden oder veranlasste Geld Kleider und Lehrmittelspenden 1936 bedankte sich diesbezuglich beispielsweise ein Vater mit folgenden Worten Geehrter Herr und Frau Rektor Ich fuhle mich verpflichtet fur die Gaben die Sie meinem Sohn Name des Schulers zu teil werden liessen herzlich zu danken In einer Zeit da der Arbeiter so sehr zu kampfen hat schatzt man solches doppelt Ich mochte schliessen mit einem herzlichen Vergelts Gott 60 Auch als im Umkleideraum der Turnhalle Geld entwendet wurde richtete Wildi gegenuber dem Dieb den familiaren Umstanden entsprechend und schrieb unter anderem an die Eltern Ich kann den Ersatz des Geldes von einer arbeitslosen Familie nicht verlangen und ich will den Schaden aus der Lehrmittelkasse decken Ich mochte naturlich die Lebenskurve Name des Schulers nicht jah umbiegen ihm nicht fur sein ganzes Leben schaden Ich werde daher weder der Lehrerschaft noch den Behorden Meldung erstatten Aber Name des Schulers erhalt das Ultimatum das heisst wenn Ihr Sohn trotz meiner Mahnung und Warnung sich gegen Erwarten nicht flott halten sollte so wurde er augenblicklich unter der Meldung an die Behorden aus der Schule entlassen und dem Jugendgericht uberwiesen 61 Auch griff Wildi fur die Kantonsschule auf seine eigenen Ersparnisse zuruck Als 1929 ein Mangel an Finanzen fur neue Kadettengewehre herrschte schrieb er selbstlos an die Behorden Die Kadettenkommission beantragt die Anschaffung von 45 Stuck dieser Waffen Ich werde 10 Stuck aus meiner Tasche zahlen so dass fur den Kanton noch eine Auslage von 25 35 875 bleibt 62 Demission und fruhzeitiger Tod BearbeitenIm Laufe der 33 Jahre in denen Ernst Wildi an der Kantonsschule Trogen als Rektor tatig war machten sich zunehmend Arbeitsuberlastung und Ubermudung bemerkbar Auch der Kampf mit Besserwissern Kritikern und den Behorden zehrte an Wildis Gesundheit Bereits 1927 in einer Orientierung im Gemeinderat bezuglich der finanziellen Beteiligung am Erweiterungsbau von 1931 stellte Wildi dazu zynisch fest Die Art wie sich die Herren Vorgesetzten benahmen zeigt wie notig es sei im Lande vernunftige Manner zu bilden damit die Behorden besser bestellt werden mogen 63 Und als ein Jahr spater die Turnhalle gebaut war schrieb er an einen Freund Eine Uberlegung stimmt mich etwa einmal ein wenig bitter Wenn dann die Schule einmal richtig atmen kann dann werden meine Krafte und die meiner lieben Frau durch die tagliche Kleinarbeit die sich ja in der Hauptsache hinter den Kulissen abspielt erlahmt sein und personlich werde ich dann das Schone nicht mehr geniessen konnen 64 Nach den Problemen beim Turnhallenbau drohte Wildi im Januar 1928 mit der Kundigung Und als erneute Differenzen in der Planungsphase des Roten Schulhauses auftauchten u a das Inserat welches die KST in Verruf brachte reichte er Anfang 1929 seine Demission ein Am 5 Mai teilte er einem Bekannten mit Aber heute wo der Zeitpunkt meiner Demission als Lehrer und Rektor schon nahe bevorsteht lade ich mir keine weitere Burde auf Wie sich meine Zukunft gestaltet ob ich den Staub Trogens von den Fussen schutteln werde weiss ich selbst noch nicht Ich weiss nur dass ich die Verantwortung die nun schon 25 Jahre auf mir liegt aus gesundheitlichen personlichen und anderen Grunden nicht weiter tragen mag Aber ich bin durch die genaue Kenntnis des Werdens und der Stellung der Schule zu einem Pessimisten geworden 65 Trotz Wildis klaren Worte konnten die Behorden den pflichtbewussten Rektor dazu uberreden dass