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Der Sonderlandeplatz Neuhardenberg ICAO Code EDON ist der Flugplatz des Ortes Neuhardenberg ostlich von Berlin Er liegt im Landkreis Markisch Oderland Flugplatz NeuhardenbergNeuhardenberg Brandenburg NeuhardenbergKenndatenICAO Code EDONFlugplatztyp SonderlandeplatzKoordinaten 52 36 47 N 14 14 34 O 52 613 14 242666666667 10 7 Koordinaten 52 36 47 N 14 14 34 OHohe uber MSL 10 7 m 35 ft VerkehrsanbindungEntfernung vom Stadtzentrum 2 km nordlich von Neuhardenberg 55 km ostlich von BerlinStrasseBasisdatenBetreiber Airport Berlin Neuhardenberg GmbHStart und Landebahn08 26 2400 m 50 m Betoni7 i11 i13 Hangar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1930er Jahre und Zweiter Weltkrieg 1 2 Nachkriegszeit und NVA Nutzung 2 Betreiber 3 Fluggesellschaften und Ziele 4 Lage und Ausbau 5 Zukunft des Flugplatzes 6 Solarpark auf dem Flugplatzgelande 7 Batterie Speichersystem auf dem Flugplatzgelande 8 Technische Daten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1930er Jahre und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Der Bau des Flugplatzes Neuhardenberg begann 1934 als geheim gehaltener Militarflugplatz Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden hier 1937 die ersten Raketentriebwerke aus den Heinkel Werken getestet Ausserdem wurde der Flughafen als militarische Basis genutzt Hier befand sich vom November 1939 bis zum Juli 1944 die Flugzeugfuhrerschule Furstenwalde die die Pilotenausbildung auf mehrmotorigen Flugzeugen wie der Do 17 Do 23 Ju 52 Ju 86 und He 111 betrieb Wahrend des Uberfalls auf Polen nutzte die II KG 27 Boelcke den Platz hochstwahrscheinlich als Einsatzhafen Gegen Ende des Krieges verlegte Ende November 1944 die 1 F 122 Aufklarungsgruppe 122 nach Neuhardenberg und flog bis Anfang Februar 1945 mit Ju 88D Aufklarern Einsatze gegen die sowjetischen Truppen Vom 23 Januar bis 2 Februar 1945 lag die III JG 11 am Platz Am 17 April 1945 nahm die Rote Armee den Platz ein und nutzte ihn umgehend als Frontflugplatz wahrend der Berliner Operation 1 Die vorhandenen Gebaude darunter eine Flugzeughalle wurden nach Kriegsende im Auftrag der SMAD abgerissen und der Platz den deutschen Behorden ubergeben Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung ausgesuchter fliegender aktiver Einheiten ohne Schul und Erganzungsverbande der Luftwaffe der Wehrmacht die hier zwischen 1939 und 1945 stationiert waren 2 Von Bis Einheit AusrustungSeptember 1939 Oktober 1939 II KG 27 II Gruppe des Kampfgeschwaders 27 Heinkel He 111PSeptember 1944 September 1944 I KG 53 Heinkel He 111HSeptember 1944 Oktober 1944 I KG 2 Dornier Do 217MJanuar 1945 Januar 1945 III JG 11 III Gruppe des Jagdgeschwaders 11 Focke Wulff Fw 190ANachkriegszeit und NVA Nutzung Bearbeiten Im Jahr 1957 wurde das Dorf das seit 1949 Marxwalde hiess zu einem Garnisonsstandort der NVA wobei auch der Flugplatz weiter ausgebaut wurde Im Marz 1959 wurde die DDR Regierungsfliegerstaffel Transportfliegergeschwader 44 TG 44 nach Marxwalde verlegt Die Maschinen wurden durch ihre bewaffneten Besatzungen bzw Einheiten des MfS 24 Stunden am Tag bewacht 3 Im Juni 1969 kam die mit Mi 8 ausgerustete Hubschrauberkette des TG 44 ebenfalls nach Neuhardenberg Im Jahr 1960 wurde das Jagdfliegergeschwader 8 JG 8 vom Flugplatz Preschen nach Neuhardenberg verlegt Fur dieses Geschwader befand sich am westlich gelegenen Dolgensee auf einer Flache von 6 9 Hektar eine Ausseneinrichtung 4 Zudem bestanden an dem See ein 2800 m Punkt Navigationspunkt der Funknavigation und