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Der Dolgensee ist ein 25 Hektar umfassender See im Naturpark Markische Schweiz auf der Gemarkung von Ringenwalde einem Ortsteil der Gemeinde Markische Hohe im Brandenburger Landkreis Markisch Oderland DolgenseeBlick vom Nordufer uber den Nordteil des SeesGeographische Lage Deutschland BrandenburgZuflusse Rund 600 Meter langes namenloses Fliess aus einem Feuchtbiotop sudwestlich des SeesAbfluss Fliess Graben spatestens ab Kesselsee als Barschegraben bezeichnet 1 uber Kesselsee Lettinsee Klostersee zum Friedlander Strom Alte Oder Hohensaaten Friedrichsthaler Wasserstrasse Oder OstseeUfernaher Ort Buckow nahe Dorfer Karlsdorf RingenwaldeDatenKoordinaten 52 36 24 N 14 10 24 O 52 606666666667 14 173333333333 9 8 Koordinaten 52 36 24 N 14 10 24 ODolgensee Markische Hohe Brandenburg Hohe uber Meeresspiegel 9 8 m u NNFlache 25 ha 2 Maximale Tiefe 3 0 m 3 Das naturbelassene Gewasser liegt im Ubergangsbereich des ostlichen Barnimhangs zur Stobberniederung Es bildet das sudlichste Glied einer vierteiligen Seenkette die ein Feuchtbiotop in der Ringenwalder Heide zur Alten Oder entwassert Der von Wald umgebene See wird fischereiwirtschaftlich und zum Angeln genutzt und verfugt uber eine Badestelle Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage und Verkehrsanbindung 1 2 Geomorphologie und Hydrologie 2 Flora und Fauna 3 Geschichte und Nutzung 3 1 Etymologie 3 2 Bewirtschaftung und Siedlung 3 3 Besitz 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage und Verkehrsanbindung Bearbeiten Der Dolgensee liegt in der sudostlichen Ecke der Gemarkung Ringenwaldes seine nord und sudostlichen Ufer bilden die Grenze zur Gemarkung von Altfriedland Vom Dorf Ringenwalde ist er rund zwei Kilometer entfernt befindet sich aber deutlich dichter am Altfriedlander Ortsteil Karlsdorf Sudostlich am Stobber folgt die ehemalige Lapenower Muhle an der heute eine Forellenzucht besteht Nordostlich des Sees am Ufer des benachbarten kleinen Kesselsees befindet sich ein Parkplatz an der vorbeifuhrenden Landesstrasse 34 die oberhalb von Karlsdorf von der Bundesstrasse 167 abzweigt und nach Westen uber Karlsdorf den Dolgensee Ringenwalde Reichenberg und Bollersdorf quer durch den Naturpark Markische Schweiz verlauft und nordwestlich von Buckow zur Bundesstrasse 168 fuhrt 1 Die Busverkehr Markisch Oderland BMO verbindet den See im Offentlichen Personennahverkehr nach Osten mit Seelow und Neuhardenberg und nach Westen uber die Dorfer der Landesstrasse 34 mit Strausberg 4 Geomorphologie und Hydrologie Bearbeiten Das Gewasser befindet sich am Ubergangsbereich der Buckower Rinne auch Locknitz Stobber Rinne zum Oderbruch Die glaziale Schmelzwasserrinne hat sich in den letzten beiden Phasen der Weichsel Eiszeit zwischen dem von Toteis gefullten Oderbruch und dem Berliner Urstromtal heutiges Spreetal herausgebildet und trennt die Barnimplatte von der Lebuser Platte Die rund 30 Kilometer lange und zwei bis sechs Kilometer breite Rinne entwassert vom Niedermoor und Quellgebiet Rotes Luch uber Stobberbach Locknitz nach Sudwesten zur Spree und uber den Stobber nach Nordosten zur Oder 5 6 Am ostlichen Barnimhang zur Stobberniederung verlauft parallel zum Stobberlauf eine kleinere Seenkette die sich vom Dolgensee uber den Kesselsee 3 5 ha und Lettinsee 16 ha nach Nordosten bis zum Klostersee 55 ha zieht Dem ersten Glied der Kette dem Dolgensee fliesst ein rund 600 Meter langer namenloser Graben aus einem Feuchtbiotop der Ringenwalder Heide sudwestlich des Sees zu Das Gefalle vom 9 8 Meter uber Normalnull liegenden Dolgensee zum Klostersee betragt 4 5 Meter Der seenverbindende Graben tragt spatestens nach dem Kesselsee den Namen Barschegraben 1 ab Klostersee gelegentlich auch als Klostergraben bezeichnet und entwassert die gesamte Kette vom Klostersee in den Friedlander Strom der rund zwei Kilometer sudostlich aus der Vereinigung von Stobber und Quappendorfer Kanal hervorgegangen ist Die Flache des