dieser seine Kundigung wieder zuruckzog nbsp Grab mit Gedenktafel von Ernst und Bertha Wildi auf dem Friedhof in TrogenDas Fass zum Uberlaufen brachte dann eine Ruge der Staatswirtschaftlichen Kommission weil sich Wildi im Jahresbericht der Kantonsschule 1935 36 eine Kritik an den Behorden erlaubte In der Folge fuhlte er sich zutiefst verletzt nach all seinen Muhen fur den Kanton und die Schule und reichte deshalb im Fruhjahr 1937 seinen definitiven Rucktritt ein 66 Im Herbst desselben Jahres verabschiedete er sich bei seinen Arbeitskollegen mit folgenden Worten Und nun liebe Kollegen ist mein Lied aus und damit auch mein Kampf gegen viel Kleinliches gegen Nadelstiche gegen bremsende finanzielle Sorgen gegen Unzulanglichkeiten in der brodelnden Jugend und in mir selbst Aber mein Lebenswerk ist wohlgelungen denn ich habe die letzte Furche im Acker so grad gezogen wie die erste Ich danke Gott der mir die Kraft und die Gesundheit fur meine Arbeit gab und mir erlaubte so viele Jahre mit der Jugend zu leben 67 Am 19 September uberraschten die Kantonsschuler ihren Rektor mit einem Fackelzug zu Wildis Heim zwei Wochen spater richtete er seine letzte Rede an die Schuler der Kantonsschule wobei er seiner Verbitterung noch einmal Platz gab und danach zum letzten Mal erzieherische Ermahnungen folgen liess Da steht nun ein Rektor in einem kleinen Dorf mit seinen 300 bis 400 lebendigen Buben und Madchen so recht zwischen Hammer und Amboss drin Drum wird man ob all der Arbeit und Verantwortung mit den Jahren mude Die Krafte erlahmen und wenn dann noch von aussen Anrempeleien erfolgen die man als nicht berechtigt ansieht dann mag man eines Tages einfach nicht mehr besonders wenn man nie nur um des Lohnes sondern um einer inneren Verpflichtung willen in alle Nacht hinein arbeitete Auch ist es das Los alles Organischen Was froh lichtwarts wuchs das muss sich einst bescheiden wieder der Erde zuneigen Wohl dem der neuen Kraften Platz machen kann bevor man ihn als uberlebt empfindet Und nun erlaubt mir noch einige Wunsche und Bitten anzubringen Vergesset nie dass ihr neben gleichaltrigen Kameraden die schon fruh bei fremden Menschen ihr oft schweres Brot verdienen mussen begunstigt seid Ich bitte euch schreibt auf die Fahne die euch im Leben vorflattern soll auch das Wort Harmonie Alle Einseitigkeit ist unschon und zu jedem Gewicht braucht es ein Gegengewicht Gebt dem Geist was des Geistes dem Korper was des Korpers ist Duldet unter euch nie unkameradschaftliche Angeberei aber macht euch energisch Front gegen unfeine Kameraden die ihre Uberlegenheit missbrauchen und andere einschuchtern Dient euren Mitmenschen ihr werdet erfahren wie das bereichert und begluckt wahrend Egoismus alles in uns erkalten lasst Und nun danke ich euch allen noch einmal von Herzen fur alle Liebe fur alles Vertrauen das ihr mir entgegengebracht habt Verzeiht mir wenn mir in der Ubermudung gelegentlich bose Worte entfuhren wenn ich mein Temperament nicht immer genugend in der Hand hatte Ein Unrecht zufugen das wollte ich wahrlich nie Vergesset mich nicht zu rasch und sollte ich diesem oder jenem noch einen Dienst erweisen konnen so wird mein Haus allzeit gastlich offenstehen 68 Wildis letzter amtlicher Brief stammte vom 14 Oktober und war an den Landammann adressiert Mit dem heutigen Tag lege ich mein Amt als Lehrer und Rektor der Appenzell Ausserrhodischen Kantonsschule nieder Ich habe Herrn Doktor Wohnlich Rektor von 1937 1948 alle notwendigen Akten