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Dieser Artikel behandelt Systeme allgemein und philosophisch zu anderen Bedeutungen siehe System Begriffsklarung und Systematik Als System altgriechisch systema aus mehreren Einzelteilen zusammengesetztes Ganzes wird etwas bezeichnet dessen Struktur aus verschiedenen Komponenten mit unterschiedlichen Eigenschaften besteht die aufgrund bestimmter geordneter und funktionaler Beziehungen untereinander als gemeinsames Ganzes betrachtet werden konnen und so von anderem abgrenzbar sind Jegliches System ist allgemein ein abgrenzbares Ganzes das aus verschiedenen Teilen besteht die irgendwie geordnet miteinander vernetzt sind konkret gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme mit eigenen Merkmalen Bild Abstrakte Veranschaulichung Es gibt keine einheitliche Definition des Begriffs da die Bedeutungszuweisung je nach Fachgebiet sehr unterschiedlich ist Demnach ist auch der vorhergehende Satz eine Abstraktion im Sinne eines grossten gemeinsamen Nenners Folgende Konkretisierungen der einzelnen Parameter sind moglich 1 2 3 4 5 Jedes System erfullt zielgerichtet einen bestimmten Zweck und hat dazu mindestens eine besondere Eigenschaft die nicht in seinen Teilen enthalten ist sondern erst durch deren Kombination entsteht Bei technischen Systemen ist dieser Zweck offensichtlich Bei biologischen Systemen ist dieser Zweck die Vervielfaltigung der Gene Funktionen die diesem Zweck dienen sind bspw die Aufrechterhaltung eines stabilen Zustandes Homoostase Selbsterhaltung und Fortpflanzung 6 Die raumliche und oder zeitliche Grenze eines Systems kann durch seine Korperlichkeit oder bestimmte Krafte physisch beschrieben werden reale materielle konkrete Systeme oder rein gedanklich konstruierter zweckdienlicher Natur sein ideelle immaterielle theoretische Systeme Die Komponenten Elemente Teile eines Systems werden dadurch bestimmt dass sie voneinander abgrenzbare unterschiedliche Funktionen oder Aufgaben im System erfullen Im Grunde kann jeder beliebige reale Planet Baum Organ Bauteil u v m oder gedachte Gegenstand Laute Gebarden Zeichen Symbol u v m Teil eines Systems sein Ein System kann Teilsysteme Subsysteme enthalten und selbst Teil eines umfassenderen Systems Supersystem sein Die Art der Komponenten ihre Ordnung und Organisation bestimmt das raumliche Erscheinungsbild des Systems Die reale oder konstruierte Ordnung innerhalb von Systemen beruht auf Gesetzmassigkeiten die im Zusammenspiel der Verhaltensmoglichkeiten bestimmte Muster ergeben In einfachen Systemen ist dies grundsatzlich vorhersagbar sofern alle Parameter bekannt sind Diese Strukturregeln bestimmen den Komplexitatsgrad des Systems Komplexe Systeme sind hingegen aufgrund mehr oder weniger chaotischer Prozesse unvorhersagbar Werden Teile entfernt oder hinzugefugt verandert sich das System Die Beziehungen zwischen den Komponenten ist informationeller materieller und oder energetischer Natur und wirkt als Wechselwirkung Beeinflussung und oder Verknupfung Der Grad und oder die Herstellung oder Erweiterung von Beziehungen wird Vernetzung genannt Die Kybernetik untersucht die Beziehungen und Mechanismen zwischen Systemkomponenten Systemtypen konnen etwa wie folgt untergliedert werden Alle naturlichen Systeme sind reale Systeme die ohne gezielten anthropogenen Einfluss entstanden sind und die sich autopoietisch selbst erhalten Beispiele Quantensystem Atom Molekul