Dolgensees betragt 25 Hektar 2 seine maximale Tiefe rund drei Meter 3 Sein erster schmaler Teil zieht sich von Sudwest nach Nordost die kurzere aber breitere Halfte knickt fast rechtwinklig nach Osten Richtung Stobberniederung ab Flora und Fauna Bearbeiten nbsp Blick vom Nordufer uber den nach Sudwesten abknickenden schmalen SeeteilIm See kommen die laut Roter Liste Brandenburg im Bestand zuruckgehenden Zander und Aale vor 7 Vereinzelt leben zudem Hechte und Welse im Gewasser Hauptfischarten sind Karpfen Marmorkarpfen Silberkarpfen Brassen Gustern Barsche Rotauge Rotfeder Schleie und Ukelei 3 Das naturbelassene Gewasser ist vollstandig von Wald umgeben am Sudende um den wasserzufuhrenden Graben befindet sich ein Feuchtgebiet Die reich strukturierten Laubwalder des Naturparks Markische Schweiz mit nach der Bundesartenschutzverordnung BArtSchV in Deutschland besonders geschutzten Leberblumchen sowie Gelben Anemonen Bachkraut Wiesenprimel und Grossblutigem Springkraut pragen Hainbuchen Stiel und Traubeneichen Blutbuchen und Robinien An den etwas feuchteren Standorten gedeihen Ulmen Ahorn und Lindenarten sowie Rotbuchen Eine besondere Rolle fur die Okologie spielen die reichen Totholzbestande 8 Durch die Walder streifen Rehe Schwarzwild und Fuchse sowie seit den 2000er Jahren zunehmend auch Marderhunde und die Neozoen Waschbaren und Minks 9 Unterhalb des Sees zieht sich das Naturschutzgebiet Stobbertal entlang das bei den Karlsdorfer Teichen in das Europaische Vogelschutzgebiet Altfriedlander Teich und Seengebiet mit dem zentralen Kietzer See ubergeht Das Wappentier des Naturparks Markische Schweiz die in Deutschland stark gefahrdete Gemeine Keiljungfer findet im sauerstoffreichen und bewegten Wasser des Stobbers einen idealen Lebensraum 10 Geschichte und Nutzung BearbeitenEtymologie Bearbeiten Das Gewasser wurde soweit bekannt erstmals 1587 im Erbregister der Herrschaft Friedland als Dolgen erwahnt 1824 verzeichnete das preussische Urmesstischblatt den Namen Dolgensee Der Name stammt aus der Slawischen Siedlungszeit und bezeichnet die Form des Sees Das Brandenburgische Namenbuch bezieht den Namen auf die altpolabische Grundform Dolg Langer See zu dolg lang Das en ist eine deutsche Flexionsendung 11 Bewirtschaftung und Siedlung Bearbeiten nbsp Blick vom Nordufer uber das Nordbecken nach SudenDer See wird von Anglern und von der Berufsfischerei genutzt das Bootsangeln ist erlaubt 3 Er wird von der Fischereigenossenschaft Schlaubefisch eG bewirtschaftet die 1991 aus der ZBE Satzfischproduktion Frankfurt Oder hervorgegangen ist 12 ZBE Zwischenbetriebliche Einrichtung eine Verbindung verschiedener Einrichtungen zur Zusammenarbeit beispielsweise in der Landwirtschaft Am See gibt es eine unbeaufsichtigte Badestelle Zwischen dem Ostufer und der Stobberniederung an der Lapenower Muhle liegt die Bungalow Datschensiedlung Am Dolgensee e V 13 die noch zu Ringenwalde gehort In der DDR Zeit befand sich am Dolgensee auf einer Flache von 6 9 Hektar eine Ausseneinrichtung des nahegelegenen Flugplatzes Marxwalde heute Flugplatz Neuhardenberg Die Einrichtung war Teil des Jagdfliegergeschwaders 8 der NVA Luftstreitkrafte 14 Zudem bestanden hier ein 2800 m Punkt Navigationspunkt der Funknavigation und eine Funksendestelle fur die DDR Regierungsstaffel TG 44 die seit 1960 auf dem Flugplatz stationiert war 15 Besitz Bearbeiten Der See stand bis Mitte 2012 unter der Verwaltung der BVVG Bodenverwertungs und verwaltungs GmbH einem Unternehmen der Bundesrepublik Deutschland fur die Verwaltung Verpachtung und den Verkauf von land und forstwirtschaftlichen Flachen auf dem Gebiet der neuen Bundeslander 2 Um die vom Bund vorgesehene Privatisierung von Brandenburger Gewassern zu verhindern setzte die Landesregierung 2012 aufgrund von Protesten von Anwohnern Umweltverbanden und Politikern nach zweijahrigen Verhandlungen den Kauf von 80 betroffenen Gewassern fur knapp vier Millionen Euro durch darunter der Dolgensee Wie die Diplom Agronomin und