eine Funksendestelle fur die DDR Regierungsstaffel TG 44 5 Mit der Kombination der am Platz stationierten Jagdflugzeuge des JG 8 und Passagierflugzeuge des TG 44 ging insgesamt eine fur DDR Militarflugplatze aussergewohnlich umfangreiche Ausstattung an Funknavigationsmitteln einher In den 1980er Jahren besass der Platz ein Funkfeuer vom sowjetischen Typ RSBN und in den beiden Anflugrichtungen standen jeweils zwei ungerichtete Funkfeuer DDR Terminologie Fernfunkfeuer Nahfunkfeuer In der Anflugrichtung 26 gab es ausserdem das Landesystem PRMG sowie ein Instrumentenlandesystem ILS nach ICAO Standard Die Flugsicherung konnte ein Rundsichtradar und ein Prazisionsanflugradar nutzen Das militarische Rufzeichen lautete BERGBAU 6 Nach dem Ende der DDR wurde hier 1990 bis 1993 die Bundeswehr mit dem Lufttransportgeschwader 65 stationiert die den Flugplatz bei dem Oderhochwasser 1997 als Basis der Transporthubschrauber nutzte Der Ort Marxwalde erhielt 1991 seinen alten Namen Neuhardenberg zuruck Nach Abzug der Bundeswehr wurde der Flughafen privatisiert Am 6 Juli 2004 wurde eine Flugverbindung Neuhardenberg Krakow Polen aufgenommen die sich in erster Linie an Geschaftsreisende richtete und von der Private Wings Flugcharter GmbH durchgefuhrt werden sollte Diese Verbindung wurde aber einige Monate spater wieder eingestellt Betreiber BearbeitenDer Flugplatz wird von der Airport Development A S und deren Tochterfirma der Airport Berlin Neuhardenberg GmbH betrieben Fluggesellschaften und Ziele BearbeitenBis auf eine sehr kurze Phase im Jahr 2004 Ziel Krakau fanden noch keine Linienfluge statt Lage und Ausbau BearbeitenDer Flugplatz liegt nordlich Neuhardenbergs zwischen dem Ortsteil Quappendorf und dem Kietzer See Zukunft des Flugplatzes BearbeitenSeit 2003 bemuhte sich der Flugplatzbetreiber zusammen mit der Burgerinitiative Pro Flughafen Neuhardenberg die von den grossen Teilen der betroffenen Bevolkerung gestutzt wird um eine Reaktivierung des Flugplatzes und die Einstufung als Verkehrslandeplatz Nach Erlangen der Betriebslizenz sollte von hier die Billigfluggesellschaft Ryanair starten Die Genehmigung das Ausbaus und gleichzeitig die Lizenz als Verkehrslandeplatz wurden am 6 November 2003 dem bislang als Sonderlandeplatz Neuhardenberg eingestuften Flugplatzes von der Landesregierung Brandenburgs versagt weil sie dem Landesentwicklungsprogramm fur den Ausbau Schonefelds entgegenstehen wurden Davon unabhangig haben sich verschiedene brandenburgische Landespolitiker aller im Landtag vertretenden Fraktionen fur die Genehmigung des Ausbaus Neuhardenberg ausgesprochen und dabei darauf verwiesen dass kein offentliches Kapital fur den privaten Flugplatz benotigt wurde Mittlerweile ist das Kapitel Passagierluftfahrt nicht mehr im Fokus Geschaftsfliegerei die Allgemeine Luftfahrt und Standort fur Wartungsbetriebe sind die Geschaftsfelder die seit 2007 durch die neue Eigentumerschaft der danischen Airport Development A S entwickelt werden sollen Zugleich etablierte sich das Unternehmen als Projektentwickler fur eine der grossten Photovoltaikanlagen Europas 155 MW wurden 2012 errichtet und fur Handel und Gewerbe Bau eines REWE Marktes und Dienstleistungszentrums in der Ortsmitte Neuhardenbergs Der Flugplatz Neuhardenberg engagiert sich in der IHK Ostbrandenburg Verkehrsausschuss flyBB Luftfahrt in Berlin und Brandenburg und in der IDRF Interessengemeinschaft der Regionalflugplatze Solarpark auf dem Flugplatzgelande Bearbeiten Hauptartikel Solarpark Neuhardenberg Auf 200 Hektar Flugplatzflache entstand