Biologisches System Zelle Organsystem Psyche Okosystem Planetensystem Kunstliche Systeme sind Systeme die vom Menschen erdacht und konstruiert wurden Sie konnen materieller oder immaterieller Natur sein vereinen jedoch haufig beides Man unterscheidet reale technische Systeme Beispiele Werkzeug Maschine Computer bis hin zu ganzen Anlagen Soziale Systeme Beispiele Arbeitswelt Soziale Gruppen Familien Ethnien Organisationen und soziotechnische Systeme Beispiele Arbeitssysteme Informationssysteme Internet Eine Mischung aus naturlichen und kunstlichen realen Systemen stellen biotechnische Systeme Beispiele Viehzucht Klaranlage Kunstherz und soziookologische Systeme dar Beispiele Kulturlandschaft Bergbaufolgelandschaft Materielle Systeme werden je nach Art des Austausches mit ihrer Umgebung in offene geschlossene und abgeschlossene Systeme unterteilt Abgeschlossene und geschlossene Systeme kommen in der Realitat praktisch nicht vor ihre Modellierung ist aber bei der Untersuchung von sehr komplexen Systemen notwendig Die Systemtheorie untersucht die Strukturen und Ablaufe grundverschiedener materieller Systeme Immaterielle oder formale Systeme sind ausschliesslich kunstlich geschaffene gedankliche Systeme die ohne Anstoss durch den Menschen keine eigene Dynamik entfalten und deren Existenz von materiellen Systemen abhangt Beispiele Begriffssystem Koordinatensystem Axiomensystem Modell Theorie In unterschiedlichen Fachgebieten werden spezifische Begriffsverwendungen vorgeschlagen diskutiert und angewendet Viele Systeme haben vollig andersartige Eigenschaften als die Komponenten aus denen sie bestehen Wenn sich diese neuen Qualitaten nicht allein aus dem funktionalen Zusammenwirken der Teile von unten betrachtet erklaren beziehungsweise vorausberechnen lassen handelt es sich um emergente Eigenschaften Sofern keine Beziehungen der genannten Art zwischen den Teilen eines Ganzen bestehen handelt es sich nicht um ein System sondern um blosse Mengen Haufen oder Stoffgemische auch wenn die konstruierte Anordnung der Teile einer bestimmten Systematik unterliegt und als System bezeichnet wird Beispiele biologische Systematik Periodensystem der Elemente Inhaltsverzeichnis 1 Begriffs und Ideengeschichte 1 1 Antike 1 2 Neuzeit 2 Vergleichbare Systemeigenschaften 2 1 Struktur Ordnung und Organisation 2 2 Komplexitatsgrad 2 3 Stabilitat 2 3 1 Betrachtungen der Reaktion eines Systems auf der Makroebene im stationaren Zustand auf Storungen von aussen 2 3 2 Betrachtung der Elemente auf der Mikroebene 2 3 3 Abhangigkeit der Zuordnung von Systemgrenzen 2 4 Dynamik 2 5 Determiniertheit 2 6 Zeitvarianz 3 Systembegriff der Systemtheorie 4 Systembegriff der strukturalen Linguistik 5 Technik 5 1 EN 61069 1 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBegriffs und Ideengeschichte BearbeitenAntike Bearbeiten Die griechischen Ausdrucke systhma systama systema fanden Gebrauch als Oberbegriff fur alle verbandlichen Organisationen die offentlichen Gemeinwesen mit eingeschlossen 7 Daruber hinaus wird systhma gebraucht im Bereich der Medizin z B fur ein System von Pulsschlagen im Bereich der Musiktheorie z B fur ein System von Intervallen im Bereich der Literaturtheorie z B in der Bedeutung einer Komposition 8 An den musiktheoretischen Gebrauch knupft Platon in seinem spaten Dialog Philebos an Er spricht von den vielen Verbindungen welche aus den Zwischenraumen der Tone entstehen und von ebenfalls