ubergeben Bei meiner Abmeldung aus dem appenzellischen Staatsdienst bitte ich dringend von der Kantonsschulkommission aus keine weitere Abschiedsstunde in Aussicht zu nehmen Ich bin froh wenn das Loslosen nun endgultig uberstanden ist 69 Nach dem Amtsrucktritt gedachte Ernst Wildi seine schriftstellerischen Plane zu verwirklichen Dazu kam es jedoch nicht mehr Es folgte ein Magenleiden und eine Herzlahmung welche eine Operation unabdingbar machten Aus der Narkose erwachte Wildi nicht mehr und verstarb um die Mittagsstunde des 11 Januar 1939 Die Trauerfeier fand am 14 Januar im Krematorium von St Gallen statt In der Todesanzeige wurde darauf hingewiesen dass auf Wunsch des Verstorbenen anstelle Blumen zu spenden der Armen zu gedenken sei Am 25 April 1939 beschloss der Gemeinderat von Trogen durch den Bildhauer Wilhelm Meier Schuler an der KST von 1894 bis 1897 eine Gedenktafel mit folgender Inschrift fur die Grabstatte von Ernst Wildi anzufertigen Unserem Mitburger Forderer und Ausbauer der Kantonsschule Trogen dem grossen Schulmanne Erzieher und Jugendfreund dem vorbildlichen Burger und Patrioten Rektor Dr h c Ernst Wildi in Dankbarkeit gewidmet von der Gemeinde Trogen Nach der kinderlosen Ehe lebte Bertha Wildi Bruderer noch weitere 29 Jahre in Trogen und starb 1968 Ihre sterblichen Uberreste wurden mit denen ihres Gatten zu einem Familiengrab vereint Wirkung Nachleben BearbeitenErnst Wildis Schaffen wirkte noch Jahrzehnte nach seinem Tod 1995 wurde mit der Arche das bis anhin grosste Gebaude der Kantonsschule eingeweiht Bei dieser Gelegenheit bezeichnete Willi Eugster 14 Rektor der KST Ernst Wildi 56 Jahre nach seinem Tod als die wichtigste Personlichkeit in der Entwicklung der Kantonsschule 70 Allerdings wurden seine zahlreichen Verdienste fur die Schule schon wahrend seiner Amtszeit als Rektor erkannt und honoriert nbsp Urkunde zum Ehrendoktor verliehen von der Universitat Zurich 1923Ehrendoktor Bearbeiten 1923 prufte die Universitat Zurich einen entsprechenden Antrag von dem Wildi nichts wusste und verlieh ihm den Ehrendoktor Dr h c honoris causa 71 Die Universitat Zurich unter dem Rektorate des Herrn Professor Dr jur utr Ernst Hafter verleiht durch die Philosophische Fakultat unter dem Dekanate des Herrn Professor Dr phil et med Arthur Wreschner mit dieser Urkunde kraft des ihr gesetzlich zustehenden Rechtes Herrn Ernst Wildi aus Wiggiswil Bern Rektor der Kantonsschule Trogen der durch sein uberlegenes padagogisches Geschick und seine starke Personlichkeit die ihm anvertraute Schule zu einer vorbildlichen machte ehrenhalber die Wurde eines Doktors der Philosophie Rektor Wildi Stiftung Bearbeiten Schon kurz nach Wildis Ableben wurde im Sinne seiner Wohltatigkeit die Wildi Stiftung ins Leben gerufen Im Mitteilungsorgan der ehemaligen KST Schuler berichtete 1939 der neue Rektor unter der Rubrik Aus der Kantonsschulgemeinde Zum Schluss mochte ich hier noch eine neue philanthropische Stiftung erwahnen die im Laufe des verflossenen Jahres gegrundet wurde Ich erfulle diese Chronistenpflicht mit herzlichem Dank an die edlen opferfreudigen Initianten und gebe einem derselben Gelegenheit auch die anderen Mitglieder des KVT zu orientieren Ing Max Schmidheiny Schuler an der KST von 1921 bis 1927 und Pensionar bei Wildi Heerbrugg schreibt Nach dem Hinschied von Herrn Rektor Dr Ernst Wildi haben einige ehemalige Wildianer beschlossen ihrem verehrten Lehrmeister ein Denkmal zu setzen in dem Sinne dass sie speziell