zum 30 September 2012 der zu diesem Zeitpunkt grosste Solarpark Deutschlands mit einer installierten Leistung von 145 MW 7 8 600 000 Solarmodule wurden innerhalb von funf Wochen von bis zu 2000 Arbeitskraften aufgebaut 9 der Netzanschluss erfolgte im Marz 2013 Batterie Speichersystem auf dem Flugplatzgelande BearbeitenIn einem 350 m grossen ehemaligen Flugzeughangar am Flugplatzgelande wurde im Jahr 2015 eine Lithium Ionen Eisenphosphat Batterie realisiert mit einer Leistung von 5 Megawatt und die 5 MWh Energie speichern kann Diese soll zum Ausgleich kurzfristiger Netzschwankungen beitragen und nimmt an der Vermarktung zur Primarregelenergie teil Das System wurde modular in Containerbauweise realisiert 10 Technische Daten BearbeitenFolgende Luftfahrzeuge sind auf dem Flugplatz zugelassen Motorflugzeuge Helikopter Motorsegler Segelflugzeuge Ballone Ultraleichtflugzeuge und Fallschirmspringer Der Anflug mit grosseren Flugzeugen ware zwar moglich ist zurzeit vom zustandigen Landesministerium jedoch nur in besonderen Situationen zugelassen Ein Linienflugverkehr etwa mit einer Boeing 737 ware zwar technisch ohne weiteres moglich zurzeit nicht erlaubt Literatur BearbeitenThomas Bussmann Stahlbeton Gras und Bahnbefeuerung Die militarisch genutzten Flugplatze der DDR MediaScript Cottbus Berlin 2011 ISBN 978 3 9814822 0 1 Jurgen Zapf Flugplatze der Luftwaffe 1934 1945 und was davon ubrig blieb Band 1 Berlin amp Brandenburg VDM Zweibrucken 2001 ISBN 3 925480 52 8 Dietbert Lang Horst Materna Der Flugplatz Neuhardenberg Marxwalde Neuhardenberg Vom geheimen Einsatzhafen des Dritten Reichs zum Regierungsflugplatz der DDR Verlag Willmuth Arenhovel Berlin 1998 ISBN 3 922912 44 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flugplatz Neuhardenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien historische Ubersichtskarte Flugplatz Marxwalde Neuhardenberg Airport Neuhardenberg Airport Development A SEinzelnachweise Bearbeiten Stefan Buttner Rote Platze Russische Militarflugplatze in Deutschland 1945 1994 Aerolit Berlin 2007 ISBN 978 3 935525 11 4 S 106 Henry L deZeng IV Luftwaffe Airfields 1935 45 Germany 1937 Borders abgerufen am 29 August 2014 Jurgen Ast Dirk Kuhlow Honeckers Air Force One Die DDR Regierungsflieger TV Dokumentation Flugplatz Neuhardenberg Marxwalde NVA LSK LV JG 8 TG 44 Military Airfield Directory Flugplatze im Kalten Krieg Abschnitt Einrichtungen Nachrichtenbetriebsamt Jagdfliegergeschwader 8 NVA Verzeichnis 012 Flugnavigationsinformationen der Flugplatze der NVA und der Grenztruppen der DDR Kommando der Luftstreitkrafte und Luftverteidigung 1989 Geheime Verschlusssache C1 184 400 neuhardenberg org Memento vom 2 Februar 2014 im Internet Archive solarserver de Memento vom 21 Januar 2013 im Internet Archive airport ost de Memento vom 9 April 2013 im Internet Archive Nach Mega Park kommt Mega Batterie In Markische Oderzeitung 10 Juli 2014 moz de nbsp V DVerkehrs und Sonderlandeplatze in Brandenburg nbsp Bienenfarm Brandenburg Muhlenfeld Bronkow Crussow Eberswalde Finow Eggersdorf Eisenhuttenstadt Falkenberg Lonnewitz Fehrbellin Finsterwalde Heinrichsruh Finsterwalde Schacksdorf Friedersdorf Gransee Hubertushohe Kyritz Lusse Neuhardenberg Neuhausen Oehna Pritzwalk Sommersberg Reinsdorf Saarmund Schonhagen Schwarzheide Schipkau Sedlitzer See Segeletz Stechow Ferchesar Stolln Rhinow Strausberg Welzow Werneuchen Als Wasserlandeplatz klassifiziert Normdaten Geografikum GND 4508795 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugplatz Neuhardenberg amp oldid 237786812