in Zahlen messbaren ahnlichen Verhaltnissen in den Bewegungen des Leibes zugleich musse man dabei bedenken was darin Eines und Vieles ist durch dieseart Uberlegung gelange man zur Einsicht die wegen der Unendlichkeit jedes Begriffs und Dinges aber nie abschliessbar sei 9 Der pseudo platonische Dialog Epinomis bezieht den Terminus systhma auf die Zahlen mit welchen die Gesetze der Sternbahnen erfassbar sind 10 Neuzeit Bearbeiten Seit dem 16 Jahrhundert wird der Systembegriff in verschiedenen Zusammenhangen verwendet so z B bezogen auf die Sphare der Politik zuerst durch Thomas Hobbes im Sinne einer political entity 11 Vergleichbare Systemeigenschaften BearbeitenUnter den Systemeigenschaften versteht man einen Satz von Eigenschaften die fur ein System charakteristisch sind Sie ergeben sich zum einen aus den Eigenschaften der Elemente des Systems und zum anderen aus der Systemstruktur also ihren Beziehungen untereinander Die im Folgenden naher beschriebenen Systemeigenschaften werden herangezogen um unterschiedliche Systeme zu beschreiben zu klassifizieren und miteinander zu vergleichen Struktur Ordnung und Organisation Bearbeiten Insbesondere bei der Untersuchung der Komplexitat von Systemen in den Systemwissenschaften ist eine korrekte Begriffsverwendung wichtig Haufig werden die Begriffe Struktur Ordnung und Organisation unscharf abgegrenzt synonym genutzt oder verweisen aufeinander vgl Tautologie Sprache sodass die Verifizierbarkeit der Aussagen und damit ihre Plausibilitat und ihr Stellenwert in Frage stehen Demgegenuber konnen sie wie folgt definiert werden 12 Struktur bezeichnet den inneren Aufbau eines Systems die Art und Weise wie die Systemkomponenten raumlich und materiell strukturell miteinander verbunden sind Die Betrachtung der Struktur allein lasst keine Ruckschlusse uber die Komplexitat der Verknupfungen oder funktionale Zusammenhange zu Dafur ist eine Bewertung der Ordnung und Organisation einer Struktur und ihrer jeweiligen Auspragung notwendig 12 13 Ordnung steht fur die Art und Weise der Beziehungen zwischen den Systemkomponenten einschliesslich der Regeln und Gesetzmassigkeiten nach denen sie Informationen austauschen Die Betrachtung der Ordnung eines Systems bzw einer Struktur zielt eher auf einen Zustand und auf quantitative Aussagen So bezieht sich der Ordnungsgrad auf die Anzahl der moglichen Beziehungen und nicht auf ihre Wirksamkeit 12 14 15 Organisation umfasst die Funktionalitat der Ordnung die Wirkungsweise des Informationsaustausches und die Aufrechterhaltung der Funktionszusammenhange Die Betrachtung der Organisation eines Systems bzw einer Struktur zielt eher auf Vorgange und auf qualitative Aussagen So bezieht sich der Organisationsgrad auf die Zweckdienlichkeit der bestehenden Beziehungen nicht auf Art und Zahl ihrer Regeln 12 16 15 und Selbstorganisation ist der systemimmanente Prozess des Ordnens 17 Komplexitatsgrad Bearbeiten Komplexe Systeme sind gekennzeichnet durch die Art und Zahl der Elemente als Voraussetzung fur Komplexitat sowie Art Starke Zahl und Dichte der Wechselbeziehungen dazwischen als entscheidende Faktoren der Komplexitat Sie wird bestimmt durch die Anzahl der Elemente sowie die Anzahl und die Art der Beziehungen Man unterscheidet zwischen struktureller Komplexitat Quotient aus Anzahl der Relationen und Elemente Komplexitatsmass K nr ne und zeitlicher Komplexitat Das heisst die Anzahl der moglichen Zustande die