unter den ehemaligen Pensionaren von Herrn Rektor Wildi eine Sammlung veranstalteten welche den schonen Betrag von annahernd Fr 20 000 ergab Dieser Fonds soll dazu dienen eine Rektor Wildi Stiftung zu grunden mit dem Zweck fahigen unbemittelten Kantonsschulern die Absolvierung der Kantonsschule zu erleichtern 72 Unter den zahlreichen Spendern befanden sich sogar ehemalige Schuler welche mittlerweile in Rio de Janeiro und New York lebten 73 Wildis Grab Bearbeiten nbsp Die Sandstein Gedenktafel am Eingang des Roten Schulhauses erinnert seit 2019 an Wildis SchaffenAls 1963 das 25 Todesjahr von Wildi naher ruckte erreichte Rektor Walter Schlegel 2 Rektor nach Wildi ein Brief aus Durham North Carolina USA von einem ehemaligen Schuler Sehr geehrter Herr Rektor als ehemaliger Kantonsschuler Matura 1913 habe ich wahrend meiner Schweizer Ferien wieder einmal Trogen besucht Dabei bemerkte ich dass die seinerzeit von der Gemeinde Trogen gestiftete Erinnerungsplatte fur Herrn Rektor Wildi im Friedhof angebracht ist In Ubereinstimmung mit anderen Ehemaligen mit denen ich die Sache besprach habe ich das Gefuhl dass das Kantonsschulgebaude selbst ein besserer Platz fur die wohlverdiente Ehrenmeldung ware Dort ware sie fur kommende Generationen von Studierenden eine fortdauernde Inspiration Auf dem Friedhof ist sie wenigen zuganglich und wird von wenigen beobachtet Wahrscheinlich musste sie dort mit der Zeit uberhaupt verschwinden Ich habe Herrn Gemeindehauptmann Niederer in demselben Sinne geschrieben und wurde es sehr begrussen wenn Sie sich entschliessen konnten zu der vorgeschlagenen Losung Hand zu bieten 74 Aus dem Antrag wurde jedoch nichts da der Beschluss der ehemaligen Gemeindebehorde die Platzierung auf dem Grab nicht aufgehoben werden konnte Ein weiterer Vorschlag eine neue Gedenktafel fur das Schulareal in Auftrag zu geben wurde ebenfalls nicht realisiert 1994 meldete sich auch der ehemalige Kantonsschuler und Movenpick Grunder Ueli Prager und schrieb bezuglich des Grabes von Ernst Wildi an den Dorfpfarrer Von 1929 bis 1935 bin ich in Trogen zur Schule gegangen und blicke auf eine sehr gluckliche damalige Zeit zuruck Ich war in Pension bei meinem verehrten Lehrer und Erzieher Herrn Rektor Wildi dem ich in Dankbarkeit gedenke Ich war kurzlich in Trogen auf einem 2 tagigen Heimwehbesuch und wie auch in fruheren Jahren war ich entzuckt und erfreut von der Appenzeller Landschaft aber auch von der typischen Trogener Atmosphare Ich war auch auf dem Grab von Rektor Wildi und habe mit etwas Trauer und Wehmut gesehen dass die Inschrift kaum mehr lesbar und der Stein von irgendwelchen Steinflechten bedeckt ist Auch die Blumenpflege war nicht ganz so wie ich mir das vorgestellt hatte fur einen Mann dem so grosses Verdienst um Trogen zukommt 75 In der Folge finanzierte Prager die Grabmal Renovation fur 3100 Franken und bezahlte sechs Jahre spater den Grabunterhalt durch die Gemeinde Trogen fur die folgenden zwei Jahrzehnte bis ins Jahr 2022 dazu schrieb er an seine ehemaligen Kantonsschulkameraden Das Hauflein das sich noch unseres damaligen Rektors erinnert ist geschrumpft Von den Pensionaren im Wildihaus bleiben Max Honegger und ich Ja und nach den 20 Jahren sind wohl die Erinnerungen aller lieben Freunde erloschen 76 Im Hinblick auf die Auflosung des Grabes entschied die KST Schulleitung 2019 exakt 80 Jahre nach Wildis Tod die Erinnerungsplatte vom Grab auf den Schulcampus zu uberfuhren Als Standort wahlte man das