Politikerin Bettina Fortunato Die Linke Abgeordnete des Landtages Brandenburg mitteilt wird die Landesregierung umgehend eine interministerielle Arbeitsgruppe bilden um die Interessenlagen fur die einzelnen Seen zu sondieren und gegebenenfalls die Ubertragung an interessierte Kommunen vorzubereiten Fur die kunftige Nutzung sollen die Tourismusentwicklung Fischereiwirtschaft der Natur und Gewasserschutz sowie kommunale Interessen im Vordergrund stehen 16 Siehe auch BearbeitenListe der Seen in BrandenburgLiteratur BearbeitenDierk Heerwagen Unterwegs im Naturpark Markische Schweiz Die schonsten Wander und Radtouren Hendrik Bassler Verlag Berlin 2001 ISBN 3 930388 21 9 Rudolf Schmidt Die Herrschaft Friedland Nachrichten zur Geschichte von Alt und Neufriedland Gottesgabe Carlsdorf Kleinbarnim Grube Sietzing Wuschewier Ludersdorf Biesdorf Gersdorf Batzlow Ringenwalde Bollersdorf Pritzhagen Cunersdorf Burgwall Metzdorf Horst Wubrigsberg Schriftenreihe Oberbarnimer Heimatbucher Bd 7 hrsg vom Kreisausschuss Oberbarnim Bad Freienwalde Oder 1928 Topographische Freizeitkarte 1 25 000 Markische Schweiz Ausgabe 2009 Hrsg Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg Potsdam ISBN 978 3 7490 4070 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dolgensee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bild des Dolgensees Naturpark Fotoportal Einzelnachweise Bearbeiten a b c Brandenburg Viewer Digitale Topographische Karten 1 10 000 Menu anklicken a b c Drucksache 5 3497 PDF 362 kB Landtag Brandenburg 5 Wahlperiode Antwort der Landesregierung auf die Grosse Anfrage Nr 10 der Fraktion der FDP Drucksache 5 2832 Fischerei und Fischzucht in Brandenburg Juli 2011 Siehe Tabelle IV Nr 29 a b c d Anglermap Gewassersteckbrief Dolgensee Busverkehr Markisch Oderland Memento des Originals vom 17 Juli 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www busmol de Claus Dalchow Joachim Kiesel Die Oder greift ins Elbegebiet Spannungsverhaltnisse und Sollbruchstellen zwischen zwei Flussgebieten Memento vom 11 Juni 2016 im Internet Archive PDF 2 72 MB In Brandenburgische Geowissenschaftliche Beitrage Hrsg Landesamt fur Bergbau Geologie und Rohstoffe Brandenburg Kleinmachnow Heft 1 2 2005 S 81 ISSN 0947 1995 LAG Markische Schweiz e V Naturraum Markische Schweiz Gesamtartenliste und Rote Liste der Fische und Neunaugen Pisces et Cyclostomata von Berlin S 87 S 91 in Fische in Berlin Bilanz der Artenvielfalt herausgegeben vom Fischereiamt Berlin PDF Ministerium fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz Land Brandenburg Hrsg Naturpark Markische Schweiz Abschnitt Kulturlandschaft trifft Wildnis August 2010 Flyer Dierk Heerwagen Unterwegs im Naturpark Markische Schweiz S 11 68f Ein neues Bett fur die Keiljungfer und Treppen fur Fische Die Renaturierung des Stobber sichert die Artenvielfalt In Adebar 20 Jahre Naturpark Markische Schweiz Memento vom 24 August 2012 im Internet Archive PDF 2 19 MB Hrsg Landesamt fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz Naturpark Markische Schweiz Buckow September 2010 S 5 Brandenburgisches Namenbuch Teil 10 Die Gewassernamen Brandenburgs Begrundet von Gerhard Schlimpert bearbeitet von Reinhard E Fischer Herausgegeben von K Gutschmidt H Schmidt T Witkowski Berliner Beitrage zur Namenforschung im Auftrag des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e V Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1996 S 54f ISBN 3 7400 1001 0 Homepage Fischereigenossenschaft Schlaubefisch e G Amtsblatt fur das Amt Neuhardenberg Nr 04 19 Jg 1 Juli 2011 S 8 PDF 343 kB Flugplatz Neuhardenberg Marxwalde NVA LSK LV JG 8 TG 44 Military Airfield Directory Flugplatze im Kalten Krieg siehe Abschnitt Einrichtungen Jagdfliegergeschwader 8 NVA Nachrichtenbetriebsamt Zwei Seen in Falkenhagen im Kaufpaket In Markische Oderzeitung 30 Juni 2012 archiviert vom Original abgerufen am 29 August 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dolgensee Markische Hohe amp oldid 232841297