das System in einer Zeitspanne annehmen kann Beschreibung der Extrema einfache Systeme komplexe SystemeAnzahl der Elemente gering grossAhnlichkeit der Elemente in allen Merkmalen gleich in allen Merkmalen verschiedenMenge der Beziehungen gering grossDichte der Beziehungen Vernetzungsgrad gering grossBeispiel Pendel ChloroplastZwischen einfachen und komplexen Systemen sind alle Auspragungsgrade der Extrema moglich Die Komplexitat eines Systems hangt von der Definition der Systemgrenzen von der Zahl der als relevant erachteten Elemente und von den als relevant betrachteten Wechselbeziehungen Interdependenzen ab Viele komplexe Systeme weisen eine hierarchieahnliche Gliederung auf Je naher zeitlich und oder raumlich man herantritt umso mehr Details werden sichtbar Dabei konnen unabhangig vom Massstab immer wieder dieselben Strukturen auftreten In diesem Fall liegt keine Hierarchie vor sondern Selbstahnlichkeit Selbstahnlichkeit ist in der Biologie weniger bei Strukturen siehe aber Blumenkohl als bei Grundprinzipien zu finden z B gelten die Regeln der Evolution Uberproduktion Variation Selektion auf allen Struktur und Zeitebenen Eine wesentliche Folge hoherer Komplexitat ist zudem die Sprunghaftigkeit und Unvorhersagbarkeit der Entwicklung bis hin zu chaotischen Ablaufen Vor diesem Hintergrund werden komplexe nichtlineare Systeme von vorhersagbaren einfachen linearen Systemen unterschieden Stabilitat Bearbeiten Abhangig von der Art der Storung besitzen Systeme Schutzmechanismen um ihre Funktionen in gewissen Grenzen aufrechtzuerhalten Je komplexer ein System desto grosser ist seine innere Wandlungsfahigkeit und seine Anfalligkeit gegenuber ausseren Einflussen Demgegenuber steht jedoch auch eine gewisse Beibehaltung des typischen Systemcharakters die seine Identitat und Wiedererkennbarkeit gewahrleistet selbst wenn immer wieder Teile ausgetauscht werden Sie sorgt fur eine regelbare Entwicklung im Sinne des Systems und bestimmt seine Belastbarkeit bzw Stabilitat 18 Betrachtungen der Reaktion eines Systems auf der Makroebene im stationaren Zustand auf Storungen von aussen Bearbeiten Moglichkeiten stabil metastabil instabil labil grenzstabil indifferentReaktion kehrt in den ursprunglichen Zustand zuruck kehrt in den ursprunglichen Zustand zuruck oder geht in einen neuen stabilen Zustand uber kehrt nicht mehr in den ursprunglichen labilen Zustand zuruck jede Storung fuhrt zu einem neuen stabilen ZustandBeispiel chemisches System Systeme mit minimaler Enthalpie und maximaler Entropie Ein Wasserstoff Sauerstoffgemische ist stabil bis es aktiviert wird dann reagiert es zu Wasser aktivierter Ubergangszustand Verdunnen von SchwefelsaureBeispiel Balkenpendel Schwerpunkt liegt unterhalb des Drehpunktes Schwerpunkt liegt oberhalb des Drehpunktes Schwerpunkt und Drehpunkte fallen zusammenBetrachtung der Elemente auf der Mikroebene Bearbeiten Bei stabilen Systemen andert sich die Struktur des Systems nicht Zahl Art und Wechselwirkung der Elemente bleiben konstant Bei instabilen Systemen genugen geringe Anderungen der Systembedingungen um eine Anderung der Struktur herbeizufuhren Diese konnen sowohl von aussen als auch durch innere Eigendynamik hervorgerufen werden Mit zunehmender Komplexitat geht die Austauschbarkeit der Elemente und damit die strukturelle Stabilitat verloren Wird bei hochkomplexen Systemen ein Element gegen ein anderes ausgetauscht das nicht mehr dieselben Eigenschaften