Rote Schulhaus das wiederholt als einer von Wildis grosstem Beitrag an die Kantonsschule angesehen wurde Seither hangt die von Wilhelm Meier gestaltete Gedenktafel einige Meter neben seinem Brunnen aus dem Jahre 1965 Veroffentlichungen BearbeitenDie Appenzell a Rh Kantonsschule in Trogen zum hundertjahrigen Bestand Eigenverlag Trogen 1921 Literatur BearbeitenJakob Heim Zur Geschichte der Kantonsschule Trogen In Programm der Kantonsschule Appenzell Eigenverlag Trogen 1875 Kantonsschulkommission Reorganisation der Kantonsschule von Appenzell A Rh Gutachten der erweiterten Kommission Eigenverlag Trogen 1906 Ernst Wildi Die Appenzell a Rh Kantonsschule in Trogen zum hundertjahrigen Bestand Eigenverlag Trogen 1921 Diverse Rektoratskorrespondenz von Ernst Wildi 1905 1939 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 Max Amstein In Memoriam Rektor Wildi In KVT Mitteilungen Nr 18 Eigenverlag Trogen 1939 S 1 28 H Meili Zum 100 Geburtstag von a Rektor Dr h c Ernst Wildi In KVT Mitteilungen Nr 57 Eigenverlag Trogen 1978 S 49 52 Walter Imhoof Trogener Erinnerungen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges In KVT Mitteilungen Nr 64 Eigenverlag Trogen 1985 S 15 19 Karl Barth Jugenderinnerungen an Trogen In KVT Mitteilungen Nr 66 Eigenverlag Trogen 1987 S 15 18 Heidi Eisenhut Die Geschichte der Kantonsschule Trogen In Sonderausgabe des Sodbrennens zur Arche Einweihung Eigenverlag Trogen 1995 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Wildi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite der Kantonsschule Trogen zu Ernst Wildi Website der Kantonsschule Trogen Website des Kantonsschulvereins Trogen Zeitzeugnisse Appenzell 500 Jahre Mitgliedschaft EidgenossenschaftEinzelnachweise Bearbeiten Otto Ritzmann Brief vom 7 April 1923 an die Universitat Zurich Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 17 Ernst Wildi Brief an die Kantonsschulkommission vom 2 November 1927 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 48 1 07 August Meier Brief an die Kantonsschulkommission vom 11 Juni 1895 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 Ernst Wildi Die Appenzell a Rh Kantonsschule in Trogen zum hundertjahrigen Bestand Eigenverlag Trogen 1921 S 106 110 Ernst Wildi Brief an die Kantonsschulkommission vom 23 Juli 1933 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 07 Ernst Wildi Brief an den Landammann vom 28 Juli 1934 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 9 02 Ernst Wildi Die Appenzell a Rh Kantonsschule in Trogen zum hundertjahrigen Bestand Eigenverlag Trogen 1921 S 167 173 Ernst Wildi Brief an die Kantonsschulkommission vom 2 November 1927 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 48 1 07 S 3 4 Elisabeth Pletscher Trogen das Schuldorf in den zwanziger Jahren In KVT Mitteilungen Nr 74 Eigenverlag Trogen 1995 S 71 73 Ernst Wildi Rede vom 1 Marz 1936 an der Kirchhori Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 43 5 05 Ernst Wildi Ansprache am Schulerabend 1936 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 08 Hanspeter Strebel Kathrin Barbara Zatti Es gibt Dinge die brauchen Zeit Elisabeth Pletscher Zeitzeugin des 20 Jahrhunderts Appenzeller Verlag Herisau 2005 ISBN 3 85882 410 0 S 213 Gerhard Falkner Theater an der Kantonsschule In KVT Mitteilungen Nr 67 Eigenverlag Trogen 1988 S 57 103 Ernst Wildi Brief an die Kantonsschulkommission vom 3 November 1920 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 38 3 03 Ernst Wildi Brief an die Kantonsschulkommission vom 3 November 1920 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 38 3 03 Ernst Wildi Brief der Kantonsschulkommission an Ernst Wildi vom 2 Dezember 1920 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 38 3 03 Ernst Wildi Die Appenzell a Rh Kantonsschule in Trogen zum hundertjahrigen Bestand Eigenverlag Trogen 1921 S 3 4 Ernst Wildi Brief an den Regierungsrat vom 4 November 1925 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 07 Ernst Wildi Brief an den Regierungsrat vom 6 September 1927 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 47 1 07 Ernst Wildi Brief an den Regierungsrat vom 28 Januar 1928 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 47 1 05 Regierungsrat Tanner Brief an Ernst Wildi vom 30 Januar 1928 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 47 1 05 Ernst Wildi Einweihungsrede 1928 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 47 2 03 Ernst Wildi Brief an Hans Balmer vom 26 Februar 1929 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 48 1 01 Arnold Altherr Brief an Ernst Wildi vom 2 Marz 1929 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 48 1 01 Dossier zur Affare Landsgemeinde von 1929 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 48 1 05 Arnold Altherr Brief an Ernst Wildi vom 1 Mai 1929 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 48 1 05 Ernst Wildi Brief an Arnold Altherr vom 2 Mai 1929 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 48 1 05 Ernst Wildi Brief an den Regierungsrat vom 6 Mai 1929 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 48 1 05 Howard Eugster Brief an Ernst Wildi vom 2 Juli 1929 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 4 10 Dossier zur Affare Rote Fahne von 1929 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 4 10 Ernst Wildi Brief an die Kantonsschulkommission vom 7 Februar 1930 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 13 Erziehungsdirektor Johann Jakob Tanner Brief an Ernst Wildi vom 1 Februar 1930 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 13 Ernst Wildi Brief an die Kantonsschulkommission vom 27 Februar 1930 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 13 H Eugster Rede zur Schlusselubergabe vom 24 Oktober 1931 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 48 3 03 Ernst Wildi Brief an den Regierungsrat vom 26 Oktober 1931 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 48 3 03 Ernst Wildi Brief an den Regierungsrat vom 26 April 1927 Schularchiv Kantonsschule Trogen KST 007 1 01 Helmut Berg Trogen im Aufwind Aviatisches im Zusammenhang mit Trogen und Trogenern In KVT Mitteilungen Nr 66 Eigenverlag Trogen 1986 S 63 75 Statuten des Albatros Vereins vom 8 Marz 1929 Schularchiv Kantonsschule Trogen KST 007 1 13 Motorlose Fluge in der Ostschweiz In Schweizer Aero Revue Zurich 1928 Helmut Berg Trogen im Aufwind Aviatisches im Zusammenhang mit Trogen und Trogenern In KVT Mitteilungen Nr 66 Eigenverlag Trogen 1986 S 63 75 Rolf Stadler Brief an Frederic Fischer vom 17 April 1991 Schularchiv Kantonsschule Trogen KST 007 1 01 Elisabeth Pletscher Verarbeitung 1 Weltkrieg und Zeitgeschichte In Sonderausgabe des Sodbrennens zur Arche Einweihung Eigenverlag Trogen 1995 S 10 Otto Ritzmann Brief vom 23 Januar 1948 an die Herren der Rektor Wildi Stiftung Schularchiv Kantonsschule Trogen KST 001 3 05 Elisabeth Pletscher Trogen das Schuldorf in den zwanziger Jahren In KVT Mitteilungen