hat kann sich das Gesamtverhalten des Systems verandern Beispiel Organtransplantation Welche Stabilitat eines Systems festgestellt wird hangt vom festgelegten Zeitmassstab und dem Beobachtungszeitraum ab sowie von der Definition der Storung Manche stabilen Systeme gehen bei genugend starken Storungen in instabile Zustande uber Beispiel Aktivierung chemischer Reaktionen Alle Systeme konnen bei starken Storungen zerstort werden Abhangigkeit der Zuordnung von Systemgrenzen Bearbeiten Die Zuordnung zu einer der Stabilitatskategorien hangt auch von der Definition der Systemgrenzen ab Beispiel System Kugel Schussel nbsp Darstellung verschiedener SystemeBei Storung d h Anstossen der Kugel rollt die Kugel wieder in ihre Ausgangslage zuruck Ein zu starker Stoss befordert die Kugel aus der Schussel heraus die Kugel fallt zu Boden Damit ist das ursprungliche System zerstort Wird aber das System Kugel Schussel Boden betrachtet ist die Kugel in der Schussel nur in einem metastabilen Zustand da sie am Boden einen stabileren Zustand einnimmt Liegt die Kugel auf einer umgekehrten Schussel labiles System fuhrt jede Storung auch zur Zerstorung Wird aber das System umgekehrte Schussel Kugel Boden betrachtet fuhrt jede Storung zu einem neuen Zustand Beispiel BalkenpendelHier kann das System je nach dem Lageverhaltnis Schwerpunkt zu Drehpunkt drei verschiedene Zustande einnehmen die sich gegenuber Storungen unterschiedlich verhalten exzentrische Anordnung Es gibt genau einen stabilen Zustand alle anderen Zustande sind instabil Fur ein anderes Pendelsystem mit zentrischer Lagerung Drehpunkt und Schwerpunkt fallen zusammen gibt es unendlich viele Moglichkeiten der Ausrichtung des Balkens die aber alle instabil sind Dynamik Bearbeiten Manche Systeme verandern sich im Laufe der Zeit Diese Dynamik weist bestimmte Entwicklungsmuster auf Bei einfachen Systemen ist dies etwa nur der Verschleiss der die Funktionalitat verschlechtert bei komplexen Systemen etwa periodische Schwankungen oder langfristige Wachstumsprozesse verschiedenster Art 19 Statische Systeme zeigen ohne Einflusse von aussen sowohl auf der Makroebene als auch auf der Mikroebene keine Veranderungen Beispiel ruhendes Pendel Dynamische Systeme sind auf der Mikroebene dauernden Veranderungen unterworfen konnen aber zumindest zeitweise auf der Makroebene einen stationaren Zustand einnehmen Beispiele chemische Gleichgewichtsreaktion Okosystem Wald Ob ein System als statisch oder dynamisch betrachtet wird hangt ab vom Zeitmassstab und von der Zeitdauer der Beobachtung Dies wird deutlich bei Systemen im Gleichgewicht die aber um ihre Gleichgewichtslage schwanken Ist der Beobachtungszeitraum zu kurz so kann nicht ermittelt werden ob es sich um Schwankungen um einen Mittelwert handelt oder ob ein ansteigender oder absinkender Trend vorliegt Beispiel Klimaschwankungen seit Beginn der direkten Messungen Ist der Beobachtungszeitraum zu lang bzw der Massstab zu gross so sind die Schwankungen gar nicht feststellbar das System verhalt sich scheinbar statisch Determiniertheit Bearbeiten Die Determiniertheit ist der Grad der Vorbestimmtheit des Systems Ein System geht von einem Zustand Z1 in den Zustand Z2 uber Z1 Z2 Bei deterministischen Systemen ist dieser Ubergang bestimmt zwingend bei stochastischen wahrscheinlich Deterministische Systeme erlauben prinzipiell die Ableitung ihres Verhaltens aus einem vorherigen Zustand stochastische Systeme nicht Klassische deterministische Systeme erlauben eine eindeutige Bestimmung ihres Zustandes zu jedem Zeitpunkt der Vergangenheit und Zukunft mit hinreichender Genauigkeit Beispiel Planetenbewegung Hinreichend ist hier bezogen auf menschlich uberschaubare bzw relevante Zeitraume und Grossenordnungen Die Entwicklung chaotischer Systeme ist nicht eindeutig bestimmbar da alle Parameter mit theoretisch unendlich grosser Genauigkeit bekannt sein mussen sie sind empfindlich gegenuber den Anfangsbedingungen Mit geeigneten mathematischen Modellen lassen sich relevante Aussagen uber Vergangenheit und Zukunft von deterministischen und stochastischen Systemen machen Aus der Komplexitat eines Systems lasst sich keine Aussage uber die Vorhersagbarkeit treffen Es gibt einfache deterministische Systeme die chaotisch sind z B Doppelpendel und komplexe deterministische Systeme Chloroplasten bei der Photosynthese Zeitvarianz Bearbeiten Zeitvarianz beschreibt die Abhangigkeit des Systemverhaltens vom Zeitpunkt der Betrachtung Ein zeitvariantes System verhalt sich zu verschiedenen Zeitpunkten unterschiedlich Bei technischen Systemen liegt der Grund dafur meist in zeitabhangigen Parameterwerten bei biologischen Systemen beispielsweise in unterschiedlichen Umweltbedingungen Zeitinvariante Systeme dagegen verhalten sich zu jeder Zeit gleich Eine mechanische Uhr ist zum Beispiel zeitinvariant wenn man Verschleiss vernachlassigt Ein Pendel bei dem die Lange der Aufhangung sich mit der Zeit andert ist zeitvariant Systembegriff der Systemtheorie Bearbeiten Hauptartikel Systemtheorie Als Systemtheorie werden Forschungsrichtungen diverser Fachrichtungen zusammenfassend bezeichnet die komplexe Zusammenhange durch allgemeine Theorien zum Funktionieren von Systemen uberhaupt beschreiben Als erster definierte um 1950 Ludwig von Bertalanffy Systeme als Interaktionszusammenhange die sich von ihrer Umwelt abgrenzen die wiederum aus anderen Interaktionszusammenhangen besteht 20 Gemass in diesem Kontext verbreiteter Grundideen lassen sich Systeme als sich selbst organisierende Funktionseinheiten verstehen die ihr Weiterfunktionieren selbst produzieren vgl Autopoiesis und sich in spezifischer Weise von ihrer Umwelt differenzieren etwa durch Auspragung spezifischer Unterscheidungsweisen Ein Beispiel Seefahrer setzten bestimmte Tiere auf einer Insel aus um sie spater dort jagen zu konnen Dadurch gerat das bis dahin auf der Insel bestehende System aus Tieren und Pflanzen durcheinander ein neues System entsteht Manchmal entstehen Endemiten Pflanzen oder Tiere die nur in einer bestimmten raumlich klar abgegrenzten Umgebung vorkommen In Disziplinen die sich mit lebenden Organismen beschaftigen der systemischen Psychologie und Biologie wie auch der Soziologie werden lebende von anders gearteten Systemen unterschieden 21 Systembegriff der strukturalen Linguistik BearbeitenDer strukturalen Linguistik siehe Strukturalismus liegt die Auffassung zugrunde dass sprachliche Einzelelemente nicht jeweils durch sich selbst in ihrer Bedeutung begrundet sind sondern durch ihre Relationen zu anderen Elementen wobei deren Ganzheit als System mit unter anderem dieser allgemeinen Eigenschaft beschrieben wird 22 Technik BearbeitenFur Leittechnik definiert IEC 60050 351 ein System als Menge miteinander in Beziehung stehender Elemente die in einem bestimmten Zusammenhang als Ganzes gesehen und als von ihrer Umgebung abgegrenzt