Nr 74 Eigenverlag Trogen 1995 S 71 73 Ernst Wildi Brief an die Kantonsschulkommission vom 2 November 1927 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 48 1 07 S 8 KVT Mitteilungen Nr 75 Eigenverlag Trogen 1996 S 88 90 Dossier Erster Weltkrieg Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 6 Ernst Wildi Brief an die Kantonsschulkommission vom 24 Marz 1915 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 6 01 Diverse Korrespondenz zur Kinderlahmung 1931 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 7 01 Ernst Wildi Brief an Dr E Horler vom 10 August 1931 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 7 01 Ernst Wildi Brief an E Knellwolf und O Eugster vom 24 August 1931 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 7 01 Korrespondenz zur Kinderlahmung 1936 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 7 02 KVT Mitteilungen Nr 18 Eigenverlag Trogen 1939 S 11 KVT Mitteilungen Nr 74 Eigenverlag Trogen 1996 S 71 73 KVT Mitteilungen Nr 75 Eigenverlag Trogen 1996 S 88 90 Ernst Wildi Brief an Regierungsrat vom 7 Oktober 1929 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 05 Ernst Wildi Rede an die Madchen der Klassen IV VI 1935 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 05 Ernst Wildi Ansprache am Schulerabend 1936 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 08 KVT Mitteilungen Nr 18 Eigenverlag Trogen 1939 S 18 Brief an Ernst Wildi vom 9 November 1936 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 04 Ernst Wildi Elternbrief vom 15 September 1937 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 04 Ernst Wildi Brief an die Kantonsschulkommission von 1929 Schularchiv Kantonsschule Trogen KST 011 1 03 Ernst Wildi Orientierung im Gemeinderat Trogen vom 10 Oktober 1927 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 48 1 02 Ernst Wildi Brief vom 12 November 1928 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 47 1 06 Ernst Wildi Brief an C Meyer vom 5 Mai 1929 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 48 1 02 Korrespondenz zur Demission 1937 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 14 KVT Mitteilungen Nr 18 Eigenverlag Trogen 1939 S 26 KVT Mitteilungen Abschiedsrede an seine Schuler vom 2 Oktober 1937 Nr 18 Eigenverlag Trogen 1939 S 30 33 Ernst Wildi Brief an den Landammann vom 14 Oktober 1937 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 47 1 06 Feierliche Ankerubergabe Mit einem offiziellen Festakt wurde das neue Schulhaus der Kanti eingeweiht In Appenzeller Zeitung 4 September 1995 Otto Ritzmann Brief vom 7 April 1923 an die Universitat Zurich Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 17 KVT Mitteilungen Nr 18 Eigenverlag Trogen 1939 S 59 Spenderliste der Rektor Wildi Stiftung vom 9 Februar 1940 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 41 3 03 Frederick W Stocker Brief an Walter Schlegel vom 1 September 1963 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 22 Ueli Prager Brief an Pfarrer Ueli Schlatter vom 30 August 1994 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 24 Ueli Prager Brief an Ehemalige vom 27 September 2002 Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden D 027 60 5 24 PersonendatenNAME Wildi ErnstKURZBESCHREIBUNG Schweizer Gymnasiallehrer und SchulleiterGEBURTSDATUM 27 August 1878GEBURTSORT HuttwilSTERBEDATUM 11 Januar 1939STERBEORT Trogen AR Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Wildi amp oldid 233105578