betrachtet werden 23 In der Funktionalen Sicherheit und SOTIF wird ein System als Kombination von Sensor oder Signaleingang Logik insbesondere mit mikroprozessorgesteuert und Aktoren oder Signalausgangen definiert EN 61069 1 Bearbeiten nbsp EN 61069 1Bereich LeittechnikTitel Leittechnik fur industrielle Prozesse Ermittlung der Systemeigenschaften zum Zweck der Eignungsbeurteilung eines SystemsErstveroffentlichung August 1994Letzte Ausgabe Juli 2017Die Europaische Norm EN 61069 1 schlagt als Grundlage der Eigenbeurteilung eines Systems in der Leittechnik die in der Tabelle dargestellten Systemeigenschaften vor Die Norm ist in Deutschland als DIN Norm DIN EN 61069 1 veroffentlicht SystemeigenschaftenFunktionalitat Betriebsverhalten Verlasslichkeit Bedienbarkeit Sicherheit Nicht aufgabenbezogenAnpassbarkeit Konfigurierbarkeit Programmierbarkeit Erweiterbarkeit Funktionsabdeckung Funktionelle Kapazitat Genauigkeit Prazision Wiederholbarkeit Antwortzeiten Verfugbarkeit Wartbarkeit Zuverlassigkeit Sicherheit Storunempfindlichkeit Integritat Darstellungsweise Verfahrensweise Hierarchie Zugriff Personal Zutreffende Vorschriften Prozess Eigensicherheit Explosionsschutz Systeme Unterstutzung Benutzer Lieferant Dokumentation Training Kompatibilitat Software Ausbau Kommunikation Lebensdauer Ersatzteile Physik Verlustwarmestrahlung Versorgungsanforderungen QualitatssicherungSiehe auch BearbeitenSelbstregulationLiteratur BearbeitenRudolf Eisler System In Worterbuch der philosophischen Begriffe 2 Auflage Berlin 1904 Artikel textlog de F P Hager u a System Systematik systematisch In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 1998 S 824 856 S Jensen Systemtheorie System soziales In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 1998 S 863 869 Friedrich Kirchner System In Worterbuch der philosophischen Grundbegriffe 1907 Artikel textlog de Wolfgang Schrader Hans Joachim Hohn System Systemtheorie In Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 9 2000 Sp 1216 1220 R Schulz System biologisches In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 1998 S 856 862 Geo Siegwart System In Jurgen Mittelstrass Hrsg Enzyklopadie Philosophie und Wissenschaftstheorie Metzler Stuttgart 1996 Band 4 S 184 ff Karl Steinbacher u a System Systemtheorie In Hans Jorg Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie 2 Bande Meiner Hamburg 1999 ISBN 3 7873 1629 9 Band 2 S 1579 1588 Sytse Strijbos Carl Mitcham Systems and Systems Thinking In Carl Mitcham Hrsg Encyclopedia of science technology and ethics Thomson Gale 2005 Band 4 ISBN 0 02 865901 5 S 1880 1884 Joachim Valentin Art System systematisch Systemtheorie In Albert Franz u a Hrsg Lexikon philosophischer Grundbegriffe der Theologie Herder Freiburg im Breisgau 2003 S 394 396 Michael Matthies Einfuhrung in die Systemtheorie Skriptum Universitat Osnabruck zum systemtheoretischen Systembegriff S 2 ff und 9 ff PDF auf uos de Memento vom 18 Juli 2011 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary System Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur zum Thema System im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Hans Ulrich Die Unternehmung als produktives soziales System Unternehmung und Unternehmungsfuhrung Band 1 Haupt Bern Stuttgart 1968 S 105 111 Reinhard Wagner Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte Diplomarbeit Karl Franzens Universitat Graz Berlin 2002 PDF abgerufen am 25 September 2023 S 10 14 Wilhelm Dangelmaier Methoden der computergestutzten Produktion und Logistik Teil 2 Systeme Vorlesungsskript des Heinz Nixdorf Instituts an der Universitat Paderborn 2017 S 2 4 6 und 15 PDF 939 kB 22 Seiten auf uni paderborn de Gert Heinrich Allgemeine Systemanalyse Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58365 6 S 6 9 Christian Erk Was ist ein System Eine Einfuhrung in den klassischen Systembegriff Lit Zurich 2016 ISBN 978 3 643 80203 3 S 5 82 hier S Reinhard Wagner Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte Diplomarbeit Karl Franzens Universitat Graz Berlin 2002 PDF abgerufen am 25 September 2023 S 17 nach Ossimitz 2000a Franz Poland systhma In Georg Wissowa u a Hrsg Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft 2 Reihe 8 Halbband Metzler Stuttgart 1932 Sp 1834 1835 Fritz Peter Hager System Systematik systematisch I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 1998 S 824 825 Philebos 17 d zit nach Fritz Peter Hager System Systematik systematisch I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 1998 S 824 825 Epinomis 991e zit nach F P Hager System Systematik systematisch I Antike In Historisches Worterbuch der Philosophie Band 10 1998 S 824 825 Thomas Hobbes 2007 1651 Leviathan ebooks adelaide edu au Memento des Originals vom 20 Oktober 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot ebooks adelaide edu au Kap XXII a b c d Jorg Rainer Nonnig ARCHITEKTUR SPRACHE KOMPLEXITAT hier Essay III Exkurs Das Phanomen Komplexitat Dissertation an der Bauhaus Universitat Weimar Weimar 2006 PDF abgerufen am 10 September 2023 S 73 u 91 Struktur 87 88 Grundbegriffe u Verwendung 87 u 90 91 Organisation 88 u 98 Ordnung Stichwort Struktur im digitalen Worterbuch der deutschen Sprache online abgerufen am 11 September 2023 Stichwort Ordnung im digitalen Worterbuch der deutschen Sprache online abgerufen am 11 September 2023 a b Gerhard Merk Der Begriff Ordnung PDF abgerufen am 11 September 2023 S 2 Stichwort Organisation im digitalen Worterbuch der deutschen Sprache online abgerufen am 11 September 2023 Gabriela Straubinger Komplexitat Wie interdisziplinare Teams mit komplexen Aufgabenstellungen umgehen Masterarbeit an der Zurcher Hochschule fur Angewandte Wissenschaften Zurich 2010 PDF abgerufen am 11 September 2023 S 14 15 Reinhard Wagner Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte Diplomarbeit Karl Franzens Universitat Graz Berlin 2002 PDF abgerufen am 25 September 2023 S 61 64 Reinhard Wagner Vermittlung systemwissenschaftlicher Grundkonzepte Diplomarbeit Karl Franzens Universitat Graz Berlin 2002 PDF abgerufen am 25 September 2023 S 46 47 Ludwig von Bertalanffy An Outline of General Systems Theory In The British Journal for the Philosophy of Science Nr 1 2 1950 S 134 165 hier S 143 H A Lebende Systeme spektrum de 2000 Vgl z B Anton Hugli Poul Lubcke Philosophielexikon Rowohlt Verlag Reinbek 1991 s v System Eine besondere Rolle spielt das S ystem in der strukturalen Linguistik S ystem meint hier eine Ganzheit von Elementen die sich zueinander in einem inneren Abhangigkeitsverhaltnis befinden und zwar so dass ein einzelnes Element nicht durch sich selbst sondern nur durch die Unterschiede zu anderen Elementen definiert ist DIN IEC 60050 351 2009 06 351 21 20Normdaten Sachbegriff GND 4058801 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title System amp oldid 239222419 Systemeigenschaften